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7 Gottes die Religion giebt. O Heil Dir dort im ewigen Geisterreiche, und Ruhe auf Deiner Äsche hicniedcn, und Segen über Deinen milden Stiftungen; und Dein Gedächtniß,— es lebe nicht nur in bildlichen Denkmälern, nein, in den unsterblichen Herzen unserer Jugend und unseres Alters, unsrer Mit- und Nachwelt, lebe es fort durch Bewahrung Deiner Anstalten, durch Verwendung Deiner Gaben, durch Benutzung Deiner Wohlthaten, durch Eintreten in die Fußtapfen Deiner Frömmigkeit und Milde. Denn viel, sehr viel ist noch zu bauen unter uns, zu gründen, zu stiften, zu erweitern, zu verbessern, zu befestigen, daß des Guten immer mehr werde, daß das Geistige immer höher steige, daß Licht und Wahrheit, daß Tugend und Frömmigkeit, daß wahres Brudcrwohl und allgemeines Menschcnheil immer glücklicher gefördert werde! Heute, gel. Mitbürger, treten arme Waisen au eure Thür und an euer Herz, daß ihr eS aufschließet für der Mildthatigkeit süße Freuden. O tretet ihr in die Fußtapfen des frommen Menschenfreundes, den ihr so eben betrachtet habt. Arme und elternlose Kinder sind der Unter stützung am meisten bedürftig und am öftersten werth; und was ihr mit christlichem Sinne an Einem dieser Geringsten thut, das habt ihr eurem Herrn und Meister, Christo selbst, gelhan; damit bauet ihr an seinem GotteSreiche; denn der Kinderwclt gehört recht eigentlich das Himmel- reich. Ja, wie heute, so auch in der Stunde, wo ihr zu des Herrn Altar kommet, um das Mahl der Liebe zu halten; da gedenket nicht weniger auch in Liebe der hoffnungvollen und hülfs- bedürftigcn Kindcrwelt und insonderheit der armen Waisen unsrer Stadt durch ein Opfer der Milde; denn die Sammlung, welche bey unsern allgemeinen öffent lichen Beicht- und Abendmahlshandlungen in der hiesigen Kirche zu St. Petri durch die hierbei) ausgestellten Becken veranstaltet wirb, ist einzig und allein für unsre Waiscnanstalt bestimmt. O bey dem Geiste Christi, der in euch wohnen soll; bey der Barmherzigkeit Gottes, die ihr selbst so sehr bedürfet und nachzu- ahmcn verpflichtet scyd; bey der Asche des so eben vorgehaltcnen Jugendwohlchäters, bitte ich euch, -rmahn. ich «uch. wohlzuthun und Mitzutheilen unvergessen zu seynr denn solche Opfer gefallen Gott wohl! Hcbr. 13, V. 16. Das mir übergebene Verzeichnis der bcsondcrn Wohlthaten für die Waisen kinder ist folgendes: I8l8. Den ;. Dccbr. speisete ein Wohlthäter am Fleischmarkte die Knaben, Wärterin und Magd mit Suppe, Sallat und Schöpsenbraten. Den -3. Decbr. von dem Herrn Pslitey-Bürgermeister lolb.' Schöpsen-Fleisch. r8iy. Beim Neujahrs - Umgänge «ryielten die Knaben von einem Wvhlkha'ter in der Wendischen - Gaffe jeder 8 pf. von einem Wohlthäter aus der kauengasse, jeder z ps. - - - auf der Reichen<msse, jeder i ar. - - - - - Reichenaasse, jeder 6pf. »on einer Wohlthäterkn auf der Reichengasse, jeder 6 vf. von einem Wohlthäter - - - jeder 6vs. - - - in der Kornaasse, jeder 6 pf, - - » am Flesschmarkte, jeder 6pf. - - - - in der Schülergasse, jeder 6pf. - - - in der Schulergasse, jeder 8 pf. - - - am Markre, jeder ein Glas Branntwein und Zubik dazu; von einem Wohlthäter auf dem Burglehn, feder z pf. von einer Wvhlthäterin in derHerinqSgasse, jeder 6 pf. - einem Wohlthäter auf der Töpfergasse, jeder 6 pf. - - - - - - jeder zpf. « - - unterm Schlosse, jeder 6 vf. von sa'mmtl. Fleischern erhielt ceder Knabe eine Wurst; von einem Fleischer in der Fleischergasse, jeder eine Wurst; von cincm Bäcker in der Kornqasie, jeder 6 pf. Semmel. - - - auf der auswendigen Lauenqasse deSgl. von einem Bäcker auf der Töpieraaffe, deSgl. von einem Wohlthäter unterm Schlosse jeder ein Glas Branntwein. Den 4.Ian. von dem Hrn.Polljey-Dürgermeiffcr slb. Rindfleisch. Den »s. Ian. bey Beerdiannq eine« Wohlthäter- i» der Kesselgasse in die Gasse 2 THIr. Den 6. Febr. die Kühnel-Grundmannische Sveisung. Den 19. — den Deerdiaunq einer Wohlrdckterin in der Herinasgasse in die Lasse i Tblr 8 Gr. bey der Verheirathunq eine« Wohlthäter« an den Fleischbänken, in die Lasse r TdU. Den rz. — speisete ein Wohlthäter auf der Wendk- schengasse die Knaben mit BIin»en.