Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 30.10.1944
- Erscheinungsdatum
- 1944-10-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-194410308
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19441030
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19441030
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-10
- Tag 1944-10-30
-
Monat
1944-10
-
Jahr
1944
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.10.1944
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Zurück tu die grotze Heimat. NSK. Jetzt ziehen Ne tn langen Treck» hinüber in» Reich, die Bana. . Schwaben. Die Stunde, tn der sie Abschied nahmen von ihrem Hof, war bitter hart. Sie hatten gewerkt und ge schafft seit zweihundert Jahren auf diesem Boden, sie waren einst ausgezogen, um Raum zu gewinnen, Lebensraum, den die Heimat ihnen nicht mehr bot. „Wir fahren jetzt die Straße zurück, die unsere Ahnen ge kommen sind", sagt das junge Mädel, das, verwöhnt vom Reichtum dieses Landes, nun die Eltern sucht, die irgendwo in diesem Treck der so schnell aufgeladenen Wagen aus dem Lande ziehen, das ihnen Heimat war, das ihnen, wie kein zweites, alles schenkte. Bis zu drei Ernten von einem Acker konnten sie einbringen, wenn das Sahr ihnen seine Gunst schenkte. Kaum gibt es einen unter ihnen, der nicht zwei oder drei Sprachen spricht, denn das Schicksal hatte ihnen viele Herren gegeben. Die Ställe sind voll von Vieh, in den Schweinekoben drängt sich die fette Mast, und die Balken der Böden biegen sich unter der Last des lagernden Weizens. Sie haben den Herren in Bukarest nie getraut; nur einer steht bei ihnen hoch im Ansehen, der schmählich verratene Mar schall Antonescu. Den Verräterkönig nennt die alte Frau, deren Gesicht vom wechselnden Schicksal geprägt ist, nur den „Rotzjungen". Die Banater Schwaben sind ehrlich in ihren Acußerungen, ehrlich in ihrer Freundschaft, ehrlich in ihrem Haß. Sie haben gekämpft für diese Heimat, sie werden für sie weiterkämpfen, wo immer es ist, wo immer es sein wird. Ls war fast kein Haus, aus dem nicht einer auszog, uni bei der Waffen-U den Gang anzutreten, der auch ihr Schicksal ent scheidet. Da reicht uns der Bauer das Bild seines einzigen Sohnes:, „Gefallen bei Narwa." Dort tritt uns die junge Frau entgegen, schwarz die Kleidung, mit ernstem Gesicht. Der Mann ist geblieben, irgendwo im Osten, sie aber hütet das Erbe, sie hegt die Kinder, sie steht neben uns. Wo war es, daß eine Bäuerin uns sagte: „Gebt uns Gewehre, wir gehen mit euch!" Hart war der Abschied vom Hof, denn was kann der Wagen, vor den zwei Pferde gespannt sind, mitnehmen von dem Reichtum des Landes? „Wenn wir den Boden wieder- bekommen, dann kann alle» verlorengehen; unser Leben war Arbeit, nur Arbeit, vom Ahn her bi» heute. Warum sollen wir t» nicht mehr schaffen? Den Boden kann keiner weg tragen. Der bleibt uns." Als sie einst weggingen aus der alten Heimat, da gab es kein Deutschland, da gab es kein Reich, da zogen sie weg von Fürstentümern, tn denen sie zuviel waren, kn denen sie zu fleißig waxen, aber heute — sie haben es begriffen tn wenigen Jahren —, da gibt es für sie ein Reich, da gibt es für sie eine Kraft, fernab von der Heimat, aber dennoch lebendig und gegenwärtig; da gibt es für sie nur einen Gedanken, daß dieses Reich den Sieg erringen muß. Irgendwo nahm