Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
verständlich in Folge des großen Aufwandes an Material viel höher zu stehen als solche, welche mit leichtflüssiger Emaille versehen sind. Wenn es sich darum handelt, besonders große Gefäße oder solche zu emaillireu, welche schon einmal emaillirt waren und durch längereu Gebrauch schadhaft geworden sind, schlägt man ein dem eben beschriebenen zwar ähnliches, aber in gewissen Dingen doch etwas modificirteres Verfahren ein. Altes gebrauchtes Küchengeschirr, von welchem die Emaille theilweise abgesprungen ist, muß zuerst an den schadhaften Stellen mittelst eines spitzen Hammers abgeklopft werden, um alle schadhafte oder nicht mehr fest anliegende Emaille zu entfernen; sodann muß man es starker Glühhitze aus setzen, um das Fett, welches solchen Gefäßen immer anhaftet, vollständig zu zerstören. Nachdem man die bloßliegenden Stellen des Eisens blank gescheuert hat, werden solche Gegen stände an den schadhaften Stellen mit Grundmasse bestrichen und ganz so in den Muffeln behandelt wie neues Geschirr. Um große Gefäße, z. B. große Kessel zu emailliren, füllt man sie mit der Beizflüsfigkeit ganz an, scheuert sie nach Beendigung des Beizens blank, bestreicht sie mit der Grundmasse und brennt sie in großen Muffeln. Bei allen Gegenständen, welche mit Grundmasse überzogen werden, hat man dafür Sorge zu tragen, daß die Emaille an allen jenen Stellen, welche nicht emaillirt werden sollen, sorgfältig abgewischt werde, ehe die Gegenstände dem Brennen in den Muffeln unterzogen werden. Gegenstände, welche besondere Form, namentlich verschieden starke Wanddicke haben, müssen beim Einbrennen der Grundmasse mit besonderer Sorgfalt be handelt werden, und ist es bei solchen Gegenständen räthlich, Randau. Emaille. L. Aufl. 13