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TrSgerlohn Msnlgg. m 3 Skzesm lM Der PretS der ein/palUgen Anzeigenteile beträgt Ik, der RetlamezeUe 4b Goldpfennige. Für den Nach»«» werden 1b v'oldpfenuige berechnet. IS SM MMMMllMSMM " Herr Mcirr wird sich und seine Ministcrkollegcu am Dienstag im Reichstag vorstcllen und hierbei eine Erklärung verlesen. Ob es hierbei zu einer großen politischen Aussprache komincn wird, steht zur Stunde noch nicht fest. Nach wie vor vcrtreien alte jene Politiker, die sich eine ruhige Auffassung bewahrt haben, den Standpunkt, daß der Reichstag möglichst sang- und klang los in Urlaub geht, ohne vorher neue Skandalszeneu und Auseinandersetzungen hervorgcrusen zu Haden, die bei Ler Lage der Sache nur zu leicht zu einer neuen Krisis führen können. Im übrigen herrscht darüber kein Zweifel, daß eine solche Krisis nur damit enden kann, das; das "Parlament der leidtragende Teil ist, nicht aber das soeben mit Mühe und Not znsammengeslcllle Kabinett. Auch Marr wird sich voraussichtlich damit begnügen, seine Re gierungserklärung möglichst kurz zu fassen und den Reichs tag um die Ermächtigung ersuchen, dem Kabinett die Durch führung der brennendsten Gesetzentwürfe, besonders auf Pevertechnischem Gebiete, zu ermöglichen. Bei den Deutsch- nationalen ringt sich die Auffassung irnmer mehr durch, Latz eine wohlwollende Unterstützung der jetzigen Negie rung eine im Volksinteresse unabweisbare Notwendigkeit geworden ist, weil von sozialdemokratischer Seite in dieser Hinsicht nicht viel zu erwarten ist. Es ist auch damit zu rechnen, daß e'wa eingebrachte Mißtrauensvoten, wie z. B. von den Kommunisten, glatt abgelehnt werden und auch «ine Gefährdung der Anträge der Negierung kaum zu be fürchten ist, da sich zweifellos eine Mehrheit findet, die sie Zuiheißt. Ein neues Ermächtigungsgesetz. Das Neichskabinett hat in seiner Sitzungam Sonntag beschlossen, dem Reichstag in seiner ersten Sitzung am Dienstag, den 4. Dezember, ein Ermächtigun gs- Gesetz vorzulegen, durch das die Negierung die Vollmacht «rhä't, Maßnahmen zu tcesfen, die im Hinblick aus die Not des Volles und Reiches notwendig und dringend sind. Die neue Goldwährung. Die Reichsbank beschäftigte sich mit der Vorbereitung der Ausgabe einer neuen deutschen Gold nute, die neben der Nentenmark in den Verkehr gebracht werden foll. Der Zweck der Ausgabe dieser Note, deren Ein- lösung in Gold und fremden Zahlungsmitteln durch die Neichsbank garantiert werden wird, besteht darin, eine neu« deutsche A u s l a n d s d e v i s e zu schaffen neben der Meutenmark, die bekanntlich als eine Art deutscher I n- landsdevise gedacht war, und dadurch einerseits eine vernünftige Notierung der Mark auf den ausländischen Plätzen zu ermöglichen, anderseits aber die Mark sozu- -sagen wieder zu Ehren zu bringen. Die Verhandlungen zwischen den Neichsbank und der 'Rentenbank über die Gewährung von Wirtschasts- krediten sind bereits so weit gediehen, datz die Kre dite in Nentenmark der Wirtschaft baldigst zur Verfügung gestellt werden können. Es handelt sich dabei um einen betrag von 1200 Millionen Nentenmark. Die Herstellung der Rsnlenmarkscheine. Di« Fertigstellung der Nentenmarkscheine ist soweit vorgeschritten, daß von jetzt ab Stücke auch auf dem Wege über Banken und Danksirmen bezogen werden können. Die Arbeitszeit der Beamten. Schon das erste Kabinett Stresemann hatte «ine Der- tängerung der Arbeitszeitder Beamten grundsätzlich beschlossen, die notwendig wurde, wenn an eine allgemeine Erhöhung der Arbeitsleistung herangegan- -gen werden sollte. Durch die Kabinettslrisis ist die An gelegenheit verzögert worden. Die Neichsregierung hat nunmehr beschlossen, die Ar beitszeit der Beamten endgültig zu regeln, und zwar ist eine wöchentliche Arbeitszeit von 54 S tu nd e n in Aussicht genommen. Das Kabinett wird nach Anhörung, der Spitzenorganisationen in nächster Zeit Beschluß fassen. Die Goldmarlgehalter der Beamten. Die Verhandlungen in Berlin über die Umstellung