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H-heufteiu-Grnftthaler Tageblatt und Anzeiger Sonnabend, den 5. Mai 1^3 Beilage. Hr 104 Äacbliscbes. Hohenstein-Ernstthal, L Mai 1923 — * Ani Himmelfahrtstage, den 10. Mai, hält der Verb and der Gabelsbergerschen Steno graphen-Lerer ne von Chemnitz und Umgebung im Saale des „Schützenhauses" seine diesjährige FLüß- j a h r s - fit er s am m L w u g ab. An die Versammlung schließt sich die Feier des 4 0 jährige « Bestehens des hiesigen Slenographen^Bereins „Gabelsberger" an. Von großen! Fuierege wird der Vortrag des Herrn Re-z. Nat Dr. Blauert über die Erfahrungen, Erlebnisse eines Praktikers sein. Z« diesen Veranstaltungen werden bcson - ders die Vertreter der Industrie sowie sämtliche Beamte und Angestellte herzlich eiugeladen (Näheres siehe Anzeige). —' Die Handelskammer weist daraus hin, daß es denjenigen ,Firmen, welche durch kriegerische Ereignisse, Liquidationen feindlicher Staaten und in ähnlicher Weise ge schädigt sind, möglich ist, dadurch beschleunigt in den B e - sitz von E nt s ch ä d i g u> n g s s u m me u zu kommen, daß sie einen Vergleich mit den zuständigen Stellen abschließen. Die Möglichkeit des Abschlusses dcrarüger Ver gleiche ist neuerdings erheblich erweitert und der Gang des dabei zn beobachtenden Versal'rcns vereinfacht worden. Bei feder Iweiasklie des Neichsentschädigu^ sind ein oder mehrere Verglcichskommissare tätig, die auch grö ßere Schadensfälle ohne MilwMung des Vertreters des Ncichsimeresses im Vergleichswege zu erledigen ermächtigt sind. Im Interesse der Beschleunigung des Verfahrens fin det in diesen Fällen eine Vorprüfung nur soweit statt, als es nach Lage der Sache unbedingt geboten erscheint. Die Lämmer weist alle Interessenten aus die erleichterte Mög lichkeit des Aoschlusscs von Verwnltungsverglcichcn bin und empfiehlt ihnen, von ihr Gebrauch zu machen. — * Der sreiheitlich-sozial-nationale Gewerk schaftsbund der A n g e st e l l t e n , der seine Bestre bungen aus parteipolitisch - rajsepolitisch religiös - neutraler Grundlage verfolgt, veranstaltet am 12. und 13. Mai in Chemnitz seinen 5. G D N. - 2 a ch s e n t a g. Vertreter von über 150 Ortsgruppen und zahlreiche Gäste haben sich be reits augemedet. Für Sonntag, den 13. Mai, ist im größten Chemnitzer Saal tLausmännisches Vereinshans, Moritzstraß«) eine öffentlich« Angestellten- L n n d g e b u n g vorgesehen. —' Die Neichsbalmdirektion Dresden teilt mit: Da es di« Lohlenoersorgung zrtläßt, kann auch in diesem Sommer wieder mit der Ablassung von Sv mm er- svndcrzügc n mit ermäßigten Preisen gerechnet wer - den und zwar ungefähr in dem gleichen Umfange wie im Vorjahre. Die Inge sollen —wie im Vorjahre — nur die 3. Wagentlasse führen. Zur Ausgabe kommen Rückfahr - karten zu ermäßigten Preisen und mit zweimonatiger Gül tigkeit. Aus Sachsen kommen Sonderzüge nach München so wie der Nord und Ostsee in Betracht. Nähere Angaben können erst Mute Mai gemacht werden. — Thalheim i. lv., 4. Akai. Da in den letzum Jahren einige lOO Wirker nah dem Dollarlande aus - wanderten, ist die bienge Sirumpfwirkbranche, deren Ge schäftsgang noch gm ist, in eine prekäre Lage