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Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.06.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-06-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841109282-191906144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841109282-19190614
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841109282-19190614
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-06
- Tag 1919-06-14
-
Monat
1919-06
-
Jahr
1919
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Tageblatt : 14.06.1919
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LSchlilches. HotzeNstei« «NSstttzMl, 13 Juni 191». —«. Nachdem gestern der Würmem«ss«r bi» fast aus -s-30 Grad gestiegen war, türmten sich schon am Nachmittag dunkle Wolken aus, die auf ein G e Witter schließen ließen. Gegen Abend »ar «S jedoch wieder klar geworden, sodaß höchsten» der stark umflorte Mond auf eine WitteruugSänderung deutete. Ja den 'päten Abendstunden hatten sich aber am westlichen Horizont wieder Wolken zusam mengeballt, au» denen sich dann gegen 12 Uhr ein Gewitter mit starkem Sturm entwickelte, da» unsere Stadt und Gegend allerding» mehr nur mit einem AuSlänfer berührte, denn trotz der außerordentlich großen Zahl der Bl'tze mar der Donner Verhältnis- mäßig schwach; da» Gewitter muß demnach in grö ßerer Entfernung von hier in seiner eigentlichen Schwer« aufgetroffen sein. Auch der Regen, nach dem die Fluren geradezu lechzten, war von nicht allzulanger Dauer, sodaß die Feuchtigkeit schon heute von der Sonne wieder aufgezehrt sein wirb. Die einzige Folg« d«r Gewitter» .ist ein Rückgang der Temperatur, der aber auch nicht von Dauer sein dürste. —e. Wie in anderen Orten, so ist auch hier in den beteiligten Kreisen eine lebhafte Erregung dar über entstanden, daß die v r o t st r e ck u n g mit Rübeumehl nicht, wie au» der auch von uu» ver öffentlichten Notiz de» LaudeSlebenSmittelamteS zu rntnehmen war, mit dem 1. Juni völlig aufhören, sondern auf Anordnung der AmtShaupttnanuschaft weiter fortgesetzt werden solle. Auf Erkundigung bei dieser wurde un» nun mitgetrilt, daß die Au» orduung vollkommen rechtmäßig erfolgte, weil zwar seit 1. Juni kein Rübenmrhl mehr geliefert wird, aber die vorhandenen Bestände aufgebrancht werden müssen, weil da» LaudrSlebenSmiltelamt dafür keinen Ersatz in Getreidemehl leistet. Da nun einerseit» der Bezirk die letzte Sendung Strrckmehl « rstam 27. Mai erhalten hat, anderseil» manche Bäcker vielleicht nicht sofort mit dem Verbacken de» auch ihnen unsympathischen Rübenmehl» begonnen haben, so muß wohl oder Übel die Streckung noch einige Zeit fortgesetzt werden. Die eigentliche Schuld an Ler begreiflichen Erregung der Bevölkerung trägt da» LandeSlebenSmittelamt, da» in der Notiz nicht hätte sagen sollen: die Streckung hört ab 1. Juni auf, sondern die Belieferung der BezkkSoerbände mit solchem Mehl. —e. Wir möchten nicht unterlassen, auch an Lieser Stell« nochmal» aus den morgen Sonnabend abend» 8 Uhr im „Gewerbehan»' stattfindenden Bortrag de» Herrn ElektrizitätSwerrdirektol» Biermann au» Crimmitschau Uber „Theater- fragen' und „Gründung eine» Städtebund rheaterS- alle Kreise, denen au einer B-sseruug unserer Theaterverhältniffe gelegen ist, ausmerksam zu machen und zu regem Besuch einzuladen, denn nur