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Nr 104 Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, ven 1. September 1883. Seite 2 wesen entstehenden Kosten soll eine FmersHutzsteuer erhoben werden. Hierzu sollen alle Lrundstück»«ig«n tümer, sofern sie nicht der freiw. Feuerwehr Pulsnitz aktiv angehören oder bereit- SO Jahre im Dienste der- selben gestanden haben, herangrzogen wrrden. Der Hau-besttzer kann dir genannte Steuer anteilig auf die Mieter umlegen. Mieter, die der freiw. Feuerwehr angehören oder derselben SO Jahr« angehört haben, bleiben ebenfall» von der Treuer frei, auch wird dir Steuer bei Witwen, der Ehemänner unter gleichen Voraussetzungen befreit gewesen waren, nicht erhoben. Die Steuer soll mit Wirkung vom 1 Juli 1923 in Form «ine- vom Stadlrat noch festzusetzenden Zuschlag- »um Brandkafsenbeitrag« erhoben werden. Der Ent wurf wird nach kurzer «u-sprache einstimmig genehmigt. 3. Wegfall der diesjährigen Stadtrat-ergänzung-. wählen. Infolge der am 18. November 1923 stattstn- denken Neuwahlen der Semeindeorrordneten wird auf schriftlich «ingebrachten Vorschlag des Rattvorstande« einstimmig beschlossen, von einer Stadtrat-ergänzung-- wähl vor diesem Zeitpunkte abzusehen. 4. Dritter Nachtrag zur Semeindesteuerordnung. Von einer Erhebung der Wertzuwachlsteuer wird in Zukunft Abstand genommen, dafür soll der städtisch« Zuschlag zur Vrunderwerbssteutr von 2 auf 4 v. H. erhöht worden. Dieser Erhöhung wird feiten- der Stadtverordneten einstimmig zugestimmt. ö. Erhöhung der Tanzeintrttt-kartensteuer. Vom Rate war ein« Erhöhung derselben von LO auf 5000 Mark beschlossen worden. Herr Klotzsche beantragt, den Steuersatz auf 10 000 M zu erhöhen. Dieser Er- Höhung wird einstimmig zugesttmmt und der Rat ge» beten, dem Beschlusse beizutreten. 6. Vergnügung-steuerordnung. Letztere ist abge» ändert und den neuen gesetzlichen Bestimmungen an. geglichen worden. Den Abänderungen stimmt da- Kollegium einstimmig zu. IV. Go. Anfragen und Anträge: Herr Klotzsche beantragt, zukünftig alle Bekannt, machungen de» Stadtrate-, die von besonderem In. Kresse für die Allgemeinheit sind, auch in der Bolkr- zeitung zu veröffentlichen. Nach längerer Au-sprache, an der sich mehrer« Stadtverordnet« beteiligt«» und Herr Stadtrat Beyer verschieden« Aufklärung«» gab, wurde von Herrn Zimmermann ein Antrag dahingehend ge stellt, daß die Veröffentlichungen der Bekanntmachungen wie bikher in dem für die Stadt Pultnitz vorgesehenen Verordnungsblatt« (Pul-nitzer Wochenblatt) rrfolgrn solle. Den Pul-nitzer Nachrichten und d«r Volkszei tung werden dies« Bekanntmachungen zur kostenlosen Aufnahme zugestellt, außerdem sollen sie an Anschlag säulen veröffentlicht werden. Der Antrag Klotzsch« wird mit 8 gegen 4 Simmen abgelehnt, während der Antrag Zimmermann gegen 3 Stimmen angenommen wurde. Herr Lindner äußert den Wunsch, daß die Veröffentlichung der Bekanntmachungen nicht nur in der RathauSflur erfolgen möchten, sondern an ver schiedenen geeigneten Stellen in der Stadt. Von Herrn Schäfer wird eine Beschwerde über zu geringe Ent- Die schöne Kalifornierm. 