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H»he»sts«»-Svustthal«L Zoiturrg, Nachrichten und Steueste Nachrichten M^ner»1a«zeiger fkr Hohenstsm-E«rftchal mit HüüengMnG, UHerdlNAwitz, HerSd«f, '»MMN Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt« HN» Hermsdorf, Bernsdorf, RüSdors, L-mgenSer-, Mrt«Ad«f, Faken, LvuHmchvrSdokf, pD^W des StadtratS zu Hohenstein-Ernstthal, sowie der Behörden der umliegenden OrtlchawW Reichenbach, Callenberg, Grumbach, Twschheim, Kuhschnappel, St. E-idie», Misteubra^, Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Voüua, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Pleißa und Rutz darf. Beranuoortiich sür die Schristleituirg Dr. Erich Frisch, für die Anzeigen Otto das Wköüs Ser LlMMM. ' Wir haben schon gestern die entscheidenden Zahlen der einzelnen Parteien, soweit sie vorläufig festgestellt sind, unseren Lesern mitgeteilt, sodaß uns heute nur wenig nach zuholen bleibt. Im ganzen sind auf die Deutschnationalen 490 375, auf die Deutsche Vollspartei 474 484, auf die Demokraten 214 190, auf das Zentrum 22 288, auf die W irisch astspartei 5201, auf die vereinigten Sozialdemokraten 1 059 139, aus die Kommunisten 266 755 und auf die Deutschsozialen 11361 Stimmen entfallen. Analog der stär keren Wahlbeteiligung haben mit Ausnahme der Zentrums- Partei sämtliche Parteien beträchtlichen Zuwachs an Stim - men zu verzeichnen. So beträgt der Stimmenzuwachs bei den Deutschnationalen rund 56 000, bei der Deutschen Voikspartci rund 88 000, bei den Demokraten rund 54 000, bei den Sozialdemokraten rund 186 000, bei den Kommun nisten 85 000 Stimmen; das Zentrum dagegen hat 2000 Stimmen verloren. Infolge der starken Wahlbeteiligung ist auch die Mahlziffer, auf die ein Abgeordneter entfällt, höher, als bei der leyten Landtagswahl. Nach den vorliegenden Ziffern beträgt sie 26 476. Demnach würden, wie schon mitge teilt, an Mandaten entfallen auf die Deutschnationalen 19 bisher 20; Deutsche Vollspartei 18 bisher 18; Sozialdemo kraten 11 bisher 27-s-13; Kommunisten 10 bisher 9, Demo kraten 8 bisher 8. Zentrum, Deutschsoziaie Partei und Mirtschaltspartei fallen, da keine dieser Parteien die Wahl ziffer insgesamt einmal erreicht, vollständig aus und die auf die Parteien abgegebeiren Stimmen gelen daher sür di« Bürgerlichen vollständig verloren. Auf die einzelnen Wahlkreise verteilen sich die Man date folgendennaßen: Deutschnational 7 (8) Dresden, 5 (6) Leipzig, 7 (6) Chemnitz Deutsche Polksp. 6(7) „ 6(5) „ 6(6) „ Sozialdemokr. 17(15) „ 10(10) „ 14(15) „ Kommunisten 3 (2) „ 3 (3) „ 4 (4) Demokraten 3(3) „ 2(3) „ 3(2) Die^ neuen L a n dt a g s fr a k t i o n en werden sich lwn folgendermaßen zusammensetzen: Deutschnationale Volkspartei: Kom merzienrat Joh. HosmannüDresden; O^onomierat Oswin Schmidt-Freiberg; Sanitätsrat Dr. Kretschmar-Dresden; Bäckerobermeister Kuntzsch-Dresden; Gutsbesitzer Oskar Schreiber-Mischwitz, Frau Mily Bültmann-Loschwitz; Kauf mann Otto Ziller-Dresden; Reichsgerichtsrat . Gündel-Leip - zig; Rittergutsbesitzer Pagenstecher-Lteinbach; Syndikus Berg-Leipzig; Kreisschuldirektor Rammelsbcrg Wmzen; Post- inspektor Börner Leipzig; Iustizrat Beutler-Chemnitz; Bür germeister Dr. Eberle Dies dm; Gutsbesitzer Leithold-Tettau; Gutsbesitzer Bauer-Wiedersdorf; Bergdireltor