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Hohmstem-KuMaler TagMallun-LuMr Nr. 25 2. Beilage Freitag, den 30. Januar 1925 Deutschland, Lodz. Das ließ sich inen wtsch begrüßt. Die brave Lokomotive erklimytt Agtcn^deMche Bahnen^ fauchend die letzten großen Steigungen bis Altenberg — ruck — halt. Aus den über füllten Wagen klettert die sportlustige Schar. Ein steifer eisiger Nordwest empfängt uns und jagt dräuende Wolkenfetzen über die Vergkup- pen. Der trotzige Geising verschwindet links im Dunst, vor uns hebt sich das Naupennest aus dein Nebel. Mich plagt mein Husten in der eisigen Bergluft. Die Bretter geschultert streben wir dem Walde zu, der Schnee wird besser, wir steigen in die Bindungen und machen die ersten raumgreifenden Gleitschritte. Schon ist die alte Sicherheit wieder da, und wir fliegen vorbei an den zahlreichen wat schelnden Skibabys, hinauf in höhere Lagen. Vom Zaunhauscrweg brechen wir links ab nach den freien Flächen bei Eeorgenfeld, uns aber im Windschutz des Waldes, wo der Schnee reich licher liegt, haltend. Die Szenerie n>echselt: Durch ein großes Wolkenfenster überschüttet die Sonne das winterliche Land mit gelb-rotem Frühlicht — unser trunkenes Auge schaut weit hinein ins Böhmerland. Die Häuser von Zinn wald liegen wie Spielzeug im weißen Felde. Hier oben werden die Skiläufer spärlicher; sie bevorzugen die ruhigen Waldschneisen. Die Moorlandschaft setzt ein: Von silbernem Nauh- reif überzogene hohe Binsen, kräftiges Heide kraut, knorrige Zirbelkiefern und düstere, ein zeln stehende Tannen ragen aus dem Hoch plateau. Wir sind allein, gleiten lautlos und andächtig durch das schweigende Hochmoor. Eine besonders schöne Stelle — am Horizont verschwinden die überzuckerten Kuppen des kopfschüttelnd mustern. In der großen Kuppel halle des Hauptbahnhofes herrscht „zünftiges" Leben; aus allen Richtungen strömen die Brettl-Leute herbei. Das Dreigestirn ist bei sammen, der Zug rollt ein, und in wenigen Minuten sind wir in Heidenau. Der Kampf um die Plätze in den Wagen der Schmalspur bahn beginnt. Mein Freund Fritz mit seinem guten Start hat für uns drei zwei Sitzplätze er stürmt. Immer mehr Brettlträger quellen in den Wagen herein, kein Mensch kann mehr vor» oder rückwärts. Das Züglein setzt sich mit sei ner schweren Last in Bewegung, und in ein tönigem ruckeruckerucke geht's in höhere Regio nen. Fahles Morgenlicht bricht über die Hänge des Müglitztales herein, grau und öde liegt die Landschaft zu beiden Seiten. Glashütte, Lauenstein, stundenlang geht's aufwärts, auf schmalen Brücken hinüber und herüber über die schäumenden roten Svasser der hurtigen Mug litz. Kurz vor Geising wird der erste dünne Schnee an Schattenhängen gesichtet und stür« Dos Planchen. Von Dr. Käthe Schirrmacher. Weshalb wurde Deutschland der Danziger Hafen geraubt, wenn er nicht deutsch-feindlichen Plänen dienen soll'? Seit 1920 bemüht man sich, Danzig zum Baumwollhasen zu machen. Bisher ging die amerikanische Baumwolleinfuhr für Polen über Bremen, den großen deutschen Baum wollhafen, und die Verfrachtung nach Lodz, dem Mittelpunkt der polnischen Spinnerei, be« böhmischen Mittelgebirges — lockt zum Ver weilen. Rasch den Rucksack herunter, das Frühstück verzehrt. Ganz nahe überschreiten drei Rehe eine Lichtung, im kniehohen Ge strüpp suchen heimische Waldvögel emsig Nah rung . . . Weiter geht's. Wir erreichen den Kam m weg auf böhmischer Seite und be schließen, nach Rehefeld in „Schußfahrt" abzu biegen. Pfeilschnell sausen wir auf einem schmalen gewundenen Waldwege zu Tale nach dem lieblichen Flecken Rehefeld mit seinem historischen Jagdschloß. Nur