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Wassen kn Schuppen, Hier wrtrd« auch d« Sauerstoff - Apparat eindrucksvoll vorgefühtt. Vom Schuppen auvwur- den di« Schwerverletzten nach den unterdessen H«rg«ich1t° teten Güterwagen adtranspott und dort von den Them- nitzer Wettstättensamaritern zweckmäßig gelagert und unter, gebracht. Nun erfolgte die Abnahme der Verbände, die sack) gemäß. und zweckentsprechend angelegt waren. Alles in tükem: Sämtliche Mannschaften arbeiteten entschlossen/ sach- gemäß und zielbewutzt, sodaß die Uebung mit dem Prä dikat „sehr gut" zu bezeüt^ren ist, was dem Landesver ° bandsvorsitzenden mitgeteilt werden wird. Auch die Teilnahme einer Anzahl Samariterinnen ist zu begrüßen, denn auch sie werden gebraucht, da viele Handreichungen von weiblicher Hand schnellerund zweck mäßiger ausgeführt werden können. Im Namen der Stadt Hohenstein-Ernstthal dankt« H«r Stadtrat Sammet den Beteiligten und führte vor älen Dingen aus, daß di« Samariter gezeigt hätten, daß sie bei Unglückssällen imstande seien, schnelle, sachgemäße »md selbstlose Hilfe zu leisten. Obersamakiter Bochmann dankte den Herren Aerz ten für ihre Bemühungen, und der Ehrenvorsitzende des Oberlungwitzer Samaritervereins, Herr Branddirektor Här tel, fcrderte auf, stets gute Kameradschaft zu halten. Herr Goilh Gränitz gab einen Rückblick auf die Entstehung des Vereins und wies ganz besonders darauf hin, Jung- nmnnschaiten für unsere Arbeit heranzuziehcn. Der Vertreter der Chemnitzer Werkstätten,amariter, ebenso auch der der Gersdorfer Mannschaften betcnten, daß sie trotzdem sie nicht dem Landesverband angehörten, jederzeit bereit seien, mit »ms im Dienste der Nächstenliebe zu arbeiten Der Samariter-Verein von HohensteinEruühal gibt bei dieser Gelegenheit bekannt, daß im Januar ein neuer A u s b i ld Un g s kursu s beginnen soll. 88ckl1sekes. -oh»nft*ln>Er«stth»!, 4 Dezember iS22 WettervoraArsag« für moegrn, Trüb, regnerisch, Temperatur um den Nullpunkt. Temperatur am Z Dezember Minimum -l 1,1 12 Uhr 430 Maximum ^38 ) j j j i N l I' t . Der erste Adventssonntag hatte infolge des Umstandes, daß die Geschäfte geöffnet waren, Besucher in großer Zahl in unsere Stadt geführt, die tapfer dem naßkalten, regnerischen Wetter trotzten. Viele werden viel leicht sofort gekauft haben — ehe alles noch teurer wird —, manche aber sich es haben versagen müssen. —* In auswärtigen Zeitungen ist eine Mitteilung enthalten, daß das Schubertstiftam 15. Dezember geschlossen werden müsse, da der große Fehlbetrag nicht gedeckt werden könne. Wie wir auf Erkundigung an maß gebender Stelle erfahren, entspricht dies nicht den Tat sachen, da endgültige, bindende Beschlüsse erst noch gefaßt werden sollen. Wenn es auf irgend eine Weise gelänge, die Anstalt zu erhalten, so würde damit ein gutes Werk für unsere Kleinkinder getan sein. —e. Di« Ankündigung, daß die Posaunenchor« von St Trinitatis und Oberlungwitz dem ersten Advents sonntag durch eure Vesper musik eine besonders festliche Nok verleihen wollten, hatte gestern nachmittag viele nach dem schlichten Gotteshaus an» Neumarkt gefüllt, sodaß es -ls auf den letzten Platz gefüllt war. Unter der bewährten. Leitung von Herrn Kastl hörten wir von den Posaunisten Choräle und geistliche Lieder von Bach, Gluck und Händel, sowie die alten, ewig schönen Weihnachtslie der, die erst die richtige Advents- und Weihnachtsstimmung brachten. Verbindende und erläuternd« Worte zwischen den einzelnen Liedern sprach Herr Haberkorn, Vorsteher des Jünglingsvereins zu St. Trinitatis. Besonders schön war der Vortrag der allen Volksweise Kommet, ihr Hirten", oom zartesten Piano anschwellend bis zum mächtigen Forte. 