Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
184 Die Vorbereitung der Gegenstände zum Emailliren. Arbeiter, welcher das Trocknen der Geschirre zu besorgen hat. Das Trocknen der Gefäße geschieht in eigenthümlicher Weise, nämlich dadurch, daß die Gegenstände durch einige Secunden in kochendes Wasser getaucht und dann heraus gehoben werden. Die dünne Wasserschichte, welche den Ge genständen anhaftet, verdampft augenblicklich, indem die Wärme im Innern der Eisenmasse hinreichend ist, um das ohnehin kochend heiße Wasser auf der Oberfläche des Gefäßes schnell verdunsten zu machen. Nach dem Trocknen sind die Gefäße völlig für das Aufträgen der Emaille vorbereitet, und ist es am zweck mäßigsten, dieselben sofort nach dem Trocknen jenen Arbeitern zu übergeben, welche das Aufträgen der Emaille anszuführen haben. Ist es nicht möglich, das Emailliren sogleich aus zuführen, so muß man alle Sorgfalt darauf wenden, die Gegenstände vor Staub zu schützen. Man hat versucht, dies auf die Weise zu thun, daß man die mit kaltem Wasser abgespülteu Gegenstände unter Wasser anfbewahrte. Nimmt man aber zur Aufbewahrung Brunnenwasser, so beobachtet man, daß die blanke Be schaffenheit der Eisengeschirre sehr bald verschwindet nnd sich gelblicher Staub auf den Gegenständen abscheidet. Das Brunnenwasser enthält nämlich immer eine ge wisse Menge von Kohlensäure, welche das Eisen angreift; der freie Sauerstoff, welcher im Brunnenwasser auch nie fehlt, bewirkt nun, daß sich das durch Einwirkung der Kohlen säure gelöst habende Eisenoxhdul in Eisenoxyd umwandelt und auf den Gegenständen als Rost abscheidet, der um so schwieriger zu beseitigen ist, als er sehr fest haftet. Am zweckmäßigsten ist in allen Fällen, die Arbeit in der Emaillefabrik so zu leiten, daß die vorbereitenden Ar-