Volltext Seite (XML)
r. -Ls. D, Sonntag, 22. Juni 1919 89. Jahrg. den V. Juli 1S1S, vormittags 1« Uhr -ohenftttuErnstthal, den 19. Juni 1919. LaS Amtsgericht eigenen Leipz. Tagebl. die neuen und der in Ministerpräsident Scheu genötigt gesehen, Soy«nstttn Ernstthal, am 17. Juni 1919. Der Etadtrat Konsequenzen aus der Haltung seiner Die Vorgänge, die zum Rücktritt des Ka- Wir der der Entente zu mit der Maszgabe datz ' 1. das Reichsangehöriger Der «emeindevorftavd. Oberlungwitz, am 21. Juni 1919. deutscher verzichte! distrikt kommen und später die wirtschastlichen Beding- mung ergab eine deutliche Mehrheit für uugen nachgeprüft werden, darunter diejenigen, Annahme der Entente-Bedingungen, die sich auf den Durchgangsverkehr Polens be- gestern bereits gemeldet wurde. D ziehen; ;das Kabinett den Rücktrittsdeschlutz. die Darauf fakte 4. eine Revision des gesamten Bema- Ae 6. die Aufnahme Deutschlands in den Reichsregierung ihren Rücktritt angeboten das den Abschluß des Friedensvertrages durch Ein- Votum aussprechen zu lassen und ihn Spitze eines Geschüftsministeriums zu an die stellen, unge- gestern bisher folgende Ergebnisse Man ist geneigt, den Frieden z e i-ch n e n, wenn die Entente in im Amte zu bleiben, bemann hat sich aber besorgen. Nach einer anderen Lesart für diesen Posten Graf Bernstorff in Danzig und Westpreutzen und der Netze- unter die Verwaltung des Völkerbundes die auch sich gestern abend die sich den ganzen vielfach schwankten, teien doch noch gezeitigt: zu unter die folgen- laufen darauf hinaus, durch die Mehrheitspav teien Herrn Sch Li bemann ein Vertrauens- Deutschland die Schuldigen vor einen Staatsgerichtshof stellt. Vorstehendes war im Satz bereits fertig gestellt, als wir noch von einer Meldung des 2. r u n g wird; lich gehalten werden musz, mit einer Krise zu rechnen. Ministerpräsident Scheidemann kommt Frage. 6. Deutschland bestreitet, allein Schuld am Völkerkriege zu tragen. zuführen hätte. Die Lage ist aber durchaus noch klärt,obwohl Reichspräsident Ebert Ausserdem wollen sie noch wirtschaftliche Forderungen, die Kenntnis erhielten, wonach nach längeren Beratungen, führten, sind folgende: Das Kabi - vor dem Amtsgericht« hterselbst anheraumt worden. Der Bergleichsoorschlag und die E.kiärung des Gläckbigerau»schaffe», der den Vergleich an- «ehmbar bezeichnet hat, sind auf der Gerichtsschrriberei der Konkurlgecicht» zur Einsicht der Beteiligten niedrrgelegt. WstE «k r« SSMj M Hs »»»Ichlü-RoalDf MM; Schuüdbeken utnis Deutsch ¬ ten, und weiter, dasz die Nichtannahme stimmen den Friedensbedingungen Tag über hinzogen und die Mehrh,eitspar- auf ein Kompromitz nett verlangte gestern in später Nachtstunde plötzlich eine formulierte Erklärung, das; die Regierungsparteien auf den von uns gestern abend gemeldeten Kompromitzantrag des Zentrums (keine Auslieferung der politischen Führer und Politiker, Anerkennung, datz wir nicht die allein Schuldigen am Kriege sind, und die Erklärung, das; wir die wirtschastlichen Be dingungen nicht erfüllen können) eingehen sotl- mensetzen wird, darüber ist, wie schon oben ge sagt, zur Stunde Genaues noch nicht bekannt. Im Kabinett verbleiben werden mit ziemli cher Wahrscheinlichkeit Noske, Schmidt, Wissell, David und selbstperständlich Herr Erzberger, ebenfalls der Reichspräsident Ebert. Erzberger wird wahrscheinlich das Ministerium des Aeu- tzern übernehmen und außerdem als Mitglied der Delegation die Unterzeichnung des Friedens len die Forderung der Regierung auf Annah me der Zentrumsresolution ab. Die