2Si »Nachdruck verboten.) Der alte Friedrich betrachtete sie still eine ganze Weile und dann schob er einen Schirm vor die Lampe, damit sie daS Licht nicht stören sollte. Sanna erwachte erst, als es Heller Tag war. Der Professor schlief noch immer. Das geschah ost, wenn er Mdend gewesen war. Wenn ihn dann der Schlaf über- > fiel, hielt er sehr lange an. Ost erwachte er dann erst um s Mittag und fühlte sich dann gewöhnlich wieder ganz Wohl. Verwundert rieb sich Sanna den Schlaf auS den s Ungen und sah sich um. Friedrich nickte ihr lächelnd zu. „Sie haben wenigstens ein paar Stunden geschlafen, s InädtgeS Fräulein. Im Hause ist schon alles wach. Ich glaube, nun können Sie ruhig wieder in Ihre Zimmer s gehen. , Leise erhob sich Sanna und verließ die Zimmer des Onkels. Sie begab sich hinüber nach dein Eßzimmer, wo nm diese Zett der Frühstücksttsch bereit stand. Sie fühlte Lch so elend, daß sie nach einer Taffe starken Kaffee Ver langen trug. Es war alles wie sonst. Sie hätte glauben können, ein böser Traum habe sie genarrt. Am Frühstücksttsch saß Tante Anna, friedlich und süß lächelnd, wie immer. „Et, du Langschläferin, du läßt heute lange auf dich warten/ schalt sie neckend. Sie gab sich klugerweise den Anschein, als habe sie keine Ahnung, was gestern abend geschehen war und daß Sanna die ganze Nacht nicht in ihrem Zimmer gewesen war. Sanna hatte eine sehr schlechte Meinung von Tante Anna, aber daß diese von dem Überfall ihres Sohnes wußte und diesen gar gebilligt und unterstützt hatte, daS traute sie ihr doch nicht zu. Sie ahnte nicht, daß Tante Anna, nachdem sie in wilder Flucht in den Zimmern des OnkelS verschwunden war, ihren Sohn eilig in ihr Zim- »er gezogen und ihm kühle Umschläge auf das von SaunaS Faust getroffene Auge gemacht hatte. Mendelssohn „Allein Gott in der Höh sei The" beschloß di« Feier, di« wohl für all« «in« Stund« der Erhebung g« - wesen ist. — * Der hiesige Kanarieuzüchter-Verein konnte sich bei seiner Ausstellung am Sonnabend und Sonntag eine- regen Besuches erfreuen. Nicht nur aus der Nähe, sondern auch aus der weiteren Umgegend, wie Lim bach, Lhemnitz, OelSnitz, Zwickau usw. waren Freunde und Liebhaber dieses edlen Sportes herbeigekommen, um zu hören und zu sehen, was der Verein bezw. der Bund in diesem Jahre geleistet und als Zensur von den Preisrichter» erhalten haben. Wenn nun auch Chemnitz mit 2 Kollek tionen die allerhöchsten Preise errang, so reihten sich an diese doch gleich viele Aussteller des hiesigen Vereins, und zwar erhielten Max Kluge mit 284 Pkt. eine gr. gold. Medaille vom Verein, einen Bunde» EhrenprciS, zwei Ehrenpreise auf Spezial-GesangSturen und ein Diplom, Emil Rudolf mit 255 Pkt. 1 gold. Medaille, große und kleine silberne Medaille, 1 Ehrenpreis und Diplom; Ernst Friedrich mit 242 Pkt. große silberne Medaille und Diplom; Max Döring «mit 234 Pkt. große und kleine silberne Medaille und Diplom; Aug Götze- Reichenbach mit 234 Pkt. kleine silb, Medaille; Reinh. Nürnberger mit 210 Pkt. 2. Damen-Ehrenpreis, Gustav Heinig mit 200 Pkt. 1. Vereins-Ehrenpreis und August Lange mit 170 Pkt. 2. Vereins Ehrenpreis und 2 Souder-Ehrenpreise zu je 50 