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! MUH. Sen 15. MMer 1822 Hl. 288 72. AM und in der Landarbeiter was kaum Lagen kieht Gemeinde Giro-Konto Ne. 14. Fernsprecher Nr. 11. Bankkonto: Chemnitzer Bankverein, Chemmtz. Postscheck-Konto: Leipzig 23464. Löbauer Gegend hat der Septemberstreik der alle Feldarbeiten sehr in Rückstand gebracht, nach zullen sein wird. In den höheren er noch bedeEcher mes. Hier liegt der Hafer u) Deutschland wird fiir '3 bis 4 Jahre von allen Var- und Sachleistungen aus dem Vertrage von Versailles befreit. Die Sachlieserungen für den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete gehen wei ter, soweit sie ohne Vermehrung der schwebenden Schuld, d. h. aus lausenden Einnahmen oder inne ren Anleihen bestritten werden können h? Deutschland erhält für die Stützungsaktion einen von ausländischen Banken gesicherten Kredit von mindestens 500 Millionen Gold mark, so datz für die Stützungsaktion ein Betrag von mindestens 1 Milliarde Goldmark zur Ver fügung steht. 5 Die vorstehenden Voraussetzungen sind auch von der Reichsbank für die Bereitstellung von 500 Millionen Gold mark unter Inanspruchnahme ibres Goldbestandes ausge stellt worden. Eine Haftung oder Garantie für den aus ländischen Bankkredit vermag die Neichsbani daneben jedoch nicht zu übernehmen. Die für die Kreditgeber erforderlichen Sicherheiten werden unter Genehmigung der Reparation? - kommission vom Reich zu stellen sein. 6. Die von den ausländischen Banken und der Reichs bant bereitgestellten Mittel werden unter Benutzung der Or ganisation der Reichsbank von einer unabhängigen Stelle verwaltet, die aus Vertretern der ausländischen kredit gebenden Bankengruppen, der Reichsbank und der Reichs- ftnanzverwaltung gebildet ist. 7. Diese Stelle wird zugunsten des Kurses der Reichs mark intervenieren, sie wird in erster Linie das im Aus land (Neuyork, London, Amsterdam, Zürich usw.) verfüg bare Material an Reichsmark für Rechnung des Reiches auszunehmen suchen, was gleichzeitig zu einem Rückgang der Devisenkurse führen wird. Im übrigen wird sie durch den An- und Verkauf von Devisen im In- und Ausland den Kurs der Mark zu regulieren suchen. 8. Sobald durch die Stützungsaktion der Kurs der Marl soweit gebessert, daß das innere Vertrauen wieder hergestellt ist, wird die Regierung eine innere Geld anleihe unter entsprechenden Bedingungen a u f n e h- men. Die deutsche Negierung ist ferner bereit, auswärtige Anleihen auszulegen, die zu angemessenen Bedingungen er hältlich sind. Schon während der in 4 n genannten Periode wird der Ertrag der inneren Anleihe zur Hälfte, derjenige der äußeren Anleihen in voller Höhe zur Abdeckung von Bar- und Sachleistungen aus dem Vertrag von Versailles verwendet. Die andere Hälfte des Ertrages der inneren Anleihe dient dem Bedarf des eigenen Hauskaltes Deutsch lands, insbesondere zur Rückzahlung des Stützungskredites. 9. Durch die vorstehenden Maßnahmen wird Deutsch land in die Lage ver'etzt, das Gleichgewicht in sei nen: Haushalt herzu stellen, das Anwachsen der schwebenden Schuld aufzuhalten und die Diskontierung der Schatzanweisungen bei der Reichsdank in absehbarer Zeit einzustcllen. Sobald der Haushalt im Gleichgewicht ist, wer den Anleihen nur noch für werbende Zwecke zu begeben und schwebende Schulden nur als vorläufige Eeldbesäinffung bis zur Auslegung der betreffenden Anleihen auszunehmen sein. Die Ursachen der Inflation fallen damit fort. Durch innere Reformen wird Deutschland seine Ausgaben einschränken und seine Einnahmen erhöhen. In dieser Richtung ist besonders ins Auge gefaßt die Aufhebung entbehrlich werdender Be hörden, dH Verminderung der Zahl der Angestellten und Be amten, die Verminderung der Ausgaben, die Beschränkung der gesetzgeberischen Maßnahmen, welche nerve Ausgaben oerursaben, auf die dringendsten Erfordernisse, die pro duktive Gestaltung der Reichsbetriebe zur Erzielung ihrer Rentabilität. 