geraten. Da in den letzten Monaten wieder ganz« Trupps von Wirkern und auch Angehörigen von bereits ausgewanderten die Hei mat verlassen haben, ist die Befürchtung berechtigt, daß. di« Wircindustri« aus diese Weise nach den nordamerikanischen Staaten verschleppt wird. — Plauen, 4. Mai. Am Dienstag nachmittag stürzte das 3^ jährige Töchterchen eines in der Albertstraß« wohnenden Tischlers in einem unbewachten Augenblick in ein halbgefülltes Wasserfaß uud fand darin den Tod. — Kamenz, 4. Mai. Die 19jährige Tochter des Mühlenbesißers Lode in Lernbruch kam am Montag nach mittag mit dem Kopfhaar in das Getriebe der Mühle. Dein Mädchen wurde die Kopfhaut bis zum halben Ge sicht abgerissen. Denkst Dn daran, dah Frankreich Dutzende an Rhein und Ruhr gemordet, Hunderte ans ihrem Helm vertrieben hat? Bsrgitz es nicht uns gib zum Deutschen BolSsopfer. öesseiill. KiMMeMsWAi« in GerMs am S. Mai 1S23. G> Schon lange vor Beginn war der Saal des „Blauen S ern" dicht vesetzt, und oiete später Kommende mup.eu mit einem Stehplatz vorlieb nehmen. Herr Ge- n.ecttLcR.cGr H ü b n e r eröffnen nach 7 Uhr die Per - Fmurlung und gew den Gegenstand, sie Einführung einer Ledigen- und Kiuvertosensleuer, bekannt, hinzufügend, daß die svzialöemoiraäsche Fraktion m einer Sitzung einen gegemeüigen Standpunkt eingenommen habe. Herr Gemeiudeoeuslanü Scheunemann führte aus, daß, w-e viele andere Gemeinden, auch unser Finanz wesen mir großen Schw.erig.eiten zu kämpf««. habe. Ans Not komme man auf die Suche nach neuen Steuern, uni die nötigen Ausgaben denen zu können. Die früheren Bemühungen des Gemeindcrates, Miriei zu ertrugen durch Schaffung einer Sozial«'.Mb« für die Industrie, sind ver gebens gewesen, da der Lum» und das Reich diese Steuet aKehnen. Das größte Schmerzenskind der Gemeinden ist die Ausgabe, Mittel zur Durchführung der Wohtiahrtspsiege zu beschaffen. Den Aermsten der Armen müßte geholfen, wer den, wenn sie nicht verhungern sollen. 80 Prozent wendet hierzu das Reich auf und zu 20 Prozent sind die Ge meinden verpflichtet. 2Ä Millionen braucht unsere Gemeinde monatlich für die alten Armen. Von solchen Sorgen aus - gehend, sei man auf die Ledigen und Kiwderlosenstener zugetvmmen, die Aussicht auf oberöehördliche Genehmigung Hao«. Die Ledigensteuer würde monatlich eiwa 3000 Mac! und die Kinderlosensteuer 2000 Mark betragen. Bei Nen nung dieser Summen erhob sich im Saale ein lauter Sturm der Entrüstung, sodaß der Redner seine Rede unter, brechen mußte. Als die Ruh« wieder hergcstellt war, brachte der Herr Gemeiudeovrstand weiter zur Kenntnis, daß die geplante Steuer auch nach den Einkommensverhältnissen gcslafjc'l werden würde und bei gewissen Voraussetzungen auch nur zwei Drittel der Lätze gefordert werden sollen. Die Sach« sei ehr ernst, denn Reich und Staat können nicht Helsen und die Gemeinden seien gezwungen, selbst einzugrei- fen, wenn man die alten Leute nicht verhungern lassen wollte. Unser« Gemeinde ist industriearm und hat 80 Prozent Arbcneroevölkerung. Wenn etwas geschehen sollte, so gäbe es zu bedenken, wer die Lasten ausbringl. Aus diesen Gedanken sei man auf die vorgeschlagene Steuer zu gekommen. Der lundgcgebene