ich sie mit, die alte Frau, die mit wun-, den Füßen vor den Bolschewisten flüchtete. Als sie im Fahr- zeug saß, sagte sie mir: „Ich habe jetzt den Bolschewisten erlebt, wir sind arme Lent, aber Ich sage euch, alle Viecher sind gegen die Deutschen. Und deshalb müssen wir Deutschen jetzt zu sammen." Und sie, die nur fünf Kilometer mit mir fuhr, fragte, wie sie sich bedanken sollte für diesen billigen Dkenst. Warum dieser Dank? Sie kommen aus dem Dorf, in das der Bolschewik einbrach. Seit Tagen saßen sie im Keller ihres Hauses, weil die Sowjets die Straßen entlang schossen, wenn einer sich vor dem Tor zeigte, weil sie die Häuser ausräumten, das Essen wegholten, weil sie den Schmuck den Frauen und Mädchen Herunterrissen, weil sie die Männer erschossen, die nichts anderes getan hatten, als deutsch zu sein in diesem Lande. Elf Tage waren die Sowjets hier. Die Männer hatten die jungen Frauen und Mädchen vermauert hinter Kleider- schränkcn und im Keller, sie hatten versucht, sie zu verbergen, wo sie konnten, aber dennoch erlebten sie, daß der Bolschewik sie fand und viehisch mißhandelte. Mord, Raub, Schändung, das ist das wahre Gesicht des Bolschewismus. Wer Immer noch glauben wollte, es sei anders, der soll sie fragen, die Deutschen, die jetzt heimatlos flüchteten In die große Heimat, das Reich — die alles verloren haben, aber das eine nicht, den GlaubenI Wahr dich, Europa! Wahr dich und wehr dich! ^-Kriegsberichter Walter Best. Der Tages pruch. Das Urteil der Menge mache dich immer nachdenkend, aber niemals verzagt. August von Platen. * Weitere Einschränkung des Reiseverkehrs. Um Per sonal und Betriebsmittel für den kriegswichtigen Güter- und Nachschubverkchr freizumachen, fallen die Fernreisezüge, d. h. solche D- und Eilzüge, die bisher schon sonntags nicht mehr verkehrten, nun auch mittwochs aus. Diese Maßnahme tritt erstmalig am Mittwoch, 1. November, in Kraft. Ebenso werden auch seit gestern die Personcnzüge des Nah- und Be zirksverkehrs an Sonntagen eingeschränkt. Einzelheiten sind aus den Anschlägen auf den Bahnhöfen zu ersehen. * Die Mädelklassen der Landwirtschaftsschulen, der Gar ten-, Obst- und Weinbauschulen werden vom 15. November bis 15. März weitergeführt, auch sind Neuaufnahmen zulässig. Im Linzelfall fällen die Schulaufsichtsbehörden, der Landes- bauernführer und das Gauarbeitsamt gemeinsam die Ent scheidung über die Weiterführung. Dagegen werden die Jungenklassen dieser Schulen im kommenden Winter nicht ge öffnet. * Nach der Scheidung. Der Reichsminister der Justiz hat eine Verordnung über Teilung der Ehewohnung und des Hausrates nach der Scheidung erlassen. Können sich geschie dene Ehegatten nicht darüber einigen, wer von ihnen die Wohnung künftig bewohnen und wer die Möbel erhalten soll, so können sie die Hilfe des Richters in Anspruch nehmen. Dieser regelt die Rechtsverhältnisse nach billigem Ermessen. Er kann die Möbel, die den Gatten gemeinsam gehören, unter sie verteilen und die Wohnung einem von ihnen zur Be nutzung zuweisen. Das Verfahren ist den Kriegsverhältnissen entsprechend einfach gestaltet. Zuständig ist das Amtsgericht, in dessen Bezirk sich die Wohnung befindet. * Rundfunksender, die abgehört werden dürfen: Dresden (Wellenlänge 204,8), Danzig II (209,9, Kaiserslautern (209,9), Krainburg (211,3), Magdeburg (216,8 vorübergehend), Budweis (219,6), Königsberg II (222,6), Mährisch-Ostrau (222,6), Litz- manustadt (224,0), Nordd. Gleichwelle (225,6), Wien-Stadt (228,7), Ostd. Gleichw. (230,2), Freiburg (321,8), Südostd. Gleich- welle (233,5), Linz (236,8), Schles. Gleichw. (243,7), Posen (249,2), Westd. Gleichw. (251,0), Brünn (259,1), Böhmen (269,5), Kattowitz (271,7), Königsberg II (291,0), Krakau (293,5), Danzig II (304,5), Breslau (315,8), Hamburg (331,9), Saarbrücken (349,2), Berlin (356,7), Jglau (377,4), Leipzig (382,2), Bremen (395,8), München (405,4), Köln (455,9), Prag (470,2), Wien (506,8), Stuttgart (522,6), Pilsen (559,7), Lai- bach (569,3), Südd. Gleichw. (578,0), Deutschlandsender (1517). Alle in dieser neuen Gesamtaufstellung nicht enthaltenen Sen der dürfen nicht abgehört werden. Das Abhören und die Ver» breitung von Nachrichten dieser Sender werden mit Zuchthaus, In besonders schweren Fällen mit dem Tode bestraft. ! * Rundfunk am Dienstag. 7.30—7.45: Grundfragen der Vererbung. 14.15—15: Allerlei von zwei bis drei. 15—16: Opernkonzert. 16—17: Musik zur Unterhaltung. 17.15—18.30: Musikalische Kurzweil. 18.30—19: Der Zeitspiegel berichtet aus deutschen Gauen. 19—19.15: Wir raten mit Musik. 19.15 —19.30: Frontberichte. 20.15—21: Violinabend mit Gerhard Taschner. 21—22: Hugo Wolf, ein Bild seines Lebens. DS.: 17.15—18.30: Musik zur Dämmerstunde: Werke von Händel, Mozart, Wolf u. a. 20.15—21: Bühne im Rundfunk: „Die Geschwister" von Goethe mit Heidemarie Hatheyer, E. W. Bor chert, Malte Jäger, Spielleitung: K. H. Martin. 21—22: Bunte Melodienfolge. * ' Aue, 30. Okt. Die Hitlerjugend hatte die Umquartlerten am Sonnabend zu einem fröhlichen Nachmittag im Zeichen des Erntedankfestes in den Hilosaal eingeladen. Die gespannte und ein wenig bange Erwartung: Werden sie kommen? Wird es uns gelingen, sie froh zu machen, werden sie spüren, wie wir ihnen die Hände reichen? erfüllte sich aufs schönste. Sie kamen in großer Zahl, viel Kinder darunter, und von Anfang an war die Verbindung da. Alles war ja auch dazu angetan: Das frische, nette Singen des neuen Auer Jungmädelchores, das fröhliche Musizieren, das reizende Tanzen der Zehnjäh- rigen mit ihren Kränzen im Haar und der BDM.-Tanz- gruppe, das unübertreffliche Spiel der Neustädtlcr unter Oberscharführer Kempf, vor allem aber schon die begrüßen- den Worte, der Bannmädelfllhrerin Dorle Schröter, die den Gästen zurief: ,Zhr sollt wissen, daß wir euch und euer Schick sal verstehen, daß wir euch das Leben so hell und leicht wie möglich machen möchten. Die Herzen unserer Jungen und Mädel gehören euch ganz und gar." Wie rasch war da die Brücke geschlagen, wie klang dann bald das gemeinsame Singen, wie wurde gelacht aus vollem Herzen über die lusti- gen ^Spiele, und wie traulich war die erzgebirgische Hutzen stube, mit der die Folge beschlossen wuvde. Frühling, Som- mer, Herbst und Winter zogen vorbei, alle sangen den „Vugl- beerbaam" mit. Sie werden bestimmt wiederkommen, wenn die Hitlerjugend sie einlädt — alle Monate einmal soll das künftig sein, das nächste Mal am 26. November im großen Adlerhaus. Aue, 30. Okt. In einer eindrucksvollen Feierstunde fand lm Beisein des k. Kreisleiters Häntzschel und der Kreisfrauen- schaftsleiterin Ehrler die Ueberweisung der Mädel vom MOM.