10. Deutschland wird alle erforderlichen geeigneten Maßnahmen ergreifen, um insbesondere durch Erhöhung des Wertungsgradrs der Arbeit zu einer Steigern ng der Produktion und damit zu einem Ausgleich der Handelsbilanz gelangen, Zu mescm Zweck wird insbeson dere die Neuregelung des Arbeitsrechts unter Festhaltung des Achtstundentages als Nor - malarbeitstages unter Zulassung gesetzlich begrenzter Aus - nahmen auf tariflichem oder behördlichem Wege zur Ve- l-ebung der Notlage der deutschen Wirtschaft in die Wege geleitet Alle Maßnahmen zur Heranbildung von Quali tätsarbeitern werden gefördert, der Lmusverbrauch und die Luruseinfuhr gehemmt, der AlkobÖlverbrauch beschränkt wer den. Zwecks Steigerung der landwirt schäft- r lichen Produktion wird die Zwangsbewirt MM MW MMllM Saatenstand in Sachsen Anfang November. Der Saatenstand in Sachsen ist, wenn man die amtlichen BegutachtungsZiffern (1 ist sehr gut, 2 ist gut, 3 ist mittel, 4 ist gering, 5 ist sehr gering) zugründe legt, für Anfang November als etwas über „mittel" liegend cm- zuspicchen. Für Winterweizen lautet die amtliche Begut achtungsziffer 2,7, für Winterroggen ebenfalls 2,7, für Wintergerste, Raps und Klee 2,6, für Luzerne 2,4, fürBe- wässemngswiesen 2,7, für andere Wiesen 3. Hierzu werden von zuständiger Stelle folgende Erläu terungen gegeben : Zu dem naßkalten Wetter, das auch im Monat Oktober vorherrschend war und die Feldarbeit ungemein erschwerte, lainen im letzten Drittel des Berichtsmonats noch Schnee und stärkere Fröste hinzu, die das Arbeiten, aus dem Felde ziemlich ganz zum Stillstand brachten. Die Feldarbeiten sind daher in diesem Jahre noch so im Rück stände, daß zu deren Bewältigung noch ein längeres frost- freies und trockenes Wetter dringend erwünscht wäre. Infolge der Nässe im Boden und der rückständigen Ernte arbeiten ist erst ein TeU der Wintersaaten bestellt worden. Von den Kartoffel- und Nübenäckern die noch be stellt werden sollen, ist vielerorts die Frucht noch nicht ab geerntet. Wenn der Frost und die Nässe noch längeran hält, wird überhaupt ein Teil der für die Wintersaat be stimmten Fläche im Herbst nicht mehr bestellt werden können Die naßkalte Witterung hält die Entwicklung der Herbstsaaten, auch die zu normalen Zeiten bestellten, sehr zurück, sodaß sich deren Stand !us jetzt im allgemeinen noch schwer beurteilen läßt; teilweise ist der Aufgang etwas dünn. Die Kartoffel- und Nübenernte hat unter der Ungunst der Witterung sehr zu leiden. Von den Kar toffeln und Rüben ist schon ein Teil erfroren, weil es an Arbeitskräften fehlte, Ike auszunelmien. Besonders auf größeren Gütern macht sich der Leutemangel recht fühlbar, schaftung des Brotgetreides ab geb aut werden. Del einer Befsenmg der Mark fallen die wesentlichen Gründe für die bisherige Getreidepolitik fort. 11. Boi der Festigung des Markkurses werden ande rerseits die ausländischen Staaten diejenigen Beschränkungen dar Einfuhr deutscher Waren ch^gebon müssen, die durch den Niedergang der deutschen Währung veranlaßt wor den sind. Auch im übrigen wird Deutschland die wirt- schaftspolitische Gleichberechtigung in allen Beziehungen «in- geräumt und die Unabhängigkeit der deutschen Wirtschafts - Verwaltung im besetzten Gebiet wiederhergestellt werden müssen. Um den Abgleich der deutschen Handels- und Zah lungsbilanz zu ermöglichen um den vorstehend niederge legten Pkan ausführen zu können, unterbreitet die deutsche Negierung der Nrparationskommifsion nachstehende A n- träge: u) Die endgültige Festsetzung der Ver pflichtungen Deutschlands sobald wie möglich in solcher Höhe herbeizuführen, daß sie ein schließlich des Dienstes für die aufzunehmenden An leihen aus den Ueberschüssen des Haushaltes bestrit ten werden können. b) Zunächst für die Dauer von 3 bis 4 Jahren. Deutschland von allen Bar- und Sachleiftun- gen des Vertrages von Versailles unter dem in Ziffer 4« Absatz gemachten Vorbehalt für den Wie deraufbau der zerstörten Gebiete zu befreien. a) Unverzüglich eine Konferenz von inter nationalen Finanz leuten zum Zwecke der Beratung über den Deutschland zu gewährenden Bankkredit einzuberufen. Die deutsche Regierung ist auch ihrerseits bereit, die Einberufung einer sol chen Konferenz zu übernehmen. , ck) Die Anträge zu unterstützen, welche die deutsche Regierung bei den beteiligten Regierungen für die Bewilligung der in Ziffer 11 bezeichneten Notwen - digkeiten stellen wird. IMWS MN MWNlWlM. Die