Widerwille gegen diese Steuervorlage zeige, daß auf diese Weife leider nicht gehol sen werden könnte. ' In der Aussprache gab Herr GemAnderalsmüglictz Iakob die Gründe bekannt, warum die sozialdemokra - rische Fraktion die Vorlage abgclehm habe. Die Lasten, die auf der breiten Masse ruhen, seien sowie so schon hoch genug, und auch die Ledigen, die sich Sachen anschaffen müßten, hätten nichts übrig. Wenn beispielsweise ein Arbei ter monatlich 250 000 Mark verdien«, so kämen schon !5 000 Mark monatliche Lasten in Frage und zwar 25 000 Mack Reichseinlommenslcurr, 16 000 Matt Krcnck«n- kasscnbciträge, 4000 Mark Invaltdenkafsenbciträge, wen« nun noch 3000 Marl neue Steuern dazu zu nehme« sind, so würden das entschieden zu viel Lasten. Herr Gemeinde- ratsmitglied Knispel meinte, man müsse zwar den Armen helfen, die Lasten sollten aber auf die Besetzenden gelegt werden. Herr Strienih, Vorsitzender des hiesigen In- validen und Remnerbundes, betonte, wie schlimm es um die Armen und Invalidenrentncr stehe. Anstatt 50 000Mk. konnten bei der Zahlung den Allen nur 7000 Mark aus- gehändigt werden, weil keine Mittel vorhanden sind. Bei den maßgebenden Stellen in Dresden habe man ihn mit leeren Versprechungen heimgeschickt. Reich und Staat kön nen eben nicht mehr helfen, doch muß für die Armen etwas geschehen. Herr Köhl sühne aus, daß die Arbeiter cm dem fetzigen Eiend der Alten selbst viel Schuld trage, da sie früher ruhig zugesehen und den Antrag aus Aus - bau der Pension-Rassen für ein sorgenloses Alter nicht ge stellt haben. Andere Redner verlangten eine kräftige Au,o- sleuer und ebenso große Weinsteuer: auch die Kohlenwerke seien sehr gut in der Lage, die 2)z Millionen für die Armen zu oezahlen. Herr Gemeinderatsmitglied Eberl lehme im ko.nmunistüchen Sinne ebenfalls die Steueroor- läge ab. In einer Enis ch ließ u n g wurde zum Aus- druü gemacht, daß die Versammlung entschieden schärfsten Proust gegen diese SIcucrvorlage erlebt. Im Schlußwort erwidert« Herr GemAndeUorstaiid Scheunemann den e uztlnen Rednern in sachlicher Weise. Im Pan l 2 i Verschiedenes, wurde eine Anfrage ge- stell,, o > für 192 ', ein« Vezuschusung zum Wohnungsbau mög'iich ist Herr Gemeindevorstand 2 cheunema n n amwvr.ete, daß keine oder nur wenig Aussichr hierzu vorhanden ist. Herr E beri drückie seinen Unwillen dar über aus, daß das Landeswolumngsamt in Dresden riet zu langsam arbeüe. In einer Wohnungsdefchlagnahme habe er nach einem Jahr endlich die Anfrage erhalten, ob auch ein Ofen in der Wohnung vorhanden war«. Aus einen Antrag hin verspritzt der Versammlungsleiter an maßgebender Stelle vorstellig zu werden. Herr Eberl reg.e die Zwang-umquartierung der Wohmmgsinhader an; ^ver eine größere Wohnung inn« hat und sie nicht oenbligt, soll' gezwungen werden, mit einem anderen Mieter zu tau schen, der eine kleine Wohnung bat. Gegen >0 Uhr schloß Herr Hübner die Versammlung Dresdner Brief. Paradoxe Nattkultnr. „Was rennt das Voll, was wälzt üch dort? und ausgerechnet in der Wilsdruffer Straße, wo es schon lzer - geht, w e in dem berühmten Nudeltopf, in dem dock, j«lzl in den seltensten Fällen ein wohltätiges Huhn zu finden ist Was wälzt sich Von 2 