11) Roman von H. Courths > Mahler. Nachdruck verboten. Als Hans den Brief gelesen hatte atmete er tief auf und sah zu Rose-Marie hinüber, die mit ihm am Früh stvckstisch saß. »Rose Marie, würdest du mit mir auswandern nach Kalifornien?' fragte er unvermittelt. Sie sah erstaunt auf. .Wie kommst du auf diese Frage, Hans?' Er reichte ihr den Bries. »Lies, bitte!' Sie las den Bries durch, ließ ihn dann finken und sah den Bruder mit großen Augen an. »Das ist allerdings ein seltenes Anerbieten. Vielleicht ist es das Glück, das aus dich wartet. Du mußt dich jeden- salls bei Mister Garring vorstellen." Hans atmete abermals lies aus. »Und — wenn er mich würde engagieren wollen — wenn mir wirklich dieses Glück blühen sollte — würdest du dann mit mir noch Kalifornien gehen?' »Sofort — überallhin! Aber — bedenke nur, was beute eine Reise nach Kalifornien kostet, Hans — ein Vermögen. Wo sollen wir das hernehmen? Für dich würde es vielleicht die Firma bezahlen — aber für mich?' Er faßte ihre Hand. »Ich würde die Stellung nur unter der Bedingung annehmen, daß du mich begleiten darfst In Dollars ge rechnet, ist das garnicht so schlimm, man müßte mir wenig stens das Reis geld für dich vorschießen. Denn ohne dich gehe ich nicht fort — um keinen Preis würde ich dich allein lassen' Sie faltete die Hände zusammen und blickte ernst vor sich hin. »Hans — wenn ich dir eine Last würde, wenn dein Glück daran scheitern sollte, daß du nicht ohne mich gehen willst.' - »Host du mich allein gelasten, als ich in der Not war, als ich aus dem Felde zurückkam?' Sie seufzte. »Das war etwas anderes, Han«.' »Nein, es war dasselbe, meine kleine törichte Schwe ster! Mache nicht so traurige Auaen; sonst bist du doch immer die Tapfere, Unverzagte Warren wir ab, was bet diesem Besuch herauskommt.' "Jedenfalls gehst du hin?' »Gewiß — und vielleicht komme ich nit einem glän zenden Dollarenqagement heim. Wo wohnt doch dieser Mister Garrtng?" Rose Marie sah in dem Briese nach. „Im Eden-Hotel.' Hans stutzte. Daraus hatte er beim Lesen des Schrei- lohnung der R-inigung-frauen in der Schule oorge- bracht. Aufklärung hierüber «rsolgt durch den Rat-, vorstand. Herr Klotzsch« fragt an, wa- der Rat angestcht- der hohen Kohlenpreis« und der geringen Kohlenzufuhr zu tun gedenke, um einer Katastrophe oorzubeugen. Er bittet in der nächsten Sitzung um Au-schluß über getroffene Maßnahmen. Herr Nier bringt die einseitige Absperrung der Dörfer, hinficht, lich der dort erzeugten Leben-mittel zur Sprache und bemerkt, daß in dieser Beziehung' Gegenmaßnahmen getroffen werden möchten. Er wirft dabei dis Frage auf, ob nicht inbezug auf Arbeit-oerhältniff« usw. Druckmittel au-geübt werde» könnten. Auch von an, deren Stadtverordneten wurden weiter« Uebelstände in der Lebensmittelversorgung gerügt. Schluß der Sitzung '/.10 Uhr. — Hierauf nicht, öffentlich« Sitzung. : Sport ; Turnen Z Spiel Handball (D. T ). Am 19. August: Oberlichtenau 1 gegen Großröhrsdorf 1. Das Spiel mußte wegen Unwetter abgebrochen werden. — Am 26. August: Oberlichtenau 1 gegen Klotzsche 2 — 2 : 1 (2 : 1). Wochen-Spielplan Dresdner Theater. Opernhaus: Sonntag, den 2. Sept. „Die Fledermaus", 7—10; Montag, den 3. Sept. „Die Zauberflöte", 7—10; Diens tag, den 4. Sept. „Sizilianische Bauernehre", „Der Bajazzo", 7—g. 10; Mittwoch, den 8. Sept. „Der Freischütz", 7—°/Z0; Donnerstag, den 6. Sept. „Der fliegende Holländer", '/,8—'/ZO; Freitag, den 7. Sept. „Die Gärtnerin aus Liebe", g. 