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I« g«L« »«W«U — Erich chch t»«I»t,«r tr,ni» welcher SLtrmch de» BrtrU»»4 »a Leit»»«, —« vtefrnueten »»er der «-sicher»»,4«»r>cht»»,«, Hel »«» »» Hetzer »«»«» «wj^Uch «»I Ll^ee»», »»er »ki>chlt«s-r«ich 4» Zett-m, e»«r -us «LHe-l-ch« d«» k«,u,4prrtich Hohensteln-Ernstthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten ^S<H»<«U««zetger für Hohenstein-Ernstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtsgerichts, FtaantzamtS mA Germ-Lorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, LangenchurSdorf, WWß des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegend«, vrlschaf»» M-icheubach, Callenberg, Grumbach, Ltrschheim, Kuhschnappel, St. Egidien, Wüstenbrand, Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. «rüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rüßdorf. Verantwortlich für di« Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeige» Ott« M.253 R»W. Lkg 28.8W» 1KZ »^ÄL.ÄLU'tLL 73 AM WM» Ns Mes M SöW MZ UM Das Rclchsministccium erläßt folgende amtliche Am .Kündigungen: Berlin, 27. Oktober. Nachdem die der sächsischen 'Landesregierung angchörcndcn k o 'm in U n i st- ischeu M i 1- glieber in Ansrnhm an die sächsische Bwölkcrung zu Gewalttätigkeiten und zur Auflehnung gegen die Ncichs- . gewalt au',gereizt haben, hat der Ne ich sz a n z ler den , 'sächsischen Ministerpräsidenten Dr. Zeigner achgesordert, den Nück 1 ri 1 t der derzeitigen sächsischen Landesregierung h erbeizus ü hren, du die Ncichsregierung die gegenwärtige sächsische Negierung nicht mehr als eine Landesregierung im Sinne der Ncichsver- faffung anerkennt. Ti:r Neichslanzler hat dabei zum Aus druck gebracht, daß er die Antwort des sächsischen Minister präsidenten im Lause des morgigen Tages erwartet, und hat von den Maßnahmen Kenntnis gegeben, die die Reichs regierung im Fall einer Aolehnung ihrer Aussordmung so fort ergreifen wird. Berlin, 27. Oktober. Im Verfolg der am 24. Oktober von der Konferenz der MimfterplMdenten und Ge sandten der Länder gesagten Eutschlieguug hat dleNcichs- regierrmg cm die bayrische Staatsregierung das Ersuchen ge richtet, die v e r f a s f u n g s m ü st i g crl B e s e h l s g e - walt im bayerischen Teil der Reichswehr in kürze ster Zeit wieder her z u st eilen. Eine Meldung will wissen, daß. die Entschei dung des sächsischen Kabinetts bcreitsgesallen fei. Es heißt da: Dr.eödcn, 28. Oktober, 10,50 Uhr abends. Auf das Ultimatum der Neichsregierung hat die sächsische Negierung folgende Erklärun g nach Berlin abgehcn lassen : De sächsische Negierung lehnt das Ansinnen der Neichsregie - rnug, zurüüzu.rcten, entschieden ad. Ein politischer 1Anmß dazu liegt nicht, vor, und rechtlich ist das Verlangen der Neichsregicrung nach der Verfassung unzulässig. N u r der Sächsische Landtag ist legitimiert, die Negie rung abzuoerufen. Solange das nicht erfolgt, wird die .sächsische Negierung auf ihrem Posten ausharrm. Sie wird alsbald cm Landtage eine Entscheidung hierüber herbeiführen. « Wie der Gang der Ereignisse in Dresden war, dar über berichten folgende Meldungen des „Chemn. Tgbl?: Dresden, 28. Oktober. Die sozialdemokratischen Partciinstanzcn und die Landtagsfraltioncn sind heute mit tag mit Mitgliedern der Negierung zu einer Sitzung Zufammengcrretcn, um über die Aufforderung der Reichs - regierung zum Rücktritt der sächsischen Negierung zu be- ratm. Ein Beschluß, ist zur Stunde noch nicht gefaßt, die Verhandlungen dauern noch an. Dresden, 28. Oktober. Außer den sächsishen sozial demokratischen Parteifunktionären nehmen an den heurigen Verhandlungen auch Abgesandte der Berliner Par tei l ei t un g der B. S. P. D- teil, weil man in der Berliner Zentrale der V. S. P. D. befürchtet, daß die Dresdner Entschließung unter Umständen «ine Spaltung in der Sozialdemokratischen Partei im ganzen Reiche her- vomtzcn kann, was natürlich nach Möglichkeit verhin dert werden soll. Wie «s heißt, hat bereits Sonnabend abend gleich nach Empfang des Neichskanzlerbriefes in Dresden ein Ministerrat stattgefcmdm, der sich bis zum Sonntag 4 Uhr morgens hinzog. Da aber die kom munistischen Minister Heckert und Böttcher am Sonnabend