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einer solchen Anleihe beteilige» nämlich Deutschland sich zu größeren Zahlungen, das Note bezieht sich auf Dar zweite Teil deutschen Vorschläge ein Neparationsplan an Konstantinopel und damit seiner ganzen Stellung sich in flammenden Worten gegen den Imperialismus Poin-- Versügung leihe zur Hälfte der Reparationskommission andere Hästte der Inlandsanleihe soll fiigung stehen auffallender selbstverständlich für unannehmbar erklärte. rung, die Londoner Lorre die deutsche Regierung Jahren für all» die In- um nichts Wir halten ist den alli- zur Verfügung setzung, zu. neuerlich, daß zu gehen und Law lieh ihm Amerika sich auch würde. Uebermatz der französischen die englischen Zeitungen aller einer Besetzung des Ruhr - wenn der alte Lloyd Georgs Bankkonto: Chemnitzer Bankverein, Chemnitz Postscheck. Konto: Leipzig 23464. hinaus dem Wiederherstellungs-Ausschuß Vor allem deshalb, weil von einer Finanzresorm, die man von Deutschland geordert habe, keine Rede sei, weil auch keine Pfänder und keine Garantien angebotcn würden und weil Deutschland weniger zu zahlen anbietet als das Lon doner Mtimatum zu zahlen austrägt. Ob Poincaree das Gegenteil erwartet hatte, datz : das kümmert den französischen Mimstcrprä- nicht, weiß er doch, datz der britische Löwe aber nicht beißt, weih er doch, datz England französischen Brutalität beugen und ruhig zu- wie der gierige Franzose seine schmutziger« dem Rhein ausstreät. Und so sind wir in Grundlage der aufbauen lasse. Nachdem Neichsregicrung ousgabe an der Spitze des Blattes und in Form folgende Mitteilung: „Zu dem deutschen Angebot ist dustrie nicht befragt worden. Sie ist gebeten, sie ist mich nicht informiert worden. die Beratungen über die Vorschläge der beendet waren, wandte man sich wieder caree wendet fidcnten gar wohl brüllt, sich vor der sehen wird, Hände nach fpondent des „Neuyork Herald" geht sogar so weit, zub^ richten, datz, falls eine Milliarde Dollars - durch eine An leihe aufgebracht würden, Präsident Harding und Staats - sekretär Hughes vielleicht offiziell ankündigen würden, datz. irrten Premierministern Poincarees Hauptgedanken, nämlich der R Uhr b e verhält sich weiterhin stillschweigend. Von den amerikani schen Botschaftern, die gegenwärtig in London sind, ist F.letcher wieder auf seinen Brüsseler Posten zurückge lehrt. Der Berliner Botschafter Houghton ist zwar noch in London, nimmt aber an dm Beratungen in keiner Weise teil. Amerikanische Finanziers erklärten einem Ver treter des „Petit Journal", datz, wenn zwischen Deutsch land und Frankreich in der Neparationssrage und in der Ausnahme einer interalliierten Anleihe ein Einvernehmen möglich wäre und es sich nur darum handeln würde, drei bis vier Milliarden aufzubringen , würde Der französische Ministerpräsident betonte er nicht zögere, in das Ruhrgebiet Zollinien errichten müsse. Bonar gar keinen Zweifel darüber, datz manda- englilhen Volkes gegen das Forderungen sich stellt, wenn politischen Richtungen von reoiers nichts wüscn wollen; zu übergeben, damit Züchen und Tilgrmgs- stellen sollte, ein weiteres Moratorium von einem Jahr. Im ganzen würde der Zahlungsaufschub b i s zu sunfIastren betragen. Schließlich schlägt die deutsche Negierung vor, datz das Ergebnis der deutschen Zölle als Sicherheit für di» auswärtige Anleihe benutzt werden soll. Der Ertrag der Ausländsanleihe soll ganz, der Ertrag der Jnlandsan - im Orient alleiniges Interesse, an Deutschland aber gar keines hat, so konnte die Entscheidung Bonar Law nickt schwer fallen. Und wenn zwanzigmal die Meinung des Sie LM« Wm»z Meliert. Ablehnung der deutschen Vorschläge. Vertagung auf den 2 Januar Die Unversöhnlichkeit Poincarees. Londoner Ultimatum vom Mai 1920 angeführt hatte, be reit erklären würde, unterlictz er allerdings zu sagen. Jedenfalls erklärre er vor der Konferenz und am Abend vor den französischen Pressevertretern, datz man mit den Vorschlägen der Neichsregierung nichts anfangen könne und datz