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Wnnesst«r Dr. Grunewald leiM diese» Ansinnen ab und Mllärte, der Kontrollausschutz sei eine ungesetzliche Lin- Mchtung. In der Bürgerschast ist man über das Auftreten KUligs empört, denn viele, die ihre Sympathie sür den Ronttollausschiutz seinerzeit unierschrisüich erklätt haben, machen jetzt bekannt, daß sie durch die Kommunisten unter falschen Vorspiegelungen zur Unterschrift verleitet worden Deien. — Zwickau, 21. Dezember. Schwere Verbrennun gen an Arm Brust / Md Rücken erlitt gestern in der Marienhütte in Cainsdorf der Hüttenarbeiter Meyer aus Niedercrinitz, der glühendem Stabeisen zu nahe gekommen «ar. Man brachte den Schwerverletzten ins Krankenstift. — Bad Elster, 21. Dezember. Ein aus Oelsnitz Dämmender Pascher wurde am Sonnabend hier mit dreisei- «er Komplizen von Grenzbeamten erwischt. Während die drei fest geh alten werden konnten , gelang dem Oelsnitzer die Flucht. Er kam bis Bad Elster und versteckte sich, als er sich verfolgt sah, im Abort eines Hauses auf der Ritter- Vraße. Der Grenzer postierte sich vor der Tür des Abortes und muhte dabei die Wahrnehmung machen, dah der Schmuggler sein Warenpaket mittelst „Rohrpost" nach unten beförderte. Danach trat er mit unschuldigster Miene aus dem Gemach. Der Grenzbeamte empfing ihn sebr freund lich und forderte ihn auf, selbst in die Grube zu steigen Mrd das Paket herauszuholen. Da der Pascher die Kosten sür Hebung und Reinigung nicht tragen wollte, blieb ihm mchts anderes übrig, als die verlangte Arbeit zu leisten. Meter feinstes Stangenleinen zog er aus der Grube «nd wusch es auf dem Zollamte säuberlich ab. — Reitzenhain, 21. Dezember. Die Amtshaupt- Mannschaft Marienberg hat im Einvernehmen mit dem Bezirks aus fchuh den am 15. Oktober gewählten Gemeinde- eat wieder aufgelöst, da erneut Unregelmäßigkeiten vorge- Lommen sind. Das ist die zweite Auflösung der Ge- Meindevertretung Reitzenhain in diesem Jahre. — Brambach i. V, 21. Dezember. Eine un freiwillige Entfettungskur wurde vor einigen Tagen auf dem Erenzbahnhofe Voitersreuth an einem Reisenden voll zogen. Auf der Fahrt von Frankfurt a. M. nach Fran zensbad hatte er sich in Voitersreuth der üblichen Zoll revision zu unterziehen, die hinsichtlich seiner Koffer nichts Belastendes ergab. Dem geübten Auge der Zollbeamten schien jedoch der Leibesumfang des Mannes mit den übri- zen Körperausmaßen nicht recht in Einklang zu stehen, «nd bei einer eingehenden Untersuchung, der sich der „Be- «nstandete" nur mit Widerstreben unterzog, fand man 96 seidene Selbstbinder (Herrenkrawatten), die dem schlauen Schmuggler kunstgerecht um den Leib geschlungen und ein zeln mit Sicherheitsnadeln am Rücken befestigt waren. Nachdem er von seiner kostbaren Bürde befreit war — der Kaufpreis eines Selbstbinders beträgt jetzt 6—8000 Mark — und 100 000 Mark Buße hinterlegt hatte, durfte rr seine Reise nach Franzensbad sortsetzen. — Dresden, 21. Dezember. Beim städtischen Christ- baumverkauf an Minderbemittelte in der Hauptmarkthalle benahm sich ein Teil der anstürmenden Käufer so rück sichtslos, dah mehrere Frauen umgerissen und niedergetre- ten wurden. Eine der Frauen erlitt einen Schlüsselbeinbruch And schwere Quetschungen. — Dresden, 21. Dezember. Ein Schlosserlehrling machte sich beim Betreten eines Erünwarengeschäfts in Vor stadt Goschütz