dem geübten Fah rer macht heute die Abfahrt Freude; blanke Steine, klobige Baumstümpfe und tiefe Graben wollen beachtet sein. Wir haben die Sohle des Talkessels erreicht. Die steilen Uebungshünge Rehefelds sind heute schwach besucht, da fast alle Flächen verweht sind. Im Gasthaus Znunhaus mundet bei kurzer Rast unser Stul- lcnvorrat zu einem Glase Bier vorzüglich, doch bald geht's wieder hinaus. In anstrengendem Anstieg klimmen wir hinauf bis zum L u g- srein und tummeln uns auf dem wenig be fahrenen Weckebrodmeg nach Herzenslust. Die Stunden entfliehen allzu rasch, und die Uhr mahnt zur Rückkehr nach Altenberg, um den 6- Uhr-Abendzug noch zu erreichen. In gemächlicher Abfahrt gleiten wir auf dem Z a u n h a u s e r w e g zu Tale. Von allen Seiten treiben die Brettl-Leute ein. Rasch füllt sich der bereitstehende Zug. Uns gegen über haben zwei holde Skijuugfrauen Platz ge nommen. Sie reißen fortgesetzt das Fenster auf, um nach „Rudi und Paul" Ausschau zu halten. Die Treulosen erscheinen nicht, die Schönen kuscheln sich schmollend aneinander — ein Pfiff — ein Ruck — das Züglein rollt zu Tal. Die vordere Hälfte des Wagens besetzt ein Wandervogelklub. Singe, wem Gesang ge geben! In ununterbrochener Reihe steigen die Ehöre. Das wäre zu erringen, wenn sie nur singen könnten, die lieben Wandervögel, aber die Tenöre knödeln und gurgeln in endlosem Tremolo, und die Bässe raspeln in fürchterlichen Tiefen. Wir lehnen uns resigniert in unsere Ecken, versuchen in anregender Unterhaltung die Umgebung zu vergessen. Bald sind wir in Dresden und daheim, wo uns ein reichhaltiges Abendessen, das emsige Hauofrauenhände be reiteten, und dampfender Grog erwarten. Ich sietze bequem in Lehnsessel, mein Junge schmiegt sich an mich, Peter, der brave Zypernkatec, schnurrt wohlig mit rundgelegtcn Vorderpföt chen in meinem Schoß, und der würzigen Reden in heiterer Tafelrunde will's kein Ende neh men. — Am andern Tage: Mein „Kropphusten", der mich vier Wochen quälte, ist weg —einfach weg MM »MW MMM». Minister Böttchers Regierungvkunst vor dem Unterfuchunsansschuß. Der kommunistische Landtagsabgeordnete I Böttcher war bekanntlich kurze Zeit einmal säch sischer Finauzmittistcr, bis ihn General Müller auf Anweisung der Reichsregierung seines Amtes entsetzte. Während seiner kurzen Mini- stertätigkeit hat Böttcher eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen, die so zweifelhafter Art waren, daß der Landtag einen Untersuchungs ausschuß einsetzen mußte. Dieser Ausschuß tagte nun am Mittwoch. Sein Urteil über die Amtshandlungen Böttchers kommt in der An nahme folgender deutschnationaler Anträge zum Ausdruck: „Der Landtag wolle beschließen: 1. die Anforderung eines 800 Billionen- Kredites mit der Absicht, diesen zu einer Ec- werbslosen-Sonderaktion zu verwenden, stellt eine bewußte Täuschung des Reichsfinanzmini- steriums dar, für die der Minister Böttcher allein verantwortlich ist. Die Verwendung dieser Gelder war gesetz- und zweckwidrig. Der Landtag mißbilligt aufs schärfste diese Hand lungsweise des Ministers Böttcher; 2. die Anweisung zur Verteilung aus Pri- ratbcsitz an Erwerbslose stellt eine Ueberschrei« jung der Befugnisse durch den Finanzministrr Böttcher dar; 0. die vom Minister Böttcher vorgenom« mene Einstellung eines Angestellten ohne be sondere Fachqualität nach Besoldungsgruppe 13, sowie die Zuwendung doppelten Gehalts silr einen persönlichen Vertrauensmann, als auch die ungewöhnliche Höhereinstufung unte rer und mittlerer Beamten in hohe Besol dungsgruppen liefen den Interessen des Staates zuwider. Der Landtag verurteilt diese Veamtenpolitik des