nicht in Dresden anwesend gewesen sein sollen, habe man Sonntag morgen 4 Uhr die Beschlußfassung aus- gcfcht. In der Sonnaüendsitzung sei, so wird uns von der sächsischen Negierung nahestehenden Kreisen versichert, es in Frage gestellt worden, ob die Neichsrcgierung aus Grund der Neichsmrfafsung das Recht habe, die von Dr. Srcscmann im Falle der Adle h nung seiner Aufforde - rung angekündigtcn M a ß n a h m e n , über dir im übri gen nichts verlautbart wird, zu ergreifen. * Neber die Rechtslage melden Berliner Blätter: Das Vorgehen! der Neichsregicrung gründet sich offen bar aus den Artikel 48, Abs. 1 der Neichsversafsung: „Wenn ein Lund die ihm nach der Neichsverfaffung unter den Rcichsgcsctzcn obliegenden Pflichten nicht erfüllt, kann der Reichspräsident es dazu mit Hilse der bewaffne ten Macht anhaltend Di.' ultimative Fordc- r un g nach dem Rück tritt einet Landesregierung ist «nicht in dec Verfassung vor- gcsehcn, wohl aber ein aktives Einschreiten der Reichs- regierung. Wenn jetzt die Neichsregierung deir ersteren Weg wählt und den zweiten nur für den Eventualfall einer Nichtbefolgung ihrer Aufforderung in Aussicht stellt, so handelt es sich cschnsichtlich um «ine politische Ueber - legung, die vor dein aktiven Eingreifen in Sachsen zu nächst noch der sächsischen Negierung selbst die Möglichkeit einer Regelung geben will. Ein Neichskommissar für Sachfen? Dresden, 28. Oktober. (Telunion). Die Reichs - regierung dürste noch im Lause dieser Nacht einen bür gerlichen Stcratskommcssar für Sachsen ernen nen. Ueber die Persönlichkeit des Kommissars steht bis her noch nichts fest, jedoch wird voraussichtlich leine par lamentarische Persönlichkeit ernannt werden. Der Staats - kommifsar wird, wie vcriauttt, die sächsische Negie- r u n g und den La n do a g a u f!ösen und N e u w a h° len ausschrciben. Er übernimmt sofort die Negierung. Berlin, 29. Okt. (Telunion.) Die Entscheidung, wer Reichs! o m missar sür Sachse n. wird, ist bis zur Mit.ernach1ssiun.de noch nicht gefällt Und dWe voraussicht lich erst heute vormittag erfolgen. Berlin, 28. Olt. (Telunion.) Die Ernennung des R e i ch s k o m mU s s a r s für Sachsen wird durch fol- gmde halbamtliche Mitteilung bestätigt: Der Reichspräsident ha! durch eine heute erlassene Ver ordnung den Reichskanzler ermächtigt, die sächsische Negie rung und nötigenfalls die sächsischen Behörden a b z u - setze n. Der Reichskanzler wird aus Grund dieser Er- mckchtigung, nachdem nunmehr du Entscheidung der säch sischen Negierung gefallen ist, sofort einen Neichskommissar für den Freistaat Sachsen bestimmen. Dr. Heinze Neichskommissar (Drahtnachrichten deS Hohrosnin ErustchaUr Tageblatt und A-jecgcr) Dresden, 29. Olt. Der Reichskanzler hat den Minister a. D. Heinze zum Neichskommissar für Sachsen ernannt. Das Wehrkreiskommando teilt mit: In Ausführung der vollziehenden Gewalt verordne ich: Bis zur Einberufung des Landtages durch den Herrn Neichskommissar findet eine Zusammenkunft des Landtages nicht statt. Der MWäroberbofehlshader gez Müller, Eencralleutnat. Die Beratungen in Dresden. Wie «in Leipziger Blatt erführt, sind eine Neihe her vorragender sozialdemokratischer Parteigenossen aus Berlin in Dresden «ingctroffeu und hüben sich an dön Beratun gen des Ge s a m lm in i st e r i u m s beteiligt, darunter der sächsische Gesandte in Berlin, Dr. GvadnaUer , der Neichsjustizminisler Dr. Radbruch, die Genossen Hilfepding, Nobcrt Schmidt u. a. Die allen Parteigenossen haben dem erst drei Jahre lang der sozial demokratischen Partei üngehörenden Dr. Zcigncr unge schminkt die Wahrbcit gesagt und ihm erklärt, daß seine Politik nicht nur die sozialdemokratische Partei, sondern auch das Neich letztcn Endeszum Ruin s ü kp ren mäste. Es sc' kein Zweifel, daß die Sitzungen, die stellenweise sehr stürmisch verliefen, Klarheit dahin ge bracht haben, daß es ohne «ine Spaltung in der Sozialdemokratie auf die Dauer kaum noch gehen wird. In der Landtagssraktion dec Vereinigten Sozial demokratie war die Einigkeit in der letzten Zeit sowieso nicht gerade die stärkste Seite, und man hörte in parla- mcntarichen Kreisen mehrfach davon sprechen, daß ein nicht unbeträchtliche': Teil