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! UN-MMM ! «M M«T m 18. »««« ML i N »U güftelli hatten. Diesen Kandidaten machten dem ihrigen und agitierten eifrig für ihn. des außerordentlich heftigen Wahlkampfes zender Sieg der deutschen Sach«. wurde mit 1 3 7 9 1 gegen 8842 Stimmen die Dänen zu Das Ergebnis war cinglün- Dr. Tods e» auf 12 Jahr« Gemeinde-Giro-Konto Nr. 14. Fernsprecher Nr. 11. Bankkonto: Chemnitzer Bankverein, Chemnitz. Postscheck-Konto: Leipzig 234t>4. wiedergewählt. Die heutige Stimmung in Flens - bürg erinnert an die Zeit der großen Volksabstimmung im Marz 1920. DrrL Mkb NwälkA «n L-r. «KchsSsÄÄt«^ L». NÄH Krisch Mr U» 4ÄS-» «vLmb«s, «r«rM»ch LiMhetm. «. LLMo«, 1 «tLMtach LLrchLrrL «Mach MM »d übertreffen werde. Zu einem Erfolg könne folgendes bei tragen : 1. die Bereitwilligkeit amerikanischer Bankiers, eine An leihe für Deutschland aufzubringen; 2. Erleichterung für alle Alliierten zur Bezahlung ihrer S Hülden durch Verminderung der Zinsen und Ee- Währung einer Anleihe für verschiedene Länder; 3. die Vereinigten Staaten würden eine endg ü l- tige Regelung des Reparations pröble ms fordern und die Zusicherung verlangen, daß Frankreich das Ruhrgebiet nicht besetze und leine anderen praktischen Maßnahmen ergreife. Ein endgültiger Bescheid werde aber erst nach dem Eintreffen des amerikanischen Botschafters in London, Har dinge, getroffen werden. In London ist man zwar in Bankierkreisen noch sehr skeptisch über die Erfolgsaussichten der amenkauilchen Anleihepläne, andererseits erklärt man aber, daß ein« ge wisse Wahrscheinlichkeit dafür bestehe, daß Amerika wirklich in die europäischen Angelegenheiten eingrei'en wolle. Wür den sich alle derartigen Nackfrichtcn bewahrheiten, dann» glaubt man in Londoner politischen Kreisen, daß die für den 2. Januar nach Paris einberufene Konfe renz vertagt werden würde. Keine amtlichen Mitteilungen in Berlin. Dis zur Stunde sind über das amerikanische Anteil)«- Projekt noch keinerlei amtliche Mittel! un gen aus Washington in Berlin eingetroffen. Es liegen lediglich die Preffcäußcnmgrn vor, die zum Teil so widersprechend lauten, daß eine amtliche Stellungnahme im Augenblick unmöglich ist. Die Reichsregicnmg bat sich deswegen auch -L - Poincares Hot noch das Vertrauen. Die französische Kammer hat die Debatte über die Interpellation betreffend die auswärtig« Politik am Freitag um 1^ Uhr nachts beendigt und der Regierung mit 512 gegen 76 Stimmen das Der« trauen ausgesprochen. Der neue Brotpreis. In der Presse ist in letzter Zeit der neue Umlage- preis für Getreide auf 170- bis 180 000 Mark angegeben worden, demgemäß sich der Preis für ein 4-Psund- Markenbrot ab 1. Januar auf 60 0 Mark siel- len solle. Wie wir von unterrichteter Seite hören, tref fen diese Angaben nicht zu. Es ist, wie bereits an- gekündigt wurde, «ine beträchtliche Erhöhung für das dritte Sechstel des Umlagegetrcides notwendig. Ueber das Ausmaß der Erhöhung ist jedoch noch keine Entscheidung gefällt. Uebrigens würde, selbst wenn man den angegebenen Gctreidepreis für richtig halten wollte, dieser Preis sich keinesfalls in eine Erhöhung des Brot- Preises auf 600 Mark auswirken. Endlich ist auch darauf hinzuweisen, daß als Termin der Preiserhöhung der 1. Januar keinesfalls in Frage kommt, sondern frühestens die Mitte des kommenden Monats. Begnadigung und Rücktransport der letzten deutschen Kriegsgefangenen. Sämtliche in TouLon noch zurückgebliebenen deut schen Kriegsgefangenen sind begnadigt worden; sie werden noch vor Weihnachten zurück- befördert werden. Deutscher Wahlsieg in Flensburg. Eine nationalpolitisch bedeutsam« Wahl wurde gestern im nördlichen Erenzland vorgenommen, nämlich die Wahl des Ersten Bürge rmei st ers der Stadt Flens burg. Die Wiederwahl des bisherigen Amtsinhabers Dr. Todsen wurde dadurch in Frage gestellt, daß die Sozial demokraten einen Gegenkandidaten in der Person des Dr. Wagner-Römmich aus Hamborn in Westfalen auf- cend der feierlichen Eröffnung der alljährlichen