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9 amer? ka - Der Bezugspreis des Pulsnitzer Wochenblattes 6 Oktober der Verlag Die Lage in den besetzten Gebieten. der der der di« Innenpolitik abzulegen. Die Regierung habe eigner MaHtvollkommevhrit heraus Entschlüsse auSschlaggeSender Bedeutung für bas Schicksal Reiches gefaßt. Ferner fordert« er Aushebung Ausnahmezustandes. Die Kommunisten schloffen nen begründete in Heftigen Angriffen auf das Reich den Antrag seiner Partei und behauptete, Deutschland sei einer militärischen Diktatur au-grkiefert und for dert die Massen zur Alarmbereitschaft auf. Nvg. Gräfs (Dn.) begründet den drutschnationalen Antrag. Er behauptet, die Politik der Reichsregierung habe außen politisch zur völligen Kapitulation und innenpolitisch zur Verhängung -eS Ausnahmezustandes geführt. Das deutsche Volk schreie nach einer Diktatur. Man solle Maßnahmen treffen, die Ruhe und Ordnung verbür gen. Das jetzige Kabinett gebe nicht die Gewähr da für, -aß mit einer Besserung der Zustände in abfeh- kündung dieser Gewalt aus den der tadt und Ok- :eue t«n: rrn- Veschränkun sonst hierfür Mit der Per- vollziehende über. Auf der Tagesordnung standen sieben kleine Vorlagen, die noch vor dem 1. Oktober erledigt werden müssen. Eröffnend richtete Präsident Löbe würdig« Worte Über den Ernst der Lage an dar Haus und gab der Hoff, nung Ausdruck, daß «S einer starken R ichLgewalt g«. lingen möge, alle Angriffe gegen die Reichreinheit ab. zuwehren. Der deuischvölk. Abg. von Graef« forderte dann den Reichskanzler aus, sofort Rechenschaft über bissen Wünschen an. Auch die Drutschnationalen hiel ten eine sofortige Aussprache für unbedingt erforder. lich, während die Vertreter der Regierungsparteien zum Ausdruck brachten, daß der jetzig« Zeitpunkt zu einer solchen Aussprache noch nicht geeignet sei. Das HauS lehnte schließlich alle Anträge, in ein« politische Aussprache sofort etnzutrrten und den Au-nahmezu. stand aufzuheben, ab. Dann wurde da» Gesetz erle digt, wonach dis vierteljährliche Gehaltszahlung an Lt) eng kto- le», rnd trd, des aus von des de, sich e n rch. ler- pps An üh. >em den bi» iHe, lich rLS- rLS- al» knt- nen 1b irrer ein. nde gen nel- !nte im ng- en- enz im en. ler lm ine rgs ind Oie Oer ter -om be- ler> iche M. one one ! 9 in and SiS SO gen des Eigentums auch außerhalb der bestimmten gesetzlichen Grenze zulässig Zum Vergleich führen wir die Preiss anderer Zeitungen an: Dresdner Anzeiger 26 Millionen Mk, Dresdner Nachrichten 24 Millionen Ml., Dresdner Neuesten Nachrichten und Volkszeitung 22 Millionen Mk, Zittauer und Bautznrr Zeitungen 30 Millionen Mk, Bischofswerdaer und Kamenzer Zeitungen 18 Millionen Mk., Westlausitzer Zeitung, Königskrück (dreimal,- 10 Millionen Mk, Radeberger Zeitung (drei- mal) 11 Millionen Mk. — Zu zahlreichem Abonne ment ladet höflichst ein gen schikanöser als bisher gehandhabt. FransSfifcher Einbruch in das unbesetzte Gebiet. Schwerte, SS. September. Am Mittwoch abend die Beamten aufgehoben wird, während Frauen- und Ktnderzulagen und das Grundgehalt vierteljährlich weitergezahlt werden sollen. Lediglich die Teuerung,, zuschläge werden halbmonatlich ausgezahlt. Dann vertagte sich da- Haus auf Freitag. ch. Zie> »em en- nd' die oht ries t«n barer Zeit zu rechnen sei. Der Redner billigt« da, Verhalten der bayerischen Regierung und erklärte, daß feine Parte! dafür sorgen werde, -aß in Bayern und im Reiche nicht sozialistisch regiert werde. Reichs, innenmtnister Sollmann teilte mit, daß die Reichs- regierung in der großen Aussprache am Dienstag auf diese Fragen etngehen werde. Darauf vertagte sich das HauS auf Dienstag. 