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UN Hohettstertt-Ertrstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten d < e s beschlossen hcile. Enltaecicn Alcldungen aus Ge- Ausfassung der Soziaidemoftoteii wo len. !<dcnWer«a, naLmM-g«. — yernlvreche» Nr. I» - P»stsch«kkonto Lelpr<i — Srmklndeglrokonto >4. — Bonk- lonlo LirmstSdtkr v!>»I Awkyinltdrilalsmili H-hmcieln-IrnsN-a! — Unverlangt eingesandte Manuskripte werden nicht «urünge- schick» Einsendungen ehneNamensnennung sinden leine«usnahine zone hinauszuschieben, denn bei den sogenann ten „Verfehlungen" handelt es sich nicht um irgendwelche Verstöße gegen die Vertragsbe stimmungen selbst, sondern um die Auslegung gewisser Momente durch die Militärkontroll- kommission. Ungünstig ist lediglich der Um stand, daß die Regelung dieser Angelegenheit sehr viel Zeit rauben wird und daß man immer noch keinen Termin für die Räumung der nörd lichen Rheinlandzone ins Auge fassen kann. Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen de- Amtsgericht-, Finanzamts und des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden Ortschaften. Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto Koch «et »läge» «oluur ea, ««-»Uichm U'w. Mrd oer Vruttadetrag M Rechnung gestellt. Im g-»c »illerer »-Wal, — »weg -der sonstiger irgend welcher Storung de» vetrrebe» der Zeitung, de-. LMerauten ade »er vesirderungieinrichtungen — hat der ve. Uetzer «eine» »nchruch ans Lieferung «der Rachltesrrung der Zeitung »der aus Rückiatzlung de» ve,ug»pre«it». naueste nachprüscn müssen. Es braucht nicht be sonders erwähnt zu werden, daß Reichskanzler Dr. Luther und mit ihm alle Mitglieder des Reichskabinetts daran festhalten, alle wirklich nachgcwiesenen Mißstände zu beseitigen, uni damit alle Schwierigkeiten für eine Lösung der Kölner Näumungsfrage zu beseitigen. In den deutschen Negierungskreisen stellt man sich die weitere Entwicklung der ganzen außenpolitischen Verhandlungen etwa folgen dermaßen vor: Deutschland beseitigt alle Aus stellungen in der Entwafsnungsfrage und führt aus dieser Grundlage eine sofortige Verständi gung über die Räumung der nördlichen Nhein- landzone herbei. Gleichzeitig erklärt sich die deutsche Regierung bereit, über ein etwaiges Kompromiß zu verhandeln, das die gleichzeitige Räumung der Kölner Zone mit der des Ruhr gebiets vorsehen würde. Im Anschluß daran kann dann über die Sichcrheitsfrage verhandelt werden. Wie bereits von maßgebender deut scher Negierungsseite mit allem Nachdruck be tont worden ist, wird sich die Reichsregicrung niemals damit einverstanden erklären, daß etwa die Näumungsfrage von der Lösung des Licherheitsproblems abhängig gemacht werden dürfte. Umgekehrt stellt man sich vielmehr auf den Standpunkt, daß es erst dann möglich sein wird, über die Sicherheiten zu verhandeln, wenn die Räumungsfrage gelöst ist. Deutsch land nimmt also genau den entgegengesetzten Standpunkt ein wie die französische Negierung. Was das Problem der in Aussicht stehenden neuen Entwafsnungsfordcrungcn der Alliier ten betrifft, so glaubt man in den Kreisen der Reichsregierung zu ernster Beunruhigung wenig Veranlassung zu haben. Man hat in Berlin den Eindruck, daß die Deutschland zu stellenden Entwasfnungsjorderungen nicht über das Maß besten hinausgehen, was darüber be reits in der Ententeprcsse angekündigt worden ist. Gerade die Aufführung der einzelnen Punkte beweist, wie wenig wirkliche Veranlas sung für die alliierten Regierungen dazu vor lag, die Räumung der nördlichen Rheinland ¬ zeugung, daß eine Verständigung im beidersei tigen wirtschaftlichen Interesse der beiden Völ ker liegt. Voraussetzung eine befriedigenden Erfolges ist selbstverständlich, daß Polen den guten Willen der deutschen Regierung nicht durch eine