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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191906275
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19190627
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19190627
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-27
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 27.06.1919
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Izündele die Fabrik, sowie die umliegenden RSmneI(uur bi« Lhemuttz); 4,4b— (nur bi« Chemnitz); 7,13* nab IördereMrichtougen. Wie laug« da» Werk tu-1(nur bi» Chemnitz); 8,06 (nor Sono» und Aeft- folge de» entstandenen Schaden» au Maschinen,!tag»); 8,16, Gebäuden und Geräten stillsteheo wird, kann zur Zeit nicht festgestellt werden. Theaters, wie es die Schaubühne de» Sächsischen Künstlerhilfsbunde« ist, möglich sein wird, die finan- -iellen Garantien sür eine Anzahl Vorstellungen im nächsten Winterhalbjahr zu schaffen. Darum, ihr Künstler der „Schaubühne*, an der Spitze da» Künstlerpaar Maximus Reni und Kran- ztska Aeni-Yilpert, »Habt Dank' für die reiche Kunst, die ihr uns vermittelt habt, und „Auf Wieder sehen im Herbst!* Lächlllchrs. 26. Juni ISIS. —* Sonnabend und Sonntag fand hier eine Sitzung de» GZamtoorstande» de» Erzg« birg» verein» statt, wobei der vorfitzende Oberjustiz, rat Dr. Gilbert, Schneeberg, in Vertretung de» er. krankten Kassierer» den Rechnungsabschluß sür da» Jahr 1918 vorlegte. Die Hauptkaffe hatte eine Gtnuahmr von 22 264 Mk. (einschließlich 13 618 Mk Mitgltederbeiträge) und eine Au-gabe von 17 012 Mark. Der Kaffenüberschuß betrog Ende 1S18 6252 Mk. Der HauShaliplau sür 1919 morde etu- stimmig genehmigt. Im weiteren verlaufe der Ver sammlung wurde eine größere Lnzahl Unterstütz. ung»gesuche von Zweigveretueu beraten und in vielen Fällen größere Geldbeträge bewilligt. Die Jahre»- und Abgeordnetenorrsammluug 1919 soll am 27. und 28. September in Augusturburg abg« halten werden. —e. In Berichtigung unsere» gestrigen Bericht» über die Etadtoerorduetensttzung sei bemerkt, daß e» unter „Punkt 13 Stadtkapell«' anstatt 30 Mark pro Konzert 3 Mark heißen muß —e. Der ungünstige» Witterung halber mußte da» gestrige 1. BolkSkonzert tu der „Hütten mühli* leider autfallen und auf uubestiNMte Zett verschoben werden. —e. lleber da» geplante „Sächsische Buu- deßtheater* wird uu» geschrieben: Da« Säch- fische vunde»theater ist gleichbedeutend mit dem in den hiesigen Zeitungen vielfach erwähnten Städte- buudtheater. Der Bund ist au» dem Verein» thrater zu Erimmitschau hervorgegangev. Er wird Crimmitschau rinschlirbltch Nachbarstädte, ferner noch «ine Reihe weiter abgelegener Städte zusammen- schließen. Da» Veretu»theater in Trimmitschau bleibt al» solche» nach wie vor bestehen, bekommt aber kein eigene» Künstlerpersonal, sondern nimmt di« Aufführungen vom Sächsischen Bande»theater. — Am Sonntag, den 29. d. M, ^,8 Uhr abeuh» wird erstmalig da« Künstlerpersonal de« Sächsischen Bun- dettheater« im Veretnriheater zu Trimmitschau auf Engagement gastieren. Da» Sudermann'sche Schau- Wiel „Johaunilfeuer* ist besonder» sorgfältig ein studiert uod wird gewiffermaßen einen Prüfstein für die Leistungen de« Buudertheater« darstellen. Da» Lereiuttheater zu Trimmilschau und ebensall« die von ihm au»g«hende Gründung de« Sächsischen Buude«theater« werden Aufnahme in den deutschen Bühnenvereio finden, wodurch der Einwohnerschaft in den dem Bunde augeschloffeneu Städten eine ab- solute Gewähr gegeben wird, daß da« Unternehmen «in tu jeder Beziehung erstklassige« bleiben wird. —* Die Nährmtttelvertiiloug erfolgt, wie