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MM LieZ ^izz^ns Wie groß ist die Welt? Wenn «ich iemand von der Erde wegbegebru und iiuiiier in gerader Linie weiter vor- dringeu könnle, was würde er du wobi finden? Diese Frage dar wan bisher in dreifacher Weife beantwortet. Erstens: Der „Weltreisende" würde in alle Ewigkeit wcuerziehcu künnrn und doch immer und immer wieder auf «sterile (das sind Sonnen) Neffen, wenn er auch unermeßliche (strecken arm dein einen zuni andern zurücklegen inüßte. Zweitens: Wenn er iniiner weiter vordränge. lvürde er endlich über die Grenze des materiellen WeltgcdäudeS hnwnskonnnen und dann also leine Sterne mehr finden. Drittens: Bei einem endlosen Borwürtsdringen ili noch so streng eiugebalteuer gerader Linie lvürde er schließlich zu seinem Ausgaugsvunkt zurück- konuneu. Die erste Antwort letzt ein völlig endloses Uni- verfum 'm überdauot unbegrenztem Raume voraus, die zweite nimmt ein begrenztes Universum an. außerdem. ade: noch einen völlig grenzenlosen Rainn, und die dritte beruh: auf der Annahme, daß auch der Raum selbst irgendwo feine Grenzen bade. Eine bestimmte Antwort kann der Menschen- geift eben nicht geben und wird sie wahrscheinlich auch nie geben können. Bom Schlangengift. Die Schlangen sollen gegen dir Wirkung ihres eigenen Giftes durch gewrffe Eigenschaften ihres Blutes geschützt sein, und es ist eine merkwürdige Tat- 'oche, daß manche ntdamerikanischen Volksstämme behaupten von Schlangenbissen nicht geschädig! zu werden, weil sie Schlangenblm in den Adern hätten. Viels Schriftsteller staben >wch berichtet. Saß die eingeborenen amerikanischen Indianer Schlangengift zu trinken pflegten. Dadurch scheint eine Art nicht unangenehmen Rausches hervorgernfen und sm Schutz gegen die Wirkung von Schlangenbissen errechn zu werden. Daß Schlangengift auf diese Weise ohne Schaden in den Organismus eingesührt werden kann, ist eines der Ergebnisse der werrvollen Versuche des Professor Fraser. Eine Ser auf« fallendsten Tatsachen, die dadurch ans Licht gebracht wurden, beklebt darin, daß jede Schlange nur mr dos Gist ihrer eigenen Art unempfänglich ist. Dabei ist gleichzeitig entdeckt worden, daß das die Folge des VorbaNdeusems von Drüsen ist, die dem Blute der Tiere Gegengifte gegen ihr eigenes Gist zumbren. t i t i i » ! l Aus dem Tierlebett. Ist der Mantwms nöntick oder schädlich? Wenn der i Gärtner eines Morgen? in seinem Garten ein Beet von den Gängen eines Maulwurfs durchwühlt sieht, dann ärgert er f lich zwar über den Schaden, aber er stellt in der Regel dem i Übeltäter nicht nach, weil er sich sagt, der Maulwurf ist ein - nützliches Tier, das durch Verzehren unzähliger schädlicher s Insekten meinem Garten gute Dienste leistet und deshalb muß l ich seine Wühlerei mit in den Kauf nehmen. So sogt sich j auch der Landwirt, dessen Wiesen besonders gern von dem mmmetschwarzen Gesellen ausgesucht werden. Vor allem - schätzte inan den Mauiwurs. weil er besonders den so scheid- s licken Engerlingen uachstellen sollte. In neuester Zeit sind ! nun aber scher diese nützliche Tätigkeit erhebliche Zweifel ans- i getaucht ans Grund von Beobachtungen, sie der Zoologe j Rasnan angestellt hat. Dieser Forscher bat den Mageninhalt ! von sechzig Maulwürfen auf das genaueste untersucht und in l keinem Falle auch nur den geringsten Überrest eines schädlichen ; Insektes gesnnden. Von den 6U untersuchten Magen waren - nicht weniger als »6 ausschließlich mit Regenwürmern an- ; gefüllt und nur in vier fanden sich Reite von anderen, aber s keineswegs schädlichen Insektenlarven. Die Hauptnahrung des i Nkdulwurts ist also ohne Zweifel der Regenwurm, und da . dieser zu den nützlichsten Tieren des Bodens gerechnet werben I muß. da er zum größten Teil die Auflockerung der Ackerkrume ; bewirkt, so muß danach unbedingt der Maulwurf durch die ' Vernichtung dieser nützlichen Würmer als schädlich angesehen i werden. Sein in allen Lehrbüchern verkünderer Nimbus ist > also dahin, und der Gärtner und Landwirt kann sich ohne - weiteres des lästigen Eindringlings in seinem Acker entledigen, ; der ihm nicht Nutzen sondern Schaden bringt. ! Falsche Haare. Die