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Hohenstekl»Er«ftthaler Zeitung, Nachrichten und Neueste Nachrichten R. 2831 ! SMasenö. se« 11. Memel M2.1 72. IM unüHnMer l Gemeinde-Giro-Konto Nr. 14. Fernsprecher Nr. 11. <Seu«»«Umreigee Mr Hohenstein-Ernstthal mit HLttrngrxnd, Oberlungwitz, Gersdorf, chermttee^ vernSders, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, Langenchursdorf, Mchchendach Kallenberg. Grumbach, Lrrschheim, Knhschnappel, vt. Egidien, Wüstenbrand, GMua. Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Plettza und Nußdorf. Druck und Berlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich Mr di- Schristleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Ott» Mich. «v»» ea«»,Saam» MU,«»'» »4rr d« — HM »« 0» 0t«» »«»«- «tt «estnm« «Mr N«chÜe1«», «r Dieses Blatt enthält die amtlichen Beianntmachungen de» Amtsgericht», FtmmzamW d-S Stadtrat» zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegender» OrtschaPn» Bekanntmachung betr. Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer für 1S22 Kei Arbeitnehmern. Da mit einer Aenderung der Grenze, bis zu der der niedrigste Steuersatz von LO o. H. erhoben wird, für daS Kalenderjahr 1922 mit einiger Bestimmtheit zu rechnen ist, können Arbeitnehmern mit Lohn- oder Gehaltseinkommen, daS im laufenden Jahre voraussichtlich 2LV0VV Mk. nicht übersteigt oder die neben solchen Einkommen noch sonstiges Einkommen bis zu 1200Mk. beziehen, auf Antrag die nach tz 42 Abs. 1 deS Einkommensteuergesetzes in der Fassung des Gesetzes vom 20. Dezember 921 in Höhe von ein Liertel der zuletzt festgestellten Steuerschuld zu entrichtenden Vorauszahlungen gestundet werden, weil bei diesem Einkommen die Einkommensteuer für das Jahr 1922 durch den vorschriftsmäßig bewirkten Steuerabzug voraussichtlich als getilgt gilt. Stundungs anträge sino beim Finanzamt anzubrtngen, sie können unter Vorlegung entsprechender Nachweise (Steuerbuch, Bescheinigung des Arbeitgebers) auch bei der zuständigen Steuer- hebestelle gestellt werdet!. Hohenstein-Ernstthal, ain 10. November »922. Das Finanzamt. Auf Blatt >4ö des hiesigen Hanoelöregifters für die Dörfer, die Sächsische Elek- tricitSts Lreferungs-vesellschast, Aktiengesellschaft in Oberlungwitz betreffend, ist heute eingetragen worden, daß dec Kaufmann Fritz Biermann in Crimmitschau nicht mehr Mitglied deS Norstands ist. Amtsgericht HahenfteinErnstthal, den 10. Nooember 1922. Auf Blatt 270 des hiesigen Handelsregisters für die Stadt, die Firma Halpert L E» in Hohensein-Ernstthal, Zweigniederlassung der unter gleicher Firm» in Gera bestehenden Hauptniederlassung, betreffend, ist heute eingetragen worden: „Der Kaufmann Georg Holpert in Gera ist als persönlich haftender Gesellschafter in die Gesellschaft ein- gemten". Ovhrusteiu-Gvuttthal. den 10 November 1922 Diejenigen reichsgesetzüchen Krankenkassen, Knappschaftskrankenkassen und Erfatzkasfen, die im Bezirke des unterzeichneten Versicherungsanus mindestens 50 Mit- gteder haben, und all den nächstens statlstndenden Wahlen dec Ausschußmitglieder der Landesoersicherungsanstalt und dec Beisitzer des unterzeichneten Bersicherungsamtes teil- «ehmen wollen, haben bis 1L. Nooember 1S22 ihre Beteiligung hier unzumelaen; Zahl .ihrer im hiesigen Stadtbezirk beschäftigten Mitglieder ist nachzuweisen. Versicherungsamt der Stabt Hohenstein Ernstthal, am 11 November 1922. WMe Wn Ser SIMMS«» Dienstag, de» 14. November 1922, abends 8 Uhr i« Gitzuugofaal- br« Rathaufe* AoheuKeiu Grustthal, am ((. November (922. G Georgi, Stadto.-Vorst. Tagesordnung: 1. Kenntnisnahme, Stadtbad betr. 2. Richard und Auaa Gündel-Stiftung. 3. Urkunde für die Firma Aug. Clauß-Stiftung. 4. Erhöhung der Gebühren für die Nah- rungSmitteluntersuchung. 5. Erhöhung des Verpfleg- und Diätenkostensatzes für da» Krankenhaus. 6. Erhöhung der Schließgelder bei Schulkarzerstrafen. 7. Erhöhung der Gebühren für Benutzung des Röntgen Apparates. 8. Entschädigung für Mitglieder der Feuerwehr HUttengrund bei eintcetender Sachbeschädigung. 