bei einer Beteiligung aller Kreise ist in Lieser Frage etwa» zu erreichen. —h. Im hitfigen Obstbauoerein hielt gestern abend in „Stadt Glauchau' Herr Baum- schuleubesitzer Martin Neef einen Bortrag über »Sommerschuitt der Obstbäume'. Nachdem Herr Stadttat Liyritz di« zahlreich erschienenen Mit- glteder und Gäste begrüßt hatte, führte Herr Neef in vielen Betspi-len und in sehr sachlicher und den Anwesenden verständlicher Weise an zu diesem Zwicke mitgebrachte« Zweigen den Schnitt, wie er richtig au»gesührt werden soll, vor und betonte hierbei, daß derselbe zum ersten Male in brr Zeit von Ende Mai bi» Anfang Juni zu erfolgen habe, während der zweite Schnitt Mitte August antgeführt werden soll und gewissermaßen eine Vorbereitung für den Wtnterschaitt sei; denn ohne Sommerschnitt könne Hein rationell«! Winterschnitt anSgeführt werden. Wetter wurde vom Vortragenden Nurkuust darüber gegeben, wie diejenigen Bäume zu behandeln wären, die ans falscher Unterlage veredelt sind, und empfahl außer dem suchmäunischen Schnitt noch die Anlegung de» Fruchtlinge», welcher in etwa 30 em Höhe vom Erdboden ab gerechnet, angebracht werden müsse Zur Vertilgung der Schädlinge empfahl er da« au den M^rkt gebrachte Nraniagriin, da» sehr xute Dienste leiste. Weiter kam Redner noch auf Jo- hanniSbeereu zu sprechen und wie» nach, daß für unsere Lage die rote Holländer und die schwarze Goltath-JohauntSbeere am ertragreichsten sind. Mit großem Inter; sie folgten die Anwesenden den Nu» führungen de« Herrn Neef, der sich auf besonderen Wnusch iu dankenswerter Weis« erbot, au einem noch bekannt zu gebenden Sonntag in den Schreber gärten über den Schnitt der Bäume und sonstige den Obstbau berührende Fragen Ausschluß und Rat zu geben. Da Herr N«rs zweifellos sehr reiche Er fahrungen und Kenntnisse im Obstbau besitzt, so ist r» nur zu begrüßen, daß er zum Wohle der Allge» mrinheit noch weitere den Obstbau berührende Bor träge hält. —gk. In der Mittwoch nachmittag im „Logen- hem»' ftattgefuudenen Versammlung der Taalinhaber im Bezirk« der AmUhauptmann schäft Glauchau kam u. a. der von den Kellueroer- einen des Bezirk» eingereichte neu« Lohutari zur Beratung. Zu einem evtgü tigen Beschluß über Annahme de» TariseS kam die Versammlung nicht. -S soll vielmehr für nächsten Montag nach dem „Lindenhos' in Glauchau eine Zusammenkunft zwischen Vertretern der Saaltnhaber und der Kellner rinberusen werden, in der entgültig Beschluß gefaßt werden soll. Ette längere und erregte Debatte rie Lie Bezirks-Vergnügungssteuer hervor. Die Steuer hat unter den ländlichen Saal- inhabern große Erregung vorgerufen, insbesondere deshalb, weil andere AmtShauptmannschaften diese Struer nicht eingesührt haben, dergleichen auch die Städte im Bezirke nicht. Verschiedene Redner wand- ten fich in scharfer Weise gegen dies« Steiler, di« nur die Saalinhaber aus dem Land« einseitig belast». Nach längerer Aussprache beschloß man, an den Be zirks-Ausschuß erneut mit einer Eingabe, iu der die Lage der von der Sttuer betroffenen Saalbefitzer Largestellt uad um Aushebung der Steuer, znw mindesten aber um Herabsetzung de» Betrage» er sucht werden soll, hrrauznlrrtev. Nach Erledigung weiterer interner Angelegenheiten wurde die Ver sammlung geschloffen. —* Au jeden in serbischer Handbe fiadlichen deutschen Gefangenen kann am 