Mk. Nachdem am Sonntag abend die Ausstellung beendet war, hielt der Verein noch eine kleine Sitzung ab und ernannte zwei hochbetagte Züchter, Herren Aug Lange und Wilh. Nagel, zu Ehrenmitgliedern. — * Seit mmmehr 40 Jahren ist es Aufgabe des hiesigen StenographeiEereins „Babelsberger" ge wesen, di« edle Kuusi der Stenographie zu pflegen, zu üben und zu lehren. Diese 40 Jahre selbstloser Vereinsardeit sind von Erfolg gewesen. Die vielen errungenen Preise bei Wettschieiben beweisen, daß es di« Leiter der Uebungsstun- den im Verein verstanden Haden, zielbewutzt und erfolg reich zu arbeiten. Schon der kaum aus der Schule enilas - senen Jugend Hal der Verein in mühevollen Anfängerkur sen di« Kunst der Kurzschrift in verständlicher Weise gelehrt. Daß dem Verein auch hier Erfolg blühte, bezeugt die Tat. fache, daß aus seinen Ansängerkursen einige der besten Stenographen im Bezirk Cöemmtz hervorgegangen sind. Aus diesen kurzen Ausführungen dürste inan ersehen, daß der Stenographen Verein „Gabelsberger" ein Verein ist, der in selbstloser Opferung von Zeit und Geld eine wirtlich pro- duitive Arbeit im Verborgenen leistet. Der Verein macht auch an dieser Stelle auf die jeden Domnrstag von 8 Uhr ab in Schiefners Restaurant, Dresdner Straße, statifinden den Uebungsabeude aufmerksam, ; , . , — * Die Landespreisprüfungsstell« hat jetzt nach An hörung des Fachausschusses m Abänderung - der bis herigen Sätze für 2 tall- und Marktpreis« bei Rindern eine Spann« von 20 Prozent, bei Käl bern und Schafen eine Spanne von 18 Prozent und bei Schweinen eine Spanne von 16 Prozent als grundlegend festgesetzt. Diese Spannen sollen die durch - schnitilichen Spesen und Unkosten wiedergeben. An Hand der festaclegten Prozentsätze lassen 'sich die vom Erzeuger zu fordernden Stallpreise leicht errechnen. — * Oberlungwitz, 4. Dezember. Wir machen nachmals ganz besonders auf das Konzert der Chemnitzer Künstler-Vereinigung (Generalmusikdirektor Malata, Konzert meister Bobell und Mann, Konzertsängerin Frau Dr. Jrm scher-Thüme) aufmerksam, das nächsten Donnerstag in» „Lamm" stattsindet. Die Psätze sind sämtlich numeriert, Bedienung findet nicht statt. Es ist zu empfehlen, sich Kor tcn im Vorverkauf zu besorgen, da bei dem guten Ruf der Konzertgeber auf starten Bestich gerechnet werden muß. — * Gersdorf, 4. Dezember. Im Monat Novem der wurde bei der Gemeindegirokasse ein Umsatz von 391 453 553 Mark erzielt und zwar Eingang ,bargeldlos) WAV S O...Hl MM» BUH'. AM Mutter und Sohn hatten dort atemlos gelauscht. Ader da alles still blieb, atmeten sie ans. Leise war Anna von Rehling dann Himmler geschlichen und hatte durch sas Schlüsselloch in das Zimmer gespäht, in das Sanna ge- flohen war. Da sah sie die junge Dani« im Lehnstuhl sitzen. Jedenfalls wußte Onkel Michael also noch nichts von dem Überfall. Frau von Rehling hatte dann mitten in der Nacht ihren Sohn aus dem Hause gelassen, nachdem sie beraten hatten, wie sie sich leidlich aus der Affäre ziehen konnten. Wie Gregor in ihr Zimmer gelangt war, ahnte Sanna nicht. Sie glaubte, er habe sich heimlich, ohne jede andere Hilfe, bei ihr eingeschlichen und sich dann ebenso heimlich entfernt. Die scheue, stolze Scham eines reinen Mädchenherzens schloß Sanna den Mund, auch Gregors Mutter gegenüber. Aber sie vermochte auf die neckende Anrede der alten Dam» nichts zu erwidern. Hastig nahm sie eine Taffe Kaffee und ging dann in ihre