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I. MMeMMO R MW M MWeWM. Gem. v. O de« WirtschaftS-Ministerium- vom IS. 12. 1922 (Sächs. Slaatszeitun« Vk 291) sind mit Wirkung vom 18. Dezember 1922 für den Bezirk folgende Klei« «eettrnfepreis« festgesetzt worden: 1 vollmUch: 2 Magermilch: ») ab Händler oder Wagen bi» 120 Mk^ bi» 66 Mk. f. d. Ltr d) ab Wagen, soweit der Verkauf im Erzeugungsort selbst erfolgt bi» 116 Mk, bi» 62 Mk. f. d. Ltr c) ab Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher bi» 104 Mk., bi» 62 Mk. f. d. Ltr. 3. Butter: 4. Quark: (au« sächsischer Milch hrrgestelll) a) ab Händler bi» 1170 Mk, bi» 129 Mk. f. 1 Pfd b) ab Erzeuger unmittelbar an den Verbraucher bi» 105Ü Mk, bi» 98 Mk. s. 1 Pfd. Ne nach den örtlichen Verhältnissen bleibt r» den Städten und Gemeinden über- lassen, zu 1. bis 4. niedrigere al» die vorstehenden Kleinverkaufspreise festzusetzen. Gemeinde» mit Milchlieferungen au» beiden Zonen (Z 1 d. V. O.) oder aus a»ßersächstsch:n Gebieten haben gen«. § 3 Abs. 2 der gen. V. O. einheitliche KleiuverkaufS- preise sestzusetzen II. Kleinverkaufspreise für Zucker. Für den Monat Dezember 1922 werden für den hiesigen Bezirk folgende Kleine Verkaufspreise für Zucker festgesetzt: 1. MeliS und Raffinade bis 226 Mk. daS Pfund, 2. Lampen und Brote bis 230 Mk. „ „ 3. Puder und Würfelzucker bis 24V Mk. . , Je nach den örtlichen Verhältnissen können die Städte und Gemeinden im Ein ¬ vernehmen mit den PceiSprüfungSstellen etwas niedrigere Kleinverkaufspreise festsctzen. Die Höchstpreise dieser Bekanntmachung und die auf Grund dieser Bekanntmachung festgesetzten Preise sind Höchstpreise im Sinne des Gesetzes, betr. Höchstpreise, vom 4. 8. 1914 in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. 12. 1914 (RGBl. S. 5l6) samt Nachträgen und verstehen sich einschließlich Umsatzsteuer. Zuwiderhandlungen werden bestraft. Bezlrksverband Glauchau, den 16. Dezember 1922. - 293 Pc. Betr.: Höchstpreise für Milch und Milcherzeugnifse. Vom 16. Dezember 192-1 an werden für den Gemeindebezirk Ober lungwitz nachstehende Erzeugerhöchstpreise festgesetzt, die an Stelle der am 27 November d I. festgesetzten Preise treten Vollmilch, Mager- und Buttermilch. Gür Liefe rung ab Stall direkt an die Verbraucher, Vollmilch pro Liter 104 Mk., Mager- und Buttermilch pro Liter 52 Mk. Füc Lieferung an Händler, Vollmilch pro Liter 90 Mark, Mager- und Buttermilch pro Liter 45 Mk. Lieferung durch die Händler an die Verbraucher, Vollmilch pro Liter 120 Mk., Mager- und Buttermilch pro Liter SV Mk. ö Butter. Ab Erzeuger direkt an die Veibraucher pro Pfund bis 1040 Mk. i O. Quark. Ab Erzeuger direkt an die Verbraucher pro Pfund bis 95 Mk. Höchst- i preife dieser Verordnung und die auf Grun» dieser Verordnung festgesetzten Preise finL» Höchstpreise tue Sinne de» Gesetze» betreffend Höchstpreise vom 4. August 19l4 in der Fassung der Bekanntmachung vom 17. Dezember 1915 l« G B . G. 516) samt Nachträgen und verstehen sich einschl. Umsatzsteuer. Wer dieser Verordnung zuwiderhandelt, wird mit Ge fängnis und Geldstrafe oder einer dieser Strafen, in schweren Fälle» mit Zuchthaus be straft. Die Verordnung über Höchstpreis« für Milch und Milcherzeugnisse vom 27. No vember 1922 verliert ihre Gültigkeit. Oberlungwitz, am 16 Dezember 1922. Der Gemeindeoorstan» Askimnlnmilmtm üb" dle Höh« ds» M.elzms.s (geseatiche Miete) füc die Zeit vom 1- August bezw. 1. Oktober 1922. Fitt den Gemeindebezirk Ober lungwitz wurde di« gesetzliche Miele im Sinne de» Reichsmieten,-setze« für obige Zeit wt« folgt festgesetzt: Zur Grundmiete treten folgende Zuschläge: 1 Füc ZinSfutzerhöhung 1b"/. 