un» von zuständiger Seite mitgeteilt wtrh, tu diesem Monat überall erstmalig nach einem neuen Verfahren, nämlich unter Einschaltung der Konsumvereine. Diese erhalten die Nährmittel für ihre Knuden — im hiesigen Bezirk etwa ein */, der gesamten versorgungrberechttgten Bevölkerung — direkt von ihrem Lager in Gröda, also unter Um gehung der bi»her tätigen Etukauftgesellschafteu und der einzelnen Gemeiudeo. Di« übrige Bevölkerung bezieht dagegen dk« Nährmittel, solange eine ent sprechende Organisation dr» Kleinhandel« noch nicht durchgeführt ist, nach wie durch ihre O ttbehörde. Die neue Einrichtung hat begreiflicherweise bei ihrer erstmaligen Anwendung gewiss« Stockungen verur sacht, doch ist zu hoffen, daß st« sich bald einlebt — Nachdem di« Grurraldirektion der Sächsischen Etaatreisenbahnen beabsichtigt hatte, wie wir beteil« berichteten, vom 1. Juli ab den Sommerfahr- plan einzuführen, find, wie unser Dresdner Ber. treter bei d eser au zuständiger Stelle erfährt, au die Kohleuan«gleichst,lle au» Jndustriekreiseu drin gende Mahnungen gerichtet worden, die« doch zu verhindern. Die Kohlenau«gleichstelle kann sich der Stichhaltigkeit brr Gründe nicht verschließen. Auch da« Srbeit«ministerium vertritt dteseu Stand, punkt. Nach den gestern gepflogenen Verhandlungen ist die Generaldirettlon der sächsischen Staatlelsen- bahnen nicht in der Lage, den Sommerfahr, plan eiuzuführeu. Die Gründe hierfür liegen eben vollkommen am Mangel an Kohlen, vielleicht wirb die Einführung einiger neuer Züge, besonder« aus der St ecke Dre«den-Reichenbach möglich sei». —* Die Auszahlung der M i l i t S r » B e r- sorgungSgebührnisse für den Monat Juli erfolgt durch die Postaustallen bereits am Sonnabend, deu 28. Juni. Den Zahlung»- empsängern wirb die Einhaltung de» festgesetzten Zahltag» sür di« Abhebung der Bezüge dringend angeraten. Die Nukzahlnug Ler Militärrentrn usw. an den übrigen Lagen de» Monat» soll sich nur auf Au»uahmefälle beschränken, in denen di« Emp fänger durch dringende Gründe au der Abhebung am Zahltage verhindert sind. Kranke und gebrech- lich« Personen können sich die Militär-Versorgung», gebührniffe durch deu Briefträger tu» Hau» bringen lassen, wenn st« durch -in« Bescheinigung der Ort», behörde, der amtlichen Fürsorge stelle oder der Poli zeibehörde Nachweisen, daß sie infolge schwerer Krteg»b«schädtgung, insbesondere wegenBetuverletzung oder aus sonstigen zwingenden Gründen ihr« Ber- sorgunglgebührntffe von der Postanstalt nicht selbst abholen und auch durch Familienangehörige nicht abholeu lassen können. Der Antrag auf Zustellung durch dm Briefträger ist bet der Postanstalt im Orte entweder schriftlich oder mündlich zu stellen. Mit de« Antrag ist die Veschrtuiguug der Ort»- behörde usw. bei der Postanstalt mit vorzulegen, da sonst dem verlangen auf Zustellung nicht stattgegeben werden kann. Diese Einrichtung wird zunächst ver- suchSweis« getroffen und muß aus di« Fäll« wirk licheu Bedürfnisse» beschränkt bleiben. Gebühren für die Zustellung durch deu Briefträger werde« von dm betriligtm Empfängern nicht erhoben. —* D i eFeldpostbrtefe au»dem „Hexenkessel* an unsere Leser von dem damaligen vrigateadjutanten Haupt Hkpdemarck, di« wir im Kriegtjahre 1915 tu unserem Blatte ver- öffeutltchten, um unsern Feldgrauen Liebesgaben und Lesestoff zvzusührm, sind inzwischen (zweite Anflag«) unter dem Litel „Im Hexenkeffel bet Cha- lon»* al» Buch erschienen. Wie Hepdemarck un» mitteilt, hat er den Rest ber Auslage erworben und stellt sie unseren Lesern zum bedeutend ermäßigten Preise von 50 Pfennig (statt 1,10 