unfreundliche Haltung gegenüber den in Polen lebenden Deutschen beeinträchtigr. Gerade in diesen Tagen hat Deutschland eine Protestnote gegen die Ausweisung evangelischer Geistlicher nach Warschau richten müssen. Die deutsche Regierung wird bei den Han delsvertragsverhandlungen mit Rußland und Polen alles daransetzen, um die Wünsche Ost preußens durchzusetzen. Der Reichskanzler brachte dann zum Ausdruck, daß das Reich sich immer bemühen werde, Ostpreußens Lebens kampf zu unterstützen. Durch seine großen Lei stungen auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiete gebe Ostpreußen dem deutschen Volke ein Vorbild kraftvollen Ringens um Erhaltung und Ausbau der Lebensgrundlagen. So grüße er Ostpreußen als deutsche Wacht im Osten. Starker, sich immer erneuernder Beifall folgte den Ausführungen des Reichskanzlers. Generalanzeiger Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengruud, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Nußdorf. Militärkotrollkommission auf cuo.Uhcr Quelle stellt das Blatt ich, daß zwi schen den englischen und sranz sischen Offizieren in der Kontrollkommi 'ion leine weit- g e b e n d e » M e i n n n g s v c r s cb i c- d e n h c i t e n bestanden hätten. Gegenstand eines Meinungsaustausches sti nur die Frage ge wesen, ob in dem Koniroll cricht alle deut schen „V e r s e h l n n g e n" oder nur die allerletzten ausgesucht werden jlftn. Nach längerer Debatte habe die Kontrollkom« mision beschlossen, nur die allerletzten „V e r s e h l u n g e n" in den Bericht auf« zunehmen. Deutschland und die Genfer Völkerbunds tagung. IEIae » e D r a b 1 m e I d u n g.» Berlin, 16. Februar. In den Berliner Negierungskreisen be stätigt man, daß die Reichsregierung beabsich, tigt, zu der am 6. März beginnenden Tagung des Völkerbundsrates in Genf einen deutschen Beobachter zu entsenden, doch steht nicht fest, welche Persönlichkeit hierfür in Aussicht ge nommen worden ist. Weiter erfahren wir, daß die Reichsregierung sich anläßlich der Genfer Tagung erneut mit der Völkerbundsfrage be schäftigen wird, die von Deutschland keines- wegs-gänzlich fallen gelassen worden ist. Viel mehr handelt es sich jetzt in der Hauptsache dar um, die Beziehungen zwischen Deutschland und dem Völkerbund so zu klären, daß auch ohne einen baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund ein Zusammenarbeiten in den wich tigsten europäischen europäischen Problemen möglich sein wird. Tin neuer französischer Botschafter in Berlin? IEIa« n « D r a b t m e.I d u ii g.» Berlin, 16. Februar. Wie wir erfahren, erwartet man In den Berliner außenpolitischen Kreisen eine dein- nächstige Abberufung des gegenwärtigen fran zösischen Botschafters in Berlin, de Margerie. Die von der französischen Presse gemeldete Be rufung Berthelots nach Berlin wird jedoch mit großer Zurückhaltung ausgenommen. Berthelot hat als moßgcbcndcr Leiter des Auswärtigen Negierung endgültig lich u n g des Kontrollberich Dr. von Campe an Dr. Marx. Wie der „Hannoversche Kurier" aus gutu tn- ril t.-tcr Quelle aus Berlin mitte» t, oj Dr. Ai a r r die A n t w o r t der D r u t sch- nationalen auf seine Frage über Bil dung eines Kabinetts der Bolksgememscha t an dieDeutscheVolkspartciwei« 1 er g ele i tet und eine R ü ck - äußerung ersten. Dr. v. Camp« hat Dr. Marr mitgetellt, daß seine Fra tim eine Regierungsbildung aus der Grundlage der oeMsch, nationalen Erklärung unterstützen würde. Er ste'e zu mündlicher Be'prechung auf Munsch stets zur Verfügung. Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern. Sonnabend mittag ist die Verordnung des Gcsamtminisleriums «rsckienen, die den A 1» s - n a h m e z u st and in Bayern zwar nicht a u s h e d t, über selr wciigcüend a b b a u t. Vor allem sind die letzten Ber bot e der kommunistischen Partei und der Na tionalsozialistischen Arbeiterpartei sowie die Orga- msationsverbote und die sog. Strci'verbote des Generaltaatskommissars au f g eh o - b en Versammlungen und Aufzüge unter freien» Himmel bedürfen wie bisher der Erlaubnis, ebenso sonstige Veranstaltungen non Vereinen und Verbänden unter freiem Himmel Dagegen be- diirFn politiscbe Vormmmlumic» in geschlossenen Räumen künftig blaer Erlaubnis. Nur die allerletzten „Verfehlungen" in den Kontrollbericht ausgenommen. ge c da'in, daß eine Koalition u i ch t eine G c si » n u n g s g e m c i n sch a st bedeute, sondern die Ausgabe habe, p r a k ti sch c Z i e l e zu erreichen. Für die Haltung der Sozialdemokraten sckcint die ErlNrung im Dezember des verstosicnm Jahres bei der Kati- ncttsftl nng im Reiche maßgebend, die Her mann M ü I l c r a »gegeben hat. G r un d- süßlich seien die Sozialdcmo raten benft, ans die Anregung zur Bckdnng eines Volk s- g e m e in s ch a s t cmzuzeh-sn. Eine cnd- güttiae K l ä r u n g wird vor Mitwoch nicht zu erwarten sein. Für Montag ha en die So- zialaemokratcn eine Frattionssitzung ein ernfen. Die anderen Fraktionen werden erst am Mit woch vor der Plenarsitzung zusammentceten. Der Nel- testcnrat des Landtages wird deroiks am Diens tag eine Di ging abhaltcn, nm die Ge'ch st lag« zu besprechen und über einen E i » s p r n ch des commuuistischsn Abgeordneten Kollwitz gegen seine A u s s ch l i e ß u n g aus der Sitzung des Untersuchungsausschusses zu beraten. Nachgiebigkeit der Deutschen Volkspartci in Preuße»? <Ltaene D r a d 1 m e l ll n » Berlin, 16. Februar. In den parlameularischen Kreisen ist wieder einmal das Gerücht ver reitet, daß die Drut sch e V o I k s p a r t e » sich dazu bereit finden. werde, ein M i n i st e r i u in M a r r in Preuße n zu e rm ö g l i ch « n. Sie werde zwar osft.i ll ebensowenig dem Ka bine! angeboren wie die Sozialdemokratie, die lediglich den Innenminister als „Fachminislcr" zu stellen hätte, aber si: würde ungefchr in dass ! c Verhältnis zu Man treten wie die Sozittdcmo« iratie. Zu diesen sehr optimn.isch geför'-tcn Mi!» tcilu.n'en erfahre» wir, daß kie Deutsche Volks partci in Preußen noch keine Entscheidung ge trosten bar. Die Verhandlungen des Minister- präsiStmten Marr mit de» volkspartciliche» Füh rer» sind noch immer im Gange. Bor Montag Abend ist jedenfalls noch kein cndgülliges Ergeb nis zn erwarten. Der „Malin" teilt mit, daß die französsche dse V e r ö f fe n t « Eine neue bedeutsame Nedo. Boi der gestrigen Eröffnung der 10. Deut schen Ostmcsse in Königsberg hielt der Reichs kanzler eine Rede, in welcher er ausführte, dis allgemeine Lage Ostpreußens, das verstümmelt und vom Mutterlands abgeschnitten wurde, könne auch von den größten Optimisten nur als außerordentlich schwierig bezeichnet werden. Welche wirtschaftlichen und psychologischen Un- zutrüglichkeiten sich aus der Abschnürung er geben, sei allen bekannt. Sie wissen, daß der Vinnenschissahrtsverkehr durch das polnische Pomerellen völlig darniederliegt, und auch der Eisenbahnverkehr zwischen Ostpreußen und dem übrigen Deutschland vollzieht sich durchaus nicht reibungslos. Besonders schwierig sind die Ver hältnisse an der Weichselgrenze. Zwar hat das glänzende Abstimmungsergebnis vom Juli 1620 bestätigt, daß das südliche Ostpreußen und Westpreußen deutsch sind und deutsch, bleiben wollen, aber die im Frühjahr 1922 festgelegte Grenze verläuft so ungünstig, daß der Weichscl- deich nicht weniger als viermal durchschnitten ist. Die Frage des Zuganges der ostpreußischon Bevölkerung zur Weichsel ist durch die Botschas- terkonferenz vorläusig im Dezember 1922 ge- Sie MMe MMMk. Grundsätzliche Zustimmung der Sozial» dcmokraten für Volksgemeinschaft. Zur Frage der K a