Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
der Erfolg des Emaillirens ab und kann die beste Emaille masse binnen kurzer Zeit abblättern, und zwar blos aus dem Grunde, weil die Metallunterlage derselben nicht in gehöriger Weise vorbereitet wurde. Die Vorbereitung kupferner Gegen stände, geht viel leichter von statten als jene von Eisengegen ständen, und hat man bei denselben nicht einmal nöthig, die Gegenstände durch Eintauchen in Beizmittel (verdünnte Säuren) ganz blank zu machen, sondern kann die Grund masse sofort aufschmelzen, vorausgesetzt, daß die Gegenstände nicht an der Oberfläche fett sind. Die Kupfergegenstände verdanken nämlich die eigen- thümliche braunrothe Färbung, welche sie in der Regel zeigen, einem dünnen Ueberzuge von Kupferoxydnl. Trägt man auf einen solchen Gegenstand eine Emaille ans und bringt dieselbe zum Schmelzen, so haftet sie nach dem Erkalten sehr fest. Die Emaillemassen enthalten nämlich immer so viel Säuren (Kieselsäure und Borsäure), daß sie beim Schmelzen stets noch gewisse Mengen von Oxyden aufzunehmen ver mögen. Schmilzt man daher eine Emaillemasse auf uicht gereinigtes Kupferblech auf, so löst sich das Kupferoxydul in der Emaille auf und haftet letztere fest an dem Metalle. Wenn man zu dem Versuche eine ganz weiße Emaille gewählt hat und schleift die Emailleschichte ab, so macht man die Wahrnehmung, daß die tiefer liegenden Schichten der Emaille, jene, welche dem Metalle zunächst liegen, grünlich oder röthlich gefärbt sind, welche Färbung durch die Auflösung der dem Kupfer aufliegenden Oxydschichte bedingt wurde. Enthält die Oxydschichte viel Knpferoxyd, so erscheint die Emaille in der Tiefe bläulich-grün; war viel Kupferoxydul vorhanden, so ergiebt sich eine röthliche Färbung. Randau. Emaille. 2. Aufl. 12