1. und 14. jede» Monat» eine Postkarte geschrieben werden, welche in einem Briefumschlag an die Ab tetlung für Gefangeoeusürsorge de» Zentralkomitee» der Deutschen Vereine vom Roten Kreuz tu Berlin W. S, velleouestraß« 8, mit der Anschrift „für Ser bien' zu richten ist. Wie der Lavde»au»schuß der Vereine vom Roten Kreuz in Sachsen mitteilt, über mittelt da» Zentralkomitee die Karten gesammelt der amerikanischen Mission in Berlin. Bon dieser werden sie durch den amerikanischen Kurierdienst unmittelbar dem serbischen Roten Kreuz in Belgrad zugeleitet, welche« die Weiterleitung an da« Krieg«- gefangehkommaudo tu Nisch übernommen hat. —* Die Ztehung»ltste der Verwaltung der Sächsischen Staatsschulden für den Termtu Jo Hanni» 1919 ist eingegaugen und liegt in unserer Veschäftl stelle zur Einsicht au». — Ehemultz, 12. Juni. Der KreiSauSschuß genehmigte die Aufnahme einer Anleihe von 80 Nillioneu Mark durch die Stadt Ehemuitz. Ja der luSsprache teilte Oberbürgermeister Dr. Hübschmann tber die Chemnitzer Fttanzverhältniff« u. a. mit, daß Chemnitz bereit« 160 000 Mark an den Ar- beiterrat gezahlt habe. Gin schlimme» Kapitel sei die ErwerbSlosenunterstÜtzung. Die Zahl der unter- tützten A.beitSlosen habe ursprünglich 30 000 be- ragen, jetzt sei sie auf 8000 gesunken. Biele Leute jätten sich Unterstützung erschlichen, die gar nicht erwerbslos waren. Die ungünstigen Steueroerhält» nifse seien schon jetzt zu bemerken. Zur Erleichterung der Eteuereinkassterung sei geplant, den Arbeitern oierzehutägige, den Beamten monatliche Ratenzah- uugen zu gewähren. — Meera«», 12. Jun». Line große Mafien kundgebuug hungernder Einwohner fand gestern vormittag hier auf dem Marktplatz statt. E« wur den Verhandlungen mit dem Stadttat gepflogen, die zum Rücktritt der Vtadttäie Schleicher und Steyer oom EcnährungSamt führten. Außerdem wurde der Abordnung zv gesagt, daß gestern nachmittag sämt liche verfügbaren Kartoffelvorräte zur Verteilung an die Einwohnerschaft kommen sollten. Di« versamm- uvg beschloß, um 2 Uhr nach Glauchau zu mar- chteren mit S aLtrat Steyer an der Spitze, der in Slauchau seine Behauptung wiederholen soll, daß der AmUhauptmann an der Mißwirtschaft in der ErnährungSsrage Schuld sei. Nach der Rückkehr von Glauchau soll ein Arbeiterrat gewählt werden, der ofort seine Arbeit im Rathaus« aufaehmen soll, auch auf die Gefahr hin, daß NoSke-Truppen kommen und hn festnehmen. Nach zwetttuhalbstündiger Dauer and die Kundgebung ihren Abschluß. — Mserane, 12. Jan». Als am Dlenitag abend 11 Uhr Säst« da« „GchÜtzenhaut* verließen, iel auf der Terrasse daselbst vor ihren Augen ein unger Mensch plötzlich um. Ja der Annahme, daß «S fich um einen mit Epilepsie Behafteten handele, wurde er in die Behausung gebracht. Hier ergab ich, daß dem Burschen ein Taschentuch fest um den )al« geschnürt war, auch fehlte ihm die Taschenuhr, llachdem man Arzt und Polizei herbetgeholt hatte, ergab sich bei näherer Untersuchung, daß der Bengel einen Urberfall fingiert hatte. — Plaue«, 12. Juui. Im Februar hatten bekanntlich spartaklstische Dunkelmänner die Knud- gebung der Arbeitslosen zu einem Putschversuche benutzt, der auch soweit gelang, daß st« für zwei Tage die Herrschaft iu unserer Kaserne au fich ge- rifien hatten. Dabei gab e« auch eine Menge AuS- schreituugev. So drangen sie in die