Was itehl und schcmt das Volk zur Höh hinauf ? Dorr, wo sonst unsre Danren - web vom kleinen fümzAmjährigcu Lehrmädel an bis zur Grau Ruche von Hochnäs igleilsgnaden eng an die iwhen Schcinicutcr des Waren'ambes schauensiroh sich drucken, dvn ist cs iecr; aber gegenüber ftcml sich die Meng«. Hak der findige Warenbauschef seine holdselig lächelnden Wachsfiguren im neuesten Modekleid bock hinaus auf das Dach gestellt ? O nein, ganz anderes ist zu sehe«! Vas neu umgebaute Haus, so lange ein Verkehrshindernis mit dem weiivorsvringendett Gerüstbau, dem Abladen von Mörtel, den becumlicgcnden Kalk, gehl nun endlich d«c Vollendung entgegen und hat 'einen künstlerischen Zier - rat bekommen in Forni einiger Figuren aus Sandstein, sie — paradore Ide«! - fast unbekleidet die Fassade des Modewarcnbaufcs zieren sollen, des Haufes, in dem die AkemLarrÄstsLktei*. Roman von Clara Viebig. 48) (Nachdruck verboten.) v Frau Rätin entsetzte sich: war das ihr Kind?l' Schön Ivar Nelda nie gewesen, aber so frisch — und jetzt? In der Rätin Gedanken tauchte mit Blitzschnette ein Sommermorgen auf — sie sah sich draußen iin Gärtchen stehen, ein Gewittersturm hatte in der Nacht dem eiuzigen blühenden Rosenstock die Krone abgebrochen. i Sie breitete die Arme aus: »Mein Kind!* ' Sie konnte nicht anders, so böse sie auch war. Sie 4 kvar ja doch die Mutter und die dort — der einzige Rosen stock m ihrem Garten. Nelda stand starr, zweifelnd sah sie der Mutter inS ' Gesicht? noch rührte sie sich nicht. »Mein Nebes Kindl* Da, ein Ton wie ein Erlösungsschret! Zitternd fiel ' daS Mädchen in die geöffneten Arme. Sie hielten sich umschlungen. Eine Flut von Tränen strömte aus Neldas Augen, zum erstenmal seit langen Tagen: Regen, der Eis schmilzt. Wie ein Kind duckte sich die große Tochter an die Brust der kleinen Mutter. Da war viel Unverstandenes zwischen beiden, wenig Ge meinsames, und doch ein mächtiges Band des Mutes, das sich nicht verleugnet. Vierzehntes Kapitel. Unruhig ging Bürgermeister Dallmer die Straße im Dorf auf und nieder, die Hände auf den Rücken gelegt; Lein mächtiges Genick war von graue« Haaren umflattert, schwer stampften seine Tritte. Jetzt sah er nach der Uhr. »Halb vier, die Post muß gleich kommen!* Der Gehilfe trat schon mit dem Briefsack vor daS -Postgebäüde? dies war das einzige größere Haus in der «anzen Straße, zugleich Steueramt und Kreisraste. Sonst nur niedere Hütten mit Dunghaufen vor der Lür; einzig Gastwirtschaft drüben konnte sich noch sehen lassen. Ein junger Man» trat gerade in die Tür und grüßte respektvoll herüber: „Tag, Herr Bürgermeister!* Dallmer faßte an die Pelzmütze. „Herr Bürgermeister, ich hab Schnee schippen lasten auf 'm Weg zum Tempelcheu. Fräulein Nelda kann heut noch nach der Aussicht gehen. Ich weiß, wie wir noch Kinder waren, liefen wir da immer zuerst hin!* Schnedderedengdcug! Eben bog die Post um die Ecke; langsam kam sie die Straße herauf. Der Postillon versuchte eine Melodie, die Töne blieben im Horn stecken; es war zu windig. Aus allen Fenstern fuhren Köpfe. Kinder eilten vor die Tür. „Die Post, die Post!