2. Für Betriebskosten 106 */„ 3. Für laufende JnstandsetzungSarbeiten 140 "/g 4. Für große JnstandsetzungSarbeiten 70«/, Sa.: 325 "<> — Außer diesen Zuschlägen find für die Zeit vom 1. Oktober bis 31. Dezember 1922 die Kosten für Wasser und Ha»8fluren« beleuchtung vom Vermieter »nd Mieter gemeinsam zu bezahlen. Oberlungwitz, den 18 Dezember 1922. Der Gemeindevorstanb. 2°" Drckan, seiner weiteren Ko ten hat der Lande» kulturrat beschlossen im Rechnungsjahr 1922 einen Beitrag in Form eine« Zuschläge« ,u dem unter dem I. April 1922 ausgeschriebenen Bei trage und zwar in Höhe von 4 Mk. auf jede bisher beitragspflichtige Grundsteuereinheit erheben zu lass n. Zur Entrichtung der Beiträge sind alle diejenigen land- und forstwirt schaftlichen Unternehmer verpflichtet, die in ihrem Betriebe Flächen bewirtschaften, auf de nen nach Abzug der die Gebäude samt Hofraum und etwaige forpfiskalische Grundstück« treffenden Einheiten mindesten« 120 Steuereinheiten haften. Die Beiträge werden i« den nächsten Tagen von der Schutzmannschaft kassiert. Oberlungwitz, den 16 Dezember 1922. Der Gemeindevorstanb. Nutzholzversteigerung M MWier MMM, W WklWll-WW. 6ll. MMM. veii 27. Sezemver 1922. vom iü Ur im „GemdeWs" zu MeiWn-krnstlW. , Zirka 800 fi u. ki. Stämme von 10—30 cm mit ca. 850 Fm. Inhalt aus 2 Kahlschlägen in Abtl. 27 und 64 gegen Barzahlung. Nähere Auskunft und Verzeichnisse gegen Schrcibgebühre« durch die Nev. Verw. Oberwald. Mtl. MflnMsewMiig Mwais mv HealM WalSeasarg, 6a. Schwere» Schisfsunglück in der Ostsee. Das der Königsberger Kohlenimport-Mäengesellschast gehörige Motorschiff „Els bell/, das ständig mit der Fahrt zwischen Gotland und Königsberg beschäftigt wird, ist ain Sonnabend ans der Höhe von Brüsterort in einen schweren Wirbelsturm geraten. Das Schiff mußte in sin kendem Zu st and von der Mannschaft in zwei Booten verlassen werden. Eins davon hat sich, 20 Stunden an der Lyrischen Nehrung entlang treibend, auf See ge halten, bis es in der Brandung gescheitert ist. Der aus Königsberg stammende Schiffsjunge Kluwe wurde in der Nähe von Nidden an Land gespült. Er hat die Nachricht von dem Unglück überbracht. Von dem ande ren Boot fehlt bisher jede Nachricht. Wie das „Memcler Dampfboot" zum Untergang des Motorschiffes „Elsbeth" noch meldet, befanden sich in dem an der K mischen Nehrung gesunkenen Rettungsboot 6 Mann der Besatzung; 5 davon, darunter der Kapitän und der erste Maschinift, ertranken, der Schiffsjunge ret - tete sich In dem zweiten Boot befanden sich ebenfalls 6 Mann. Ein Memeler Lotsen Kämpfer, der den QU des Un glücks aufsuchte, sand keine Spur von dem zweiten Boot. Sächsischer Landtag. Dresden, 15. Dezember. Zn der heutigen Sitzung wurde die Aussprache über die Regierungserklärung fortgesetzt. Leere Tri bünen und der meist sck)wach besetzte Sitzungssaal zeigten, daß das Interesse an diesen Erörterungen sehr abgeschwächt war. Zunächst wurde die Vorlage über Gewährung von 4 MiUwnen Mark zur Beschaffung eines Speiser a u- mes für die Studiereniden an der Technischen Hochschule in Dresden angenommen, nachdem Abg. Ziller (Deutschnatl.) sich gegen die Vorlage gewendet hatte, weil sie ungenügend sei. Ebenfalls wurde in Schlußberatung die Vorlage der Regierung erledigt, 50 Millionen Mark als Darlehen an die E r a s s i- T erti l me ß h a u s - A.