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F SL» Du nicht bMtst, so will ich aut wahr« Jrrundschajt der Vermittler sein; denn Fmsterpromenaden find wohl amüsant, führen aber in diesem Falle nicht zum gewünsch ten Ziel« ä propos, gut, daß «« mir einsällt, der B st-er eine» an der inneren Bautzner Gasse gelegenen Spezerei- und Materialworengeschäftt sucht diese» krankheitshalber sobald al» möglich zu verkaufen.* Emil hätte seinen Freund beinahe auf offener Straße vor Freude über diese Nachricht umarmt. Nun hielt sein Llebesschiffletn mit vollen Segeln fröhliche Fahrt. Der Dresdner Oist »ter warf zwar einen Schatten auf da» sonnige Bild, da» vor Emi!» innerem Auge entstanden war, aber sein Freund Jokusch würde schon sein möglichste» tun, dar wußte Emil. Vater Mitschke, der .so nebenbei* nähere Lrkundtgungen eingezogen Hatte, konnte di« Gelegenheit nicht ander» al» sehr günstig bezeichnen, nur fürchtete er, daß die Nähe der Bürgermeisterstochter für Emil g'fähr ltch werden könnte. Allzulange konnte die Liebschaft zwar nicht bestehen, dafür würde der gestreng« Hirr Bürgermeister sorg«n, -'ber sie war übrrhaupt nicht not wendtg. Emil zeigt« sich sehr aufgeregt, di« Elt«rn sahen den Grund dazu in den vielen Begleiterscheinungen, welche die Einrichtung in die neuen Ltbenkverhältnifle mit sich bringen mußte. Die Guten täuschten sich. Lmil erwartete sehnsüchttgst Nachricht von seinem Löbauer Freunde, Juliane betreffend. Nebenbei hoffte er auch nähere« über di« Kaufangelegenhett zu hören Er hatte jetzt absichtlich die Gäng? nach Löbau eingestellt, um nicht Argwohn im Herzen der Eltern zu erw-cken, denn fie wußten, daß Emil durch Jokusch vom Tode de» Lö bauer Kaufmann«» schon benachrichtigt werden würde. Endlich brachte der alte Handrick, der Rtttlitzer Bote, die heibersehnte Nachricht. Handrick schnarrte geschäftsmäßig: „An Monsieur (er sprach jeden Buchstaben einzeln au», was ihm viele Mühe bereitete) Mitschke. Kostet een Dreier Botenlohn.* Handrick wurde schnell abgesertigt. Emil erbrach da» Schreiben und lak: Liebwertester Freund! Mit der Schlauheit eine» Diplomaten bin ich zu Werke gegangen und habe folgendes erkundet: Mad- moiselli erinnert sich Deiner mit besonderer attention. Du hast ihr seinerzeit sehr convem'ret. Die Fenster- Promenaden find auch nicht zwecklos gewesen. Ihr Herz ist ein« nicht allzu sehr verschanzte Position. Mit der nötige« cours§e wirft Du kurore machen. dlota bene: Der alte F. ist dem Tod« nahe. Stehe, daß Du da» Geschäft erwirbst, ehr Dir ein an derer zuvorkommt. In unverbrüchlichster Freundschaft und Lieb« Dein postillon cl'amour Hermann. Löbau, am 2. Sept., -^nno 1816. Lmil strahlt« vor Freude, als er di« Zer!«» gelesen. Am liebsten hätte er dem alten Handrick ein Ltergroschen- oder wenigsten» «in Zweigroschenstück al» Botenlohn g« geben, wenn er noch dagewesen wäre. .Nun, Emil, Du hast gut« Nachricht erhalten, da» merkt man Dir an', sagt« die Mutter. Emil bejaht« e», allerdings la» er nur da» nota bene den Eltern vor. Beide waren damit einverstanden, daß ihr Sohn die nötigen Schritt« tue, um da» oltrenomierte Geschäft baldigst käuflich zu er werben. Schon nach 14 Tagen war er im Besitze de» selben. Freund Jokusch übernahm e» nun, Emil in die vornehmsten Kr«is« der Stadt einzuführen. „Der Kund schaft wegen*, hatte er mit bedeutsamen Lächeln gesagt. Bald merkte Mitschke nicht nur im Geschäft, sondern auch au» den hin und wieder an ihn ergangenen Einladun gen, daß man sich für den jungen Kaufmann an der inneren Bautzner Straße zu intereffieren begann. In N den verschiedenen KafferkLvzchen der «ladt lautete dir Meinung von ihm: .Lin netter, junger Mann, wenn er nur nicht gar so schüchtern wär«.