Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
specifisches Gewicht und senkt sich in der dünnflüssigen Masse zu Boden, derart, daß in den untersten Schichten derselben die größte, in den oberen aber die geringste Menge von Zinnoxyd vorhanden ist. Zeigt daher die Masse einen zu hohen Flüssigkeits grad, so erhält man keine Schmelze von gleichförmiger Be schaffenheit. In ähnlicher Weise wie das Zinnoxyd, verhält sich das Bleioxyd, welches hin und wieder ebenfalls an Stelle des thenren Zinnoxyds zum Undurchsichtigmachen der Emaille verwendet wird. Sehr günstig in dieser Beziehung stellt sich die An wendung der Knochenasche, indem diese wegen ihres geringen spccifischen Gewichtes selbst in sehr dünnflüssigen Emaillen nicht zu Boden sinkt nnd auch sehr billig zu stehen kommt. Nur muß man, wenn man rein weiße Emaille erzielen will, den Sätzen, welchen Knochenasche beigemischt ist, eine kleine Menge von Salpeter zufügen, nm den Rest von Kohle, welche der Knocheuasche anhaftet nnd diese grau färbt, voll ständig zu verbrennen. Die Anwendung von Bleioxyd zum Undurchsichtigmachen der Emaille kommt mit Recht immer mehr nnd mehr außer Gebrauch. Wenn man nämlich einem leichtflüssigen, schon einmal geschmolzenen und wieder ge mahlenen Deckmassensatz Bleioxyd beifügt, so kann man bei vorsichtigem Fenern das Bleioxyd nngeschmolzen und un verbunden in der Masse erhalten, welche nun in Folge des Einschlusses an einem undurchsichtigen Körper weiß erscheint. Da aber bekanntlich das Bleioxyd selbst eine gelbliche Färbung besitzt, so wird man bei Anwendnng dieses Körpers nie Emaille von rein weißer Farbe erhalten und wird auch in diesem Falle ein Zusatz von etwas Smalte zur Aus gleichung der Farbe sehr viel beitragen.