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Nr 109. Pulsnitzer Wochenblatt — Donnerstag, den 13. September 1923 Seite 2. des" —, zu errichten, und dann sei der Weg aus j allen Nöten geebnet. Wenn man die kommunistischen Verheißungen liest, so muß man an die Kochbuch rezepi? denken, in denen gesagt wird: Man nehme so und so viele Eier und so und so viel Butter usw. Die Kochbuchrezepts können heute leider von den meisten Menschen nicht mehr befolgt werden, weil di- nötigen Eier nicht zur Hand sind, und so ähnlich steht es auch mit den kommunistischen Rezepten. Die Kommunisten reden von der Machtergreifung im Staate so, als wenn das eine ganz einfache Sachs wäre, als wenn die Arbeiter nur zu wollen brauch ten, um den ganzen Staat in der Tasche zu haben. Woher wissen denn die Kommunisten, daß die Sache so leicht geht? Das, was sie zu erreichen wünschen, kann nur erreicht werdrn durch einen Bürgerkrieg. Wissen die kommunistischen Agitatoren, die in Ver sammlungen und Zeitungrartikeln ihre VürgerkriegZ- parolen loslassen, denn so sicher, daß bei einem Bür gerkriege die Arbeiterschaft siegen würde? Es sollen, so heißt es da sehr schön, olle Faschisten entwaffnet werden. Was aber dann, wenn die bösen Faschisten ihre Waffen nicht so ohne weiteres hergeben? Die Kommunisten behaupten, der Bürgerkrieg sei nicht mehr zu vermeiden. Von rechts würde losgeschlagsn werden Natürlich müssen wir für diesen Fall ge rüstet sein, aber die Arbeiterschaft würde sich dann in einer viel besseren Lage befinden, als wenn sie der angreifrnde Teil sei. Weite Kreise der Bevölkerung, die vor allem eine Aufrechterhaltung der Ordnung wünschen, hätte sie dann auf ihrer Seite, während dieselben Kreise wahrscheinlich ins andere Lager über gingen, wenn das Proletariat einen Bürgerkrieg her- vorrief Und wenn dann der große Sieg erfochten wäre, ist es denn dann so sicher, daß es der neuge backenen Arbeiter- und Bauernregierung gelingen wird, uns bessere Verhältnisse zu schaffen, besonders dann, wenn durch den Bürgerkrieg unsere Wirtschaft noch mehr zerrüttet würde als bisher. Denn darüber dürften sich wohl die Kommunisten auch nicht im Zweifel sein, daß bei den Kämpfen, die sich dann entspinnen müßten, wenn die Arbeiter ihrs Rezepts befolgten, unser wirtschaftliches Elend noch mehr ver schlimmert wird, daß insbesondere die NahrungS- mittelversorgung der Städte ins Stocken käme. Hat denn die russische Sowj-tregierung, die uns so oft als Vorbild hingestellt wird, mit den Schmierigkeiten in ihrem Lande fertig werden können? Hat sie es verhindern können, daß die Nahrungsmittelzufuhr nnch den großen Städten versagte und die Bevölke rung aus diesem Gründe schwer leiden mußte?" Dresden. (Nullen-Wahnsinn.) Die Kas. fiererin eine« hiestgen Milchgeschäfte» wurde abend» beim Zählen der Tageskasse wahnsinnig. Dresden. (Blutige Erwerbslosen-Un- ruhen in Dresden.) Das Presseamt des Polizei präsidiums teilt folgendes mit: Nach Schluß einer am Dienstag vormittag im Tivoli stattgefundenen Versammlung des Revolutionären Erwerbslosenrates bildete sich ein Demonstrationszug nach dem Neuen Rathause. Da für den Revolutionären Erwerbs- losenrat das Verbot des Versammeln« unter freiem Himmel noch besteht, mußte dem Zuge von der Polizei entgegengetreten werden. Da das in der Kreuzstraße eingesetzte Polizeikommando von den Demonstranten mit Flaschen und Steinen beworfen wurde und in bedrängte Lage kam, wurden