* Allier, Kränzchen, schwestern lobten dies« Zurückhaltung, aber die jüngeren Damen sprachen unverhohlen ihren Tadel darüber aus, und die Fräulein beklagten, d rß der neueste Zuwachs der Löbauer jungen Männer durchaus nicht al» ckevslier gelten könne. (Fortsetzung folgt.) Aus dem Leben des Turnvereins „Turnerbund" Pulsnitz. Don Richard Haase, z. Zt. Schristwart. Der Turnverein .Turnerbund* zu Pulsnitz feiert in diesem Jahre sein 60 jähriges Bestehen. Am 14. September 1863 wurde von dem Maschinenbauer A. Boßler eine Gründungsoersanuulang nach dem Schützenhaus einbrrufen, wo sich 28 Mitglieder ein- gesunden hatten. Wie aus Akten von Brudervereinen hervorgeht, hat aber bereits vorher ein Turnverein in Pulsnitz bestanden, so ist z. B. in den Niederschriften des Bischofswerdaer Turnvereins zu lesen, daß bereits im Jahre 1848 vom Pulsnitzer Turnverein Mitglieder bei einer Dereinsfeierlichkeit in Bischofswerda anwesend waren. Etwas Genaueres läßt sich über diese Zetten nicht vorfinden, selbst das dem Verein seit 1866 angehörende Mitglied kann davon nichts Genaues erzählen. Wahrscheinlich hat der frühere Verein seinen Tod mit noch so vielen anderen Turnvereinen in den Revolution», jähren 1848—1849 gesunden, da sich Mitglieder an den Kämpfen in Dresden beteiligt haben sollen. Seinerzeit sei die Auflösung aller derartigen Vereine verordnet worden. Die alte Vereinssahne, welche jetzt im Altertumsmuseum ist, könnte Aufklärung geben, wenn fie reden könnte. Die Farben sollen vorher schwarz rot gold gewesen sein. Im August 1864 ist die Fahne von der Stadtbehörde freigegeben worden und hat dieselbe der seinerzeitige erste Turnrat Herr Emil Lehmann reparieren lassen. In der Gründungsoersammlung vom 14. September 1863 ist sogleich zur Wahl des Vorstandes geschritten und find nach stehend verzeichnete Herren gewählt worden: 1. Turnrat: Bürger meister Ado. Herklotz, 2. Turnrat: Kaufmann Emil Lehmann, 3. Turnrat: vr. meä. Richter, Schristwart: A. Franke, Zeugwart: Hermann Brüger. Am 21. September 1863 war die zweite Ver sammlung zwecks weiterem Ausbau des Vereins. Hier wurde beantragt, voni Kamenzer Turnverein die Statuten im Original oder Abschrift zu erbitten und als Grundlage zu verwenden. Die erste Turnstunde war am 28. September 1863 im Saale des Schicßhauses nach vorher eingeholter Erlaubnis von Herrn Linke gegen Vergütung. Herr Linke beanspruchte während des Winterhalbjahres 7V- Neugroschen und für das als Vereinslokal erhaltene Zimmer neben der Gaststube etnschl. Licht 5 Neugroschen im Sommer und 8 Neugroschrn im Winter. Anschließend an diese Turnstunde sand die Wahl des Turnausschusses statt und wurden gewählt: Friedrich Hänsel, Iulius Lorenz, Wilhelm Pietrzick, A. Boßler, A. Franke; als Kassenwart: Julius Hänsel, als Vize kassenwart: Friedrich Hänsel. Dev Name des Vereins wurde nach dem Kamenzer Verein mit „Tunuerbund' festgesetzt, ferner wurde A. Franke beauftragt, einen Veveinsstempel zu bestellen, die Aus führung rund und in der Mitte das Turnerzeichen, vier k*. Am 