-E. m Leip zig zu gewähren. , Hierauf antwortet Ministerpräsident Buck auf die Aus führungen der Redner vom Tage vorher. Er stellte resig - niert fest, daß die Zensur, die die ersten Redner aller Parteien der Regierungserklärung erteilt haben, eine sehr ungünstige gewesen sei. Das werde aber die Regierung nicht hindern, ihre in den letzten beiden Zähren geübte Tätigkeit forizusetzen. Wenn in der Regierungserklärung nichts über die Fürsorge für gewisse Gruppen gesagt wor den sei, dann habe das seinen Grund darin, daß. die Negierung nicht leere Versprechungen machen wolle. Das Bekenntnis zur Neichseinheit und zur Reich streue brauche die sächsische Regierung nicht zu erneuern Der Redner wendete sich dann ziemlich erregt gegen die Vorwürse, das; die Kreise, aus der die Negierung hervorgegangen ist, wissentlich einem falschen Dogma nachjagen. Arbeitsminister Ristau wendet sich gegen den Vor wurf, daß das sächsische Landesamt für Arbeitsvermitt lung «inen zu großen Beamtenapparat habe. Mirtschaftsmmister Fellisch versucht dir Eingriffe der sächsischen Wirtschaftsministcriums in die freie Wirt schaft und im besonderen die Höchstpreisverordnung für Milch und Butter zu verteidigen. Die sächsischen Staats- Mer könnten nur dann ihre Produkt« billig liefern, wenn ihnen die Privatindustrie alle Rohprodukt- zum Selbst kostenpreis abgebe. Er werde nach wie vor gegen Miß stände in der freien Wirtschaft energisch eingreifen. Zustizminister Dr. Zeigner bedauerte, daß in der Besetzung von Staatsstellen mit Sozialdemokraten noch nicht genügend habe geschehen können. Äbg. Dr. Eckardt (Deu,schnall.) führt aus, dah er die hohe Warte vermißt habe, von der aus in der Regierung di« heutigen Verhältnisse beurteilt werden müß ten. Die sozialdemokratische Regierung sei mit den Kom munisten zusammengekoppelt wie die siamesischen Zwillinge. Die Regierungserklärung besage nichts weiter, als daß die jetzigen Minister ihre Sessel nicht verlassen wollen, auf di« sie von der Revolmionswelle getragen worden seien. Der deutsche Arbeitgeber sei durchaus nicht der armselige Ge selle, dein es, wie die Sozialisten behaupten, nur auf das Geldrerdienen ankäme. Was dem deutschen Arbeiter nottue sei Sicherung der Lebensführung und eine gewiss« Bodenständigkeit. Es müsse mehr als bisher betont wer den, daß die Arbeit Selbstzweck ist. Der Persönlichkeitswert oes Arbeiters dürfe nicht noch mehr herabgedrückt wer - den. Redner wendet sich dann scharf gegen die Eingriffe des Wirtschaftsministers Fellisch und gegen dessen Reden im Lande. Wenn man aufreizen wolle, dann müsse man sich der Dnrstellungsweise des Wirtschaftsministers bedienen , dann dürfe man sich aber nicht wundern, daß Brand stiftungen, Landfriedensbruch die Folgen sind. Man müsse sich überhaupt fragen, ob wir rms in Sachsen noch in einem Rechtsstaat befinden. Abg. Dr. Dehne (Dem.) spricht sich in längeren Ausfübrungen für den Einheitsstaat aus. Wenn dieser in den Rerolutionstagen nicht zustande gekommen ist, so sei das die Schuld der Sozialdemokratie. Seine Partei wende sich nicht gegen die Ernennung sozialdemokrater Beamter, sondern nur gegen die Ernennung unfähiger Beamter. Der Radikalismus in der Sozialdemokratie sei ein Bodenberei- ter sür den Kommunismus. Abg. Siewert (Komm.) ergeht sich in begeister ten Schilderungen der Verhältnisse in Rußland. Die Kom munisten könnten niemals daran glauben, daß von der sächsischen Regierung vernünftige Vorschläge für die Arbeiter kommen können. Ministerpräsident Buck begrüßt das von demokrati scher Seite gekommene Bekenntnis zum Einheitsstaat. Die sächsische Negierung werde jederzeit Zentüalisierüngsbeslre - bungen unterstützen. Abg. Dr. Schneider (Deutsche Vpt ) kritisiert die Bcamtenpolitik der Regierung und betont, daß nicht ein Sparkommissar Helsen könne, sondern daß man in der Einrichtung neuer Aemtcr und Schaffung neuer Beamten« stellen sparsam sein sollte. Jedenfalls dürfe nicht weiter so verfahren werden, daß für die Berufung eines Beamten das sozialdemokratische Partcimitgliedsbuch ausschlaggebend sei. Redner wendet sich dann gegen die von den Kom munisten beliebte Darstellung der russischen Verhältnisse und weist daraufhin, daß führende Leute wie Tschitscherin ihm gegenüber ein ganz