von ihm einige Schreckschüsse abgegeben, wobei Verletzungen von Personen vorgekommen sind. Dresden. (Seneralappell de» kommu nistischen Selbstschutze».) Der Verband Säch sischer Industrieller schreibt: Auf «rund der in der Presse veröffentlichten Berichte über den «eneralappell de» kommunistischen Selbstschutz«» und über die dabei in Gegenwart de» Politeipräfidenten Menke au»g«- sprochene Drohung de» Stadtbaurat» SierkS, alle Ar- Leiter, die nicht freiwillig sich dem Selbstschutz an- schließen wollen, mit Gewalt au» den Wohnungen zu holen und mit dem blanken Bajonett zu dem Selbst schutz zu kommandieren, hat der verband Sächsischer Industrieller sofort an den Retchrinnenminister Soll mann «in Telrgramm g«richt«t und in diesem ersucht, di« sächsischen Arbeiter, fall» die veröffentlichte Mel dung richtig ist, gegen derartige in Sachsen neue Pro- duktionrstörungen provozierende und mit der Verfas- sung nicht im Einklang stehende Vergewaltigungen mit allen Mitteln zu schützen. Dresden. (AngrlfseaufeineDresdner Zeitung) Die „Dresdner Neuesten Nachrichten" teilen folgendes mit: „Während des Druckes der Zei tung drangen eine Anzahl Demonstranten in die Druckereiräume ein und ebenso in die Redaktion, in der zu dieser Zeit nur noch ein Redaktionsmitglied anwesend war. Sie verlangten unter Gewaltan drohung einen Widerruf des auf Grund der polizei lichen Angaben veröffentlichten Berichtes. Sie er- klärien, die Angabe, es sei aus der Menge ein Schuß gefallen, treffe nicht zu und forderten, daß durch ein Extrablatt diese Mitteilung sofort widerrufen werde, andernfalls sie der Zeitung und dem Chefredakteur schwere Gewaltmaßregeln für den Abend androhten. Die Redaktion hat gar nicht über eigene Wahrnehmun gen berichten können, sondern sich genau an die ihr von beamteter Seite gegebenen Mitteilungen gehalten. Wenn einzelne Teile des Berichtes Irrtümer ent halten, so sind diese durch die Polizei selbst nach Fest stellung der Tatsachen und genauer Untersuchung richtig zu stellen Daß eine Redaktion bei völlig objektiver Erfüllung ihrer Pflicht in dieser Weise in sultiert wird, beleuchtet grell die Zustände." — Bei dem Umzüge handelt es sich, wie von polizeilicher Seit« mitgeteilt wird, um einen Zug Nichtorganisierter Erwerbsloser unter Führung des bekannten Agitators Bellmann, der sich schon wiederholt sehr unliebsam bei den Dresdner Unruhen hervorgetan hat, einige Male schon verhaftet, aber immer wieder freigelassen wurde. Infolge der Unruhen, dis sich bis in dis Abendstund n htnzogen, hatten dis meisten Läden im Innern der Stadt, besonders in der Nähe des Neuen Rathauses, geschlossen. In das Friedrichstädter Kran kenhaus wurden am Nachmittag acht Verletzte ein- geliefert. Dresden. (Der „Kamerad" erscheint nicht mehr) Der „Kamerad", die amtliche Zeit schrift des Sächsischen Militärvereinebundes ist auch ein Opfer der über da« Zeitungsgewsrbe hereinge- brochenen Krisis geworden, er stellt vorläufig sein Erscheinen ein. — (Dr. Geßler tritt unterkeinsnUm- ständen zurück) Wie wir non unterrichteter Seite erfahren, haben es der Reichspräsident und dis Reichs, regierung abgelehnt, auf die Wünsche des sächsischen Ministerpräsidenten einzugehen. Der Reichswehr Minister Dr. Geßler werde unter keinen Umständen zurücktreten. — (DieReoolutionierungsplänsder Komm uni st en) Nach einer Mitteilung des „Volks- blattes", des kommunistischen Organs für den Be zirk Ostsachsen, hat der Landrsvorsland der K. P. D.