b i n e t t s b i l - u ii g in P r c*u ß c » erfährt die Teluiiion, daß Mimsterpr„sidci t M a r r am Somiabeud Mitbig mit de» S v z i a l d e m o k r a - 1 e n eine Bespie ch n » g hotte Die Sozi'ldcmokrattm crilirie», daß sft auf die An- re-uni der Bildung eines Kc in t!s dcrVolks- gemcinschast dem Präsidenten ciuc schüft i he Ant wcct zuge-<m lallen würde». Die in dem Schrei- bcu der D e u t s ch n n t i o » a l e » «11t- bcst ne Stclkungnabmc scheine die Sozioldcmo- lru -m von einem Ka iuüt a u s s ch l i e ß c » zu vc,ug»orel» MilbmvnuNi^ 8(^ t«c>l»vlenniae regelt worden. Die endgültigen Bestimmungen sind jetzt, am 1. Februar, in Kraft getreten. Die jahrelangen Verhandlungen bezüglich der Erenzführung an der Weichsel haben einen wirksamen Erfolg leider nicht erzielt. Auch die Regelung des Zuganges zur Weichsel ist in einer Weise erfolgt, die für Deutschland und Ostpreußen -durchaus unbefriedigend ist. Diese ganzen Verhältnisse werden von der deutschen Regierung als im Widerspruch stehend mit dem Versailler Vertrag betrachtet. Sie sind über dies in jeder Weise unnatürlich, namnitlich die mehrfache Durchbrechung des Deichsystems durch die Grenze könne erhebliche Gefahren für die hinter dem Deich liegende Marienwerder Nie derung heraufbeschwören. Die deutsche Negierung hat deshalb bei jeder sich bietenden Gelegenheit immer wieder auf diese unnatürlichenTrenzverhältnisse hinge wiesen und wird eine Besserung mit allem Nachdruck erstreben. Auch auf wirtschaftlichen» Gebiet wird die Neichsregierung für Ostpreu ßen alles tun, was möglich ist. Ostpreußen braucht für seine Wirtschaft und für seinen Ver kehr vor allen» rechtliche und vertragliche Siche rungen. Wir sind uns stets der Notwendigkeit guter deutsch-russischer Beziehungen bewußt ge blieben. Diese Ueberzeugung von dem gemeinsamen wirtschaftlichen Interesse ist auch in Rußland lebendig, und wir haben daher die bestimmte Hossnung, daß es gelingt, bei den Handclsver- tragsverhandlungen mit Sowjetrußland ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Nachdem die Ueberarbeitung der Hauptvertragsgegen- stünde innerhalb der Ressorts unter Hinzuzie hung von Sachverständigen beendet ist, wird eine kleinere Delegation am 21. d. M. wieder um nach Moskau abreisen. Die Handrlsoertragsverhandlungcn mit Polen werden am 1. März beginnen. Die deutsche Regierung ist auch hier der lieber- M. W § ! «»»<-«, S-d-» 1» I Bon unserem Berliner Bertrctcr. In Berliner Negieriingskreisen beschäftigt man sich gegenwärtig fast ausschließlich mit den bevorstehenden Auseinandersetzungen in der Cntwafsnnngsfrage. Nach den im Auswärti gen Amt vorliegenden Mitteilungen wird zu allererst über die Bcanstandnngcn der Mili- tärkoittrollkommission in Deutschland verhan delt werden müssen. Schon jetzt dürfte es fest stehen, daß die angekündigtc Note der Botschaf terkonferenz, die in der letzten Februarwoche in Berlin übergeben wird, eine Aufforderung an die Neichsregierung enthält, eine Reihe von Beanstandungen der Militärkontrollkommission zu beseitigen. Wahrscheinlich werden die alli ierten Regierungen den Bericht der Kommis sion nicht veröffentlichen, sondern sich vielmehr darauf beschränken, in der Note an Deutschland in einer Anlage alle „Versehlungen" auszu zählen, und sie durch einen Vegleiikommentar zu ergänzen. Die deutsche Negierung würde alsdann die Aufgabe haben, sich zu de i einzel nen Anschuldigungen zu äußern und nach Mög lichkeit zu versuchen, die einzelnen Punkte zu widerlegen. Diesmal würde jedoch eine Beant wortung der alliierten Note durch Deutschland nicht so schnell möglich sein, wie es bei den vor läufigen Mitteilungen der Votschafterkonserenz der Fall war, denn die Neichsregierung wird selbstverständlich erst alle Beschuldigungen der