Benutzung falscher Haare gehr bis i ins lk. Jahrhundert zurück und scheint zuerst in Frankreich ! ausgenommen zu sein: in diesem Laude, und besonders in i Paris, ist wenigstens die stärkste Nachfrage danach hervor- l getreten. Der Handel damit würde aber kaum eine größere - Bedeutung erlangt haben, wenn nicht die langen Zöpfe der ? Chinesen gewesen wären, die neben der europäischen Pro- § Luirion aus den Markl kamen. In Europa verminderte sich - Lie Menge dieser „Ware" mehr und mehr trotz der viel«« Aufkäufer, die sich darum bemühten. Biele Haare werden von Hausierern gesammelt, die von Dors zu Dorf ziehen und hier iedes Anwesen besuchen, wo sie ihre grellfarbigen Baum» wollwaren und billigen Perlenschmuck oorlegen und dafür Flechten eimansckcn. Die aut diese Weise zusammengebrachte Menge von Haaren uiackn etwa ein Fünftel der im Handel befindlichen aus. Die größlc Menge rühr; von den ausge» kämmten Haaren her. die sich in den Säcken der Lumpen» fammler vorfinden. Was den Haudeiswen der Haare betriffk, 10 ist der Preis stlr diese ie nach Qualität und Färbung höchst verschieden. Schone hellfarbige (blondes Haare werden ge- l-gentlick mit -Ml Mark und darüber bezahlt. Weißes Haar erreicht für das Kilogramm einen Preis von -lü bis 6ü Mark. Dunkle Haare find gröber und schwerer als graue, blonde dagegen sind leichter und feiner. Sonderbare Nahrungsmittel. Von den unteren Volks schichten in China werden die Seidemviirmer als Leckerei de- rrachtei. Man verkauft diese Raupe« oder Puppen in den Straßen, nachdem davon die wertvollen Kokons von gelber Seide entsernt find, und stets finden sie. ungesähr mr M Pfennig das Pfund, schnell Absatz. Wie es um ihre Eß barkeit und ihren Geschmack stet,:, darüber läßt fich nicht» sagen, denn noch kein zivilisier;?! Mensch ist kühn genug ge wesen, das wider! icke Gericht zu kosten. De- llmstand. daß die Larven den Chinesen munden, ist ohne Bedeutung, da man unmöglich aut den Geschmackssinn einer '.Raste Werr legen kann, die mtsächlich an der Seeküsts die Larven der Schmeißfliegen von baidverfaulten Fischen sammelt und diese weit höher schätzt, als man. nam Ser Leichtig keit. fie zu erhalten, glauben möchte. Ein Franzose berichtet, daß viele französische Bouecnktnder sie Gewohnheit haben, wilde Bienen zu fangen, um oieien Seu winzigen, von den Insekten gesammelten Honigoorrai abzusaugeu. Das erinnert au den Gebrauch, der w Mexiko von der Honig» unreife gemacht wird. Gerome Individuen in den Ameisen kolonien baden die Eigenschaft, in ihrem Vormagen eine un geheure Menge süßen Nektars avzuiamnieln. bis fie sich zu richtigen Honiggeiäßen verwandeln. Als solche werden fie von den anderen Ameisen tatsächlich benutzt, denn diese lagern an ihnen ihren Vorrat an süßem Nektar ab und zehren auch wieder davon, sobald fie später Hunger haben. Solche bis zum Übermaße von süßem Saire auigesä,wollene Ameisen werden aus den Märkten Mexikos maßweise zum Verkarst gebracht. Merktvorte. Ruhe in sich und Gerechtigkeit gegen andre gewimst der Mensch erst dann, wenn er sich als den anderen und den anderen als sich zu empfinden vermag. Wer die Liebe anderer entbehren kann, dem wendet fie sich am leichtesten zu. Der Tadel ist vielfältig. das Lob einfach. Ein Tag gut angewendet, wiem ein Menschenalter auf. -ß Böses treibt mit Bösem aus der Büie, mit Gutem ber Gute. Fest wurzelt Tugend, slückiig ist das Glück. Rechtschaffenheit dem Westen ist GBep. Begierde dem Bösen. * Die Eitelkeit lockt die Swmeickier an wie der Honig die Bienen. Lustige E«ke. Erster Gedanke. Herr (errüienül: ..Verzeihen Sie. mein verehrtes Fräulein, ick muß Ihnen — ein Geständnis machen. Es — drückt mich sehr. — ach. verzeihen Sic mir—". — Fräulein: „Bitte, Herr Assessor! Aber wollen Sie nickt zuvor mit Mama sprechen?" — Herr. „Das kann mir nichts nützen, verzeihen Sie, — aber Sie sitzen aus meinem Hute!" Der Gedenktag. Junger Student: „Das? Ihr trinkt Wein? Was ist denn los?" — Alter Student: „Ein wickiiger Gedenktag, mein Sohn. Heute vor einein Jahre halte ich beinahe mein Eramen gemacht." Auflösungen nuS voriger Rummerr Viersilbiges Rätsel: Siebengestirn. Erwciterungsrätsel: Alm, Alma, Halma.