mit einer dort angebrachten Alarmvorrich tung gegen Einbrecher zu schaffen. Dabei ging die Schutz vorrichtung los und der Unvorsichtige erlitt erhebliche Vev- Ketzungen im Gesicht und an der Hand. — Dresden, 21. Dezember. In der Nacht zum Donnerstag wurde auf der einsamen verlängerten Nöthnitzer Ctratze, die hinter dem Justizgebäude von Plauen nach Räcknitz hinführt, «in etwa 30 Jahre alter Mann mit durchschnittener Kehle tot aufgefunden. Da zunächst cmge- .nommen werden konnte, dah der Mann einem Verbre chen zum Opfer gefallen sein könnte, begab sich die Mordkommission an den Tatort und stellte fest, dah dem Toten nicht» geraubt wurde und sonach dieser freiwillig au» dem Leben geschieden sein müsse, zumal bei ihm noch das Messer vorgesunden wurde, mit dein er sich entleibt hatte. — Radeberg, 21. Dezember. Ein im Sachsenwerl beschäftigter Schlosser wurde auf dem Bahnhofe Bischofs - werda festgenommen, weil man bei ihm Diebesgut ver- mutete Man fand meliere Metallslücke aus Kupfer bei ihm vor. Ein in Schmölln wohnender Abnehmer der ent- wendeten Sachen beging, als er von der Verhaftung des Diebes erfuhr, Selbstmord. Wie es heiht, dürfte die An gelegenheit noch weitere Kreise ziehen. — Meißen, 21. Dezember. Vom I. Januar 1923 ab wird hier unter dem Titel „Meitzner Zeitung" «ine neue Tageszeitung deutschvölkischer Richtung erscheinen, die von Hermann Starke (C. Platznick) Großenhain verlegt wird. — Schandau, 21. Dezember. In der Nacht zum Sonntag stürzte ein 22jähiiger Elektrotechniker aus Witten berge in der Dunkelheit im Bodechtel-Bruch bei Schöna ab und blieb mit einem Oberschenielbruch« hilflos liegen. Zwei Zollbeamte, die in den ersten Morgenstunden eine Streife unternahmen, hörten das Wimmern des Verun glückten und sorgten für sein« Bergung, die nicht ohne Lebensgefahr für die Retter war. Erst nach stundenlangen Bemühungen konnte man den Verunglückten bergen. ' — Schandau, 21. Dezember. Der in Meißen wohn- hafte 38jährige Bootsmann Weiße begab sich am Diens - tag abend von seinem hier liegenden Petroleumkahn zum Besuche eines Kollegen auf einen anderen Kahn. Er kehrte nicht wieder zurück. Am Morgen fand man ihn mit ge brochenem Genick im Anhängekahne auf. Er scheint in folge des Glatteises ausgeglitten zu sein. — Pulsnitz, 21. Dezember. Ein gutes Geschäft hat die Stadt Pulsnitz gemacht. Sie hatte die Absicht, ein neues grotzes Elektrizitätswerk zu bauen und kaufte zu diesem Zwecke vor längerer Zeil eine Dampfturbine und zwei Kessel. Infolge der schweren Kapitalbeschaffung hat sich das Projekt aber zerschlagen, so daß die Stadt die Turbine wieder verkaufen konnte. Sie verdiente daran 95 Millionen Mark. Dadurch ist die Stadt vollkommen schul denfrei und hat außerdem noch nermenswerte Kapitalien zur anderweilen Verfügung. — Borua bei Gersdorf, 20. Dezember. Der 18. fähriae Sohn des Gutsbesitzers Kästner war mtt anderen im Wolde beim Holzfällen beschäftigt rmd bei dieser Tätig keit auf einen Baum gestiegen. Plötzlich fiel der Baum um, der junge Mann, der mit zur Erde stürzte, brach das Genick und war sofort tot. — Altenburg, 20. Dezember. Gestern morgen kurz nach 7 Uhr wurde von Hausbewohnern der Wettiner Straße 28 auf dem Treppenabsatz liegend die Leiche der Haus - monnsfrau Wirth in einer Blutlache vorgefunden. Die Er mittelungen ergaben, daß die Verstorbene offenbar ge