Ministers Böttcher." Die Anträge 1 und 3 wurden mit 5 bürger lichen gegen 4 Stimmen der Linken, der An trag 2 mit 8 bürgerlichen und sozialdemokrati schen gegen eine kommunistische Stimme ange nommen. Einige sozialdemokratische Anträge, die die vorstehenden deutschnationalen Anträge mildern sollten, wurden abgelehnt, ebenso die kommunistischen Anträge, die die Billigung der Maßnahmen des Ministers Böttcher forderten. Steueranträge der Deutschen Volkspartei. Die volksparteilichen Abgeordneten Dr. Scholz und Genossen haben im Reichstag bean tragt, die Reichsregierung zu ersuchen, die Ein kommensteuer wieder von dem tatsächlichen Einkommen zu erheben und im einzelnen fol gende Maßnahmen zu ergreifen: 1. dem Reichstag baldigst einen Gesetzent wurf zur Besteuerung des Einkommens vorzu- legen unter Festsetzung eines Tarifs, der die machen: die Baumwolle, die in den südliche» Vereinigten Staaten wächst, die in der Hand eines großmächtigen Baumwollrings liegt, brauchte nur im Einverständnis mit oder auf Anregung von den Baumwollgewaltigen so billig nach Danzig verfrachtet zu werden, daß die Bremer Konkurrenz geschlagen ward. Das ließ sich auch machen. Die drei nachstehenden skandinavischen Reedereien, mit englischen Namen und amerikanischen Baumwollverbin dungen: Norway Mexico Gulf Line (Kristia nia), Swedish America Gulf Lins (Goten burg), Transatlantic Steamship Line (Eoten- burg) beschlossen, „die Seefracht Golf—Danzig nicht teurer zu notieren als Golf—Bremen". Das war der erste Schlag gegen „die deutsche Konkurrenz". Der polnische Eisenbahnminister ahmte darauf das Beispiel seines deutschen Kol legen nach (der aber keine Konkurrenz abge würgt, sondern die natürliche LageDeutschlands zum allgemeinen Vortei benutzt hatte) und be willigte, „unter Voraussetzung größerer Trans porte über Danzig", eine Verbilligung dec Vahnfrachten, so erheblich, daß die Eesamt- transportkosten Golfhäfen (Neuorleans, Kalve- ston, Houston)—Danzig—Lodz um etwa 20 v. i H. billiger sind, als die Kosten über Bremen.! Bremen kann also nicht mehr mit. Seit An- fang 1924 haben die drei Reedereien, die über 700 OM Tonnen Schiffsraum besitzen, de» Monatsverkehr Golf—Danzig organisiert, Bre men hat das polnische Baumwollgeschäft ver loren. Den Weitertransport nach Lodz besorgt die führende Bergenska Baltic Transport. Nun setzt die Behandlung von Baumwolls gewisse Kenntnisse und Erfahrungen voraus. Die besorgte man sich durch Berufung „erstklas siger Bremer Fachleute" nach Danzig. Der deutsche Kaufmann in Danzig aber steht vor der Frage, ob er beiseite stehen oder mit« tun soll. Jedenflls wird Danzig durch solche Bindun gen entdeutscht und verpolt, was auch die Ab sicht ist. Deutschlands Handel und Volksver mögen wird geschädigt und der Polens geför dert. Der Raub des Danziger Hafens dient ganz weitreichenden Plänen, die niemals- Deutschland nützen, sondern es tödlich treffen sollen. Rein erdkundlich scheint unser Land, bei Europa- wie Weltwirtschaft, nicht zu um gehen. Zweck des Weltkriegs war es, das An- möglichscheinende möglich zu machen, Berlin und Deutschland ihrer natürlichen Wirtschafts macht als ostwcstlich, nordsüdliche Vermittler zu berauben. Der Plan ist, die westeuropäisch« Wirtschaft über den internationalisierten Warum Deutschland dies Geschäft lassen und gönnen ? Die Baumwolle ist, wie Eisen, Kohle, Oel, eins der großen, weltwirtschaftlichen Kampfgebiete. Deutschland aber wiegt heute leicht in der Wage der Weltwirtschaft. Die Rol len in dem Enteignungsspiel waren also bald wirksam verteilt. Solche Raubzüge gegen de» wirtschaftlich Schwächeren, von der Hauptstelle