'M) Laz rüh un« uer rite löst oll- !de. Srr Die ge- ster :nd Die mr° rnn die sich der mt- An- S«n ßer Sitzung vom 28 September. Am Freitag wurden im Reichstag« zunächst zehn Anfragen dem GeschäftSortmurigSauSschuß überwiesen. Vor Eintritt in dir Tagesordnung beschwor dann der Abg. NeuhauS (Dn) ein« heftige Auseinandersetzung mit Lem Zentrum herauf und zwar, weil er brhaup tete, der ZrntrumSführer Marx habe behauptet, die Rheinländer würden von Preußen vernachlässigt und würden ihre Geschicke selbst in die Hand nehmen. Der ZenrrumSaSg. Gürard wie, die Angriffe gegen Abg. Marx zurück und legte ein TceugelöbntS zum Reich Nr 116- Pulsnitzer Wochenblatt - Sonnabend, den 29 September 1923. Sen« 3. Amtliche Großhandels-Indexziffer/ Im Gesamtburchschnitt ergibt sich die auf den Stich, tag, den 25. September errechnete SroßßandelStndrx- ziffer das 3S.2 millionenfache der Vorkriegszeit. Reichs - Indexziffer der LebenShal- tungSkosten. Die Reichstndtxziffer der Lebenshal tungskosten stellt sich nach den Berechnungen deS Statistischen RrtchSamteS für den 24. September auf das 28 millionenfache der Vorkriegszeit. Ermäßigung des Goldzollaufgeldes. Für die Zett vom 29 September bi, 2. Oktober 1923 einschließlich beträgt da, Goldzollaufgeld 3189 999 900 Prozent gegen bisher 3 479 999 999 Prozent (eine Gold mark gleich 31900 000 Paptermark). Landabgabe. Der UmrechnungSsatz für die Abgabe der landwirischaftlichen, forstwirtschaftlichen und gärtnerischen Betriebe beträgt für di« Zeit vom 29. September bis zum 2. Oktober 1923 einschließlich 31900 000 für je eine Goldmark. Deutsche Nrzneitaxe: Die Schlüsselzahl beträgt ab 26. Trptsmber 1250000. Politik Washingtons.) Die amerikanische Ban kservereinigung hat auf ihrer Jahreskonferenz eine Entschließung angenommen in welcher die amerika nische Regierung mit Entschiedenheit aufgefordert wird, ihre Zsolierunaspolirik aufzugsben und eine akiioe Rolle in der Rrparotkonskommission zu spielen. An der Konferenz nahmen etwa 4000 Delegierte aus allen Staaten der Union teil. gegen 10 Uhr drangen 4 Offiziere und 20 Mann französischer Soldaten von Holz- kommend ungefähr S Kilometer in da, unbesetzte Gebiet ein. Sie ver langten von den Passanten auf der Straße Ausweise und mißhandelten eine Anzahl von Leuten in den Wirtschaften durch Gummiknüppel und Gewehrkolben. Plötzlich fielen auch Schüsse. Der IS jährige Arbeiter Hübner wurde getötet, 4 andere Arbeiter schwer oer letzt. Die Fron-ofen flüchteten nach Abgabe der Schüsse. dem Gebäude der ^Münchner Post" vor, um nach Waffen zu suchen. In der „Münchner Post" wurden 2 leichte Maschinengewehre, 40 Jnfanteriegswehre und eine Anzahl Handgranaten vorgefunden, alles Was- fen, deren Beschaffung durch die fortgesetzten Angriffe der Hitlerlsate auf das Parteiblatt sich notig gemacht hatte. Hinter den Lastkraftwagen der Landespolizei fuhr Hitler in seinem Privatwagen her, was den Schluß nahe legt, daß diese Aktion im Einvernehmen mit Hitler unternommen worden war. Es scheinen sich hieraus noch weitgehende Konsequenzen zu bilden. Der Reichswehrminister Dr. Geßler über seine