letzte Note des Kabinetts Wirth. Berlin, 14. November. Oie Re i ch s r e g ie r un g hat an die Repara - 4 i o n s k o m m i s s i o n folgende Note geruhtet: Herr Präsident! Nachdem seit Ueberreichung des Schreibens der Neichsregierung vom 8. November inzwischen auch das zweite Gutachten der von der Reichsregierung beru- »enen internationalen Sachverständigen ein gegangen ist, werden der Reparalionskommisfion die bei den Gutachten mit der Bitte um Kenntnisnahme übermittelt. Die deutsche Regierung macht sich den Inhalt dieser Gut achten in ihren Grundzügen zu eigen und unterbreitet auf zGrund der inzwischen mit der Reichs bank zum Abschluß ge brachten Verhandlungen in Ergänzung ihrer Vorschläge in dem Schreiben vom 4. und 8. November d. I. folgenden zufammenfaffenden Plan für die Hebung und Festigung des Markkurses. 1. Die endgültige Stabilisierung der Mark kann erst erntreten, wenn die Reparations ° frage entsprechend der Leistungsfähigkeit Deutschlands end gültig geregelt ist. Da aber angesichts der in letzter Zeit eingetretenen Zerrüttung der Mark ach eine solche Re gelung nicht mehr gewartet werden kann, so ist sofort eine vorläufige Aktion zu ihrer Hebung und Stützung notwendig. 2. Eine solch« vor läufige Aktion hatnn wie die bisherigen Erfahrungen gezeigt, haben, nicht allein mit deutschen Kräften geschehen. Um das verloren gegangene Vertrauen zur Mark wieder herzustellen, ist die Mitwir kung des Auslandes notwendig. 3. Die deutsche Neich s b a nk hat sich bereit er klärt, den Betrag von 5 0 0 Millionen Gold mark in Gold oder Devisen für die Stützungsaktion zur Verfügung zu stellen. 4. Die Inangriffnahme der Stützungsaktion erfordert folgend« Voraussetzungen: MM Ser MMMW. Lie Sozialdemokraten lehnen die Koalition mit der Deutschen Volkspariei ab. " Aus der Reichshau-ptstadt gmg uns heute in den zeitigen Morgenstunden folgende Drahtnachricht zu: Berlin, 14. November, 10 Uhr abends. Die sozialdemokratische Fraktion hat die Er weiterung der Regierungskoalition durch Einbeziehung der Deutschen Volkspartei «bgelehnt. Die Fraktionsfiihrer der Sozialdemokraten »eilten diesen Beschluß ihrer Partei dem im Reichstag an wesenden Reichskanzler und den Kabinettsmttgliedern mit. Das Kabinett Wirth hat sein« Demission ringereicht. Was schon gestern gerüchtweise in den Wandekgängen oes Reichstages verlautete, ist nunnrehr Tatsache geworden: Herr Wirth hat daraus, daß er mit der Deutschen Volks partei und mit der Sozialdemokratie zugleich ein Koalitions- kabinett nicht bilden konnte, sowie daß er ohne die Linke eine bürgerliche Minderheitsregierung nicht bilden wollte, die einzig mögliche Folgerung gezogen und sei - neu und seiner Kollegen Rücktritt dem Reichspräsidenten angezeigt. Die „Arbeitsgemeinschaft der gesamten Mitte", aie „Regierung der Wirtschaftler" ist gescheitert, gescheitert an der Sozialdemokratie, die es nicht übers Herz bringen konnte, mit schöpferischen Kräften anderer Parteien in einer Zeit ungeheurer Not zusammen zu arbeiten, wie unser Volk sic tieute durchlebt, obwohl sie wissen muß, datz Zusammen arbeit noch nicht Verleugnung der eigenen Ueberzeugung zu bedeuten braucht. Es erscheint heute zwecklos, sich mit Kombinationen über Möglichkeiten Und Unmöglichkeiten für den Folk, daß Dr. Wirth e n d g ü lt i g das Steuerruder aus seiner Hand legt, zu befassen. Zu bedauern ist nur, daß das Wort von der „Volksgemeinschaft", das auf dem sozialdemokratischen Parteitage in Görlitz geprägt wurde, nur ein — Wort ge - blieben ist und nicht zu einer Tat geführt hat. »«M « »u. IrU tw »veavettE Hohenstein-Srustthaler Leitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten der Stadt«« zu Hohenftetn-Grnstchal, sowie der Behörde« der «müegeud« O Hermsdorf, Bernsdorf, NüSdorf, Langenberg, Meiusdmf, Fallen, LangenchurSdorf, Mtcheaüach, Laüeuberg, Grumbach, Zttrschhetm, Kuhschnappel, St. Sgidien, WSsteubrand, Grüaa, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbachs Piecha und Nußdorf. M»« AtW« «ü Stüer»« «»chltepEl —l Aua»« »d« »«f Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. verantwortlich für die Schriftleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeige« Otte Sech.