-Werk in sie Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft statt. In knappen Worten umriß der Kreisleiter die politische Lage und gab allen das Rüstzeug für die Arbeit der kommenden Wochen mit auf den Weg. Schneeberg, 30. Okt. Das Amtsgericht verhandelte gegen den Kaufmann E. St., der zur Zeit in Donauwörth wohnhaft, ist. Er hatte in einem Betrieb in Fährbrücke fortgesetzt Che- mikalien gestohlen, außerdem unbefugt Rabatte gewährt und versucht, mit auswärtigen Firmen Tauschhandel zu betreiben. Er erhielt neun Monate Gefängnis und 5000 RM. Geld strafe. Nitt in den Abend. Skizze von Unteroffizier Hteinz Hahne. Auf dem Sommerweg einer breiten Ausfallstraße ver ließen wir die Stadt K...' Wir hatten an einer Sammelstelle ein krankes Pferd ausgetauscht und folgten nun unserer Ein heit, die wenige Wegstunden weiter Nachtlager beziehen sollte. Im wiegcnvcn Trab ritten wir auf- der weichen Grasdecke ent lang. Hinter uns im Tale war über der Stadl die Sonne unter- gcgangen. Ucbcr den Wäldern wölbte sich der Adendhimmel. Die letzten vereinzelten Häuser der Stadt verloren sich nach und nach. In die Abendstille fiel der Hufschlag unserer Pferde. „Wieviel Reiterzüge mögen wohl schon über diese Straße nach Osten geritten sein!" sagte mein Kamerad. „Man wird sie nicht zählen können. Wir sind die letzten, gleichsam die Nach- Hut eines riesigen Heerbannes." Und plötzlich war cs uns, als hörten wir vor uns Waffen lärm und Pferdcgetrappel. Es war, als sähen wir wehende weiße Mäntel und Lanzcnspitzen; und Wagenräder mahlten durch den Sand. „Wir sind nicht die letzten. Sie reiten neben uns und nach uns. Wir sind mitten unter ihnen", antwortete ich dem Kameraden. „Wir sind nicht die letzten, weil wir andere Waffen tragen, statt der Schwerter die Gewehre. Die äußere Zeit ist nicht das Maß. Es ist das innere Gesicht. Und dieses Gesicht gleicht einem Waldsee. Er spiegelt die Bäume und Sterne und bleibt doch zwischen Tag und Nacht sich treu. Er bleibt in sich, auch wenn die Winde auf den Wcllcnfalten spielen. Wie der Wind übcrLje W.cllen, geht die Zeit über uns hin." ' Mein Fuchs schlug den Kopf hoch und schnaubte. Er griff weit aus. Die Ruhetage im Sammellager hatten ihm gut ge tan. Hinter uns sprühte der lose Sand. Ueber dem dämmern den Waldrand rötete sich der Himmel. Es war die Zeit des Vollmondes. Es war uns, als ritten wir in die großen Formen eines vertrauten Lebens hinein, das seine Bögen weit über uns spannt wie die Joche einer hohen Burg. Wir fühlten die oft mals geübten, lebendigen Gebärden, die sich in einem gleich, gearteten Dasein durch die Zetten erhalten, aus unserer Seele aufwachsen. Wir umfaßten im Schauen die Landschaft. Wir ritten. Wir griffen in die Zügel. Am Sattel klirrte der Helm. Abseits der Straße lag ein Gehöft. Ueber eine Holzbrücke näherten wir uns. dem Tore. Wir pochten an, und der Bauer öffnete uns. Wir baten um Milch und Brot. Der Bauer kraulte unseren Tieren die Mähne und prüfte kundig das Zaumzeug. Aus der Tür trat die Frau. Sie reichte unS in grifflosen Schalen die Milch. Nach kurzer Rast dankten wir und ritten polternd über die Brücke zurück auf die Straße. Ueber dem Walde stand der blasse Mond. Durch das Schattengitter der Bäume am Straßenrand trabten die Pferde im flotten Schritt vorwärts. „Wie sich die Bestimmungen verschieben!" sagte neben mir der Kamerad. „Mir ist, als triebe mich etwas