- Sachsen die Dresdner Regierung aufgefordert, das Demonstrationsverbot sofort aufzuhebsn und späte stens bis zum 15 September die an dem Blutbad schuldigen Offiziere, sowie die faschistischen Provoka teure in der Polizei zu entlassen. Tut dis Regierung dies nicht, dann entzieht die Kommunistische Partei der Reaierung sofort ihre Unterstützung. Rochlitz. (Land«»posauu«afrst.) Mehr al» 400 Posauu«nbläs«r hatten sich am Sonntag hier eingrfunden, um da» 22. Land«»posaunenf«st zu be geh«». Mit «türm Abendgrusse auf dem Marktplatz« begannen am Sonnabend die Festlichkeiten. Morgen- Musiken unter Leitung de» Landeiposaunenmeister» Müller «röffneren den eigentlichen Festtag. Dann wur den stark besucht« Festgotterdienste in den Kirchen ab gehalten. Pfarrer Luthardt au» Niederau und Pfar rer Wendelin au» Drerden waren die Festprediger. Nach abermaliger Marktmusik fand am Nachmittag im Garten dr» Schützenhaus«» eine Festversammlung state, bet der verschieden« Ansprachen gehalten wurden. Meißen. (Die heutigeJugend unddas Geld) Wie die heutige Jugend mit dem Gelds umgeht, zeigt ein Fall, der sich am Freitag noch- mittag an der hiesigen Roten Schule abspielte Einige Schüler, die aus dem 1. Stockwerk des Schulhauses schauten, warfen untenstehenden Kindern etwa 30 bis 40 Hundertmarkscheine zu Selbstverständlich herrschte unter den Kindern, von denen jedes einen Schein erwischen wollte, ein großes Durcheinander und oben freuten sich die Bengel über ihren Unfug Ein trauriges Zeichen der Zeit — (Ein beschämendes und tiesbstrüb liches Bild von der Wertlosigkeit unserer Mark) kann man, so schreibt ein alter Freund des „Vogtl. Anz." in Plauen fast tagtäglich auf den Straßen und Plätzen unserer Stadt beobachten, in dem man verstreut in Mül! und Schutt zerrissene Geldscheine, im Werte von 2 bis 500 von Pap'ermark liegen sieht. Gewiß kann man sich heute für einen Fünf-, Zehn- oder selbst Hundertmarkschein im Grunde nichts mehr kaufen, aber das ist doch noch längst kein Grund, die Geldscheine zu zerreißen und achtlos auf die Straße zu werfen. Biel wenig machen ein Viel. Wer durchaus glaubt, sich der geringwertigen Popierscheine entledigen zu müssen, würde gut tun, sie irgend einer Sammelstelle für wohltätige oder gemeinnützige Zwecke, Ferienkolonie usw. zuzuführen, wo sie gesammelt und gegen größere Scheine ringe- wechselt werden können. Es würde dann mit dem bei Seite geworfenen Papiergeld doch noch manches Gute gestiftet werden können, während es sonst der Allgemeinheit vollständig entzogen wird. Es ist ein überaus trauriges Zeichen der Zeit, daß eine solche Ermahnung überhaupt erst nötig ist. Ehedem hieß es: „Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert!" Heute scheint das Sprichwort zu lauten: „Was nicht mindestens ein Hunderttausendmarkschein ist, kann mir gar nicht imponieren I" Freiberg. (Ein Zeichen unserer Zeit.) Der „Freiberger Anzeiger" meldet: Am vergangenen Sonnabend, abends in der achten Stunde verlangte der Friseurmeister Riemer in der Albertstraße polizei liche Hilfe, weil in seinem Laden ein junger Mann sei, der mit den Kunden eine Schlägerei angefangen habe, einen Schlagring benutze und verschiedene La dengegenstände zerschlage Dem Ruhegebot des dort hin entsandten Polizeibeamten leistete der Mann keine Folge, sondern vergriff sich sofort an dem Beamten, sodaß letzterer gezwungen war, sich zu wehren und von seinem Gummischläger