Mk. im Buch handel) zur Verfügung. Außerdem Hot Heydemarck mit den Kameraden seiner Landwehr-Brigade ein Ertnnervngrbuch geschaffen, da» ebensall» die Auf- Wirksamkeit unserer Leser verdient. E» ist ein ge lungene» Gemisch von Scherz und Ernst, eine Sammlung von Erzählungen, Gedichten, Aquarellen, Photographien, Zeichnungen und Liedern, die auf 124 Setten Lext und 112 schwarzen und farbige» Bildern eine ganz eigenartige Schöpfung darstellt. ES enthält u. a. auch eine Anzahl der schönsten Briefe, die unsere Leser in» Feld geschickt haben. Da» Buch „Die Leuchtkug l in der Champagne* kostet im Buchhandel 2,40 Mk. Unsere Leser können r» zum Vorzugspreis« von 1 Mark beziehen. Al« Letzte« endlich hat Heydemarck mit seinen Soldaten eine Sammlung sächsischer Soldatenlieder heran«, gegeben. E» ist in feldgrauem Leinen gebunden und — wie auch die beiden andern — noch aus gutem Frieden»papier gedruckt. „Der Landser* koste! im Buchhandel 60 Pfennig, für unsere Leser nur 25 Pfg. Die Bücher liegen in unserer Ge schäftsstelle zur Einsicht au». Bestellungen bitten Mir, um Porto zu sparen, an unsere Geschäftsstelle mit der Bemerkung „für Heydemarck* gelangen zu soffen. Die Zustellung der bestellten Bücher erfolgt dann portofrei. —e. Gersdorf, 20. Juni. Zu der auch von gebrachten Mitteilung über die „Abwanderung von Bergarbeiter» nach dem rheinischen Kohlenrevier* schreibt der Bezirk«arbeitSnachweiS Stollberg den Leitungen seiner Bezirk«: „Die dort gemachten Angaben sind nach Aussage de« Vorsitzenden vom LandeSarbeit«amt in Sachsen ganz andere, diese Schilderungen treffen nur in ganz vereinzelten Fällen zu. Im rheinischen Kohlenrevier sowie in Westfale« find die Gruben viel tieser als wie im Lugau-OelSnitzer Bezirks folglich ist dort auch mit größerer Hitze zu rechnen. Die Lebensmittel sind dort ebensall« rationiert und die Preise dafür lassen nicht« zu wünschen übrig. ESeusallS stad die Un1«kunft«oerhäftnissr viel schlechter wie bet nu«. E» ist auch schon mehrfach nachgewieseu wordev, daß die in hiesigen Verhältnissen aufge- wachseuen Arbeiter sich schwer au die dortigen Ein richtungen gewöhnen konnten. Auf Grund dieser Angaben und Erfahrungen können wir nur vor einer unüberlegten Abwanderung warnen, zumal sich schon wiederholt Bergarbeiter au« den rheinischen Kohlenrevieren hier gemeldrt und Arbeit in hiesigen Gruben verlangt haben.* —<-> Gersdorf, 26. Juni. Auf dem hiest gen Steinkohlenwerke „Kaisergrube* verunglückte töd lich im Schachte der Bergarbeiter Böhm von hier? Der so plötzlich um das Leben gekommen« Mann hinterläßt die Witwe urd mehrere Kinder. —Lttgai«, 26. Juni. Hier ereignete sich kürzlich ein Stnbenbraud. I» einer Familie ha tr «in Mädchen da« Haar gelockt. Hierbei war sie den Gardinen zu nahe gekommen und diese hatten Feuer gefangen. Durch schnell«» Eingreifen der Nachbarn konnte weitere« Unfall verhütet werden. Da« Kind kam ohne S-aden davon. — Glaucha«, 3b. Juni. E n Einbruch wurde in einer diesigen Weberei verübt. ES stad dort Stoffe im Werte von 7000 Mark gestohlen worden, vud zwar reinwollener, roher Kostümstoff, kunstseidener Blusenstoff, grauwollener Wester stoss, 60 schwarze Kunstseidenspulen. — An Herzschlag verschieden ist am Sonntag abend beim cröffu n der Tanzmusik der 42 Jahre alte Arbeiter P. — Nalkenstei«, 25. Juni. Utbrr den Amt«' gericht«bezirk Folkevstriu ist laut einem Befrhl de« Generalmajor» Pilling (Zwickau) der verschärfte Belagerungszustand verhängt worden. Am Sonn tag traf hier ein RegierungSbeaufkagter aus Zwickau ein, der aber von der von dem Kommunisten Hölz geführten Menge