* Auch ein paar Männer standen neugierig herum; sie grüßten saul. Jetzt hielt der gelbe Kasten. Mit starker Hand riß Dallmer den Schlag auf, ein einziger Passagier war darin — Nelda. „Heiho, willkommen, Kind, in der Eifel! Gut, daß du wieder da bist!* „Onkel Konrad!* Sie versuchte zu lächeln, stieg wie im Traum aus und schaute verwundert nm sich. Noch alles, wie das letzte Mal, ganz w; die Hütten, die Dung. Haufen, und da schaute trotzig ein Berg in die Gasse. „Ah!" Sie atmete tief, wie erleichtert, dann gab's ihr einen Stich durchs Herz — alles so wie früher, nur sie selbst nicht. „Du siebst blaß aus, Kind!* Der große Mann beugte sich und küßre si«. .Was machen sie zu Haus? Ra ja, ich weiß schon, der Vater immer krank und Lorchen klagt ewig; sie ist natürlich sehr dagegen, daß du zu mir kommst. Schadet nichts, tut dir sebr gut! Na, hast du mich denn noch nicht vergessen?* Er legte ihren Arm in den seinen und zog sie an sich. „Was? Nun wollen wir aber gehen. Potz Kuckuck, ist denn keiner hier, der uns den Koffer tra- gen kann?* Er sah suchend umher, die feurigen, blauen Augen rollend. Bon den Männer», rührte sich keiner. Nu» der junge Mensch drüben aus de» Wirtöstube sprang schnell h-rbci Er grüßte Nelda mit elner Verbeugung. „Lassen Si- mich dafür sorgen, Herr Bürgermeister, Sie sollen ihn gleich kriegen!* „Danke!* Mit einem kurzen Ricken drehte sich der Bürgermeister ab und ging mit Nelda weiter. Seine breite Srirn hatte sich gekraust, er brummte vor sich hin: „SchafS- käpfe! Rührt sich wieder keiner, wollen mit mir maulen!" Er sah finster aus, hin Besicht trug keine Spur der Freude mehr, mit der er die Richie begrüßt batte. Er sprach niÄt. Sie bogen links ab in die zweite und letzte Straße des Dorfes Dieselben Hütten dieselben Dunghaufen, nur stand hier die Kirche, merkwürdig groß und stattlich? links die Pfarrwohnung, rechts die Bürgermeisterei. „Da sind wir!' Hinter ihnen trappsten kräftige Schritte? Nelda sah stch um. Der junge Mann von der Post kam eilig heran, er trug ihren schweren Koffer, als sei das gar nichts. Keine Muskel war angespannt, das gleiche bräunliche Rot deckte die Wangen und die Stirn unter den Haarrtngeln. über das ganze Gesicht lachend, ließ er das Gepäckstück vor der Tür ntedergleiten. „So, nu hat das Fräulein den Koffer!* „Aber, Heinrich, jetzt haben Sie selbst den Koffer ge tragen, das war doch nicht nötig! Danke!* Der Bürger meister klopfte dem jungen Menschen auf die Schulter. „Das ist auch einer von den wenigen Getreuen, hat sich schon draußen in der Welt umgeschen und ein Quentchen Aufklärung milgebracht. Danke sehr, Heinrich!' „Nir z» danken, Herr Bürgermeister, gern geschehen. DaS Fräulein kennt mich wohl net mehr?" Er blinzelt« Nelda mit den hübschen Augen erwartungsvoll an. Sie wurde aufmerksam, dunkel stieg die Erinnerung an einen Knaben auf, mit dem sie in der Kinderzeit hier viel ge spielt hatte. Ein paar Jahre älter als sie war er gewesen, hatte sie allezeit beschützt. Dann kamen Jahre, in denen sie nichts mehr von ihm gesehen, er war ihr gänzlich ent schwunden. Sollte dieser stattliche Mensch der Junge von damals sein? Sie hob die müden Augen und sah ihn an; es war ihr eigentlich recht gleichgültig, wer da vor ihr pand. (Forisetznng folgt.)