Abstim- ges nach zwei Jahren stattsindet; 5. die Entschädigungssumme festgesetzt wird; geeinigt haben, welches ein bedingtes Ja aus spricht. Die Demokraten hatten ihre For derung fallen gelassen, wonach die Parteien sich auf das Unannehmbar festlegen sollen, falls die Entente die von uns in letzter Instanz ge forderten Aenderungen ablehnt. Es ist für den Fall, der allerdings für immerhin wahrschein- Gras Brockdorff sind beide von den Mit gliedern des Kabinetts gebeten worden, noch 2. Die Revision des Friedensvertra ges innerhalb zweier Jahre. 3. Danzig, Ost- und Westpreuszen und der Netzedistrikt werden dem Völkerbund unterstellt. 4. Falls eine Verständigung über die Höchstsumme der von Deutschland zu zahlen den Entschädigung innerhalb im Friedensver- trage vorgesehenen vier Monate nicht zustande komint, soll eine dritte unparteiische Stelle die Höhe der Entschädigung sest- setzen. 5. Die Auslieferung von Reichs angehörigen wird abgelehnt, da Ja dem Konkursverfahren über da» Vermögen der durch den Lod de» Mitinhaber» Emst Robert MÜL-r ausgelösten offenen Hrnd.Urgesellschaft in Firma Gebrüder Müller ta Hohenstein» Ernstthal ist infolge eine» von der Grm iüschuldnerin gemachten Vorschlag» zu einem ZwangSoergletche B»r-letchster«i« aus Aufnahme Deutschlands in den Böl-^vng kann im allgemeinen bis zur Frühkar- ' " " . 'toffelernte aufrecht erhalten werden, da durch Das Plenum tritt heute Sonnabend, zusammen. Der (Plenarsitzung wird der neue Ministerpräsident (voraussichtlich Minister Da vid) das Ministerium vorstellen. Das Ministe rium hat sich auf diese sechs Punkte festzule gen. Nachdem dies geschehen ist, wird das Plenum eine Erklärung abgeben, daß bei An nahme dieser sechs Punkte durch die Entente der Frieden unterzeichnet werden soll. Man wird dann die sechs Punkte nach Paris tele graphieren und um Antwort bis Montag mor gen bitten, so datz man bis Montag abend antworten bezw. unterzeichnen kann. Falls die GrffentUche Sitzung der Stadtverordneten am Dienstag, de« 24. Juni 1SLS, abends 8 Uhr im Sitzungssaal» deS Rathauses. HoheuftetN'EkNstthal, am 21. Juul 1919. G. Eichler, Ttadtv.-Vorsteher. rageSorduuug: 1. Kenntnisnahmen. 2. Bewilligung von 200 Mk. für Ratteuvertilgung. 3. Lrilbebauungr- -lan über da» KletnhauSbaugebirt in Wüstenüraud. 4. Offenhalten der Geschäfte au Sonntagen. L. Bewilligung oou 400 Mk. kü: L benSmtttel für die Schulen. 6. Zulassung von auswärtigen Kin- drrn zur Brgabtrnschale. 7 Neugestaltung de» Echulweseu». 8. Gewährung von T«ueruug»zulagen an die im Ruhestände lebenden Hebammen. 9. Teuerungszulage für die Schulhau»leute. 10. Ein ziehung der Neustädter Wrche. 11. Nachprükung einer Rechnung Hierauf: Nichtöffentliche Sitzung. GEiEe, Tö««E. AnslandsMetzrumetzt-Uerkanf. Mantag, den 23. Jani kStS, Verteilung oou tz, Pfand Mchl zum Preise von 1,11 Mk. an die versorgungSberechiigks Bevölkerung. Die Abgabe erfolgt r Für die Kunden von Boitel, Müller, Röder Nachs, Konsumverein Haushalt, Dietel NaHf. und Zimmermann im Konsumverein Haa»halt. Für dis Knoden von der Filiale und Gustav Diete! in der Filiale. Für dir Knuden von Förster, Naumann und E .ler bei Förster. Für die Kunden von Seidel, M sseiw tz, Hahn, Hrllbauer und Kon - sumverein I im Konsumverein I. Für die Kunden von Hähnel, Fritz Müller, Vorwerk, Frank« und Anger bei Borwerk. In allen Verkaufsstellen sind die Lebensmittelkarten oorzulegen und der Abschnitt II von der dazu auSgegsbenen Mehlkatte ist abzugrben. Die Brrkauf-stell-n haben di« eingenommenen Marken anfgeklebt