Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
230 Die Emaille für künstlerische Zwecke. Zum Einschmelzen der leichtflüssigen, farbigen Emaille kann man sich auch des in der Figur 13 abgebildeten Muffel ofens bedienen, oder inan wendet hiefür Muffelöfen an, welche die aus Figur 14 ersichtliche Einrichtung haben. Die Muffel sitzt in einem gut ziehenden Windofen, welcher mit Holzkohle oder Coks geheizt wird, und umspülen die von der Steigung U gelieferten Feuergase die Muffel in den Feuerzügen v, um daun durch die Esse k zu entweichen. Die mit einem Schauloche versehene Chamotteplatte dient zum Beschließe» der Musfelöfinung während des Einbrennens der Farben. Die Emaille Cloisonnöe. Die mit diesem Namen oder mit der Benennung Grubenschmelze bezeichnete Art der Emaillirung wird in ganz eigenthümlicher Weise ausgeführt, welche aber eine der artige ist, daß die Emaillirung von unbegrenzter Dauer haftigkeit ausfällt. Gewöhnlich führt man diese Arbeit auf Kupfer oder aus Gold aus und verführt hierbei nach jenem Verfahren, welches die alten Künstler befolgten, das aber erst wieder in neuerer Zeit bekannt wurde. Die Contouren der in Emaille auszuführenden Zeichnung werden auf der Metallplatte in der Weise ausgeschnitten, daß zwischen den Grenzlinien von Emaille bestimmter Farbe ein sehr schmales Metallplättchen stehen bleibt. Der Raum innerhalb der Contouren wird mittelst des Grabstichels ausgearbeitet und die stehenbleibenden Flächen möglichst rauh gemacht, um der Emaillemasse viele Stellen zu bieten, an welcher sie fest haften kann. Bei Goldgegenständen verwendet man wohl auch dünue Blechstreifen, aus welchen die Umfassungslinien für die Emaillemassen gebildet werden, und schmilzt diese