Kunstaus stellung ein Attentat auf den Staatspräsidenten der Republik Polens, Gabriel Naruto witsch, verübt, in» dem 3 Schüsse auf ihn abgefeuert wurden. Staats- Präsident Narutow Lisch i st t o t, der Attentäter, ein Kunstmaler Elias Niewiadomski, ist verhaftet. Rarutowitsch war am 9. Dezember als Nachfolger Pilsudslis mit 279 Stimmen der Linken und der Minder heiten gegen 227 Stimmen der Rechten zum Staatspräsi. denken der Republik Polens gewählt worden. Seine Wahl bedeutete eine Zufallswahl und ries in den nationalen Krei- sen Polens Helle Empörung hervor. General Haller rief die Bevölkerung zum heftigsten Kampfe gegen Naruto- witsch auf und wies die Bevölkerung auf das Recht zum Waffengebrauch und zur Selbsthilfe hin. Es kam dann am Montag mrd Dienstag zu blutigen S 1 ra ß. «n- d c m o n st r a 1 i o n e n, um Namtowitsch zur Abdankung zu zwingen. Es fanden wiederholt blutige Schießereien statt. Barrikaden wurden errichtet und der Straßenbahn- Verkehr ruhte. Die erste Tat der neuen Regierung war die Verabschiedung des sehr populären nationalistischen Gene rals Haller, was die Wut in den nationalen Kreisen Polens noch vermehrte. Nun ist Narutowitsch das Opfer eines Fanatikers geworden, obwobl es heißt, daß der Attentäter nicht aus politischen Beweggründen gehandelt haben will, sondern geistig umnachtet gewesen sein soll. Ein Geständnis des Mörders. Der Mörder des Präsidenten Namtowitsch, Nie- wiadomski, hat im Verhör erklärt, daß er aus eig» ner Initiative gehandelt habe. Er bestreitet, irgend- welcbe Helfershelfer gehabt zu haben. Der Mörder wird unverzüglich vor ein Standgericht gestellt. ElMöW lies SlsMWkÄ» von MU. Sonnabend nachmittag wurde in Warschau - wie wir bereits den späten Abendstunden des 16. noch erfuhren — wäh° noch nicht eingehender mit der Angclcgcnheit beMt. In Berliner Rcgierungskreiscn hält man es aber nicht für aus« geschloßen, daß im Laufe der nächsten Tage ein« amtliche Mitteilung der amerikanischen Negierung erfolgt. Eine pri vate Fühlungnahme zwischen Amerika und Deutsch land scheint jedenfalls bereits stattgefunden zu hoben. Jedoch handelte cs sich hierbei mir um unverbindliche Erkundi gungen bei nichtamtlichen Kreisen, denen vorerst keine be-. sondere Bedeutung beizumessen ist. Hundert Mark --- 2 Cents Die Mark marschiert! Als der Dollar am 1b. August zum ersten Male die 1000-Mark-Erenze überschritt, gaben viele von den damals noch nicht wenigen Deutschen, die noch an eine Besserung der Mark glaubten, die Hoff nung auf und begannen entweder mit Energie nach den nur allzureichlichen Vorbildern in Devisen zu spekulieren oder resignierten. Inzwischen sprang der Dollar von Stufe zut Stufe, bis er fast genau am 4jährigen Jahrestage der Revolution mit 9150 Mark an der Berliner Börse auf das mehr als 200(fache seines Vorkriegspreises hinaufsprang, während die Mark in Neuyork bis auf ein drei Sech zehntel Cents hnabsank. Die Einsicht, daß bei dem weiteren Fortgang der Dinge Deutschlands Zusammenbruch nahe bevorstehen müsse, scheint nun endlich auch in Amerika neues Interesse für Deutschlands Wiederaufbau geweckt zu haben. Der Erfolg war eine überraschende Festigung der Mark in Neuyork, die an der Sonnabondbörse in einem H ö ch st - kurs der Mari von 2 Cents gleich 5000 M ark für einen Dollar gipfelte, während am Vortage die Pari tät noch 6849 Mark betragen hatte. Diese Festigung der Mark ist um so mehr zu be grüßen, als sie die unbedingt notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Stabilisierung der Mark bedeutet. An dererseits aber muß vor übergroßem Optimis mus gewarnt werden : die bisherigen Meldungen aus Neuyork entbehren bisher der amtlichen Bestätigung. Jeden falls muß mit Rücksicht darauf in den nächsten Tagen mit großen Schwankungln am Devisenmarkt gerechnet werden, so daß starke Rückwirkungen des Devisenrückganges auf die Preise, die z. T. auch heute noch nicht Weltmarktparität erreicht .haben, vorderhand kaum zu erwarten sein werden. Amerikas Plane. '"Die Nachrichten