der Veamtengehälter aus Goldgrundlage buben bisher zu einer Einigung noch nicht geführt. Vei den letzten Besprechungen legte Ministerialdirektor v. Schlieben unter star.er Betonung der tro st losen Finanzlage des Reiches folgenden Negicrungsvorschlag vor: Es sollen eiholten an Grundgehältern Gruppe 1 : 47,50 Mark, Gruppe 2 : 52,50 Mark, Gruppe 3 : 58 Mark, Gruppe 4: 67 Mark, Gruppe 5 : 78,50 Mark, Gruppe 6 : 93,50 Ml., Gruppe 7: 115 Mark, Gruppe 8: 135 Mark, Gruppe 9: 157.50 Mark, Gruppe 10 : 187,50 Mark, Gruppe 11 : 217 Mark, Gruppe 12 : 255 Mark, Gruope 13: 312,50 Mark. Der Ortszufchlag wird sich für Ortsklasse auf 10 bis 25 M rk, die Fraucnzulage auf 7 Muck monatlich, die Kinder- zulage aus 32 Mark im Jahre stellen. Das würde, von den sozialen Zulagen abgesehen, im Durchschnitt weniger als die Hälfte der Fricdensgehälter sein. Die Wahlen im Freistaat Danzig. Das amtliche Ergebnis der Danziger Wahlen zeigt, daß die Stärkung der Rechten noch größer war, als man zuerst angenommen hatte. Es erhielten endgültig - Deutschioziale 10 271 Stimmen (7 Sitze), Dculfchnalionale 45 2/8 (3ö), Zen.rum 20 942 (15), bürgerliche Mütelpar- tcicn 24 886 (18), Polen 7189 (5), Sozialisten 39 628129), Kommunislen 14o01 (11). Es siegen also, da die Polen in Danzig meist mit der Linien stimmen, 75 bürgerlichen Ab geordneten 46 sozialistische und polnische Vertreter gegenüber. Helfferich — Reichsbankpräfident? Der Zentralaurschuß der Neichsbank hat beschlossen, Herrn Dr. Helfferich statt Herrn Dr. Schacht für den Posten de; Präsidenten der Neichsbank in Vorschlag zu bringen. Eine Entscheidung, die auf den Dorichlag des Rcichsrats vom Neichsprasioenten z/ treffen ist, ist zur Stunde noch nicht gefallen. Es bleibt zu be tonen, daß namentlich die demokratische Presse die politische Bedeutung einer Ernennung Dr. Helfferichs zum Reichs- banlpräsidentcn unterstreicht, weil der Leiter des autonomen Zentralinstituts die Finanzpolitik des Reichs wesentlich be einflussen und damit im Zusammenhang mit seiner partei politischen Einstellung die sinanziellen Interessen des Rei ches nur allzu leicht einseitig und zum Nachteil des Rei ches behandeln könnte. Herr Schacht ist Direklionsmitglied der Darmstädter Bank und Jude. Wir wissen uns frei von voraussetzungs losem Antisemitismus, aber es wäre ein starkes Stück für das Empfinden des deutschen Volles, zu einer Zeit, wo sich alles mit Recht gegen das Verhalten der vollkommen unter jüdischem Einflug stehenden Börsen in Berlin und Frankfurt wendet, wo das eingewanderle Judentum sich von Tag zu Tag dreister gebildet, ausgerechnet einen Ange hörigen des cuserwählten Volkes an die Spitze des ersten deutschen Geldinstitutes zu stellen. Wir haben doch wahr lich. wie der Vorschlag Helfferichs beweist, noch germanische Sachverständige genug, um nicht immer und überall auf einen Israeliten zurückgreiscn zu müssen. Veränderungen der Fernsprechgebühren. Der Ncichsrat beschäftigte sich am Sonnabend mittag mit der Verordnung zur Aenderung der Fern sprechgebühren usw. Die Verordnung wurde gegen die Stimme Bayerns angenommen. Danach stellen sich di« " Gebühren mit Wirkung vom 1. Dezember 1923 ab solgendcr- maßcn: Bei den Fernsprechgebühren beträgt der Gcundbetrag für jedes Ortsgespräch 0,15 Goldmark, der Erundbetrag der Fernsprechgebühren für ein Gespräch bis zu 3 Minuten Dauer bei Entfernungen von 5 Kilometer einschließlich 0,15 Goldmark, bis 15 Kilometer 0,30, bis 25 Kilometer 0,45, bis 50 Kilometer 0,90 bis 100 Kilometer 1,35 Goldmark. Für jede angefangene weitere 100 Kilo meter 1,35 Goldmark. Für jede angesangene weitere 100 Kilometer 0,45 Goldmark mehr. Die Telegrammgebühren wurden folgender maßen sestgesesst: Bei gewöhnlichen Telegrammen im Fern- ver'ehr beträgt die Wortgebühr 15 Goldpfennige, im Orts verkehr 7,5 Goldpfcnnige. Für ein Telegramm sind min destens die Gebühren für 8 Wörter zu entrichten. Emmingers Absichten. Der neue Neichsjustizminister Emminger erklärte dem Berliner Vertreter der „Augsb. Po'tzcituug- in einer länge ren Unterredung, daß er sich verpflichtet gehalten habe, in die Neuerung einzutrctcn, um zu versuchen, die noch zwi schen Beran und München herrschenden Spannungen zu löse«. Ob das restlos gelingt, bleibe freilich offen. Der Eintritt einer gewissen Entspannung lasse sich nicht leugnen. Diez» lösenden Probleme möchte er in den Catz zusammenjassen: „Dem Reiche, was des Reiches ist; aber auch Bayern, was Bayerns ist-, oder aber: „Ein starkes Bayern in einem einigen Deutschland.