Aufgaben. Berlin, 28 September. Der Reichswehrmini, ster Dr. Geßler empfing den Mitarbeiter des „Ber liner Tageblattes" zu einer Unterredung, in der er u. a. sagte: Sie fragen mich noch meiner Auffassung über die Lage Die Maßnahmen der Reichsregierung lassen den großen Ernst der Lage erkennen. Ich hoffe, daß die Ausnahmeverardnung die unruhigen Elemente von links und rechts daran verhindern wird, den Staat zu bedrohen und daß dis Verhäng ung dieser Ausnahmeverordnung sie von Umsturz, versuchen zurückhalten wird. Sollte sich diese meine Hoffnung nicht erfüllen, so werde ich nicht zurück- schrecken, meine Machtmittel gegen alle Unruhestifter, die die Not des Volkes für ihre selbstsüchtigen Zwecke ausnützen wollen, rücksichtslos und ohne Ansehen der Person eknzusetzen. Poincarees Beobachtnngsfrist. Parts, 29. September. Die Umtriebe dec Hit- lerorganisattonen wird hier zum Vorwande einer neuen Verschleppungstaktik angesehen. Poincaree ist entschlossen, eine Beobachtungsfrist von vier bis sechs Wochen verstreichen zu lassen, ehe er etwaigen deutschen Vorschlägen zur Regelung der Reparations frage näher treten will. Wöchnerinnen und magenschwachen Perso ne« werden die Süppchen aus Nestle's Kindermehl vielfach zur Erhalterin der Lebenskräfte, da sie dem Körper unter möglichster Schonung des Magen und Darms sehr hohe Nährwerte in wohlschmeckender und keicht verdaulicher Form zuführen. Löhne und Gehälter zwingen die Zeitungen zu einer weiteren Erhöhung der Bezugspreise. Die ersten Freilassungen. Aarlsruhe, 27. S-ptember. Wie «in Mitarbei ter der Karlsruher Zrttuna aus Keel erfährt, haben die Franzosen ein« groß* R-tbe von Deutschen, die in französischen Gefängnissen inhaftiert waren, grstern nach dem Bekanntwerden des Abbruches des passiven Widerstande- entlassen und nach Keel abgeschoben. Ser Trost sieht ab. Bochum, 28. September. Alle französischen Frauen müssen Innerhalb 2 Ta^rn das EinSruchSgeötet verlassen haben. Sie werden nervös. Gelsenkirchen, 28. September. In Brakel und Lünen wurden die Truppen am 27. SrptemSer alar miert, da Angriffe aus dem unbesetzten Gebiete «rwar- trt wurden, von 9,30 abends an wurden -L« Straßen Aus aller Welt. Lafpar, 29. S-Pt. (Ein Eisenbahnzvg in einem Fluß gestürzt.) B«: einem Eisenbahn- Unglück im Staate Wyoming in Nordamerika wurden 50—100 Personen getötet Drr E senbahnzug ist in folge Brückenzusammrnbruche» in einem reißenden Fluß gestürzt. — (W enn man keine Zeitung liest! Einen Auflauf gab e» in Saalfeld am Markt; dort erging sich eine Bauersfrau in wildem Wehklagen, daß sie sich da- Leben nehmen wolle. Sie hätte den Termin zur Bezahlung der Steuer versäumt und soll« jetzt anstatt 7 Millionen 41 Millionen bezahlen. So kommt «k, wenn man die Zritung abbestellt, in drr die SteuerLermine bekanntgegeben werden. betrüg- für dis Woche vom 30. September dis 10 Millionen Mk. für Abholer, ins Haus 100 000 Mk. mehr. Deutscher Reichstag. Sitzung vom 27. September. Nach längeren Fertenpaufen trat der Reichstag heute wieder zusammen. Das HauS war voll besetzt. Es sind de--dolb Beschränkungen der persönlichen Frei knit, des Rechtes der fiesen Meinungsäußerung ein schließlich der Pressefreiheit, des Verein«' und Ver lammlungerecht?, des Brief, Post-, Telegraphen? und Fernsprechgeheimnissee, Anordnungen von Haussu chungen und Beschlagnahmungen und gesperrt und die Passanten wurden nach Waffen durch sucht. Die Soldaten machten rücksichtslos von dem Gewehrkolben Gebrauch. Allgemein erwarteten die Franzosen aktiven Widerstand innerhalb des besetzten Gebietes. Die Grenzkontrolle wird in den letzten Ta- Nerordnuna geht dis Generalltaats kommissar Amerika. 