im Rathaus — Zimmer Nr. 2 — abzulteferu. Srlbstaersorger erhallen kein Mehl. demokrat Keil in das Kabinett ein. Dagegen bleiben im Amte Dernburg und Pr-utz. Das neue Kabinett hat, wohl auf Grund der weiter unten genannten Fraktionsbesprechungen, die die gleichen Bedingungen für die Annahme vor gesehen hatten, in etwa folgender Form be schlossen, sich zur Unterzeichnung des Friedens bereit zu erklären: Rückttittsgesuch der Friedensdelegation. Wie gemeldet wird, hat die deutsche Friede nsdelegatvou offiziell der Mrrktag «Seck» str ttn Msruds« S»s- SrplL-KWt« tz»? tu» HE Mr., «ormklich l« PW- Durch dis PM Sch Adhobm» mrs dr« Koßamch sisrkl°' »Id Mk., monMtchiosPstz., stri tu* Hau» MchzMhrlich ».57 Will., MMEchL^vPfK, W M »ücksadr Rnvrrlmrg? »ML-l-ndbrr SchriMüM WM isd« WsrdtAUdHKM MSSW-SAMN./ SchulstraSs M-. W, »risst Mb «süMLNAW M Gerüncherter Klippfisch, jede Pzrsou tz, Psü. — 1 Mk. 4558—4700: Hofmauu, Lung, witzerstr., 4701—4830: Hofmann, Cmtralstr,, 4831—4940: Hofmann, Schubrrtstr., 4941—5060: Reinhardt, WeinstUrrftraße. ein Ultimatum gestellt und bis 11 Uhr vor mittags die Neubildung des Kabinetts ver langt hatte. Da bis 1 Uhr eine Klärung der Lage noch nicht eingetreten war, im Gegenteil die Situation immer verworrener wurde, hat der Reichspräsident sein Ultimatum um einige Stunden verlängert. Mit den: Rücktritt des Kabinetts ist na- fuhr von ausländischem Getreide und Mehl ohne Verkürzung der Rationen bis zur neuen Ernte aus. Eine Frühdruschaktion entsprechend den Vorjahren, damit die neue Ernte rasch in die öffentliche Hand kommt, bietet nach den Er fahrungen im Vorsabre keine besonderen Schwie- jrigkeiten. Auch die Kartoffel versor- Nationalversammlung vorstellen und die Ge nehmigung der Note nachsuchen, in der der Entente die Bereitwilligkeit der neuen Reichs- regierung und der gesamten Nationalversamm lung erklärt wird, den Frieden unter Protest gegen die Vergewaltigung zu un terzeichnen, falls die Entente in jene sechs Punkte willigt. Die Antwort der Entente wird für Montag früh erwartet. türlich die Wahrscheinlichkeit Ler Ann ahmenden sechs Punkte «inwilligt: der feindlichen F r i e d e n » tz.« h i n g u n g e n> 1. Aufnahme Deutschlar gestiegen. Wie das neue Kabinett sich zusam-k« r b u n d bis 1. Ian»ar 192». ist, soweit wir den uns zur Stunde vorsiegen den Nachrichten entnehmen können, noch im mer nicht gelungen, wenn es auch heisst, datz Hermann M üller , der sozialdemokratische Parteivorsitzende mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt sei und sich sür den Fall, datz eine Verständigung gelingt, bereits die Liste seiner neuen Mitarbeiter zusammen zustellen sucht. Danach ist als sicher anzu nehmen, wie wenigstens die „Leipz. N. N." wissen wollen, datz Scheidemann, Broüdorff, Dr. Landsberg, Giesberts, Eothein und Dern burg gehen, während die anderen Minister des Kabinetts in die neue Regierung übernommen werden. Indessen: Das ist alles noch un sicher; denn die Vorfrage bleibt, ob die Demo kraten mit von der Partie sein werden. Blei ben sie drautzen, dann würde falls wenigstens die Einigung zwischen Zentrum und Sozialde mokraten sich vollzieht, kein anderer Ausweg bleiben als ein Geschäftsministeri- u m zu bilden, dessen einzige Aufgabe die Un terzeichnung des Vertrages wäre. Verständi gen aber auch das Zentrum und die Sozialde mokraten sich nicht, dann marschieren wir un rettbar in da» Thaos hinein. Die Besprech ung der Demokraten hat ein positives Ergebnis nicht gebracht. Die De- Kohlenhandel — Oberlungwitz. Die