der Landtagsfraktion den Zcig- nerkommunismus nicht mehr mitmachen wolle und nach einer reinlichen Scheidung suche, sobald die passende Ge legenheit dazu da sei. Zur Note an die bayrische Regierung. München, 28. Okiobcr. Die Note der N-ichsregi» rung ist in München noch nicht e in g e tr o s s en. Die bayrische Negierung weiß jedoch von ihrem Abgänge. Nach ihrem Eintreffen wird Montag sofort ein Minislcrrat zu- sammmberufen. Es scheint nicht, daß die Regierung von vornherein eine ablehnende Stellung «iimimmt, sondern die Stellungnahme soll, wie es heißt, von dem Wortlaut der Note aohängcn. Möglicherweise kann durch den Schritt der Ncichsregienmg nicht nur «ine Wen'öung in dem Kon- still mit München,, sondern mich in den bayrischen Vefehls- rxrhältnifstn «intreten. Der Vorwärts und die sächsische Regierung. Ueber die sächsische Negierung ergeht sich das Berliner Zentralorgan der sozialdcMokratischcn Partei, der „Vor wärts-, in folgenden Erwägungen: „Der von dcn sächsischen Kommunisten ge führte Kampf gegen den Ausnahmezustand ist nicht ernst zu nehmen. Verantwortungsgefühl als Negierungs- Partei besitzen sie nicht im geringsten. Ihnen ist die Ver- ttcttmg im Kao ine.1 Zcigncr lediglich Mittel zum Zweck. Durch ihre Tätigkeit in der Negierung, die in Wirklichkeit keine Hilfe für die sächsische Arbeiterschaft bedeutet, glauben sie, die von Moskau gegebenen Befehle besscr verwirklichen zu Wunen. Herr Brandler, der MiniMialdirellor der Stratskcnzlei, soll diese Agitation gegen die Negierung und die Arociterschaft eifrg unterstützen. Schließlich kann man es keinem Militärsbe'ehlshabcr verdenken, wenn cr die Auf forderung zum Kampf gegen seine Truppen durch sofortige Vorsichtsmaßregeln wirkungslos zu machen versucht. Durch ihr sinnloses und verdcrbliches Verhallen haben die Kom munisten in Sachsen die Regicrungssiagc neu ausgrrollt.i Die Entspannung in der Außenpolitik. Wie wir hören, ist in der Außenpolitik eine gewisse Entspannung zu verzeichnen, insofern es sich um die Aufroltung des Ncparatiousproblcms handelt. D«r Wille der Vereinigten Staaten, zusammen mit England vorzu- gehen, ist unter Umständen darauf zmückzusührcn, daß Amerika sich nach der japanischen Katastrophe in ge- witzsi n Sun« entlastet fühlt und bereit erscheint, sich nun- mehr auch dcn Dingen in Europa mehr züzuweudem' England und Amerika dürften Hand in Hand gehen. Was dcn deutschen Schritt bei den, Al ächten cmbe- langt, so geschah er, um unbedingte Klarheit darüber za schaffm, daß. wir in Zukunft nicht mehr fähig sind, Ne- parasionen zu leisten. Alan wählte den offiziellen Weg Unter der Darlegung, daß die Abschnünmg von Nheia und Nuhr uns nicht mehr befähigt, weitere Zahlungen zu leisten, um unseren Standpunkt deutlich vor der ganzen Well lundzutun. O Wie das „W. T. V." erfährt, werden in London An fang der nächsten Woche unter englischem Vorsitz Ver- Handlungen über di« Wickocraufnahmc der aus Anlaß des Rchreinbruches abgebrochenen Beziehungen des Reichs- aus gleichs amtes zu den französischen und belgi schen Ausgleichsämtcrn und über, erneute deutsche Beteili gung bei den deutsch-französischen und ttnttsch-belgischen ge mischten Schiedsg«richtshösen stattfinden. Die deutsche Ne gierung wird bei diesen Verhandlungen durch dcn Ministe rialdirektor Dr. Lotholz vom Neichsministeriufn für Wie deraufbau und den Gesandten Dr. Göppert vom Auswär tigen Amt vertreten sein. Keine Regierungskrisis. Der „Derk. Lok.-Anz? hatte, wie schon am Sonn abend mitgeleilt, eine Meldung veröffentlicht, in dar er be hauptete, daß sich in den Kreisen der Deutschen Volks- Partei Mißbehagen über die politische Ent wicklung zeige und daß, man mit der Leitung der Ge schäfte durch! dH: Negierung nicht einverstanden sei. Die Deutsche Aolkspartei hat durch das Wolsfsche Telegra- phcnbüro «in Dementi dieser „Lokal-Anzcigcr"-Mcldung ver breiten lasten, und nunmehr schreibt das Volks parteiliche Or gan, „Die Zeit", zu dieser Angelegenlnit: „Es beginnt jetzt wieder dasselbe Spiel, das wir vor dem Ausbruch der letzten' Krise erlebt haben, «in Spiel, das zum mindesten dcn Anschein erweckt, als ol» Teile der DeuWen Volkspartci sich in die Ccherlprcsse.