Betrieb»räume der hiestgeu Tageszeitungen ein und verhinderten sür einige Tage deren Erscheinen. Ferner unter- nahmen sie unter dem Vorwande von Haussuchungen nach Lebensmitteln Raubzüge in Privat Haushal tungen, Erpressungen und sonstige grobe Ausschrei tungen. Auch entließen fie die Gefangenen im hiestgen GerichtSgebäud« und vernichteten und be schädigten die Akten. Liese Handlungen sollen nun gerichtlich« Sühne erhalten. Gegen di« Teilnehmer ist berrit- da» g«richtltche Verfahren eingelettet und die Beweisaufnahmen i« Sauge. Sine größere Anzahl von ihnen befindet sich schon in Unter- suchung»hast. Der Prozeß wird wahrscheinlich das nächst« Schwurgericht beschäftigen. — Planes», 12. Juni. Festgenommen und der Slaatkauwattschast zugeführt wurden zwei Hand arbeiter von hier, die in der Nacht zum Pfingstsonn tag in da» Gartengrundstück eine» Bäcker» einge brochen waren und eine Henne und 14 Hühnereier gestohlen hatten. Hierbei waren sie von zwei Poli, zeibeamten überrascht worden, wobei einer der Täter auS einer P nabellumpistole 8 bi» 10 scharfe Schüsse auf di« Beamten abgab, worauf auch dies« von ihren Dienstpistolen Gebrauch machten. Verletzt wurde aiemard. Da« g,stöhlen« Gut wurde den Einbre chern, di« schon häufig wegen EtgeutumSoergehen bestcast find, wieder abgenommen. — Falkenstein i. B., 12. Juui. Die seit Sonnabend infolge Verleumdung de» Direktor» Schnell außer Betrieb gesetzte chemische Fabrik Dorf- stadt hat am Mittwoch früh ihren Betrieb wieder voll ausgenommen. Sowohl die Arbeiterschaft wie die Bcamten und Beamtinnen der Fabrik erklären, daß st« sämtliche gegen Direktor Schnell gemachten Anschuldigungen ganz energisch zmückweisen. — Leipzig, 12 Juui. Da» Fahrpersonal d«r großen Leipziger Straßenbahn ist heut« morgen wie der in den Streik getreten. Der Verkehr ruht auf allen Strecken. Die Direktion ist von dem Streik völlig überrascht worden. Da bet dem letzten Aus stand die Forderungen der Straßeubahner größten teils bewilligt wurden, so scheinen in erster Linie politische Gründe zu diesem Streik maßgebend zu sein. — Leipzig, 12. Juni. Hem« vormittag fast, den hier Kundgebungen zwecks Wiedereinführung de« freien WirtschafU leben» statt. Zu diesem Zweck« hatten sämtliche Lebensmittelgeschäfte geschlossen. Ferner fanden Plotestoersammluageu der Unabhängi gen in allen Stadtteilen statt, in denen die Führer der U. S. sprachen. Die Straßenbahn HM deu ver- kehr eingestellt. Di« Arbeitswilligen wurden mit Sewall an der Ausfahrt gehindert. — Leipzig, 12. Juni. Am 1. Pfiugstfeier- tag ist während der Abwesenheit eines iu der Rat mund straß« ta L-Lindenau wohnruden Kaufmann» dessen Wohuuug mittels Nachschlüssel» geöffnet und ta Geldbetrag von 13 000 Mk. etne mattgolden« 4karättge Damrnuhr, sowt« «iu« lang« dnbleegoldne Dameuuhrkette, gestohlen wordru. Ferner wurde in der Nacht zum 6. d. M. «tu Siobruchrdiebstahl im Schlößchenweg in L.