Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
Emaille keinen störenden Einfluß ausübt. Im Nachfolgenden geben wir die Zusammensetzung von Emaillesätzen an, welche sich fiir die verschiedenen künstlerischen Zwecke gut bewährt haben, und bemerken wir, daß diese Emaille in verschiedener Weise angewendet werden. Entweder nimmt man nur ein einmaliges Ausschmelzen der Emaillesätze vor oder man arbeitet auf die Weise, daß man zuerst eine weiße Grund- masse aufschmilzt und auf diese die farbigeu Ai assen durch abermaliges Schmelzen anfträgt. Für einfärbige Emaille wendet man gewöhnlich nur ein einmaliges Einschmelzen an; in jenen Fällen jedoch, in welchen es sich darum handelt, Emaille-Malereien darznstellen, überzieht man die Gegen stände vorerst mit einer weißen Emaillemasse, welche der Malerei als Untergrund zu dienen hat. Weiße Emaille für Schmuckgegenstünde. Zinn 2 Theile und Blei 1 Theil werden zusammen calcinirt und vollkommen in Oxyd verwandelt; 1 Theil der Oxydmischnng wird mit 2 Theilen des Pulvers von weißem Ärystallglas gemischt und nnter Zusatz einer sehr kleinen Menge von Salpeter oder Braunstein, welche als Entfär bungsmittel wirken, in kleinen Tiegeln zusammengeschmolzen nnd die Schmelze in kaltes Wasser gegossen. Das Schmelzen wird zwei- bis dreimal, in manchen Fällen sogar viermal wiederholt und muß überhaupt so lange fortgesetzt werden, bis die Emaillemasse nicht mehr blasig, sondern vollkommen homogen erscheint. Nachdem sie zu feiuem Pulver zerrieben ist, kann sie entweder für sich allein anfgetragen werden, oder wird auf kleine Flächen in der Weise aufgetragen, daß man sie mit Lavendelöl mischt und wie eine Oelfarbe mit dem Pinsel aufträgt.