des betreffenden Wirtschaftsgebietes aus ge lenkt, sind heute der Kern aller Politik, die sichtbare „Politik" ist verhüllendes Beiwerk, das von der Hauptsache ablenkt, diese Politik ist tatsächlich Wirtschaftspolitik und tötet das Gefühl für nationale Ehre bei den Vergewal tigten, was auch die Absicht ist. Das Danziger Baumwollspiel trug sich fol gendermaßen zu: Eine Kruppe skandinavischer Reeder unter Führung der Bergenska Baltir Transports Ltd. in Danzig besuchte in diese», Jahre Warschau und stellte fest, daß der pol nische Handels- und Eisenbahnminister „ihren Plänen großes Interesse entgegenbringe". Diese Pläne bezweckten die Entthronung Bre mens als Einfuhrhafen der Baumwolle für Polen, Einfuhr der Ware über Danzig, Ver frachtung von dort nach Lodz über die Deutsch land geraubten westpreußisch-posenschen Bah nen. Schwächung deutscher Wirtschaft, Stärkung polnischer. Man bediente sich dabei der pol nischen Kaufleute in Danzig und „neutraler", nordischer Reeder unter norwegischer Füh rung, mit englischem Namen. Das Geschäft war natürlich nur zu machen, wenn die Einfuhr über Danzig nach Lodz nicht »eurer, ja, wo möglich billiger war, als die Einfuhr über Vre- Erzgebirgs-Kammwanberung aus Brettern. Skiskizze von Max Schlegel, Dresden. Seit Monaten stehen die Bretter bereit zur ersten Fahrt. In liebevoller und sachgemäßer Vorbereitungsarbeit sind ihnen die nötige» Eigenschaften verliehen worden, um ihrem an- fprucksvollen Herrn zu genügen. Sommersonne, Firnis-, Rüböl- und Petrolcumflaschen — und nicht zuletzt meine schwieligen Handballen — können ein Lied davon singen ... Jetzt sind dir Bretter spiegelblank, und das Lederzeug er strahlt nach guter Oelung „fettgar". Schnee — wir warten auf dich, wir armen Großstädter, eingepfercht in engen Büro- und Arbeitsstätten . . . Wir sehnen uns nach dem gleißenden Licht endloser Schneefelder, dürsten nach der reinen Luft unserer winterlichen Mit telgebirge, verlangen nach der befreienden, be schwingenden Bewegung im Kampfe mit win terlichen Elementen. — Schnee — reiße uns heraus aus dem er drückenden Einerlei des grauen Alltags mit sei nen Beschwerden, Sorgen und Kümmernissen, laß uns gesunden und genesen durch Erschauen der Erhabenheit und unendlichen Schönheit deiner Zauberwelt, damit wir gestärkt und ge kräftigt aus den weißen Gefilden ins Tal zu- riickkehren. . . . de», lluverändeft blieb die Lage t i der Indu, slrie der Steine und Erden, wo sich nur örtlich die Glas, und die seinkeramifche Industrie als aufnahmefähig erwiesen. Starter war in di ser Wo.be di« Bcrmilllnngst t gleit in der Metall- jndwtrie, und zwar sowohl für Spczialiräste al; auch fir Ungelernte. In der chemischen Indu- strie und im Spinnslossgewerbe bestand vorucbm- lih Nachfrage nach weiblichen Arbeitskräften. Günstig blci'en die Berhi.llni.se im allgemeinen im Vervielsaltigungsgcwerbe, in der Lederindu strie und im Holz- und Schnitzstostgcwerbe. Ban. und Möbcl.ischtereien, Holzschlnsereien und Säge werk forderten Arbeitskräfte an. Nur in der Mu« silnstlnmentenindustrie mußte stellenweise aus gesetzt bezw. mußten sogar Entlassungen vor- genommen werden. Zur Kurzarbeit und Entlas- snngen kam es in den Zizarrensabriken. Weier zurnckgegantzen il der Beschäftigungsgrad in der Papierindustrie und im Bekleidungsgewerbe. Im Baugewerbe war an manchen Orten eine geringe Besserung festzustellen. Im allgemeinen war aber die Za' l der Arbeitssuchenden in dies» B«. rufsgruppe »orb im Steige» begri scu. Größere Anforderungen lagen in dieser Woche auch im Musi'er-, sowie im Gast- und Schankwirt ^ gewerbe vor, doch handelte es sich