10; Sonnabend, de» 8. Sept. „Tristan und Isolde", '/,6—n. 10 ; Sonn tag, den 9. Sept. „Madame Butterfly", '/,8—10; Montag, den 10. Sept. „Boris Godunow", '/,7—10 Schauspielhaus: Sonntag, den 2. Sept., außer Abon nement: „Egmom", 6—n. 10; Montag, den 3. Sept. Anrechts- reihe X „Wechsler und Händler", */-8—*/Z0; Mittwoch, den 5. Sept. Anrechtsreihe ä „Maria Stuart", 7 ^11; Donnerstag, den 6. Sept, außer Abonnement: „Egmont", 6—n. 10; Freitag, den 7. Sept. Anrechtsrcihe ä „Das Frauenopfer", V,8—g '/«IO; Sonnabend, den 8 Sept. Änrechtsreihe > „Schneider Wibvel", V-8—n. 10; Sonntag, den 9. Sept, außer Abonnement: „Maria Stuart", 7- '/«11; Montag, den 10. Sept. Anrechtsreihe 8 „Wechsler und Händler", '/,8—'/«IO. Marktpreise in Kamenz am 30 August 1923. In Kamenz wurden heute für gute, gesunde, trockene und sofort lieferbare Ware je 50 Kilogramm gezahlt: Weizen I6000000 bis 16 800 000 Mk., Roggen 12 500 000- 13 000 000 Mk, Gerste 12 000 000-13 500 000 Mk., Hafer N 500 000-13 000000 Mk, Heu 300 000 Mk., Futterstroh 300000 Mk., Streustroh 260 000 Mk., Flegelstroh - Mk., Kartoffeln 2 500 000 Mk, Butter — Mk., Eier — Mk Ferkelmarkt. Ferkel, Preis pro Stück: höchst. 18000 000 M, mittlerer 12000000 M, niedrigster 9000000 M. Dresdner Produktenbörse vom 3i August. (Amtliche Notierungen.) Weizen, inländischer 18,5 bis IS,5 Mill, ruhig. — Roggen, inländ, 14,5 bis 15,5 Mill., ruhig. — Sommergerste, neue, 16 bis 17 Mill., fest. — Wintergerste, neue 15 bis 16 Mill, fest. — Hafer 15 bis 16 Mill., fest. — Raps IS bis 20 Mill , fest — Mais mixed 18 bis IS Mill., ruhig. — Mais, Laplata, IS bis 20 Mill., ruhig. — Wicken 15 bis 16 Mill, fest. — Peluschken 16 bis 18 Mill., ruhig. — Erbsen 23 bis 30 Mill., fest. - Rotklee 200 bis 225 Äill., fest. — Trockeufchnitzel 7 bis 7,2 Mill., fest. — Zuckerschnitzel 8,5 bis 10 Mill., fest. — Kartoffelstöcke» 18 bis IS Mill., fest. — Wcizenkleie 8 bis 8,5 Mill., fest. — Roggenkleie 8 bis 8,5 Mill., fest. — Weizenmehl 31 bis 46 Mill., fest. — Roggenmehl 25 bis 27 Mill, fest. Die Preise verstehen sich per 50 Kilogramm. Rotklee, Mehl, Erbsen, Wicken, Peluschken und Lupinen tn Mengen unter 5000 Kilogramm ab Lager Dresden, alles andere in Mindestmcngen von 10000 Kilogramm waggonfrei Dresden. Schlachtviehpreise auf dem Viehhof Dresden vom 3V. August. Wertklassen Preise für 1 Pfd in Mark für Lebendgew. l. Rinder. Ochsen: 1. Vollfleisch, ausgem. höchst. Schlachtwerte bis zu 6 Jahren 2. Junge fleischige, nicht ausgem., altere ausgem. 3. Mäßig genährte junge, gut genährte ältere . 4. Gering genährte jeden Alters 8. Bullen: 1. Vollflerschige ausgewachsene höchst. Schlachtwertes 2. Dollfleischige, jüngere 3. Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 4. Gering genährte L. Kalben und Kühe: 1. Vollfleisch, ausgemast. Kalben höchsten Schlachtwertes 2. Vollfleischige, ausgemäst. Kühe höchst. Schlacht wertes bis zu 7 Jahren 3. Aeltere ausgemästete Kühe und gut entwickelte jüngere Kühe und Kalben 4. Gut genährte Kühe und mäßig genährte Kalben 5. Mäßig und ger. gen. Kühe und ger. gen. Kalben 46 H. Kälber. 1. Doppelender . . . . 2. Beste Mast- und Saugkälber 3. Mittlere Mast- und gute Saugkälber 4. Geringe Kälber 6t0000 540000 490000 640000 540000 490000 440000 S40000 840000 740000 1 III. Schafe. 