-Gohli» verübt, und für über 22 000 Mk. wertvolle Kleidungsstücken gestohlen. — MartSEderg, 12. Juni. Dar 3. Schaden- euer innerhalb kurzer Zeit ist in unserer Stadt zu verzeichnen. Gestern nachmittag in der dritten Stunde enstand iu der Schwiugeret der hiestgeu FlachSbe rettungSanstalt Hirschstein ein Brand, der durch ra che Hilse der Feuerwehr bald gelöscht wurde. Bor wet Jahren bräunte die ganze FlachSrüsterei bi» aus den Srund nieder. — Dresden, 12. Juni. Am heutigen vor mittag ist auf die 54 Jahre alte Altwarenhändlertu Süpsert tu deren an den Laden anstoßenden Wohn tube «tu R aub Überfall verübt worden. Die Göpfert, >tt durch mehrere Beilhiebe schwer verletzt wurde, ist ta da» Fctedrichstädter Krankenhaus ringeliefert worden. Wo« der Täter geraubt hat, steht noch nicht fest. — Von anderer Seite wird noch gemeldet, daß der Täter ein ausgewachsener junger Mann war, der Frau Göpfert ein Bett zum Verkauf anbot Ehe diese sich versah, erhielt sie zwei starke Schläge mit dem Beil über den Kopf und brach bewußtlos zusammen. Der Täter raubte die Kasse und ent- am. Später kehrte bet Frau Göpfert da» Bewußt «in wieder, und fie sagte aus, daß ste den Täter -nur, auch wisse ihr Ehemann, um wen e« sich handele. — In der Nacht zum Donnerstag gegen '/,12 Uhr wurden durch die Polizei oou drei Ein brechern, die in da» auf der RetchSstraße befindliche Geschäft der Färberei von Paul Märksch eingedrun gen waren, zwei sestgenommen. Der dritte, der fich >er Festnahme wiedersetzte, indem er auf den Poli zeibeamten etndrang und dann die Flucht ergriff, wurde hierbei durch einen SHuß de« Beamten ver letzt. Er entfloh zunächst noch bi» nach der Mar- challstraße, wo er schließlich zusammenbrach. Ei wurd zunächst nach einer Brrbandstation und so- dann nach dem Johaunstädter Krankenhause ge bracht. Der gemeingefährlichen Etnbrecherbande, di« chon längst von der Polizei gesucht wird, werden vermutlich eine größere Anzahl schwerer Einbrüche nachgewieseu werden können. Die beiden festge nommenen Einbrecher find al» der 19 Jahre alte Matrose Heiden au» Rostock und der 26 Jahre alte Maschinenarbeit«! Schuster au« Dresden ermittelt worden. — Dresden, 12. Juni. Falsche 50-Mark cheine mit dem Datum de» 20. Oktober 1918 find n deu letzten Tagen in Dresden angehalten worden. Ste find täuschend nachgeahmt und lassen nur die Schrasfirrungen de» Reichsadler« vermissen. Auch auf dem Pferderennen am Pfingstsonntag wurden olche falschen Scheine am Totalisator in Zahlung gegeben und an gehalten. — Dresdt«, 12. Juni. Die drei Mordtaten der letzten Tage sind bi« jetzt noch nicht aufgeklärt, obwohl die Kriminalpoliz-i eins überaus lebhafte Tätigkeit entfaltet. Gegenwärtig taucht vielfach die Meinung auf, daß die drei Mordtaten von einem Geisteskranken verübt worden find, dem r» weniger darauf aukam, Geld oder Wertsachen zu erbeuten, als die Bevölkerung in Angst und Schrecken zu jagen. Hoffentlich gelingt e» bald, Licht tu die drei dunklen Fälle zu bringen. — Dresden, 12. Juni. Aas einer Wohnung, deren Inhaber zurzeit in der Sommerfrische wrilt, stöhlen Diebe «inen größeren Posten Silberzeug Nisser, Gabeln, Eßlöffel, Kaffeelöffel, sowie ein graugrüne« Marmorttttenfaß und Löscher, eine Übern« und -tu« Nickel Armbanduhr, 2 Zeiß-Fern gläser, 8 Stück weiße Oberhemden, grz „O. K.', mehrere Paar Herrenzug»stiefel und Schnürschuhe, einen goldenen Halsschmuck, einen Brillantring im Wert« von 2000 Mk. und ein« Geldkassette, etwa 30X20X10 em groß. — Ptr«a, 12. Juni. Kaum ist durch die Nmtrhauprmaunschaft da» Kletteroerbot aufgehoben worden, so haben sich schon zwei tödlich verlaufene Abstürze ereignet. Am ersten Pstagstfeiertag stürzte an der Wtidschützenuadel durch Abbröckeln eine» Felsvorsprung«» rin 