Anleitung zur Darstellung aller Arten Emaille für technische und künstlerische Zwecke und zur Vornahme des Emaillirens auf praktischem Wege : für Emaillefabrikanten, Gold- und Metallarbeiter und Kunstindustrielle
114 Die Prüfung der Rohmaterialien und Emaillesätze. nehmen ist; erweist sich z. B. das Rednctionsfener für die gewünschte Farbe nachtheilig, so muß bei dem nachfolgenden Schmelzen größerer Emaillemassen dafür Sorge getragen werden, die Schmelze sorgfältig gegen die Einwirkung der Feuergase zu schützen, oder man muß derselben Oxydations mittel (Salpeter, Braunstein) zusetzen, um jede Reduetion zu verhüten. Wie man hierbei vorzugehen hat, ergiebt sich schon der Hauptsache nach aus der Schilderung der Eigenschaften der färbend wirkenden Körper im Allgemeinen und aus dem oben angegebenen Verhalten derselben gegen die Oxydations- und Reductionsflamme. Nachdem die verschiedenen Emaille auch auf die Metall unterlage, zu deren Schutz sie bestimmt sind, einwirken und hierdurch Aenderungen in der Farbe hervorgebracht werden können, ist es zu empfehlen, auch in dieser Richtung Versuche durch Probeschmelzungen anzustellen. Man kann solche Ver suche leicht in der Weise ausführen, daß man die Emaille- masfe auf entsprechend vorbereitete kleine Blechstücke des be treffenden Metalls, Eisen oder Kupfer mit Hilfe des Löth- rohres aufschmilzt und das Aussehen der abgekühlten Probe untersucht. Es ist dies eine Vorarbeit, welche namentlich viel Aufschlüsse über die beim Aufträgen der Grund- und Emaille masse eingehaltene Stärke der einzelnen Schichten bildet und auf welche wir noch näher zurückkommen werden.