diese von allen Ministerpräsidenten in der Nachmit tagssitzung rundweg abgelehnt worden seien. Diese Be hauptung Poincarees ist unrichtig. Eine unbedingte Ablehnung erfolgte nur durch Poincaree und durch Mussolini, der beim Empfang den Zeitungs oertretern erklärte, die Vorschläge der deutschen Regierung befänden sich bereits im Papierkorb. Theunis und Bonar Law verhielten sich zwar sehr reserviert, aber nicht vollkommen ablehnend. Bonar Law erklärte, daß heute schon der Ministcrrat versuchen wolle, ob sich nicht auf Zahlungen, die sie schuldet, außer für die Sachliefe rungen, deren Betrag aus den Aktiven des deutschen Bud gets entnommen werden könnte. Ueberdies verlangt die deutsche Regierung für jede weitere Milliarde, die sie über die geplanten Zahlungen * Zwischen Morgen und Abend sind die vier Fein desgewaltigen, die sich in London zusammengesetzt haben, zur schnellen Entscheidung gelangt: die deutschen Vorschläge, welche wir gestern schon in unseren letzten Meldungen an deuteten und heute unten ausführlicher Mitteilen, sind als unbefriedigend einstimmig ab ge lehnt worden. Poincaree ist Sieger aus der ganzen Linie. Mussolini, den Nationalitaliener, der für sein Land mög lichst viel herausschlagen will, hatte er von vornherein in der Tasche, der Belgier Theunis folgt als Vasall Frank reichs getreu seinen Spuren und Bonar Law hat anschei nend von vornherein klein beigegeben, als er sah, datz Poincaree unversöhnlich war und unbedingt den Rhein baocn will. Immer wieder tüncht die Ansicht auf, datz -England sich Frankreich verpflichtet hat, indem Poincaree den Rhein gegen den Bosporus ausspielte. Gibst du mir freie Hand am Rhein, so lasse ich dich in Konstantinopel gewähren: so wird ungefähr die Alternative gelarrtet haben, cor wetthe Poincaree Bonar Law stellte. Und da England d e r h e r st e' l u n g s a u s s ch u tz dieser sie im Auslände finanziere, zinsen wären sofort zahlbar. 3. Ms Gegenleistung verlangt ein Moratorium von zwei rridtL vta- nmar den nach London gerichteten Vorschlag für nicht zweck mäßig und w irisch asst stich nicht für trag- bar, weil er keine Endlösung bringt. Ware er von der Gegenseite angenommen, so würden die wirtschaftlichen Kreise, auch die Industrie, dennoch versucht haben, Mit tel und Wege zu finden, Um aus den kommenden Ver- Handlungen das unerlätzkist notwendige Desinitium her- auszuarbeitcn, dafür hätte die Mitwirkung auch der Indu- strie zweifellos zur Verfügung gestanden." Wie wir dazu aus unterrichteten Kreisen erfahren, ist diese Mitteilung, deren Urheber bei der Schwerindustrie zu suchen ist, deshalb insofern richtig, als Euno tatsäch lich mit dem Reichsverband der deutschen Industrie nicht verhandelt hat obwohl man dort den grundsätzliche» Betenlen gegen die Garantierung einer inneren Anleib» durch die Industrie nicht mehr ablehnend gezenüberstan^ Dagegen haben Unterredungen mit einzelnen Gruvpen rrnd pclitisch interessierten Industnevertretem stattgefunden, und zwar besonders mit den Führern der Kaliindustrie und der A. E G. Es sind das dieselben Kreise, die schon seit lan gem ein wirtschaftlich organisatorisches Zusammengehen mit Frankreich befürworten. siebenden Zeit nicht möglich gewesen, zu endgültigen Be - schlüssen in den in Betracht kommenden bedeutsamen Fra- gen zu gelangen. Unter diesen Umständen ist beschlossen worden, die Unterredungen zwischen den alliierten Premier ministern in Paris am 2. Januar nächsten Jahres sortzusetzen und der Vollkonferenz zu ermöglichen, un mittelbar darauf zusammenzutreten, um vor dem 15. Ian. zu endgültigen Entscheidungen in den gesamten in London erörterten Fragen zu gelangen. Ueber die letzten Stunden der Konferenz wissen die „Leipz. Reuest. Nachr." folgendes aus Paris zu berichten: Poincaree zeigte sich unnachgiebiger als je mals. Er lehnte jeden Vorschlag, der ihm unterbreitet wurde, ab und bestand hartnäckig darauf, datz ihm die sofortige Ruhrbesetzung zuerkannl werden müsse. Einen geeigneten Vorwand für eine erneute unnachgie bige Haltung fand er in den Vorschlägen der Reichsregie - Wieder st er st ellungs frage und schlägt die Auf- nähme einer auswärtigen und einer inneren Anleihe vor, und zwar die letztere sofort. Der Anhang ist in drei Punkte geteilt: t. Innere Anleihe. Die deutsche Negierung plant eine Anleihe von 3 Milliarden Goldmark mit 4 Proz. Zinsen und Proz. Tilgungsquote. 