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel 2. Aeltere Masthammel 3. Mäßig genährte Hammel und Schafe 83 IV. Schweine. 1. Vollfleischige der feineren Nassen u. deren Kreuzung, im Alter bis zu li/g Jahre 2. Fettschweine 3. Fleischige 4. Gering entwickelte 5. Sauen und Eber Ausnahmepreise über Notiz. 1240000 1290000 1190000 Voraussichtliche Witterung. Sonntag: Abwechselnd heiter und wollig, windig, ziem lich kühl, Regenschauer. - Montag: Ziemlich heiter, trocken, nachts empfindlich kühl, tagsüber wärmer, später wieder allmählicher Wetterumschlag. — Dienstag: Ziemlich trüb, windig, mäßig warm, Regenfälle. Kirchen-Nachrichten. Lichtenberg. Sonntag, den 2. September, 14. S. n. Trin.: '/,9 Uhr Gottesdienst mit Predigt. — 2 Uhr Trauung. — Aufgebote«: Richard Paul Müller, Schmied hier, ledig, und Anna Frida Müller, Weberin hier, ledig. Großnaundorf. Sonntag, den 2. September, 14. S. n. Trin.: 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt (Apvstelgesch. 12, 1- 11). — Dienstag, den 4. September, '/,9 Uhr abends Jungfrauenverein (ältere Ab teilung) im Pfarrhause. — Mittwoch, den 5. September, »/,9 Uhr abends Jungfrauenverein «jüngere Ableitung) im Pfarrhause. Oberlichtenau. Sonntag, den 2. September, 14. S. n. Trin.: »/>9 Uhr Predigtgottesdienst. — 10 Uhr Kindergottesdienst (2. Abl.). — 2 Uhr Trauung. — Dienstag, den 4. September, abends V,9 Uhr Jungfrauenverein. Reichenbach. Sonntag, den 2. September, 14. S. n. Trin.: >/,9 Uhr Lcsegottrsdienst. Kollekte für Dittelsdorf. bens garnicht geachtet. Im Eden Hotel? Das war doch dasselbe Hotel, in dem seine schöne Unbekannte adgestiegen war. Immer wieder war er in den vergangenen Wochen daran oorübergegangen und hatte sehnsüchtig now dem Fenster emporgeschaut, an dem er sie damals erblickt hatte. Aber nie hatte er sie wiedergesehen. Sicher war sie lüngst wieder abgeretst, und er würde ihr sicher niemals wieder begegnen. Kurz entschlossen sagte er dann: »Allo - ich gehe jedenfalls heute nachmittag zu Mister Garring und höre, was er mir zu sagen hat.' Dann griff er nach der Zeitung, die neben ihm lag, um den Inseratenteil zu überfliegen, wie er das jeden Mor gen tat. Dabei stieß er auf eine auffallend große Anzeige, die folgendermaßen lautet: »Junger, tüchtiger und strebsamer Architekt, ideen- reich und stilsicher, sür Kalifornien gesucht. Reflektiert wird nur auf erste Kraft. Kenntnis der englischen Sprache und tadellose Umgangssormen unerlüßlich, da selbiger mit vornehmer Kundschaft verhandeln muß. Hohes Gehalt und Dauerstellung werden zugefichert. Offerten an Mister Garrtng, Berlin, Eden-Hotel.' Erregt schob Hans das Blatt seiner Schwester hin, indem er die betreffende Stelle mit dem Finger bezeichnete. »Das klingt verlockend, Hans, und wie sür dich ge schaffen,' meinte Rose-Marie, als sie gelesen hatte. „Aber ich bin keine erste Kraft,' wandte er ein. Ihre Augen leuchteten stolz. »Du hattest nur noch keine Gelegenheit, es zu zeigen, Hans. Nimm nur möglichst viel deiner Skizzen und Ent» würse mit. Das Inserat hat Mister Aarring sicher schon ausgegeben, ehe er mit Mehnert gesprochen hatte.' »Aber nun werden sich eine Menge Bewerber melden. Sicher aber wenige, die es mit dir ausnehmen kön nen Ach, Hans, wie würde ich mich freuen, wenn du einen zusagenden Wirkungskreis