auf dem Rathause al» Geisel fest- gehalten und erst daun wieder srrigelaffeu wurde, al« eine nach dem Amt«gericht entsandt« Abordnung von 6 Vertretern, dt« dort zurückgehalten wurde, wieder freigegeben wurde. Di« Entlaffung der im Amtsgericht internierten politischen Gefangenen ist noch nicht ersslgt. Bou Hölz hat man seit Sonn tag abend nicht» wieder gesehen. — Elftsrbsr-, 25. Juni. Line ältere Frau au« Ronneburg hatte auf unserer Bahnlinie ihr Reiseziel verfehlt und war auf Veranlassung de« Bahnpersonals in Revtzschmühle auSgestiegeo. Bou hier wollte sie über die Dörfer nach Elsterberg wan dern, um wieder die Bahn zu benutzen. De» Wege» unkundig, verfehlte sie die Richtung und stürzte die Felsen de» Gteinicht hinab. Al» Leiche wurde die Bedauernswert« ausgefunden. — Oedera«, 25. Just. Zu Ehren de» scheidenden Bürgermeister» Zwingenberger, der dem nächst sein Amt al» Bürgermeist«r iu Zittau antrttt, beschlossen di« städtischen Kollrgieu eine Straße al« „Zwingenberger-Straße* zu bezeichnen. — Lltpßt-, 25. Zunt. Wie gemeldet, hat am Sonntag in der Brikettfabril „Gewerkschaft Viktoria* zu Lobstädt bei Borna eine folgenschwere Kohlenstaubexplosion stattgefunden, bei der 11 Nr- bitter den Lod fanden und eine weitere Anzahl schwer verletzt wurden. Wie da» „vornaer Lage- blatt* mittet», ist die Ursache der Explosion nicht bestimmt sestzustellen, da die an der Explostou»stelle beschäftigt gewesenen Arbeiter tödlich verletzt wurden. Wahrscheinlich ist da» Feuer in einem über den Brikettpressen lagernden Kohlentrichter entstanden. Durch Nachrutschen dieser brennenden Kehlen im Trichter erfolgt« jedenfoll» die Explosion und ent- — Leipzig, 25. Juni. In Leipzig ist io den Räumen einer Maschinenfabrik tu der Nähe de» Schlachthofe» eine Geheimschlächteret aufgebeckt worden. In dem Lieferanten der dort geschlachteten Tiere wurde «in Gutsbesitzer au» Nauuhatn bet Getthatn ermittelt, der zu hohen Preisen Nutzpferde etnkaufte, deren Fleisch sofort nach der Schlachtung an Ort und Stelle zu noch bedeutend höheren Preise» vertrieben worden ist. Bet der Durchsuchung der Schlachträume fand man u. a. noch 20 Huse und die modernsten Einrichtungen zum Töten der Tiere. Festgenommen und der Staa1»anwaltschaft übergeben worden sind im ganzen 1k beteiligte Personen. SWMW vel Mik' AWMll. Die Gesetzgebung des neuen Glei ches hat S ch l i ch t u n g o o n A r b e i is st r e i t i g k e i t e n aller Art den Schlichtungs ausschüssen übertragen, um eine rasche Klä rung dieser bedeutsamen Fragen durch eine Arbeitnehmern und Arbeitgebern gleich ver trauenswürdige Stelle zu gewährleisten. Der Schlichtungsarisschutz hat hierbei nicht die Macht stellung eines Gerichtes, er fällt keine mit staat lichem Zwang durchführbare Entscheidung, viel mehr soll er, gestützt auf die Sachkenntnis seiner paritätisch den Arbeitsgebern und Arbeitneh mern entnommenen Beisitzer, eine gütliche Bei legung von Arbeitsstreitigkeiten im Wege des Vergleichs herbeizuführen suchen. Kommt ein Vergleich nicht zustande, gibt er einen Schiedsspruch ab, d. h. er spricht aus, was in den ihni vorgctragenen Falle Recht ist. Unter werfen sich die Parteien diesem Schiedsspruch, hat dies die rechtliche Wirkung eines Vergleichs. Sollte also eine Partei gleichwohl gegen den Schiedsspruch verstoßen, würde die Gegenpartei gegen sie vor dein zuständigen Gericht die glei chen Ansprüche geltend machen können wie ge gen jemanden, der einen rechtsgültigen Vertrag gebrochen hat. Verweigert dagegen eine Partei die Unter werfung unter den Schiedsspruch, ist dieser mit den Erklärungen der