Fremdes, Un- gutes, an unserer Einheit vorbcizureitcn ohne Ziel." „Manchem ist eS Bestimmung, baß er das innere und das äußere Ziel nicht in Einklang zu bringen vermag", antwortete ich ihm. „Ein Ziel aber hast,du immer. Wenn das äußere sich arssheht und vLr deinen Blicken verschwimmt, jo ist es, well Die Aufstellung de» Deutsche« Volks- sturm» im Sachsenga«. NSG. Ss ist eine gewaltige organisatorische Aufgabe, Millionen Männer in den Bataillonen des Deutschen Volks- sturms zu kampffähigen Formationen zu vereinen. Auch im Gau Sachsen ist man sofort mit aller Gründlichkeit abs Werk gegangen. Gauleiter Mutschmann, der Führer des Deutschen Volkssturm» in Sachsen, beauftragte den als Frontoffizier er probten Führer der sächsischen SA., Brigadeführer Nabe, mit der Aufstellung. Als Gaustabsführer de» Volkssturms rief SA.-Brigadeführer Rabe die in den einzelnen Kreisen von dey Kreisleitern eingesetzten Kreisstabsführer zusammen. So fort wurde in allen Ortsgruppen die Erfassung durchgeführt. Bei den Erfassungsappellen wurden all die vielen tausend Männer nach Jahrgängen, militärischen und wirtschaftlicher Einsatzmöglichkeit gesichtet und in Kompanien aufgcteilt. Diese Kompanien sollen sich möglichst mit den Ortsgruppen, Zellen und dem Blockbereich decken. Mehrere Kompanien werden zum Bataillon zufammengcsaßt. Es gibt im Volks- sturm keine Stäbe, keine Etappen und keine Uk.-Stellungen. Ohne Rang und Dienstgrad tritt das ganze Volk ins Glied. Vor die Volkssturmgruppe tritt künftig der Gruppenführer, der durch einen silbernen Stern gekennzeichnet wird. Der Zugführer hat zwei, der Kompcmieführer drei, der Bataillons- führer vier Sterne. Vorerst haben sogenannte Kompnniefeld- webe! die Einheiten aufgestellt. Ueber die Berufung all dieser Führer entscheidet, wie das in der SA. und schon immer der Fall war, allein die nat.-soz. Bewährung in der Menschen- führung. Gaustabsführer SA.-Brigadeführer Rabe hat be reits einen großen Teil dieser Führer zu Sondcrlehrgänacn, die gemeinsam mit der Wehrmacht durchgeführt werden, ein- berufen. Alle Volkssturmsoldaten tragen die Armbinde „Deutscher Volkssturm — Wehrmacht". Tornister oder Ruck- sack, Decke und Kochgeschirr, Brotbeutel, Feldflasche, Trink- becher und Eßbesteck besorgen sie sich selbst. Unter Umständen muß hier die Nachbarschaftshilfe cingrcifen. Die Volkssturmappelle haben bewiesen, über welche große Kraftreserven das deutsche Volk noch vorfügt. Wenn es die Verteidigung des Heimatbödens gilt, dann wird sich das Heer der Schaffenden in ein Heer der Soldaten verwandeln. Die Stunde der Bewährung wird den Deutschen Volkssturm auch im Sachsengau bcreitfinden. Schneeberg, 30. Okt. , Die Ausgabe der WHW.-Unter- stützung für September und Oktober erfolgt am Mittwoch, I. Nov., für die Buchstaben A—F von 9—10 Uhr, G—I von 10—11, K—M von 11—12, N—S 14—15, Sch—T 15—16 und U—Z 16—17 Uhr. Die Zeiten sind genau einzuhalten. Keinesfalls erfolgt Ausgabe an Personen, die nicht zur fest gesetzten Zeit erscheinen. Persönliches Erscheinen ist erforder lich. Kindern wird nichts ausgehändigt. Schneeberg, 30. Okt. Am 1. Nov. um 20 Uhr beginnt ein Säuglingspflegekursus im Frauenschaftsheim Neustädtcl. Anmeldungen nimmt Frauenschaftsleiterin Riedel noch ent gegen. Schwarzenberg, 30. Okt. K. Kreisleiter Häntzschel sprach gestern vormittag in