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Fis /ME 82 „Sie fürchten die Differenzen. Ich gebe es zu, sie find möglich. Aber daran dürfen Sie nicht denken. Es kommt la auch darauf an, wie Sie es... formulieren! Sie haben es schließlick ia auch in der Hand, das Tempo der Elektri „Wir schätzen und unterstützen Sie in Ihrer An schauung. Aber sagen Sie doch: Ich decke aus dem Ertrag der russischen Quote die Forderungen der Deutschen Elektrizitätsgeselkschaft, den verbleibenden Betrag zahle ich der russischen Regierung aus. bebakte ich nicht ein." „Das will ich fa auch nichl, Frau Olga. Aber... ich muß doch annehmen, daß nichts bleibt, wenigstens die ersten Jahre nicht." „Und wenn nichts bleibt, oder nur eine winzige Kleinigkeit, das hat sa Achte zu sagen. Meine Landsleute bauen auf Ihre Tüchtigkeit. Wenn Sie sagen, daß Sie der Meinung sind, das doppelte und dreifache durch enr- Wrechende Arbeitsmethoden und große Anlage des Be triebes herauszuholen, dann wird man es Ihnen glauben." „Ja, aber ... es ist ein va banque-Spiel, Frau Olga." „Ist das das Leben nicht immer, Herr General- direkior?" „Bis zu einem gewissen Grade! Ich setze unter Um- üänden meinen Ruf als ehrlicher Kaufmann auf's Spiel, fizierung, wenigstens in den ersten zwei Jahren, in den schwersten Jahren, darnach einzurichten, ich meine, die Investierung der Gelder in diesem Geschäft muß natürlich im Einklang stehen mit den Schürfergebnissen im Altai. Aber gehen Sie im Anfang nur daran, den Altai zu er schließen." Hans saß sehr nachdenklich. „Ihre Worte, Frau Olga!" scherzte er dann. „Werden mir eine schlaflose Nacht kosten." „Das würde ich sehr bedauern, lieber Freund!" sagte die schöne Frau liebenswürdig. „Aber... Sie haben schon recht!" „Ganz besonders recht, und auch noch aus einem an deren Grunde." „Und der wäre?" „Tie Konkurrenz bemüht sich. Ihnen den Rang abzu- laufen." Hans erschrak. „Wie meinen Sie das? Das ver stehe ich nicht!" „Tann muß ich Ihnen mitteilen, daß heute eine ame rikanisch? Delegation eingetroffen ist, geführt vom Direk tor der Western Electric Gesellschaft in Newyork." „Nickt möglich?" „Toch, lieber Freund, es ist so. Sie müssen jetzt mit großen Kämpfen rechnen. Es geht dieser Gesellschaft .. . auch uin die Konzessionen. Verlassen Sie sich drauf . . . die bieten der Regierung ... 75 Prozent. Das machen sie!" „Tas lväre blanker Wahnsinn. 25 Prozent würden nie ausreichcn, die Unkosten und den Zinsendienst zu decken." „Das wertz ich, aber . . . man kann doch korrigieren." „Gewiß! Ah . . . das ist interessant! Wirklich, jetzt gehts erst richtig los. Dann wäre zu befürchten, daß die Regierung ,. „Ein eventuelles Gebot der Amerikaner als Druck« mittel auf Sie anwendet. Wenn nicht gar die russische Regierung ... die Angelegenheit teilt!" „Sie meinen . . . wir das Elektrifizierungsprogramm ... und die Amerikaner ... die Konzessionen?" -Ja!" Hans erhob sich und schritt erregt im Zimmer auf und ab. Dann sagte er fest: „Dann würde ich unter allen Umständen auf das ganze russische Geschäft ver zichten. denn dann ... ist es für mich ohne Sicherheiten." Frau Olga trat zu ihm und sagte begütigend: „Ab warten, lieber Freund, es wird sich alles einrenken, denn . . . die Regierung hat das Vertrauen zu Ihnen und ist gewillt, mit Ihnen ins Geschäft zu kommen. Aber jetzt haben wir nun genug vom Geschäftlichen gesprochen. Schluß damit!" Sie schenkte ihm abermals Tee ein. Fragte, aölen- kend: „Wie geht es der kleinen Frau Maria!" Sie bemerkte, wie Hans' Miene ernst wurde. „Sie hat das traurige, unerklärliche Ereignis über wunden. Ist wieder munter und wohl, aber . . . seelisch leidet sie. Das fühle ich. Sie hat das Testament ihres verstorbenen Gatten gelesen und es hat ihr Aufklärung gegeben, bittere Aufklärung." „So . . . weiß sie jetzt . . . wer ihre Eltern waren." „Ja! Aber . . . fragen Sie mich nicht, Frau Olga. Ich dürfte Ihnen doch die Wahrheit nicht sagen. Ihre Eltern sind tot, umgekommen damals, als der Sturm über Rußland ging. Sie stammt . , . aus einst sehr mächtigem Hause." Frau Olga jah ihn lange an. löorticvuug folgt.) Was tui Rosenberg in London? Englische Vermutungen über den Besuch des Hauptschrist, leiters des „Völkischen Beobachters". London. Der „Evenina Standard" meldet, daß Herr Rosenberg, der Hauptschriftleiter des „Völkischen Beobachters" und die rechte Hand Hitlers in auswärtigen Angelegenheiten, sich zur Zeit in London aufhält. Man müsse seine weitere Karriere, so heißt es, mit Interesse verfolgen, da seine Chance nahe bevorstehe. In