2 Die deutsche Regierung schlägt vor, Gutschein« etwa in Höhe von 3 Milliarden Goldmark dem W i e- mit die schlimmste Katastrophe heraufbeschwören würde und das; die englische Regierung sich nicht ohne weiteres solchen Eewattmatznahmcn anschließen könne. Menn Frankreich unbedingt glaubt datz es die Ruhr be setzen müsse, so sei dies seine eigene Angelegenheit, aber es soll niemals glauben, daß eine solche Besetzung eine Garantie für eine Zahlung sein würde. Es wäre nur eine bloße Strafmaßnahme, die praktisch nichts einbrin - gen würde. Um Poincaree entgegenzuLommen, hatte Bonar Law einen Gegenvorschlag bereit, worin es heißt, daß der Reichsregierung drei oder evtl, sechs Monate Zeit gegeben werden solle, um die Budget- und Währungs- re;orm durchzuführen. Die deutschen Industriel len müßten gezwungen werden, eine Anleihe von 500 Millionen Goldmark zu zeichnen, damit hier durch die Stabilisierung der Mark ermöglicht würde. Durch die Zeichnung der Anleihe würden die I industriellen einen Beweis erbringen, daß sie sich den Anordnungen der »Alli ierten fügen wollen. Angedroht würde der deutschen Negie rung werden, daß mit Zustimmung aller Alliierten die Nubr besetzt werde, falls die Deutschland aufgetragcnen Ver pflichtungen nicht erfüllt würden. Poincaree lehnte diesen Vermittlungsvorschlag sofort ab und erklärte, daß. wenigstens Essen und Bochum unbedingt sofort besetzt werden müßten. Nun mehr versuchte Mussolini eine Vermittelung und bot Poincaree die produktiven Pfänder, von denen man im August so viel gesprochen hatte, nämlich die Staatsbergwerke im Ruhrgebiet und die Domänen am linken Nheinufer. Da Poincaree außerdem von Bonar Law das Versprechen erhalten hatte, führte Mussolini aus, daß die interalliierten Schulden fallen gelassen wer den sollten, so könnte er seiner Kammer erklären, datz er nicht mit leeren Händen aus London zurückgekehrt sei. Poincaree lehnte auch diesen Vorschlag ab und führte aus, daß er ihm im Monat August noch für genügend erschienen wäre, nunmehr von ihm als unzu reichend betrachtet werden müsse. Amerika Die deutschen Vorschläge. Nach Mitteilung einer Berliner Korrespondenz trage» die deutschen Vorschläge den Titel: Versuch der deut schen Regierung zur Regelung der Repa- rationsfrage. Sie bestehen aus zwei Teilen und einem Anhänge. Im ersten Teile ist von der Festigung der Mark die Rede. Die deutsche Regierung schlägt vor, diese Stabilisierung selbst in die Hand zu nehmen gegen Be willigung 1. eines Moratoriums von mehreren Jahren, 2. gegen Anerkennung Deutschlands als einer gleichberech tigten und meistbegünstigten Macht im Handelsverkehr durch die Alliierten. 213» 38» 83 S5 8019 SS,49 89.- 97» «2.41 OS.7L 28.07 11^9 »1.« 344 37L3 unserer Macht- und Kraftlosigkeit der Willkür Frankreichs ausgesetzt, einer Willkür, die der unselige Vertrag von Ver sailles geboren hat, den der Sozialdemokrat Müller-Franken auf Geheiß seiner unabhängigen Brüder unterzeichnet hat Die Vertagung der Konferenz. Am Montag abend 7 Uhr wurde folgender Bericht über die Konferenz ausgegeben: Die alliierten Premierminister haben sorgfältig die augenblickliche Lage über das Reparation-Problem und auch die damit verwandten Fragen der interalliierten euro päischen Schulden untersuchst Ein Plan für eine Inter imsvereinbarung bezüglich der Reparationen, der von dem deutschen Kanzler unterbreitet wurde, ist auch erwogen worden, er wurde jedoch einstimmig der Stabilisierung der Mark und dem Ausgleich des Haus- Halts dienen. Die deutsche Industrie zur deutschen Note. Die „Deutsche Allgemeine Zeitung", die bekanntlich Herm Stinnes gehört, bringt in ihrer Montagabend-