Zimmer. Sie ließ die Tür offen stehen nnd sah sich erst überall um, als sei sie nicht sicher, daß Gregor doch noch hier austauchen könne. Dann erst zog ste die Tür birtter sich ins Schloß und drehte den Schlüssel um. Mit schmerzenden Schläfen setzte ste sich an das Fenster nnd sah mit einem trostlosen, traurigen Blick in den Garten hinaus. Und sie war nur von dem einen Wunsch beseelt, daß sie Gregor nie wieder begegnen möchte. Ke men Augenblick glaubte ste, daß Gregor diesen Überfall aus Liebe zu ihr in Szene gesetzt hatte. Sie durchschaute ihn und wußte, daß es ihn nur nach ihrem Reichtum gelüstete. All seine und seiner Mutter Manöver hatten ja nur den Zweck, die reiche Erbin für Gregor ein zufangen. Sanna biß die Zähne zusammen. „Lieber sterben/ sagte sie vor sich hin. Und sie beschloß, von jetzt an ihre Zimmer unter strengem Verschluß zu halten. Frau von Rehling hatte Sanna mtt einem bösen, haß erfüllten Blick nachgesehen als sie das Eßzimmer verließ. Dann erhob sie sich und ging hinüber nach den Zimmern deS Professors. -.53 195 362 Mk., (Geld 42 999 030 Mk.; Ausgang (bar geldlos) lü4 19l 523 Mk.. (Geld) 41 067 638 Mk. — D Gersdorf, 4. Dezember. Der hitzige Hau» degker-Veltin hielt gestern nachmittag im „Grünen Tal" sein« diesjährig« Hauptversammlung ab. Zum Jahresbericht wurde bekannt gegeben, daß 1922 sieben Monats- und -wer Hauptversammlungen sowie vier VorstandssHungen statt gefunden baden. Der Verein zählt zurzeit 338 Mitglieder Das letzt« Rechnungswert wird wie üblich von zwei Her ren nachgeprüft werden. Aus den Gesamtvorftand sind au« geschieden die Herren Fabrikant Götze, Küifchnermerster Hampe, Lehrer Schutz und Kassierer Start An ihre Stell« iraten als stellvertr. Vorsitzender Schlossermeisrer Maltitz, als Schriftfülper Werksdeamter Hoffmann, als Beisitzer Maler meister Schwalb« und Tabakwarrnlßindler Strlenitz Die Vvlstondsmitgli«d«r Silbermann und Fröhlich wmd«n ans- deigewählt. Dem Schlichtung saus schuß gehören die Herren Strlenitz, Nestler und Hoffmann an. Der Jahresbeitrag wurde auf monatlich 5 Mart erhöht. Mitglieder mtt g«in - gem Einkommen zahlen nur ein Drittel dieser Sätze. D«r Gesanuvorstand wurde beauftragt, sich mit Vorschlägen für di« neuen Hundertsätze der Reichsmiete zu befassen. Es wurde vom Gemeinderatsmüglied Brunner aus dem Otts gesetz zmn Reichsmielengesetz bekanntgegeben, daß der G« - meinderat beschlossen hat, 20 Prozent Ausgleichsfonds ab 1. Oktober d. I. zu erheben. Da das Ottsgesetz auch Mieter- Vertrauensleute ML-Hio—Aeinen Wohnhäuser Vorsicht, soll bei der Behörde. Beschwerde erhoben werden. Nach verschied«, neu Kemttmsnahmen wurde die Versammlung 7 Uhr ge schlossen. >. — Le^pHig, 3. Dezember. Als am Abend des l. ds. Mts. der Schrift gieß er Vahle in Parmsdors mit seinem -Zjähngcn Stiefbruder von der Arbeit nach Haufe kam, öffnete memand die verschlossene Haustür. Nachdem sich beide Zugang zum Haus« verschafft halten, fanden sie in einem Schlafzimmer die Ehefrau mit ihrer» 3 Kindern, wie es schien, besinnungslos vor, di« Frau am Fußboden und die Kammer »md deren Umgebung mit Gas gefüllt. Es stellte sich lzeraus, daß zwei der Kinder, die elfjährige Elsa und der 9jährige Gerhard gestorben waren. Die durch einen Arzt öei der Frau und dem 6jährigen Herbert angestell- ten Wiederbelebungsversuch« hatten jedoch Erfolg. Berd« wurden nach dem Krankenhaus« St. G«org gebracht, wo mn anderen Morgen der Knabe