9. Bezahlung der Ueberstunden für Spielnachmittage. 10. Entschädigung für Protokollführung. 11. Erhöhung deS Leue- rungSzuschlags zu den Schormteinfegerkehrlöhnen. 12. Erhebung von Zuschlägen zum Ga» , Licht- und Kraststrompreis. 13. Festsetzung des Schulgeldes für Vie Fachschulen. 14. Bewilligung von Mitteln für Sozialrentner, <5. Richtigsprechung zweier Rechnungen. — Hierauf atcht^ffeailtche Kihnug 13. 14. November Hüttengrundstr, Talstr., Röhrensteig, Bad- und Bismarckstr. 15. —18. November Lichtensteinerstr, Kirchgäßchen, Kirchplatz, Altmarkt, Karlstr., Silbergätzchen, Partwey, Meinsdorferweg, Dresdnerstr. (vom Altmarkt bis zur Limbacherstr. 17. -18. November Bahn-, Wiesen-, Mittel-, Marktstc., Neumarkt, Zsntralstr., Braugaffe, Garten- und Herrmannstrraße. 1 Ztr. Lausitzer Braunkohle zu 300 Mk 1 oder 2 Ztr. döh«. Braunkohle 1 „ böhmisch« „ , 800 „ j zu je 800 Mark. Außerdem 1 Ztr. Stockholz zu 500 Mk Berkaus 8 -^1 Uhr in der Gas anstalt Kohlenkarte ist v»rzuzeigen. Hohenstein-Ernstthal, den 11. Nooember 1922. Die Ortskohlenftelle A-FkKS Sonntag von 8 Uhr ab im Hofe des Altstädter Stadt- M-tzUv». Hauses blulfcischen vollfleischigen Rotbarsch und Rot ¬ zunge. Pfd. 100 Ml Die Kleinverkaufspreise für Kohlen wurden erneut, wie folgt festgesetzt: Wücfeltohle per Zentner Ml. 856,— frei Hau» und Stückkohle per Zentner Mk. 866, - frei Hau«. Oberlungwitz, am 16 Nooember 1922. Der Gemeindevorstand. Schlechte Aussichten. Die Rep ar a t i o n st o M>m is s i o n hat am Frei- .,ag Berlin verlassen. Damit ist ein Verhandlungsabschnitt beendet, dem man nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Welt mit äußerster Spannung entgegensah. Nach, dem sich nunmehr das in tiefes Dunkel gehüllte Hin und Her zwischen Kabinett und Reparaücmsausschufz eini Zeitnahen gelüstet hat und auch die vorliegenden Gut - achten der Sachverständiger: du wirkliche Lage Deutschlands geschildert haben, ist es möglich ein vorläufiges Urteil zu fällen. Sieht man von dem stets zum Optimismus nei genden Reich Kanzler ab, so muß man gestehen, daß in Bevm.^die Stimmung alles andere als zuver- s i'A t l iH Ht. Politiker, die sich freigehalten haben vom Wahn der*„Erfüllungspolttik", betonen nach wie vor, daß alle Versuche, unsere Verhältnisse zu rangieren und die deutsche Mark zu stabilisieren, voraussichtlich an dem aus gesprochen schlechten Willen Poincarees scheitern müssen und scheitern werden. Ls ist gewiß kein zufälliges Zusammentreffen, daß gerade an dem Tage, wo der letzte Notenwechsel zwischen dem deutschen Reichs- kabinett und der Repnrattonskommisskon stattsand, der fran zösische Ministerpräsident vor der Lämmer in Paris eine Rede hielt, die deutschfeindlicher und unversöhnlicher kaum gedacht werden kann. Die Fortsetzung der Beratungen des N eparationsaus schuss es in Paris dürfte dazu beitragen, dein deutschen Volke endlich über die wahren Absichten bald die Augen zu öffnen. In Wirklichkeit sind wir trotz oes gewaltigen Apparates, der in Berlin aufgeboten wurde, um keinen Schritt weitergekommen. Selbst der ausgefragte Herr Bradbury muß dies, höchlichst ver klausuliert, zugestehen. Frankreich pocht nach wie vor auf seh: Recht, „allein gegen Deutschland vorgehen zu können," wenn dies nach seiner Ansicht erforderlich sei. Der Wunsch und Wille, uns in dauernder Unfähigkeit zu erhalten, unseren Verpflichtungen nachzukommen, um die Hand aufs Ruhrgebiet logen zu können, steht im Vordergrund, und es scheint, als ob gerade unsere Regierung die Augen vor dieser drohenden Gefahr absichtlich verschließt. Der Reichskanzler hofft, in diesen Tagen der Krisis dir große Einheitsfront, die sich bisher nicht Lüden ließ, nun endlich ztffcrmmenzubringen. Ihm schwebt dabei erneut ein Kabinett der Persönlichkeiten vor Augen, das er möglichst unabhängig vom Parteige iriebe zu machen beabsichtigt. Das heißt, so schön es klingen mag, mit anderen Worten, er wünscht ein Kabi nett zu bilden, das auf seine eigene Regierungspolilik ein gestellt ist. Ob sich unter diesen Umständen die Deutsche