der Kraußhalle in einem gemeinsamen Appell der NSKOV. und Kriegerkameradschaften von Stadt und Umgebung über die heutige Lage. Er bezeichnete die Teilnehmer des ersten Weltkriegs als Praktiker, die er als Mitarbeiter brauche. In überzeugender Rede umriß er die Geschehnisse seit 1939. In dem kommenden Endkampf wird deutscher Geist, gestützt auf neueste Waffen, über Masse und Material des Feindes siegen. Die zuversichtlichen Ausfüh rungen wurden mit größtem Beifall ausgenommen. Lößnitz, 30. Okt. Die goldene Hochzeit feiern heute bei gutem Wohlbefinden im Kreise ihrer Kinder Hr. Ernst Eben höh und Frau Anna geb. Gräßler, Auer Str. 104. Unseren, treuen Lesern herzlich alles Gute! Zschorlau, 30. Okt. Der Obergefr. Erich Meier, Julius- Bochmann-Str. 165, wurde im Osten mit dem Kriegsvcrdicnst- kreuz 2. Kl. mit Schwertern ausgezeichnet. Beierfeld, 30. Okt. Etabsgefr. Arthur Werner wurde im Osten mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet. Wildbach, 30. Okt. Der Obergefr. Heinz Mehnert, Nr. 476, hat seine Mcisterpüfung im Friseurgewerbe bei der Hand werkskammer in Darmstadt bestanden. Ferner wurde ihm das Kricgsverdienstkreuz 2. Kl. mit Schwertern verliehen. Rittersgrün, 30. Okt. -Sturmmann Johannes Heidel, O. 44 B, wurde im Westen mit dem EK. 2 ausgezeichnet. Steinbach. 30. Okt. Der Gemeinschaftsabcnd der NS.- Frauenschaft bekam ein besonderes Gepräge durch die Darbie tungen der Lehrerinnen und Mädel des KPL.-Lagers, die sangen und spielten. Eine-Sammlung in der Pause brachte eine schöne Summe für das WHW. E treues -aOer K/eA — Mit 1000 Fahrgästen gesunken. Am 23. Oktober ist Im Dangtsedelta ein chinesisches Passagierschiff gesunken. Mehr als 1000 Personen ertranken. Bereits vor einem halben Jahr war dort ein Schiff wegen Ueberlastung gekentert. dein inneres Dasein über sich hinaus geht und alles andere überschattet. Und dann strömt es wieder in sich zurück wie die Brunnen, die aus der Erde brechen und nach ihrer Zeit znrück- fließen und im Geklüft verrinnen, als wären sie niemals ge wesen. Wir stehen im Brennpunkt zweier Welten. Wir kön nen sie nicht zueinander in die Masse zwingen. Sic sind flüchtig wie das Licht. Dulde sie und vertraue auf ihre Wieoerkchr." Wie aus einer ungreifbaren Ferne kam die Antwort: „Man könnte das Dasein vergessen, man könnte die Grenzen der Welt überschreiten. Wir würden uns nicht mehr erkennen und uns fremd sein, wie die Bäume am Wege von einander nicht wissen." Die warmen Tageswinde rangen mit der kühlen Nacht. Der Mond stieg höher. Wir ritten auf den dunklen Wald zu. Da rief uns ein Posten an. Wir erkannten ihn nnd saßen ab. Die Kompanie lagerte in der Nähe eines Sees. Am Zügel kührtcn wir die Pferde durch die schlafende Wagenburg, nnd sattelten ab. Während die Pferde sich verschnauften, zogen wir uns aus. Dann legten wir den Tieren ein loses Seil durch das Maul uud ritten den Hang hinab an den See. Auf dem breiten, weißen Pinselstrich, den der Mond über das Wasser zog, ruderten die schnaubenden Pferde dem anderen Ufer zn. Auf der glänzenden Haut meines Kameraden schimmerten die Silbertropfcn des Wassers. Tief beugte ich mich über den Kopf meines Pferdes. Ich faßte die lange, weiche Mähm löste mich von dem glatten Rücken und ließ mich treiben im Spiel der Wellerr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)