waltsam den Tod gefunden hat. Anscheinend liegt ein« Schädeloerletzung vor, die ihr mit einem stumpfen Instru ment beigebracht wurde. Das Nähere wird die Leichenöff- nung ergeben. MW MM MMM 20 1^ Geld t Mark sür 1 Gulven, I 21 i2 l Kraue, Franc-, Pes. I AelL I BrNt ! Amfteroam 2b8z,VS 2649.86 2661,94 VEel 458,85 461,15 466,35 458,65 Thrtstiauia 1271,81 1278,19 1266,82 1293,18 Kopenhagen 1378,55 1883,46 1346,62 131388 Sto^cholm 1805,47 1814,53 1770,56 1779.44 Helfiugfor» 197,08 167.92 165,68 166,42 Manen 841,84 84«,36 339,15 840,86 London 1 PjL. Sterl. 31922,25 81177,75 80423,75 80576 25 Newyork 1 D»llar 6733,12 6766.88 6670,78 6704 22 Pari» 501,24 508,76 488,75 691,25 Schweiz» 1271,81 1278.19 1269,81 1276,69 Spanien 1057,35 1962 65 1047,87 1052,63 Wien Ivo Kr 962 9.68 9,47 9,53 Prag 199F0 20960 LSI,49 202,51 Budapest 2,94 286 2,79 2,81 Bueno» Aire» 2588,53 265137 2518,68 2581,82 V»st»st» ,»m Ll. Dezember, «AMM S Uhr. Offizielle Notierung. KuLy middling americem g. e. 88 w» loko per I Kilo 4141.00 (4388,00). Al«umhria, 20. Dezember. Baumwolle. vaketarM« per Januar 35,75 (34,00), März 34,75 (84,Sö). Ob«- ägyptische Ashmouni per Dezember 27,90 (28,00), Woben»« 28,00 (28,20). Amtliche Notierungen der Prodnkten-VSrse -» Lhemnitz, Mittwoch, 20. Dezember, nachmittag- S Uhr. Stimmung: ruhig. Weizen 14500—14800 Mk., Roggen 13400—13700 Mk., Wintergerste — Mk, Sommergäste 12500—18500 Mk., Hafer 12500-13500 Mk., «a» 16000 Mk., Weizenmehl 24000 Mk., Roggenmehl 20500 Mk., Weizenkleie 7608 Mk., Roggenkleie 7600 Mk., Wiese«. Heu 8000—8500 Mk., Kleeheu — Mk., Getretdestroh lose 7500-8000 Mk., do. gepreßt 8000 - 8500 Mk. für den Zentner franko Chemnitz bet Getreide in Ladungen von 200 bis 300 Ztr., bei Mehl in Mengen unter 100 Ztr. und bei He« und Stroh ladungSweise. Schlachtviemartt z» Lhemnitz. Bei dem gestrige» Schlachtoiehmarkt waren 20 Rinder, 152 Kälber, 43 Schafe und 6 Schweine aufgetrieben. Die Preise hielten sich auf der Höhe der Notierungen des verflossenen Montag. vorbörsliche Kursmeldungen. vrrli«, 22. Dezomdo« Amsterdam 2600, Aoinyort 8450, Sondo« 81080, Pari» 500, Schweiz 1250, Prag ISO. Tendenz: ruhig, etwas schwächer. Tircblickx hlacdritdttn Drrmsdorf. Am 4. Adventssonntag, den 24 Dezember, vormittag- - Uhr HavptqotteSdtenst «tt Predigt im PfarrhanSsaal üb« Joh. 4 27 bi- 80. Nachmittags 5 Uhr zu» helltaen Abend Thristvesper für die Kinder in der Kirche. Am 1. heil. WethnachtSfeiertag, den 85. Dezember, vormittag» 9 Uhr AestgotteSdienst mit Predigt über Lok. 8, 1—14 Inder Kirche- Kirchenmusik. Darnach Beichte und heil. Abendmahl. Am 2. heil »eihaachtSfeiertag, den 28. Dezember, vormittag» S Uhr FrstgotteSvienst mit Predigt über Luk. 2, 15—20 in der Kirche. Kirchenmusik. Kollekte für die kirchliche Versorgung der evang. Deutsche» io» Ausland. Mittwoch, den 27. Dezember, abends 8 Uhr Helferschast. DaS Krivpenspiel de» Jungmäaner- und JungmädcheuvemtuS wird am Silvesterabend »iederholt- MSstendrand. Am Adventssonntag, den 24 Dezember, vormittag» » llhr PreKgtgoNeSdieust Nachmittag» 5 Lhr Cbriftvesper- Am 1. WeihnachtSieieitaa, den 25. Dezember, vormittag» 9 PredigtwtteSdte, st mit anfchl. Beichte und heil Abendmahl- Kirchenmusik: Introitus: »> „ÄS ist ei» RoS entsprungen", dreistmm. Kinderchor von Prätoriu», d) Graduale: „DaS ist ao» wihlich wahr", Spruch für gem. Thor von Nagler, «-) Die