auch noch gestorben ist. Bei der Frau soll keine Lebensgefahr bestehen. Di« Erörterun gen haben ergeben, daß die Ehefrau' Vahle die Absicht ge habt batte, mit ihren Kindern ans dein Leben zu schtz - dem D'e Ursache hierzu ist in mißlichen Familienverhält - niisen zu suchen, Du Frau wird sich wegen Mordes zu verimiworlen haben, — Mvhkis bei Meißen, 1. Dezember Die am 26. Oitober auf dein Melzcrschacht verunglückten beiden Arbeiter Krauspe und Crassclt sind Mittwoch abend durch das di« Bergungsarbeiten aussührende Kommando der Magdebur ger Pioniere geborgen worden. In den ersten Tagendes Norember trasen di« Magdeburger Pioniere unter Führung eines Oberleutnants in Mohlis ein. Man entschloß sich da- mal«, in etwa 6 Meter Abstand von dem zusammenge- brockieneu Stollen einen 15 Meter liefen Senkstollen neuan- mlegen und von dessen Sohle aus einen Querst ollen nach den Leichen zu treiben. Diese Arbeiten sind unter großen Milben und noch größeren Gefahren für das Leben der Bergmigsmannschaften durch geführt worden. Da d«r neue Stollen im schwimmenden, also fortgesetzt in Bewegung befindlichen Sande steht, mußte immer wieder ein« neu« Sickerung des Stollens erfolgen. Vorbörsliche Kursmeldungen. Berlin, 4. Dezemd«,. Amsterdam 3100, Aemyork 7900, London 3*509 Pari» 525, Schmelz 1450, Prag 250. Tendenz: fest. Friedrich teilte ihr mit, der Herr Professor schlafe nach unv habe die ganze Nacht ununterbrochen geschlafen. Aber mit keinem Wort verriet er, daß das gnädige Fräu lein die ganze Nacht hier tm Lehnstuhl verbracht habe. Erstens sprach er nie von Sachen, nach denen er nicht ge fragt wurde, und zweitens hegte er für die Fran von Rehling durchaus keine sehr freundlichen Gefühle. Frau von Rehling hütete sich gleichfalls, dies Thema zu berühren. Sie wußte ja, daß Sanna die Nacht hier verbracht hatte und wollte den Anschein erwecken, als -ab« ste davon gar keine Ahnung. ' Befriedigt hörte ste nur, daß der Professor fett gestern abend schlief. Sanna konnte thm also noch nicht- gesagt haben. Frau von Rehling hoffte, daß ste überhaupt var- über schweigen würde, denn sie wußte, daß Sanna zu stolz war, sich irgendwie zu beklagen bet ihrem Oheim. Sollte sie aber doch plaudern, so leugnete Fra» von Rehling jede Mttwissenschast. Das hatte sie mtt Gregor verabredet, der durch die Vereitelung seines Plane- merk lich niedergeschlagen und verstimmt war. Mutter und Sohn hatten vereinbart, daß Gregor am nächsten Morgen vorläufig abreisen sollte, ohne noch einen Versuch zu machen, den Professor zu sehen und zu sprechen. „Es ist besser, Gregor, du kommst erst Ostern wieder. Wir müssen erst sehen, wie sich Sanna nach diesem Vorfall benimmt. Du schreibst mir vom Hotel aus einige Zeilen, die ich Sanna und Onkel Michael vor die Augen bringen kann. Dann will ich erst sondieren, was geschehe» muß. ! Möglicherweise hat Sanna dennoch deine leidenschaftlich« Werbung imponiert. Madchenherzen sind unberechenbar. Sie muß ja nach deinem Benehmen an eine Himmel- stürmende Leidenschaft glauben. Wer weiß, ob sie sich nicht dennoch besinnt. Vorläufig ist es aber geboten, daß du abreist. Schreibe mir also einen wirkungsvollen Ab schiedsbrief. Kannst ruhig dem Onkel gegenüber ein wenig den Gekränkten spielen. Ich muß nun erst einmal heraus bringen, weshalb er so verändert ist und was er eigent lich gegen uns hat.' So hatte Frau von Rehling zu ihrem Sohne gesagt , /Fortsetzung folgt.) -