Gebrauch zu machen. Der Ruhestörer, ein Erwerbsloser von hier, wurde mit großer Anstrengung aus dem Laden gebracht und die widerliche Szene setzte sich auf der Straße fort. Statt dem Polizeibeamten Hilfe zu leisten, nahm das Publikum, das sich zahlreich angesammelt hatte, Partei für den Ruhestörer und entriß dem Beamten den Gummischläger, sodaß er gegen seineu Angreifer macht los wurde. Erst durch Hinzukommen eines zweiten Polizeibeamten konnte dis Ruhe wiederhergsstellt werden. Geringswalde. (Der Dollarsegen) Der Sohn des früheren Gärtnereibesitzers Zschau, der gegenwärtig mit seiner Frau aus Chikago hier zu Besuch weilt, brachte, um die Not einzelner Volks kreise zu lindern, in Geringswalde 50 Dollarscheine zur Verteilung. 3. sächs. Handwerkertag in Dresden. Im Zeichen größter wirtschaftlicher Not fand am Sonn abend und Sonntag in Dresden der 3. sächsische Handwerker tag statt, aus dem eine Fülle von sachlichen und Lebensfragen des Handwerks zur Beratung kamen. Zum ersten Punkt „Die Auswirkungen des Währungsverfalles aufdas Handwerk und die Einführung einer wertbeständigen Preisbildung" hielt der Syndi kus des Landesausschusses des sächsischen Handwerks, Weber (Dresden), das Referat. In mehrstündigen Ausführungen kenn zeichnete Weber die trostlose Lage des sächsischen Handwerks, durch die sie infolge der Wucher- und Preispolitik der Regie rungsstellen hincingeraten sei. Gerade das Handwerk sei recht los allen Uebergriffen in der Preisbildung von seilen der Roh stofflieferanten ausgesetzt, ohne sich andererseits bisher durch Festsetzung von Goldpreism für Handwerkerarbeiten wehren zu können. Der Redner wandte sich dann gegen die Ueberteue- rung der Rohstoffe durch die Industrie. Die handwerkerliche Abjatzbasis lieg: in der Hauplsache bei den Inlandsverbrau chern, und da sei cs bedauerlich, daß selbst die Industrien, die für sich Goldpreise beanspruchten, die gerechtfertigten Preise der Handwerker sehr oft nicht anerkennen. Das Handwerk könne nur durch Solidarität in seiner Preisgebarung ollen Schäden begegnen. Das Handwerk müsse dasselbe Recht der Rohstoff lieseranten beanspruchen. Ebenso müßten die Behörden mehr Entgegenkommen gegenüber dem Handwerk zeigen. Auf Grund des Vortlages wurde beschlossen, der Voll sitzung am Sonntag eine Entschließung oorzulegen, in der es u. a. heißt: „Der Handwerkertag fordert die Beseitigung der Kon- trollausschüsse, die durch ihre unüberlegten Eingriffe in die Betriebe einen großen Teil von Schuld an der entstandene« Notlage und dem Warenmangel tragen, ferner die Beseiti gung der Marktstandsgerichte, der Preisschilderoerordnung, der Wuchergerichtsverordnung und der Verordnung über die Notstandsversorgung Der Handwerkertag fordert ferner die unverzügliche Schaffung einer stabilen Währung und Einfüh rung wertbeständiger Preisbildung. Der Sächsische Hand werkerlag verlangt, daß Reichsmittel und der Besitz zur Ga rantieleistung herangezogen werden, damit auch dem wirt schaftlich Schwachen die Teilnahme an dem wertbeständigen Güterverkehr möglich ist." Dann schilderte der Geschäftsführer Goldammer (Glau chau) ein« große Anzahl von Hebelgriffen der Kontrollausschüsse und der Preisprüfungsstellen, die ohne Sachkenntnis und zum Teil mit Unterstützung der proletarischen Hundertschaften Wert« beschlagnahmt und dem Handwerker nur einen geringen Elsa? dafür geboten hätten. Zum nächsten Punkt: Stellungnahme zum ENt' wurf des B eru ss schulg e s es wurde eine EnlschlteßunS angenommen, in der der Handwcrkertag eine gesetzliche Reg«' lung des Berufsschulwesens erst nach Beendigung des Dualis mus zwischen Kultus- und Wirtschastsministerium fordert. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete die neue Gemeindevcrsasjung und ihre Auswirkung auf das Handwerk, worüber der Stadtocrordnetenvol' sicher, Obermeister Lunze (Bautzen) referierte. Die Gemeinde Verfassung beseitige bewährtes Alles und setze unerprobtes Nellt? an dessen Stelle. Redner empfahl, dort, wo kein Block der bürgerlichen Parteien zustande komme, das Zusammengehen der wirtschaftlichen Gruppen. Ja mittleren Orten müsse e'" Zusammengehen der rechtsstehenden Parteien versucht werden, um einige Vertreter des Handwerks durchzubringen. — Reichs' iagsabgeordneter Obermeister Biener (Chemnitz) verurteilte säM die bisherige Teilnahmslosigkeit vieler Handwerker an den bi' sentlichen Wahlen und stellte sich im übrigen aus den Stand' punkt des Berichterstatters. Auch Landtagsabgeordneter RMS sprach in gleichem Sinne und mahnte zum Zusammengehen de- Handwerker. Schließlich fand noch eine Entschließung zur Wirtschaft' Politik Annahme, in der cs heißt: , „ „Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Handwerk had^ sich in den letzten Monaten und Tagen katastrophal zugesM Zahllose Handwerkerexistenzen find ihrer Selbständigkeit »er lustig gegangen und weitere große Teile des Handwerks liege" darnieder, da keinerlei Aufträge und Arbeiten mehr eriea werden. Durchgreifende Maßnahmen müssen unverzM'" getroffen werden, sollen nicht große Teile der Berussange hörigen in der nächsten Zeit der Erwerbslosenfürsorgc a" heimfallen." , Der Sonntag Vormittag vereinigte die Handwerker w»' der in den beiden Ausstellungsjälen zu einer großen Kundgeb^ des sächsischen Handwerks, über die in nächster Nummer ben" trt werden wird. . Politische NsmdWaU Deutsches Reich. Berlin, 11. Scptbr. (Dr. Stresemanns D e ständtgungs wille) Dr. Stresemann gab dem ltner Korrespondenten der „Baseler Nachrichten" ein If"« view, dem wir folgendes im Auszug entnehmen Dr. TtAu, mann sagte: Die wichtigste Aufgabe der deutschen Po/,.« sei zur Zeit die Sanierung der deutschen Wirtschaft. InIU der Verhältnisse sei diese Sanierung auf organifatoril«^ Wege schwer. In Anbetracht der Verhältnisse an der könne als Zielpunkt lediglich die Herstellung der ButM.§ rung des ordentlichen Etats, nicht aber des Gesamtetats Aussicht genommen werden. Man sei dabei, ein wesen» . erleichtertes und übersichtliches Steuersystem auszubauen. ° aber keineswegs eine Herabsetzung der Steuern beveu Lediglich die Kohlensteuer soll herabgesetzt werden, uM Industrie die geringe Exportmöglichkeit zu erhalten, die , noch geblieben ist Wetter sagte Dr. Stresemann: ZU Wehrpflicht des Besitzes gehört auch die Wehrpflicht st, Arbeit. In diesem Zusammenhänge seien als elftes w , beständige Löhne sestzulegen. Die Löhne dürsten aber , bet nicht in unsinniger Weise in die Höhe geschraubt den. Dann kam der Kanzler kurz auf das Verhältnis ,, Reiches zu den Ländern zu sprechen und erklärte: V'„j, werden diese Verhältnisse durch die ganz verschiedene politische Einstellung verschärft, wie diese z. B. in der gierungszusammenfetzung Bayerns und Sachsens zum drucke komme. Vielleicht wird? hier eine Aenderung I treten, wenn die Absicht des Reiches, den Ländern I größten Teil ihrer finanziellen Selbständigkeit wieder