- Preisabbau. Im Ncichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft sand am 30. November mit Vertretern des Fleischer - gcweclcs eine Besprechung wegen H e r a b s e tz u n g der Fleisch preise statt. Die Beteiligten wurden aufgesor- dertz die gegenwärtigen Preise unverzüglich herab zu s e tz e tt und für die Zukunft die Preise aus der Grundlage der tatsächlichen Eestehungr- kosten und unter Einrechnung eines Gewinnzuschlags, der d:u im Frieden für die Gewichtseinheit gehabten Verdienst keinesfalls überschreiten darf, in Goldmark neu se st Zu sehen. Die Vertreter des Fleischergcwerbes sagten zu, daß sie in ihren Kreisen auf die Einhaltung dieser Richt linien hinwirken werden. Erfolgt die Herabsetzung nicht oder nicht in genügendem Maße, dann it es Ausgabe der Pre-sprüfungsstellen und der Polizeibehörden, mit allem Nachdruck cinzugreifen. Das Ncichsministerium für Ernäh rung und Landwirtschaft wird in ähnlicher Weise auch mit anderen Zweigen des Nahrungsmittclgewcrbes und -Han dels ins Benehmen treten, um eine allgemeine Sen kung der hohen Lebensmittelpreise zu er zielen. Unter dem Einfluß der verschwindenden Papiermark hat seit Freitag in Hamburg eine scharf r ü ck- läufige Bewegung der Preise für Lebensmittel, Bedarfsartikel usw. eingesetzt. Der Nückgang beträgt im Augenblick durchschnittlich 50 Prozent, besonders für Fleisch, Schuhe, Fcttwarcn usw. Restaurationen, Hotels usw. er- mäßiaten ihre Preise ebenfalls bis um 50 Prozent. Auch die Hamburger Straßenbahn-Gesellschaft seihe ihre Preise am S-nutag um 33^ Prozent herab. Die Bevölkerung atmet sichtlich auf. In den Straßen tummelt sich eine kauflustige Menge. Das Kompromrh in der Neparattons- kommlsston. Di« Neparationskommission hat sich über Erwarten rasch aus ein Kompromiß geeinigt, ohne deshalb eine end gültige Entspannung zwischen dem französischen und dem «ngli'chen Standpunkt herbeigcführt zu haben. Die Dele gierten haben die Einsetzung zweier Untersuchungs ausschüsse beschloßen, von denen der eine die Mittel festste'len soll, durch die das deutsche Budget l« Ordnung gebracht und die W ä h r u n g st a b i l i - siert werden kann, und der andere die deutsche« Guthaben im Auslande ans puren und ihre Zu - rückschaksung nach Deutschland veranlaßen soll. Durch die Vertagung der Aussprache über den Ruhr- vertrag der „Micum" mit den deutschen Industriellen, zu der sich die Nevarationskommission entschloß, um „die eben hergebcllte Einigung nicht gleich w cder zu erschüttern", sind die Hindernisse für eine englisch-französische Einigung vor« läuflg umganaen, aber doch nicht cndaültig bcseitiat wor den Durch die Beschlüsse der Kommission ist überdies di« wesentlichste Aufgabe des Sachverständiacnausschuffes, näm lich die Prüfung der deutschen Zahlungsfähigkeit, in Weg fall gekommen. Man rechnet damit, daß die beiden Sachverstand! - aenausschüffe in zwei Wochen in Tätigkeit treten. Das erste Komitee wird seinen Sih entweder in Paris, London oder in Berkin haben, während das zweite, besten Ausgaben in der Ermittlung der deutschen Kapitalien besteht, sich so wohl nach den Vereinigten Staaten wie auch nach den anderen Ländern begeben wird. Die französischen Finanz - kreise beziffern das verschleppte deutsche Kapital im Aus lande, das zumal in den Vereinigten Staaten untergebracht sei, aus 25 Milliarden Goldmark. Wie es heißt, soll sich die Kommission die P r ü - fung der deutschen Zahlungsfähigkeit vor- behalten haben, sobald die Berichte der Ausschüsse abge-