Wech- nachtSnachtigall, Volksweise an» de« 17. Jahrhundert für gem Lhor von Hirsch. Am 2. WeihnachtSfeiertag, den 26. Dezember, vormittag» 9 Ahr PredigtgotteSdienst mit anschl. Beichte uns heil. Abendmahl. Kirchenmusik: -0 „ES ist ein RoS entsprungen', dreistimm. Kinderchor von Prätorius, b) „Ihr Hirten erwacht'. Kinderlieb mit Orgel von C. Reinecke. An beiden Gottesdiensten Kollekte für die kirchl. Bersorqrmg der Evangelischen im AuSlande. Nachmittags 5 Uhr WethnachtS-KindergotteSdienst. Abends 7 Uhr Weihnachtsfeier der laadeSkirchl Semeiuschast im Pfarrhaus«. «rUmch mrd Kirchberg. 4- Adventssonntag, Christabend, den 24 Dez. Erlbach Nachmittag» 5 Uhr Thristvesper (Mette). 1 WeihnvchtSfeiertag. den 25 Dezember. Erlbach: Vormittags 9 llhr Festgottesdienst mit Kollekte für die kirchliche Versorgung der evang Deutschen im A»»laud. Chorgesang: «Hoch tut e-^ch auf', Motette von Sluck. > itOj (.Nachdruck verboten.) »DaS wird alles ganz anders kommen, als Sie fetzt Henken, gnädiges Fräulein. Wenn einmal der Rechte Lammt, werden Sie alle kleinmütigen Dedensen vergessen, And wenn ein Mann Sie so recht von Herzen lieb gewinnt, dann fragt er nicht nach alledem. Wahre Liebe erkennt solche Hindernisse nicht an. Was unseren gnädigen Herrn And unsere gnädige Frau zum Tode brachte, das war Un glück und keine Schuld. Dafür lege ich meine Hand ins Heuer." Sanna faßte die Hand der Verwalterin und drückte sie choarm und dankbar. „Ihr Mann hat mir schon gesagt, daß Sie beide nicht tzlauben, daß meine Eltern schlechte Menschen waren." „Behüte Gott, gnädiges Fräulein!" Wie können wir Lo etwas glauben? Haben wir doch den gnädigen Herrn Md die gnädige Frau geliebt und verehrt und nur Gutes von ihnen erfahren. Und was in jenen schlimmen Tagen Aber unsere arme Herrschaft gekommen ist/ das hat ein Anderer Mensch auf dem Gewissen. Ich kann es mir ganz genau erklären, wie das alles gekommen ist, viel besser wie die klugen Herren vom Gericht, die damals hier Waren. Es hat mir nur keiner glauben wollen. Sie haben Mir wohl gesagt, es sei schön von mir, daß ich nichts auf meine Herrschaft habe kommen lassen wollen. Aber über zeugen konnte ich niemand." Mir brennenden Augen sah Sanna in das Gesicht der fverwalterin. „Sie müssen mir alles, was damals geschehen ist, ganz MSführllch erzählen, ich bitte Sie inständig darum." l „Das will ich tun, gnädiges Fräulein. Wenigstens »on ihrer eigenen Tochter soll meiner armen Herrschaft im Lode noch Gerechtigkeit widerfahren." t „Gleich jetzt müssen Sie mir alles erzählen," bat die stufige Dame erregt, „ich habe mich so sehr danach gesehnt, «tt Ihnen darüber sprechen zu können.* Die Verwalterin sah unschlüssig aus. „Heute, zum ersten Tage in der Heimat, sollten Sie sich nicht mit sc traurigen Dingen befassen, gnädiges Fräulein. Es sind wirklich nur traurige Dinge, die ich berichten kann." „Und doch gibt eS nichts auf der Welt, was ich lieber hören möchte. Ich bitte Sie darum." Der Verwalter erhob sich. „Tue nur dem gnädigen Fraulein ihren Willen, Marta. Ich kann ihr sehr gut nachfühlen, daß sie so klar wie möglich sehen möchte in dieser Angelegenheit. Sage nur alles, was du weißt, es wird dem gnädigen Fräulein eine Wohltat sein. Ich will inzwischen gleich noch wegen einer Zofe nach Berlin schreiben und habe auch sonst noch zu tun. Guten Morgen, gnädiges Fräulein. Wenn