18 Jahre alter Kletterer au» Dresden ab und trug so schwere Berlrtzungen da- von, daß er am nächsten Tage starb. Der zweite Unglück«fall trug fich am zweiten Pstagstfeiertag am „schiefen Turm' bet Schweizrrmühle zu, wo der Dretdner Lehrer Lugeuhrim abstürzte und alsbald verschied. — Pi»N», 13. Juui. Tödlich verunglückt ist in Sebnitz der Zugschaffner Biesold beim Rangieren auf dem Gelände der dortigen Papierfabrik. Ihm war durch die Puffer der Brustkorb eingedrückt worden. — Grotzsedlitz, 12. Juui. Al« der um 10,30 Uhr von Dresden abfahrende Zug abend» den Großsedlttzer Bahnhof pissterte, öffnete sich, noch eh« der Zug hielt, die Tür eine« Abteil» und ein Mann stürzte aus den Bahnsteig, wo er regungslos liegen blieb. Samariter hoben den Mann auf und schafften ihn tu» Johanniter-Krankenhaus. Er wurde festgestellt, daß er sich um den 1864 geborenen Barbier, jetzigen Arbeiter Maul au» Pirna handelt. Der Verunglückte hat eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. — Poifchappel, 12. Juni. Auf einem Aschehansen fanden Kinder eine Kiste mit Hand- granatenzüodkrn. Beim Spiel n damit explodierte einer dieser Sprengkörper und ritz dem zchnjährigen Knaben Walter zwei Finger und ein Glied oou einem Daum«n ab. — Eeifhe««erSdorf, 12. Juni. Wegen Verausgabung falsch gestempelter Banknoten ist der Privatmann Schober von hier an der LandlSgrenz« verhaftet worden. Nachdem er schon den GrenzanS- w-i« vorgezrigt hatte, wurde er zurückgerufrn und untersucht. Man sand bei ihm gut verborgen 8000 Kronen. Ferner wurde oou dec Gendarmerie in Rumburq Vruro Ulbrich von hier verhaftet, der in zwei Geschäften 3200 Kronen Stkbergeld gegen Pa piergeld eingewechselt hatte, wöbet «in« Krone Silber zu einer Kron« 30 Heller Papier gerechnet wurde. Mau überwies ihn dem Bezirksgericht in Ramburg- Wegen Berau»gabuug falschqestempelter Banknoten wurde ferner in Ramburg Josef Wrrstg au» Geif- h«un«r»dorf oerhaftet. — »aruSdorf i. 12. Juni. Pstagfl- auSflüglir fanden in der Fürstlich Ltechteustrtuchev: Waldung zwischen Warnsdorf—Kahle» Vorwerk und Lichten Hain den stark verwesten Kopf eine» Menschen. E» war nicht mehr zu erkenne«, ob e« fich um den Kopf eine» Maune» oder einer Frau handelt. Der Fund wurde zur Sezierung nach der Leichenhalle gebracht. Etwa zwölf Schritte abseit» vom Lagerort >e» Kopfe» fand man einige kleine Knochen, ver mutlich Handkoochen. Sonst wurden trotz eifrigen Suchen« nirgends Körperteil« gefunden. Kirchliche Nachricht«. Atvchgemoi«»» Kt. «hristophovi Aotzeusteiu-Grustthai. Am Dreieintgk«itSf«ste, vormittag» S Uhr H«mptgottr«» dienst mit Predigt. Nachmittag» halb 2 Uhr kirchlich« Unterredung «N den konfirmierten Jungfrauen. Ev. luth. JungfrauenvereinAbend» 8 Uhr im VereinS- zimmer. Lv.-luth. JSngltngSverein: Spaziergang »ach Lichtenstet» Sammeln am Bahnhof, Abmaisch punkt halb L Uhr. Landr»Nrchl. »emeinschast: Abend» halb S «hr I» «et»schaft»raum«. Kirchenchor: Montag abend 8 Uhr Urbung. Montag, den 1». Juni, vormittag» halb stv Uhr Hohen stei»er Konferenz i« „Gewerbehau»'. Zutritt steht alle» fr«. Mipchgemotuvr Mt. UpdettOti«. Am Triniiattifest, den I». Juui, früh 7 Uhr Beichte und seil. Abendmahl. Bormitttag» S Uhr Predigtgottet dienst. Herr Pastor Schmidt. Jungfranrnveretn: Abend» halb 8 Uhr t« «*» meindrhau». MLnner« und Ik»gl«»g»v«rii»: Nachmittag» 