Dr. Eckardt- Zwickau; Professor Siegert-Chemnitz; Kaufmann Kauln - Zwickau. Deutsche Volk spart ei: Oberbürgermeister Blüher-Dresden; Rechtsanwalt Dr. Kaiser-Dresden; Ge schäftsführer Dr. Schneider-Dresden; Studiemat Fil. Hert- Hertwig-Dresden; Finanzrat Anders-Dresden; Kaufmann Alfred Beck-Herrnhut; Reichsanwalt Dr. Bünger-Leipzig; Forrbildungsschuldirektor Röllig-Leipzig; Fabrikbesitzer Niet- Hammer-KrsebstM, Eisenbal'inichspektor Schiffmann»-Leipzig; Diplomingenieur Lippe-Borna; Professor Hickmann-Leipzig, Oberbürgermeister Dr. Hübschmann-Chemnitz; Geschäften - Inhaber SchmidtPlauen i. B.; Geh. Kommerzienrat Vleineb Tannenberg-Tannersbergtal; Studienrat Herrmann-Werdau; Verl'andsgeschästsführer Voigt-Dresden; Glaserobermeister Mitschke-Aue. Demokratische Partei: Ministerialdirektor Dr. Dehne-Dresden; Professor Kastner-Dresden; Pfarrer Wehrmann-Löbau; Finanzminisler a. D- Reinhold-Leipzig; Oberlehrer Claus-Leipzig; Kultusnrknister Dr. Seyferth - Dresden; Kaufmann Günther-Plauen; Rechtsanwalt Dr. Weigel-Annaberg. Sozialdemotraten: Bezirksleiter Wirth-Dres den; Lehrer Weckel-Dresden; Hausfrau! BüttnerDresden; Iustizminister Dr. Zeigner-Weißer Hirsch; Parteisekretär Bethke-Freiberg; Gemeindevorstand Menke-Heidenau; Ge schäftsführer Völkel-Freital; Minister a. D- Schwarz- Heidenau; Lehrer Arzt-Dresden; Redakteur Edel-Dresden; Schuhmachermeister Günther-Pulsnitz; Kaufmann Schembor- Blasnoitz; Stadtrat Göldnea-Meißen; Hausfrau T-ümmel - Dresden; Amtshauptmann Kühn-Großenhnin; Redakteur Dr. Sachs-Briesnitz; Gewnifchaftsbeamker Tempel-Freiberg; Sluatsministlr Lipinsii Dresden;' Panci-ekretür Hagm-Leip- zig : Redak.echc Libman,n Leipzig ; Gcwerk.-Angeslellter Dennbardt-Leipzig; Filialleiter Mucker-Wurzen; Haus frau Schilling-Leipzig; Redakteur Müller-Leipzig; Filiallei leiter Nebrug-Onasnitz ; Kaiufnzann Pubork Leipzig ; Ge schäftsführer Strube-Pegau; Redakteur Müller-Chemnitz; Geschäftsführer Schnüch-Plauen i. D. ; Geschäftsführer Graupe-Zwickau; GeweLkschaftssrrretän Fran^-Clenmitz; Hausfrau Helene Wagner-Chemnitz; Wirtschaftsminister Fellisch Chemnitz; Tarifamtsleitcr Winkler-Dresden; Ge- weckschaftsbeemter Kautzsch-Zwickau; NegierulNgsojderjlosmmis- sar Castan--Dresden; Friseur Drescher-Gersdorf; Lehrer Sck;urig-P lauen; Gauleiter Sachse-Dresden ; Staatsminisker Heldt Dresden ; Bczirtsleitcr Langhorst-Zwickau. K o ni nr un i st i s ch e Partei: Parteisekretär Zip fel Dresden ; Redakteur Nenner-Copitz; Eisenbahnhilfsschass- . ner Gäbel-Dresden; Redakteur Bötichcr-Leipzig; Gewcrk- schaftsMigestellter LieLc-rafchr-Leipzig; Metallschleifer Ellrodt- Leipzig ; Sekretär Siewert-Chemnitz, Backmeister Grunz - Limbach; Werlzeugschlosser BertzC!>emmh; Lehrer Schnel ler-Schwarzenberg. In den Stärieverhällmssen der Frattioncn gegeruiber dem alten Landrage ändert sich also fast gar nichts. Die Deutsch- nationalen verlieren einen Sitz und das Zentrum scheidet aus, das bisher mit einem Abgeordneten vertreten war. Diese beiden Sitze gewinnen die Vereinigte Sozialdemokratie und die Kommunisten. Es stehen demnach jetzt 45 bür gerlichen 51 sozialistische und kommunistische Abgeordnete gegenüber. Ob die Sozialdemokraten wieder Neigung Haden werden, erneut unter das kommunistische Joch zu krie chen, um die alte Regierung zu halten, das dürste denn dmy