28 September. (D i e Newyork. Nischen Bankiers gegen die Isolierung? Neueste Meldungen Aktion gegen die Münchner Arbeiterwehr. Rest. Schloßkeller, Dresden, Schloßstr. IS. Das zentral gelegene Spelsehaus und Bayrische Bierstuben hat infolge seiner preiswerten und vor züglich geleiteten Küche in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung genommen. Man kann daselbst, was für Fremde besonders angenehm ist, be reits ab früh 8 Uhr zu erschwinglichen Preisen warme Speisen erhalten. Zum Ausschank gelangen echt bay rische Biere. In den anheimelnden Räumen im Parterre und 1. Etage spielt abends je eine Kapelle. Der Besuch ist bestens zu empfehlen. An unsere Leser! Die weitere starke Steigerung des Papierpreises, Frachten, der Kohlen, des elektrischen Stromes, Kosten des gesamten Nachrichtendienstes, sowie DIeue Index-Ziffern. Stand der Goldmarkt. (Birechnet nach den amtlichen MiNelkmS für Auszahlung Arwyork,) Nach dem Geldkurs am 27 9. 33 810478, MitteikurS 33 904 761, Briefkurs 33 387 143. MtttelkurS 26 9.: 30 000 000. 25. 9. 28 809 523. 24 9. 35 000 000. Erhöhung der Schlüsselzahl für den Personentarts: Die Schlüsselzahl für den Eisen- bahngütertarif bleibt einstweilen unverändert. Die Schlüsselzahl für den Personen, und Gepäcktarif wird vom Dienstag, den 2. Oktober ab auf SO Millionen, also um 50 °/o erhöht. An der viertägigen Gültigkeit der Fahrkarten tritt eine Senderung nicht «in, München, 29. September. Gestern abend gegen Uhr fuhren, wie der „Vorwärts" berichtet, mehrere Panzerwagen und Lastautomobils mit schwer bewaff neter LandespoUZsi vor dem Gewerkschaft-Haus und ab. Damit wurden di« erregten Wogen wieder ge- glätter. Da- Haus behandelte dann zunächst noch eine Aenderung des Bankgesetze-, die angenommen wurde. Ein Zentrum-antrag zur Wiederbelebung der industriellen und gewerblichen Tätigkeit im Ruhrgebiet Mittel und Aufträge zu gewähren, wurde ebenfalls angenommen. Sodann trat das HauS in Lie Be sprechung des deutschnattonalen Antrages auf Aus. Hebung de- Ausnahmezustände.« für daS Reich und des kommunistischen Antrages auf Beseitigung des bayrischen Ausnahmezustandes. Drc Kommunist Kaeh- PEttsche Derrtsckes Reich. — (147 Millionen Goldmark wertste- ständige Anleihe) Wie es heißt, sind insgesamt 147 Millionen Goldmark, etwa 35 Millionen Dollg- auf drs Wertbeständige Anleihe des Deutschen Reiches gezeichnet morden. Das spezialisierte Zsichnungeer- gebnis steht noch ans, sodaß z. Zt. noch nicht zu sa gen ist, wieviel hiervon auf freiwillige Zeichnungen und wkevkl auf Hingabe von Gegenwerten auf Grün der Verordnung über dis Ablieferung von auslän dischen Vermögensgegenständen entfällt. — lAusnahmezustand in Bayern) Der' bayrische Ministsrrat hat dem Regierungspräsidenten und früheren Ministerpräsidenten n Kahr die Exe kutivgewalt als Gsneralssoatskommlssar in Bayern übertreten Hitler und sein Kampfstund. sowie die Vaterländischen Verbände stellen sich hinter Kahr. Verschieden? eins lägige Paragraphen der Verfassung des Deutschen Reiches und der stcyrischen Verfassung-;, urkunde werden vorübergehend außer Kraft geletzt.