hiesigen KohleuhärMsr werden hiermit davon in Kenntnis gesetzt, daß auch weiterhin dt« Sohlen im Kleinhandel dem Käufer oorzuwiegen sind. Zuwiderhandlungen heben Bestrafung und Tttztehung de» Kohlenhandst« zur Folge. Die Eirwohurrfchaft wird gebeten, auch ihrerseit» Zuwiderhandlungen zur Anzeige zu bringen. Overrnngwttz, am 21. Juni ISIS. Der Gemetndeoorstand. Entente nicht einverstanden ist, so steht man die allerdings vor demselben Wirrwarr, wie zur Partei Siunde, und was dann geschehen wird, dar- der Nichtunterzeichnung des Friedens nickst vor. Mit unseren Brotgetreideoorräten reichen wir dank der günstigen Aufbringung im Inlands und der mit allen Mitteln gesteigerten Lin- Ktrom-Sperrstnude«. Infolge Kohienmaugel» ist das E.rktrizitätSwerk a. d. Lungwitz gezwungen, die Stromliefer- uugen zunächst au Sonn- und Friertazen von 7 Uyc vorm. bi» 6 Uhr nachm. gänzlich eivzastelltn. Hohenstein Ernstthal, am 21. Juni 1919. Der Stadtrat. -M- , -r« Amtsblatt /- f -st st ZU ziehen, die ihm in seinen,' „Unannehmbar"!über Prophezeiungen anzustellen, ist unmöglich, gegenüber den feindlichen Forderungen nicht ge-Me Vorgänge beim Rücktritt des Kabinetts folgt ist. Er tritt deshalb von seinem Amtei zurück. Ministerpräsident wird Dr. .. .. David. Ferner tritt der Stuttgartei; Sozial- " W«? MMWMNMW SwkiW ta br« «SsKrnMWstN Sri»« Mr »st frchoMsKaün« V i« PAS., «Wwärst! »» P^, da »stkümrekll 7b PfA, «zhrmsKsrm Müsrick »Mck Urrafprrchr« schlstM stdr» KrschwrrbrrrchZ c»s>^ AMrEM« »str »«ch i« MmmwotzEs Ml« AS KWW dkl MIM- besiiMliklUk!. Die interftaktionellen Besprechungen haben Forderung des Zentrums durch die Alliierten zu einer Ablehnung führen sollte. Die Demo lands herausgestrichen wird; ! traten haben diese Erklärung getreu ihrem be- von der Entente auf A u s l i e f e-freits vorher gefassten Entschlutz nicht abqege- ' ' verzichtet den. weil sie grundsätzlich damit nicht ein ¬ verstanden sind. Die Sozialdemokraten lehn- Die hiesigen Selbstversorger hab«» ihre Mahkcrz-.uznifle Morttag, der» SS. Jartt, nachmittag» von tz,4—tz,S Ühr «»Roter» Mühle" abzuholra. Rk8dm^ Lmrzem^rx, MMSborf, ZMe«, Reichenbach, Laageach — Ä«88, Ttrschhktm, EchNKWÄl, St. «sidien, Wüstenbranb, Grüna, MxWsiU, Äeibach, PiriH« «ub Rußbos? mokraten haben sich zkvar bereit erklärt, eben falls auf oen Boden des Zentrumsvorschlages zu treten, haben daran aber die weitere Be-,^,.. ,, . -< dingung geknüpft, datz dann auch die B o l k s-fV." l/ e r b , n d b,s 1. Januar 1920 erfolgen a b stimm ung im Oste n verlangt würde. Aukerdem wollen ste noch w i r t i cb a i t l i ck, e . Aus diese b Punkte wrrd sich das neue nach der Auffassung Ministerium festlegen, das von allen Koali- der Sozialdemokraten aus die Ablehnung des Parteien unter der MinMprLsidentschast ganzen Vertrages hinauslaufen mützten. Die sttblldet wird. Das neu gebildete Parteien sind sich also keinen Schritt näher ^Kabinett wird sich nachmittag dem Plenum der kommen. Nebenher gehen jetzt Bestrebungen^ die in Erzberger ihren Urheber haben. Sie sür den Fall, datz der neue Friedensvorschlag der Entente zur Unterzeichnung gelangt. SEIMS WWWSlM. Keine Verschlechterung durch Nichtunter- Zeichnung. Unlerstaatssekretär im NeicWrnährungs- ministerium v. Braun hat einem Vertreter der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" erklärt, während die Folgen der Friedensbedingungen der Gegner, besonders der Abtretung der Gebiete im Osten, Hunger und N o t auf Jahre hinaus bedeuten, liegt eine momen tane Gefahr sür die Volksernähruug im Fatle