sehr fraglich sein. Wenn aber die Sozialdenwkrnten eine Mehrheitsbildung mit den Demokraten zusammen er wägen sollten, dann würde das ebenso wieder eine so unsichere Basis für die Regierung geben, wie im alten Landtag, denn auch jetzt würden Sozialdemotraten und Demokraten zusammen nur 49 Stimmen haben. Dieser Umstand ist es denn auch, der die Sozialdemokraten au ihrem Wahlsieg nicht die rechle ungemischte Freude empfin den läßt, weil nun für kie erst reckst die Frage bren nend wird, wie die neue Regierungskoaltion aussehen soll. Gerade diese Frage wird die erst „vereinigte" Sozial demokratische Partei vor sehr schwierige Erwägungen und Entschließungen stellen, die ganz sicher erneut zu Aus - cinandersetzungen innerhalb dieser Partei führen müssen; denn es ist hinlänglich bekannt, wie sehr verschieden die Auffassung über die Frage einer Negierungskoalition mit bürgerlichen Parteien von den Radikalen und Unabhängi gen und von den sogenannten gemäßigten Sozialdcmolra- nn bebandelt wird. Jedenfalls wird, wenn der Landtag gegen Ende dieses Monats zusammentre ten wird, die Frage der Regierungsbildung die erste der großen Schwierigkeiten sein, die dem neuen Sachsenparla - ment infolge seiner unklaren Mehrbeitsverhältnisse noch reich lich beschieden sein werden. W W WM VMer SesMlMW. * Was von vornherein für alle Eingeweihter, fest stehende Tatsache war, ist eingetreten: die Verhandlungen der Reichsregierung mit der Repcrrationskommission wurden in diesen Tagen als ergebnislos abgebrochen. Was Herr Wirth und seine Ministergenossen am Sonntag der Kommission als deutsche Vorschläge überreichten, wird von dieser als ganz ungenügend angesehen. Es ver lohne sich nicht gegenüber der Dürftigkeit der Vorschläge überbaupt weiter zu verhandeln. Die Kommission bat am Montag abend der Reichsregierung eine schriftliche Ant wort auf die Vorschläge zugehen lassen, auf welche Herr Wirth unverzüglich aMworten will. In der Note der Kommission war angeblich ausgeführt, daß die deutschen Vorschläge nahezu sämtliche Einzclfragen ungeklärt lassen und daß die Kommission di? Unterhandlungen über die Mackstabilisierung zunächst als beendet ansehen und somit auch ihre Anwesenheit in Berlin überflüssig sei. Ueber die deutschen Vorschläge, die am heu>- tigen Dienstag — wahrlich spät genug — veröffentlicht werden sollen, will die „Voss. Ztg." wissen, in ihnen werde ausgefiihrt, daß eine Stabilisierung der deutschen Wäkiung in der Hauptsache abhängig davon ist, daß di« Rep ar aj > on sverpsliMm yen Deutschlands auf «in tragbares Maß herabgesetzt werden. Das jei bisher nicht geschehe». Trotzdem sei die deutsche Regierung bemüht, «in« Stabi lisierung der Matt zu erreichen. Das sei aber nur mit Hilfe einer Ausländsanleihe möglich. Die Reichsregierung schlügt der Kommission vor, sich mit einem internatio- naken FinanzkonfoNium in Verbindung zu setzen, das ge. meinsam mit der Deutschen Reichsdank eine inter nationale Anleihe in der Höhe von 500 Milito - neu Goldmark aufdringen soll, zum Zwecke der Stabil» - heran g der deutschen Währung. Hierin wäre also zum ersten Male ausgesprochen, daß die Neichsbank entgegen der bisherigen ablehnenden Haltung des Reichsbankpräsi - denken Havenstein bereit ist, mit einem Telle ihres Gold bestandes imd in Verbindung mit der