hauptsächlich um Aushilfsstelten. Das Droigestirn: Fritz, Leo und meine Wenigkeit studiert eifrig die Wetterberichte und unterhält beste „drahtliche" Verbindungen, um über die Wetterlage stets genauest unter richtet zu sein. Das lange Warten auf gute Nachrichten wird quälend. — Endlich — Mitte Januar kann die erste Fahrt gewagt werden. Wir beschließen am Vorabend, die höchsten Lagen auf dem Kamm unseres Osterzgebirges aufzusuchen, trennen uns mit Händedruck und der Parole: Morgen früh 6.33 Uhr Haupt bahnhof. Nrrrrr! Unbarmherzig rasselt der Wecker. Peng macht der Schalter des elektrischen Lich tes. Einhalb vier Uhr morgens. Schnell siud die Hüllen übergestreist, die leiblichen Bedürf nisse befriedigt, und hinaus gcht's in die linde Januarnacht. Die „erste Zehn", als rötlicher Lichtpunkt im Nebel auftauchend, kommt tröge aus dem Schienenstrang dahergeschlichen. An der Ausstellung rattern wir vorbei. Noch hell erstrahlen die großen Hallen im tansendkerzi- gen Licht — Ball. Wartende Kraftwagen, hie und da Gestalten, die uns „närrische Leut" Darum: S k i h e i l 1 925 ! (Dr. Anz.) Kapitalbildung wieder ermöglicht und die I Eteuermoral zu festigen geeignet ist; 2. dem Reichstag baldigst einen Gesetzent wurf über die Vermögenssteuer vorzulegen, der I klare Vewertungsgrundsätze für das Erund- I und Betriebsvermögen bringt und eine einheit- I liche Anwendung auch für Länder- und Ee- I meindeabgaben vorsieht; 3. dem Reichstag baldigst einen Gesetzent wurf vot^ulegen, der eine Berichtigung der Be- I Wertungsgrundsätze für die Veranlagung zum I 31. Dezember bringt und zwar unter Zu- I grundelegung der handelsrechtlichen Bilanzen; 4. dem Reichstag im Anschluß an die Durch- ! führung der Reform der Einkommen- und Vvr« I nwgenssteuer einen Gesetzentwurf über di« I Neugestaltung des Finanzausgleichs vorzu« I legen; 5. für das Steuerjahr 1924 gern. Artikel 1 8 31 der 2. Steuernotverordnung die Feststel- luüg des Einkommens und die Steuerveran lagung sowie die an gleicher Stelle gewährlei- ste'en Anrechnung durchzuführen; t>. für das Steuerjahr 1925 die Veranlagung nach dem Ergebnis von 1924 vorzunehmen; 7. dem Reichstag einen Gesetzentwurf vor zulegen, der den Finanzausgleich zwischen Reich, Ländern und Gemeinden für das Jahr 1925 nach dem bisherigen System rmter Ver meidung der besonderen Härten, die sich bei der Verteilung der Anteile ergeben haben, regelt und die ausschließliche Verwendung für lebens notwendige Zwecke sichergestellt. Der Arbeitsmarkt in Sachse». Das Laudesamt für Arbeitsvermitllung ver öffentlicht über di« L a g e auf dem s ä ch » fischen A r b « i t s m a r k t e für ki« Zcit vom 1 8- bis 24. Januar solgeudm B«° üä 1: In d«r Landwirtschaft waren ältere Arbeits kräfte nur schwer unterzubriugen, während der Vedats an jungen Krost«» und insbesondere weiblichen nicht gedeckt werden konnte. Für Gärt- ncr gestaltete sich di« Vermittln»,Stätigkeit ver hältnismäßig zustitdenstellend. Im Bergbau konnten nur wenig Vermittlungen getätigt wer« Rhein zu leiten, dessen Mündung wir ja schon 1648 endgültig verloren, und die osteuropäische Wirtschaft über die polnische Weichsel, deren Mündung, Danzig, uns 1920 entrissen ward. Da»» läuft der Weltverkehr an uns vorbei, der Dermittlerverkehr auf deutschen Bahnen sinkt (sind es überhaupt noch „deutsche Bahnen"?) sämtliche deutsche Ströme, außer der Weser> sind internationalisiert, die deutsche Industrie arbeitet mit amerikanischem Geld, die deutsche» Kommunen borgen bei Amerika — — eine selbständige und starke deutsche Wirtschaft scheint unmöglich. Wenn man die „Schuld^ Aage" einmal von diesem Ende aufrollte?,