Volk spart ei an der Regierung beteiligen kann, ist sehr zweifelhaft. Der gute Wille, in einer erweiterten und umgesteliten Regierung mitzuarbeiten, ist vorhanden. Die Deutsche Vollspartei ist aber nicht in der Lage, sich an einer Regierung zu beteiligen, wenn ihr nicht wirklich der Einfluß zugebilligt wird, den sie für sich in An spruch nehmen mutz. Ein „Kabinett der Persönlichkeiten", in dem nach wie vor die Sozialdemokraten neben dem Zentrum fast ausschlaggebenden Einfluß hätten, bedeutet also für die Deutsche Voltspartci eine UnmögliäMt. So mit wird die kommende Woche außen- und innerpolitisch für Deutschland von allergrößter Bedeutung sein und Ent scheidungen in ihrem Schoße tragen, deren Ausmaß jetzt noch nicht übersehen werden kann. Es wird sich fernerhin entscheiden, ob wir weiterhin em Kabinett Wirth behal ten, oder ob der jetzige Reichskanzler von einem neuen Mann abgelö st werden muß. Man mag sich von falschem Pessimismus sernhalten soviel man will, auf jeden Fall ist es ein Irrtum, anzunehmen, daß die Tätigkeit der Sachverständigen und die Einsicht nahme der Reparationskommission in unser Budge; und unsere Finanzen uns den Boden bereitet hätten, auf Lem wir mit wirklicher Zuversicht neu ausbauen könnten. Schon der Streit um das zweijährige Moratorium wird als ein völlig unzulängliches Verfahren von Fachleuten hingestellt. Mit einer Atempause von so kurzer Dauer ist uns nicht im geringsten gedient, sie würde unser Elend nur hinaus zögern, aber nicht beseitigen. Man macht Wirth den Vor wurf, daß er es wieder rinn:al nicht über sich gebracht hat, die wahre Lage in ihrer ganzen Deutlvhkcit zu zeich nen und die Maßnahmen zu fordern, die angesichts der Trostlosigkeit der deutschen Finanzverhällnisse unerläßlich sind. Dazu aber würde in erster Linie eine lange Dauer völliger Beruhigung für Deutschland gehören und die absolute Sicherheit, daß von Frankreich keine neuen „Retor sionen" oder „gewaltsamen Garantien" verlangt werden. So nnt wird wohl ziemlich zur selben Stunde, wo der Reichskanzler um eine neu« Einstellung der inneren Politik ringt, auch die Entscheidutng nach außen fallen, ob die geringen Hoffnungen, die hier und da noch gehegt wer den, begründet sind, oder ob wir an jenem Punkte an- langten, der angesichts des mangelnden Willens, uns zu helfen, rmseron endgültigen Zusammenbruch bedeutet. Der Neichstagssijtzung am Dienstag, wo eme Erklärung der Negierung abgegeben werden soll, mißt man daher er hebliche Bedeutung bei. Die Annerionspläne eines Uttra- EhMuvinisten. Im französischen Senat wurde eine Interpellation des Senators Hubert über die Durchführung einer wir kungsvollen N e pav a t i o n s p o l itik im Ruhrgebiets beraten. Zur Begründung führte er aus, inan könne erst an dem Tage Konzessionen machen, an dem die Sicherheit Frankreichs gewährleistet sei, und an den: man Frankreich bezahlt habe, was man ihm schulde. Hinsichtlich der Garantie sei zu bemerken, daß Frankreich am Rhein stehe, hinsichtlich der Reparationen, daß es ein wirkungsvolles Pfand habe: das Ruhrge biet Er glaube nicht, daß man sich rrm eine zu rasche Räumung des linken Rheinufers von den französischen Truppen zu ängstigen brauche, denn die „Wacht am Rhein" sei augenblicklich eine strateg i s ch e und m oralische Notwendigkeit für Frankreich. Um die deutsche Industrie zu zwingen, eine weniger per sönliche Politik zu treiben, genüge es, das Industriege biet durch eine Zollinie in zwei Telle zu teilen. Dadurch würde man einen Druck ausüben, und wenn es not wendig sei, könne man auch dadurch zu Einnahmen ge langen. Die gesamte Besetzung des Ruhrgebietes sei un nötig : aber man müsse in dem Teile des Ruhrgebietes, den man bereits beherrsch, rasch handeln. Herr P o i n- caree war natürlich über diese Auslassungen Hocherftcut und «rllävte ausdrücklich die Zustimmung der französischen Negierung. Sie MM Ser WeuSeo Mölmer der ReparatronstommWon. Bradbury. Sir John Bradbury hat den englischen Zeitungs korrespondenten in Berlin z»nn Abschluß der Verhand-