es Ihnen recht ist, fahre ich Sie heute nachmittag einmal rundnm, so weit Glossower Boden reicht." Sanna reichte ihm die Hand. ».Ich freue mich darauf, Herr Verwalter." ... n Heerfurt entfernte sich. Sanna zog die Verwalterin an ihre Seite nieder und hielt ihre Hand fest. „So, nun sprechen Sie. Jedes Ihrer Worte wird mir wertvoll sein und von besonderer Bedeutung." , Die Verwalterin nickte und sann eine Weile nach. „Ich muß Ihnen das alles so erzählen, wie ich es mit einfachen Worten tun kann, gnädiges Fräulein werden sich das dann schon alles klar zurechtlegen. Also ich kam etwa ein, Vierteljahr früher nach Glossow, als der gnädige Herr Hochzeit machte. Es war ein schöner, stattlicher Herr, Ihr Herr Vater, und er hatte ein warmes und gerechtes Herz für all' seine Leute nn- selbst für die Tiere. Nur jäv- zornig war er zuweilen, wenn er etwas sah, das unge recht war. Dann schlug ihm das Blut ganz rot ins Ge sicht, und er hatte eine rasche Hand. So habe ich einmal gesehen, daß er einen Knecht eigenhändig durchprügelte, weil er ihn bei einer schlimmen, rohen Tierquälerei er tappt hatte. Na, die Prügel waren dem rohen Menschen sehr gesund. Aber, wie gesagt, ein bißchen rasch war der Herr Wohl immer, wenn er zornig war, aber niemals war er das ohne triftigen Grund. Dann kam die junge gnädige Frau ins Haus und dich brauchte nur seinen Namen zu rufen, wenn mal der Zora» mit ihm durchgehen wollte, da wurde er gleich wieder ruhig und besonnen/ Die gnädige Frau Mutter war aber auch schön unßk gut, wie ein Engel, alle Menschen mußten ihr gut sein, undk der gnädige Herr hat sie angebetet und ihr die Hände untergebreitet. Alles ist gut gegangen, und die Herrschafst lebte sehr glücklich miteinander. Alles, was jung war au» dem Hofe, sah ganz sehnsüchtig auf dieses reine Glück de» Herrschaft. Wenn sie so nebeneinander da draußen übe» die Wiese schritten, Arm in Arm, oder Hand in Hand^ . dann guckten wir ihnen Wohl verstohlen mit glänzende«. . Augen nach. So ein schönes glückliches Paar hatte der . Himmel wohl extra füreinander geschaffen. Glückliche Tagst ' waren das für ganz Glossow. ' Dann wurden Sie geboren, gnädiges Fräulein, just,»' als mein Mann als neuer Verwalter nach Glossow kam.' Der gnädige Herr hatte sich Wohl auf einenJungen gespltztz der seinen Namen sortpflanzen sollte. Aber er freute stchj nun auch sehr über das gesunde kleine Mädchen und war- oft ganz närrisch, wenn er es auf den Armen hielt. So vergingen einige Jahre in ungetrübtem Glück für/ die Herrschaft. Aber dann sollte es plötzlich andersl kommen. . Der gnädige Herr war eines Tages hinüber nach dem j Seebad Gosserow gefahren. Das fing damals an, be-! kannt zu werden, und die Badegäste waren aus den vor»" nehmsten Kreisen. Ein Strandhotel gab es damals aber! noch nicht, das ist erst vor fünf Jahren gebaut worden. Die Badegäste wohnten auch noch nicht in so hübschen/ modernen Villen wie jetzt, sondern in den einfachen Häu sern der Fischer, die ihre guten Stuben vermieteten. UnH der einzige Gasthof, der war immer schon in de« erste» Sommertagcn bis unter das Dach mit Gästen gefüllt. Unser gnädiger Herr fuhr zuweilen hinüber und spannt» im Gasthof aus. Und da traf er dann zufällig seine»! Freund und ehemaligen Regimentskameraden, Herrn voM Brockhoff, der einige Wochen in Gosserow bleiben^ wollig ' " (Fortsetzung solgt.)^ '