internationalen Finanzwelt an der Stützungsaktion sür die Mari sich zu beteiiigen. Andere formulierte Vorschläge enthält die Note nicht. Das Kabinett hat meh - wre Entwürfe der Note in Erwägung gezogen. Wenn schließlich die vorstehend skizzierte Formulierung die BM- gimg der Mehrheit im Kabinett gefunden hat, so mag das, wie d.e „Voss. Ztg." meint, in der Erwägung ge schehen sein, daß die deutschen Vorschläge im einzelnen noch in einem späteren Stadium der Verhandlungen ergänzt.iwer- den können. Wie gesagt, will die Kommission aber von solchen „Ergänzungen" nichts wissen und verlangt statt dessen ein« eingehend begründete in sich vollkommen abgeschlossene Vor lage. Was von der Kommission gegen den deutschen Vor - schtag eingcwmdet wird, ist anscheinend folgendes: Di« Reparationstoinmission ist noch Berlin gekommen, um von oer demschcn 'Regierung Informationen darüber zu erhal len, auf welchem Wege Deutschland die Möglichkeit ge- winnen konnte, den Ncparationsverpflichtungen nachzukom - men. Statt dessen habe die deutsche Negierung nur über die Möglich leit einer Stabilisierung der M art verhandel 1. Der Vorschlag, daß sich die Nepa- lanonslonmnsfton von sich aus mit einem internationa len Finanzkvusortium in Verbindung setzen solle, um eine Anleihe von 500 Millionen Goldmark für die Stützung der deutschen Mark zu erreichen, bedeute, daß die Stützungs - aklion von den Schustern der deutschen Regierung abge wetzt und auf die der Reparationslommission gelegt werde Aus den der Reparationskommission nahestehenben Quellen stammt die Meldung, daß die Kommission ihre Abreise bereits auf Donnerstag festgesetzt habe und daß, sie bis dahin nur noch über Einzelfragen von relativ untergeordneter Bedeutung mit der deutsch«» Regierung verhandeln will, morgen über die Kohlenliese - rungen und am Mittwoch über die Holzlieferungen. Unmöglichkeit der Markstabilisierung. Das Pariser „Journal" meldet aus Berlin: Bankier Dubois Genf, der schweizerisck>e Sachv« - ständige auf der Berliner Währungskonferenz, äußert sich über Ke Aussichten der MarkstabiliFemiNg sehr ungün stig Er hält bei einem Dollarstande von 6000 Mark diese für unmöglich. Bei Anerkennung des guten Willens der deutschen Regierung vermisse er diejenigen Vorschläge, die allein Deutschland aus der Finanzkatastrophe erretten könnten: die Vermehrung der Arbeitslei- st u n g i n I n d u st r i e u n d Handel und die Zwangseinführung eines Minde st arbeits- tages von 9 Stunden, wie ihn die Schweiz, Bel gien und England schon hätten. Auch Bradbury verstimmt. Der „Temps" meldet aus Berlin: Die letzten drei Tage haben die Erwartungen auf eine Verständigung herabgestimmt. Auch Brad bury ist mit der Haltung Deutschlands unzufrieden. Die deutschen Vertreter erschöpfen sich in immer seltsameren Vorschlägen, die weder die Alliierten befriedigen, noch di« Deutschen aus ihrem finanziellen Elend befreien können. Sollte es bis Freitag zu einer Verständigung nicht kom men, so ist die Bekanntgabe einer befristeten Forderung an Deutschland in der Schlußsitzung am Sonnabend zu er- warten. Die Berliner Finanzsachverständigen- Konferenz vor ihrem Ende. Die Beratungen der von der deutschen Reglern«, nach Berlin geladenen ausländischen Finanzsachverständi gen nahem ftch ihrem End«. Die holländische Sachoer-