Parteien zu ihm öffent lich bekanntzumachen: Die Oeffemlichkeit soll erfahren, wer die Regelung der Arbeitsverhält- nisse so, wie sie der paritätisch zusammengesetzte Schlichtungsausschutz für recht und billige hält, verweigert. Im übrigen mutz sich die benach teiligt fühlende Partei in diesem Falle ihr Recht vor dein zuständigen Gericht suchen. Ge werblichen Arbeitern, Bergarbeitern und Bin nenschiffern in Betrieben mit mindestens 20 Arbeitern und Angestellten zwird setzt jedoch hierbei eine bedeutsame E r I e i chj t e r u n g ge boten, soweit es sich un: die Wiedereinstellung von Kriegsteilnehmern und die Wiederbcschästi- gung von Angestellten und Arbeitern auf Grund der reichsrechtlichen Regelung ihrer Einstellung, Entlassung und Entlohnung für die Zeit der wirtschaftlichen Demobilmachung sowie um ihre Löhne oder sonstigen ArbeitMrhältmsse Han dell. Zn diesen Fällen kann nämlich der Kreishauptmann als DemobilmajchuuMommis- sar den Schiedsspruuch für verbindlich erklären, wenn einer der Beteiligten hierum nachsuchl. Der Anuag ist beim Schlichtungsausschutz zu stel len, der dann die Akten dem Kreishauptmann mittelst. Ohne besonderen Antrag unterbleibt diese Mitteilung: der Kreishauptmann erhält also dann von den Tatsachen, die dem Schieds spruch zugrunde liegen und im Schiedsspruch selbst gar nicht erwähnt zu werden brauchen, keine Kenntnis und kann daher, wenn kein Antrag gestellt ist, schon aus diesen: Grunde ei j nen Schiedsspruch nicht für verbindlich erklären. Der Kreishauptmann erteilt oder versagt die Verbindlichkeit aus Grund eingehender Prüfung des Sachstandes. Erteilt er sie, schafft er hier durch gewissermaßen ein Gesetz sür den Einzel- sali. Es ist anzunehmen, daß die Gegenpartei dieses Gesetz wie jedes andere befolgen wird. Sollte sie dies nicht tun, mutz sie wie bei al ¬ len anderen Gesetzen auch hier zur Ersülluug des vom Kreishauptmann mit Gesetzeskraft be kleideten Schiedsspruches durch Urteil gezwun gen werden. Ein solcher mutz beim zuständi gen Gericht, d. h. beim Gewerbe- und Kauf mannsgericht, wo ein solches besteht, erwirkt werden. Der Kläger hat hierbei jedoch den Vorteil, datz das Gericht seinerseits nicht prüft, ob die Bestimmungen des sür verbind lich erklärten Schiedsspruches den Tatsachen und den: Rechte entsprechen., sondern nur, ob sie erfüllt worden sind oder nicht. Das Gerichts verfahren wird also zumeist sehr rasch ohne größere Beweisaufnahmen erledigt werden können. Bei anderen Arbeitsstreitigkeiten, also z. B. solchen über den Abschluß von Tarifvierträqen, solchen der gewerblichen Arbeiter in Betrieben mit weniger als 20 Arbeitern, der Hausange stellten und der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter kann der Schiedsspruch nicht für ver bindlich erklärt werden. Meiner Fahrplan. Abfahrt von Hohenstein-Ernstthal in Richtung Chemnitz-Dresden: Bormiltass 4,48 VZug; 6,55* (nur L!« Lhemnitz); 6,05 (nur bi« Themnltz); 7,00 (nur bi« Themnitz); 7,41. Nachmittags 12,34 (nur bi« Themnltz); 1,05* (nur bi» Themnitz); 1,18 (nur bi« Themnitz); 3,40! Nachts 12,56 (nur bi» Themuttz). Abfahrt von Hohenstein-Ernstthal in Richtung Glauchau-Reichenbach: Bormittags 7,21; 11,15 (nur bi» Glauchau). Nachmittags 2,14 (nur bi» Glauchau); 3,50; 6,05* (nur bi» Glauchau); 7,OS; 7,14; 10,31 (bi» Zwickau). Abfahrt von Chemuitz-Hauptbahuhof nach Hohenstein-Ernstthal: Bormittags 5,40* (nur bi» Hohenstein-Er.) 6,44; 10,33. Nachmittags 12,09 (nur bi» Hohenstein.Er.); 1,22** (nur bi» Hohenstein-Er.); 1,32; 3,05; 4,28* (nur bi» Hohenstein Er.); 5,20*; 6,23; 6,33; 9,48. Die mit * bezeichneten