aus Washington lauten noch zu unbestimmt und zu widerspruchsvoll, als daß sich daraus «in richtiges Bild von dem wahren Willen der amerikani schen Negierung in der Anleihefrage für Deutschland ge winnen ließ«. Die Nachrichten, die in London, und die jenigen, di« m Paris eingetroffen sind, sind durchaus von einander verschieden, und man hat den Eindruck als ob sie gemäß der Meinung der englischen bczw. französischen Regierung verfaßt worden wären. Am wahrscheinlichsten dürste sein, was sich der „Neuyork Herald" aus Washing ton melden läßt. Danach habe das Staatsdepartement einige von den Ze.tuugsnabrich.en, die ein amerikanisches Eingreifen in Europa behandeln, auf das rechte Maß zu rückgeführt, und habe besonders die Behauptung demen tier t, als ob die Absicht bestehe, eine interna ti o - «al« Vanlierskonferenz einzuberusen. Die offizielle Haltung der amerikanischen Negierung umschreibt der Korrespondent des „Neuyork Heraid" wie folgt : 1. Unter gewissen Bedingungen würde Amerika aktiv an der Lösung der europäischen Fragen teilnehmen: 2 Unter der Voraussetzung einer Zustimmung Frank reichs sei Amerika bereit, die Bedingungen sür die Lösung der Reparationssrage bekannt zu geben; 3. Amerika ist der Anschauung, daß Deutschland in gewissen Grenzen bezahlen solle; 4. Amerika ist der Anschauung, daß alle Besatzmigs- maßnahmen sowie wirtschaftliche Erdrosseiungsmaßnahmen gegenüber Deutschland die Wohlfahrt der Welt hindern; 5. Amerika ist bereit, einen großen K r e- ditfür Deutschlands Gebrauch zu bewil ligen; 6. Die Sicherheit sür diesen Kredit soll durch einen Verzicht der Alliierten auf die erste Hypothek, die sie aus oem Versailler Vertrag herleiten, gegeben werden. Es ist die Ansicht der amerikanischen Negierung, daß es töricht sei, in europäische Ltreltsragcn sich einzumischen, ohne vorher die Zusicherung der Alliierten, besonders Frank reichs zu erhalten, daß eine solche Einmischung erwünscht sei. Nichtamtlich wird in Washington erklärt, daß eine Kommission eingesetzt werden soll, die aus alliierten und amerikanischen Sachverständigen bestehen würde, mit dem Zwecke, in Deutschland über dir Höhe der Besteue rung Nachforschungen anzusteilen und diedeutsche Zah lungsfähigkeit siestzustellen. Das Weiße Haps erklärt, daß im gegenwärtigen Augenblick eine vollkommene Bekannt - gäbe der anreviiamschen Pläne unmöglich sek. Es wird aber von. verantwortlicher Seite erklärt, daß die amerikanische Negie rung sich ihrer Verantwortlichkeit entziehen wünsche. Offiziell wurde die Anleihe für Deutschland von der Negierung noch nicht erörtert. Weitere Erklärungen abzugeben, weigert man sich, doch sieht man es für bezeichnend an, daß der deutsche Botschafter Dr. Wiedseid sofort nach seinen Bespre chungen mit dem Staatsdepartement nach Neuyork ab - reiste. Die öffentlich« Meinung in Washington ist der An schauung, daß man der wirklichen Situation nicht vorgrei- fen solie: man werde jedenfalls erst mit den europäischen Staatsmännern Fühlung nehmen ehe man ein cndgülti- ges Projekt der Oeffentlichkeit vorlege. Aber dec überwie gende Teil der öffentl.chen Meinung ist der Anschauung., daß in unmittelbar bevorstehender Zukunft etwas Großes geschehen werde. Man hofft auch, den Kongreß dahin zu dringen, daß er keinen Widerstand leisten werde, und man spricht sogar davon, daß man an den früheren Präsi denten Wilson appellieren wolle, damit er seinen Ein fluß aus die demokratischen Senatoren ausübe, damit auch diese dem Plan der Negierung keinen Widerstand entgegen, setzen. Die Stellungnahme Hardings. PrGdent Harding hatte mit den hervorragendsten < Senatoren und mit einigen seiner persönlichen Ratgeber Besprechungen. Danach erkläre sich, wie der „Erchange Telegraph" erfährt, der Präsident mit der Einberuf ung einer internationalen Finanz! o n f e - r« nz für die Gewährung einer 1 Milliarden. Anleihe für Deutschland einverstanden. In besonders gut informierten Kreisen erfährt man, daß die neue Konferenz an Bedeutung die Abrüstungskonferenz