3 -6 Uh- im FuchSgraden, abend-halb S Uhr i« Gemeinde haus. Montag abend halb S Uhr Bibelstunde km Semeiube- hau». Frauenveretn: DtenStag nachmittag 4 Uhr Zusammen kunft im Restaurant „Wind'. «rropavf. Am TrinUati-fest, dm 1b. Juni, vormittag» » Uhr Soi- otteSdimst. Herr Pfarrer Raecke. Vormittag» 1t Uhr ktchliche Unterredung mit deu Jünglingen und Jungfrauen. Herr Pfarrer Raecke. Nachmittag» 3 Uhr Jahretseft de» Jungf anmverein». Abend» halb 8 Uhr JüugltngSverein. Montag, den IS. Juni, abend» 8 Uhr Frauenveret» t» Gasthau» zur „Windmühle". Mittwoch, dm 18. Juni, abend» 8 Uhr Btbelstund« in der »kirchschule. Herr Pfarrer Raecke. Kernodorf. Am Trtnitatitsest, den l5. Juni, vormittag» » Uhr HauptgotteSdienst. zangenchnrsidors mtt FaUro«. Sm Trinitatisfest, dm IS. Juni, vormittag» » Uhr Prr» digtgoNeSdlmst. Nachmittag» halb 3 Uhr Beichte, 8 Uhr Predigtgott«»dienst mit AdendmahlSfeier in Kalken. Abend» 8 Uhr Jünglirg»verein. Mittwoch, den 18. Juni, abend» 8 Uhr Jungfraum- verein. GaUenver- mtt Keichrirlmch. Am Trinitatisfest, den IS. Juni, vormittag» S Uhr Prr- digtgotteSdimst. Nachmittag» 4 Uhr Jungfraumverein. «rumvach mtt Tttschheim. Am Trinitatisfest, den 15. Juni, vormittag» 10 Uhr SpLtgsttt-iieust. Kolmdorf mtt Knhfchnappel. «w TrttntatiSnst, d.-n 15. Juni, vormittag» halb 11 Uhr SpLlknche. Bücher. — Die Steuerlast der kommenden Jahre aeird sehr schwer sein. D es-r Umstand wkd fich auch in der Leben»baHung jeder Einzelnen bemerkbar machen, denn deu Luxus früherer Jahre werden fich nutrr den obwaltrnven Verhältnissen nur noch ganz we« nige leisten können Um so wichtiger und wertvol ler ist es, sich aus der „guten allen Zett' einen Schatz in die neue mit herüber retten zu können, der heute noch ebenso wertvoll ist, wie nm je und so unbestenert bleiben muß, wie er immer war. E» ist da« oefreiende Lachen deS iu Herz nnd Ge müt ruhenden Humors und die Freude an seinen Werken. Ein Ho.t dieser von keiner Steuerbehörde zu erreichenden und daher für jeden zu erwerbenden Kleinodien find die Vtegge«dorfer»vliitter, die in jeder Nummer in reicher Fülle bringen, was fröhlicher Dichter Geist ersonnen nnd humorbegab ter Z-ichnrr Griffel in bunten und schwarzen Bil dern niedergelegt hat. Der Bezug auf die Meggen- dorfer«Blätter kau» jederzeit begonnen werden. Be stellungen nimmt jede Buchhandlang und jede« Post amt entgegen, ebenso auch der Verlag in München, P-rusastr. 5. Der Vezug-prei» beträgt vierteljähr lich nur 4 Mk. (ohne Porto), die einzelne Namurer kostet 40 Pfg. (ohne Porto). Die seit Beginn eine« Vierteljahr«« bereits «rjchienrn Nummern werden neuen Beziehern aus Wunsch nachgeltef-rt. Im Brrlaz« von C Hrinrich in DrcSden N. 6 gelangt soeben eine zeitgemäß« Veröffentlichung von Rez.erungSasi ssor Dc. C F. Müller unter dem Ti tel Die «rwerbSloseusürsorge i« Sachse« zur Nu«gab«. Zasendungrkosten 2,55 Mk. WaS man wisse« mutz vom Bolsche wismus (Spariak»Sm«S) Nach authentischen Quellen dargestellt von Ernst Lindenau. Dr M Stolt, Ratschläge für «nstedkun-S lustige. Deutsch« ünidvuchhaltuug G. m. b. H^ Berlin GW. 11. Preis 60 Pfg., bei mindesten« 100 Stück j« 55 Pkg, bei mindesten« 500 Stück je 50 Pfg , bet mindesten» 1000 Stück je 45 Pfg. AMn für -s.WM kiM'cW «Wc Mnimjut» werden W «MO 10 W tckia. 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