anderes Bild von den Verhältnissen in Rußland entworfen hätten. Die vom Wirtschaflsmini > stcrium beliebten Eingriffe in die freie Wirtschaft seien wirtschaftspolitische Quacksalbereien. Die Zwangswirtschaft arbeite mit dem kostspieligsten Apparate und störe nur die Produktion. Zur Bekämpfung der Wucherer und Schieber habe ja die sozialistische Negierung schon Zeit genug ge- babt. Sie habe aber die Zeit nicht genützt. Minister des Innern Lipinski verteidigte seine De« amtenpolUik und versucht wiederum Glauben zu machen, daß mir die Fähigkeit und die Zuverlässigkeit ausschlag gebend für die Berufung des Beamten gewesen sei. Di« sächsische Regierung sei unablässig bemühl gewesen, de« Verwaltungsapparat abzubauen. <Abg. Müller-Leipzig <Soz.) polemisiert in säst zweistündiger Rede zuerst gegen die bürgerlichen Partei«» und wandt« sich daim gegen die Kommunisten, denen er alle Schuld am Scheitern der ArbeUerregierung Muschi«- den versuchte. Zum Schluß verteidigte Abg. Rammelsb « r g tDeMschnatl.) die sächsischen Landwirte gegen die von Ler linken Seite des Hauses erhobenen Beschuldigungen, daß sie Muber trieben und kein Verständnis für die Notlag« weiter Kreise gezeigt Hütten. Schluß der Sitzung 5 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag, den ü Januar. Tagesordnung: Kleinrentner- und Er. wcrbslosenfürsorge und andere soziale Anträge. SZekUfebes. Hohenftein-SenfttHal, 18 Dezember MeLte»A»ram»f«g« für morgen, Trüb, Nachtfrost, tagsüber wärmer, nordwestliche Winde. Lempre«tt«r um 17. Dezember, Minimum ^01 12 Uhr-f-3 0, Maximum -( 3,4 —e. Der W e l h n a ch t s m a r k t hat mit dem gestn gen „silbernen" Sonntage in vollem Umfange un» unter lebhafter Beteiligung der Bevölkerung eingesetzt Schon vom zeitigen Nachmittag an herrschte in den Stra - ßen der Stadt ein Gedränge schau- und kauflustiger Men schen, wie es so nur die letzten Adventslage bringen Vor den weihnachtlich geschmückten, im Schimmer elektri scher Lampen aufstrahlendcn Schaufenstern der großen unt kleinen Geschäfte standen die Menschen in großen Scharen, ! um zu schauen, was an köstlichen Herrlichkeiten das Aug» lockte und auch zu kaufen, soweit es der Geldbeutel nur irgend erlaubte. Wie uns verschiedentlich mitgeteUt wurde, lst gestern in den meisten Geschäften der Absatz gut ge wesen, während die beiden vorhergehenden Adventssonntag« I ruhig verlaufen waren. Ausfallend war, wie rasch aller- I dings gegen Abend der Verkehr nachlietz: sah man in der I 6. Stunde noch ein dichtes Menschengewimmel in den I Hauptgeschäftsstraßen, so war eine Stunde später — viel I leicht auch infolge des einsetzenden Regens — alles ruhix I und menschenleer. Ausfallend ist das geringe Vorhandensei« « von Christbäumen, die da, wo sie zum Verkauf«! stehen, trotz teilweise hoher Preise lebhaft „gefragt" werden I Die hohen Frachten und sonstigen Transportkosten möge* I manchen Handler in diesem Jahre vom Kauf abgehalt«* I haben. - — d. Der Leiter des Kirchenchores St. Ehristophori I .Herr Kantor Schiefer, hatte am gestrigen Abend feine» I Kinderchor zu einer schlichten, aber würdigen Weib- I nachts feier nach dem Hotel „Drei Schwanen" «inge I laden. An den Hellen, vor Freude strablenden Augen de« I 67 Kinder konnte man sehen, dah sie diesem Rufe ihrer I musikalischen Leiters gern gefolgt waren. Aus gleichem Au I laß hat en sich auch eine größere Anzahl Angehöriger I unserer lieben Kleinen, Gönner und Freunde des Kinder- I gesanges, sowie Mitglieder des Kirckenchores zu dieser Feü« I eingefunden. Nach Erklingen einiger recht von Herzen kom I mender und zu Herzen gehender Weihnachtslieder richtet« I Herr Kantor Schiefer einige herzliche Worte an sein«! lieben Lhorkinder, erinnerte an die in unserem Erzgebirge I