Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
folgenden Schmelzen des Emaillesatzes und können Ursache sein, daß es z. B. manchem Fabrikanten nicht gelingen will, rein weiße oder zartfarbige Emaille in voller Schönheit darzustellen. Ist das Wasser blos durch mechanische Beimengungen getrübt, so ist dem Uebel leicht abzuhelfen, indem man das Wasser entweder durch ein Sandfilter oder noch besser durch ein aus Knochenkohle bestehendes Filter gehen läßt, durch welches alle festen Körper sicher zurückgehalten werden. Eine weit unangenehmere Verunreinigung des Wassers ist für die Zwecke der Emaille-Fabrikation Schwefelwasser stoff. Der Schwefelwasserstoff ist ein in Wasser lösliches Gas, welches häufig als Fäulnißproduct thierischer Stoffe entsteht; die Wasser von Brunnen, welche in der Nähe von Senkgruben oder Düngerstätten angelegt sind, enthalten nicht selten ganz bedeutende Mengen von Schwefelwasserstoff in Lösung. Gewisse Metalle zeichnen sich durch eine ungemein große Verwandtschaft zum Schwefelwasserstoff aus, mit welchem sie schwarz gefärbte Verbindungen liefern. Blei und Kupfer gehören gerade zu den gegen die Einwirkung des Schwefelwasserstoffes empfindlichsten Metallen; vermahlt man z. B. ein Bleiprüparat unter Anwendung von schwefel wasserstoffhaltigem Wasser, so wird die Masse ganz deutlich eine ins Graue neigende Farbe annehmen, indem schwarzes Schwefelblei entstanden ist. Ist man gezwungen, unter Anwendung von schwefel wasserstoffhaltigem Wasser zu arbeiten, so ist es immer ge- rathen, allen Blei enthaltenden Emaillesätzen eine gewisse, wenn auch sehr geringe Menge von Salpeter zuzusetzen,