Züge verkehren nur Werktag«, die mit ** bezeichneten nur Werktag« vor Sonu- und Festtagen. Lkylt Sraytaamnlym» A m st erdam, 2ö. Zuni. „Timer" mei den aus Paris: Clemenceau, Wil« s o u und Lloyd George haben Ver sailles einen Besuch abgestattel, um die Vor bereitungen sür die Unterzeichnung des Ver trages, die wahrscheinlich am Freitag stattfin den wird, zu besichtigen. Man vermutet, datz M üller an der Spitze der deutschen Dele gation stehen wirb. Rotterdam, 25. Zum. Laut „Rieuw« Rolt. Cour." haben nach Winnipeg zu- rückgekehrte Soldaten eine Kundgebund ver anstaltet, wonach sie durch Reiterei ausleinan- dergetrieben wurden. Eine aufrührerische Men ge von 1000 Personen griff die Reiterei mit Stöcken und Steinen an. Bei der hieraus ent stehenden Schießerei wurden sünf Personen ge lötet und 80 verwundet. 800 Personen wur den verhaftet. Versailles, 25. Zum. Der Vertre ter der „Deutschen Tagesztg." in Versailles, Walter Scheuermann, wurde gestern abend gegen 6 Uhr, als er in sein Hotel zu rückkehrte, von einem Agenten des Sicherheits dienstes des Militärgerichts in Paris ohne Angabe der Gründe verhaktet. Die deut sche Delegation hat -gegen die Verhaftung protestiert. London, 25. Zum. Im Unterhaus erklärte L ong , daß die Admiralität noch keine Bestätigung der Blärtermeldung habe, wonach deutsche Schisse ;i n deut schen Häfen vernichtet w-orden seien. Die Admiralität habe keinen Grund zu der Annahme, datz diese Meldung aus Wahrheit beruhe. Der Lieger. Koman von * . * 7. Nachdruck Verbotes. Günthers Flug war von dem Komitee der National-Flugspende geprüft und als au ßerordentliche Leistung befunden und bewertet morden. Eine Summe von nahezu 200 000 Marl als Preis fiel ihm zu. Das war der Lobn der Well sür seinen Mur. So stand er vorn: Ausland und im eige nen Vaterland augenblicklich als bester Flie ger da. Die Zeil slog dahin. Wieder wehten Sommerlüfte durchs Land. Zn schwankenden Wellen wogte die Saat de» Ernte zu. Die Vöglein zwitscherten und san gen überall. Der Sommer wohnte im Land. Neues Leben, sreudiges Ausleben, regt« sich auch in den Herzen der beiden Verlobtest. Ein Fahr war vergangen seit dem Tove der geliebten Mittler. Run wollten sie Hoch zeit halten und ihr eigenes Heim sich gründen. Günther, der infolge eines Absturzes ei nige leichtere Verletzungen sich zugezogen und deswegen im Krankenhaus hatte liegen müssen war seit ein paar Tagen wieder entlassen und suchte nun im Walde Erholung. Eines Abends saßen sie unter der Linde im Garten, die in vollster Blütenpracht stand- Die Sonne sandte ihre letzten rolgoldenen Strah len über ihren Wipfel, und zahllose Bienen summten um die Blüten in: letzten Sonnen- glanze. Leise fuhr durch die Baumkronen der Abendwind, und sein Säuseln mischte sich mit dem Gesumme der emsigen Bienen. So saßen Hand in Hand die beiden Va und sprachen von der Zukunft, von einem glücklichen Lebeil. Fröhlich drang von der Straße her der Sang fahrender Schüler. Und sie küßten sich beid Zur Sommerzeit Wenn am Walde Die Heckenrosen blühn .... Leise verklang das Lied in der Ferne. Da trat der Vater zu ihnen, der von der Bahnstation kam und die Abendpost mitbcachte. Ein großer Geschäftsbrief an Günther von deu Flugzeugwerken, bei denen er seine Lehr zeit verbracht hatte, befand sich darunter. Erstaunt drehte ihn Günther in seinen Händen. „Na, was wollen die plötzlich von mir. Ich habe doch keine Berpsllichtungen mebr ihnen gegenüber?* „Wer weiß, Liebster sie suchen Dich doch für einen Flug im Interesse ihrer Fabrik zu gewinnen.
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