finden würdest, der deinem Können entspricht.' Er streckte plötzlich die Arme aus. „Ach, Rose Marie — bauen dürfen, alles das ver wirklichen, was in mir lebt und nach Gestaltung drüngt — herrlich müßte das sein! Ich wage nicht daran zu glauben, daß meine Wünsche sich erfüllen könnten.' Er ließ die Arme finken und sah ste sorschend an. »Und du würdest leichten Herzens mit mir gehen, Rose-Marie?' »Ueberallhin, Hans! Und ich weiß nicht wie ich es nennen soll, was in mir ist, seit dieser Brief kam — es ist wie ein Ahnen in meiner Seele, als müsse jetzt dos Glück Kommen. Denke dir, ich habe in vergangener Nacht von fruchtbeladenen Obstbüumen geträumt Die Früchte daran erschienen märchenhaft schön und groß — vielleicht waren es Kalifornische Obstbaume.' * * * Da es noch nicht ganz fünf Uhr war, als Hans in die NSbe des Eden Hotels kam, ging er noch eine Weile auf und ad. Und da fuhr ein Amo an ihm vorüber — der Herzschlag stockte ihm -, in dessen Fond seine schöne Un bekannte neben der alten Dame saß, die neulich schon tn ihrer Begleitung gewesen war. Sie sah ihn nicht, und im nächsten Augenblick war das Auto schon an idm vorüber und hielt gleich daraus vor dem Portal des Eden-Hotels- Hans Dernburg atmete tief auf. Die schöne Fremde wohnte also noch immer dort. Wie seltsam, baß ihn sein Weg heute dahin führen sollte. Ob er ihr noch einmal begegnen würde? Langsam schritt er noch einige Male vor dem Hotel aus und ab. Sein Blick flog immer wieder nach der Uhr am Turme der Kaiser Wilhelm GedSchtniskirche. Endlich schlug ste die sünste Stunde. Er betrat das Vestibül des Hotels, und suchend flog sein Blick umher. Aber seine schöne Unbekannte war nir gends zu sehen. Er wandte flch an den Portier, um sich bei Mister Garring aus San Franzisko melden zu lasten, der ihn erwarte. Der Portier winkte einen Boy herbei und gab ihn den Auftrag, den Herrn nach Nummer acht zu sühren Hans Dernburg hatte das dunkle Empfinden, al» müsse flch in der kommenden Stunde sein Schicksal ent- scheroen, als stehe er vor einem Wendepunkt seines Lebens- Ec holte noch einmal tief Atem, als ihn der Boy an meldete und dann etntreten ließ Dick Garring musterte ihn mit seinem scharfen, M fassenden Blick, unter dem Hans Dernburg unwillkürlich zusammenzuckle, denn er erkannte in dem Amerikaner sofort den Begleiter seiner schönen Unbekannten wieder Aber er faßte sich rasch, während Dick Garring eine einladende Bewegung machte. »Bitte, treten Sie näher. Sie find Mister Dernburg, nicht wahr?' fragte er. Hans verneigte sich. »So ist es. Ich habe die Ehre, mit Mister Garring zu sprechen, nicht war? Ich erhielt heute morgen einen Bries von einem ehemaligen Kriegskameraden, in dem er mir mitteilte, daß Sie mich heute um diese Zeit empfangen würden." „äil rigid! Bitte, nehmen Die Platz!' Sie setzten sich einander gegenüber an den runden Mittelttsch des Salons. Dann fuhr Dick fort: Ich habe einige sehr schöne und originelle Skizzen und Entwürfe von Ihnen gesehen und hörte, daß Ste eine Stellung als Architekt suchen. Die Firma Garring L Tie. sucht eine tüchtige Kraft, und ich bin beaultragt, eine solche zu rngagiecen. Ohne Umschweife also — Sie haben Ihre Arbeiten mikgebracht — wollen Sie mir dieselben zeigen r Ich möchte mehr von Ihnen sehen. Fortsetzung folgt.