Verbindung hiermit widerruft der „Cvening Stan dard", daß Hitler nach London "kommen werde und daß im gegenwärtigen Augenblick eine Aussicht auf eine Hitler- Vrüning-Koalition bestehe. Die englische Politik, aber nicht minder die Finanzwelt, schenkt der Anwesenheit des Herrn Rosenberg große Auf- nerksamkeit. Während die an Deutschland interessierten Finanzleute die Anwesenheit des Herrn Rosenberg zu Znformationszwecken begrüßen, lehnt man in der Politik offi ziell Herrn Rosenberg ab, das heißt, Männer mMinister» Positionen, wie z. B. Baldwin, empfangen ihn nicht. Inoffiziell ist man aber an Herrn Rosenberg dagegen sehr interessiert, weil man von ihm Wesen und Dirken, innere Struktur und Außenpolitik des kommenden Deutschen Reiches erfahren will. Mlärungen Rosenbergs und des „Völkischen Beobachters". In Verbindung mit den Veröffentlichungen des „Evening Standard" erklärt der nationalsozialistische Reichstags- ilbgeordnete Alfred Rosenberg, daß er lediglich in seiner Eigenschaft als Hauptschriftleiter des „Völkischen Beobachters" nach London gekommen sei. Er wolle sich in erster Linie dem Ausbau der Londoner Vertretung seines Blattes widmen. Natürlich nähme er dabei auch die Ge legenheit wahr, um sich rein informatorisch über die poli tischen Verhältnisse in England zu unterrichten. Der „Völkische Beobachter" bringt zu der Reise Rosen bergs nach London folgende Meldung: „Der .Evening Stan- dard' bringt einen sehr freundlich gehaltenen Bericht von dem Besuch unseres Hauptschriftleiters Alfred Rosenberg in London. Der Besuch, der dem Aufbau der Londoner Ver tretung des .Völkischen Beobachters' sowie der Information über die politischen Strömungen in England gilt, wird lediglich dem deutschen Interesse dienen." Aeueinstettungen bei -er Zoll- un- Steuerverwaltung. Der Haushaltsausschuß des Reichstages beschäftigte sich am Freitag zunächst mit einem Bericht Uber die Einstellung von Dienstanfängern in der Reichsfinanzver- valtung. deren Bewilligung das Reichsfinanzministerium unter Berücksichtigung der wachsenden Ueberlastuug der Finanzämter beantragt hatte. In der Aussprache wurde von mehreren Zeiten hervorgehoben, daß der Apparat der Steuer- und Zollverwaltung arbeitsfähig erhalten werden müsse. Die Lalopparbeit. die heute in vielen Finanzämtern zu beob- »chten sei, sei unerträglich und komme nur den Steuerbetrü- lern zugute. Dann bewilligte der Haushaltungsausschuß eine Reihe von Neuanstellungen, allerdings mit erheblichen Abstrichen, so an Beamten des Amtsgehilfendienstes in der Steuer- und Zollverwaltung nur 245 statt 270 und bei den An- värtern für die Laufbahn des einfachen und mittleren Dienstes in der Steuer- und Zollverwaltung sogar nur 470 statt der angeforderten 700. Beim höheren Dienst 20 statt 30. Oie Sozialdemokraten beim Reichskanzler. Ueber den Empfang der sozialdemokratischen Fvak- tionsführer beim Reichskanzler vr. Brüning am Freitag wird von sozialdemokratischer Seite folgender Bericht aus ¬ gegeben: Die Abgg. Dreitscheid, Graßmann, Hertz und Hilferding erschienen am Freitag nachmittag nochmals beim Reichskanzler vr. Brüning, um sich nach dem Stand der Arbeiten an der neuen Notverordnung zu erkundigen und »em Reichskanzler mitzuteilen, wie es innerhalb der sozial- »emokratischen Fraktion außerordentlich verstimmend wirke, -aß der Reichsregierung im Kampf gegen den faschistischen Terror die nötige Entschlossenheit fehle. Sie machten , darauf aufmerksam, daß gegenüber der Absicht der Reichsregierung auf gleich zeitige Preis- und Lohnsenkung in weitesten Volks kreisen großes Mißtrauen besteht. Der Versuch, die Löhne weiter zu senken und die Lohn senkung durch Eingriffe in das Tarisvecht in kürzester Zeit I zu ermöglichen, sowie der Abbau der Sozialver- I Sicherung werde nach wie vor auf entschiedensten Widev- I stand, der Sozialdemokratie und der Gewerkschaften stoßen. ' Wstlilisosto. 5/5 vrss«>«n - Sonntag den 6. verembsr von 11 S Ubr gsökknol! praktischen Loben. Oie erfreuen uncl nütren ruglsicbl wollen. Sreifen Sie iu morgsneöeks ca. 160 cm breit. Oarnitur: Mtr. bett put 2 Ki88en 0s«k«n -Artikel 1.4S, bieiten koim OröÜen 2.45, Vottgsrnitur au8 be8ten8 bewährtem Ltanßen- leinen, m. 8cbünen Streiken, l Deck- flsrrondinüer eine rieaike ^U8wabl in Aut. Huai.. modernde Deb8in8 u. i. d. Lckünen KsmolbsaeUscks die ideale Decke k. Kau8 u. ke>8e, a. Garant. Kein-Kamelbaarmaterial, 140X190 cm xrob LtsppUscke § mit iiicktem oder elex. 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Dezember IK31. Seite 7 l.vMq8ockL(o