18. Oktober 1863 war die erste Turnstunde unter freiem Himmel auf dem Schießplätze; anschließend Versammlung, in welcher Beschluß gefaßt wurde, daß jedes bi» an diesen Tag bei- getretene Mitglied die Steuern von 1 Neugroschen pro Woche zurück bis zur Gründung nachzubezahlen hat. Die Arbeiten waren nun so weit vorgeschritten, -saß am 26. Oktober 1863 die erste Hauptversammlung abgehalten werden konnte. In derselben wurde der Statutencntwurf zum Vortrag gebracht, ferner wurde beschlossen, die Steuern nicht wöchentlich, sondern monatlich einzukasfieren. Die Turnstunden und Versa mmlungen auf dem Schießhau» stellten sich für den Verein zu lener und so wurde in der Versammlung am 18. Januar 1864 ang traten, die Vercinsarbeiten nach dem Herrnhaur zu verlegen. Die darauffolgende Versammlung im Herrnhaus am 15. Februar 1864 faßte darüber Beschluß. Von nun an ist das Schießhaur nicht mehr die Arbeit», statte des Verein» gewesen. Schon das erste Vergnügen wurde am 28 Februar 1864 im He.rrnhaus abgehalten, beginnend abends 6 Uhr und bestehend au s Konzert, Turnauffilhrungen und Ball. Die Kamenzer Turner in Stärke von ca- 20 Mann waren der Einladung gefolgt, dagegen hatte Königsbrück abgeschrieben. Für die Mitglieder des Vereins gab es nun viel Arbeit. Am 21. März beganm.-n dieselben mit dem Dorrichten des Turn- Platzes. Nach getaner A rbeit war st«t» noch Versammlung. In -2- wMLMtz beim SVvLVew. UVer Vrr Räumlichkeiten etwas be^re und machte das Tarnen mche 2^4. Am 1V August 4892 wurde aus Antrag des Mitgiiedrs Zschiedrich mit 57 gegen 6 Stimmen der Austritt au» dem Nörd lichen Oberlaufitzgau beschlossen. Die Ehre des Vereins war durch einen Ausspruch des Gauvertreters Germann aus Kamenz im Kommers am Abend vor dem Lichtenberger Gauturnsest geschädigt worden. Die vielen Bemühungen des Gaues, den Beschluß rück gängig zu machen, waren erfolglos. Im April 18S4 meldete sich der Verein dem Meißner Hochlandgau an und gehört zu demselben heute noch. Die Arbeit des Verein» ist immer eine sehr rege gewesen. Seit September 1903 wird in der städtischen Schulturnhalle geturnt. Die Männerriege des Vereins ist am 30. September 1881 und die Damcnricge am 22. April 1904 gegründet worden. Leider stehen den letzten beiden Abteilungen sehr viele Einwohner fern, denen das Turnen sehr gesund sein würde. An Gauturnfesten hat der Verein bis jetzt 2 abgehalten, und zwar 1890, verbunden mit Fahnenweihe, und 1911. Beide Feste find zur Zusriedenheit aller Beteiligten ausgesallen. Der Krieg hat auch in die Reihen der Mitglieder vom „Turnerbund' starke Lücken gerissen. 169 Mitglieder find zum Heeresdienst cinberufen worden und 26 Mitglieder find geblieben. Die Vereinstätigkeit ist jetzt wieder sehr rege und läßt die Leitung nichts vorübergehen, was zur Förderung beiträgt. Gut Heil! ° Aus Privatbriefen von Ruhr und ° Ahein. Vor L«r Uegtü vir Abschriften einer Kazi-Hi Brief« von Ruhr und Rhrin, d e ich der BermiLtlur-g von zu ständiger Seite verdank«. Drr Inhalt ist deshalb außer- ordentlich interessant, weit die Dinge von Franzosen und tn französischen Diensten stehenden Personen geschildert werden. Aas dem Briefe eines belgischen Soldaten in Bottrop an «inen Kameraden in Nntwerden teile ich folgendes in Uebersetzang der flämischen Originale mit: „Wir haben hier doch auch vergnügte Tage auf Wach«. Wenn mir dann eine fassen können, steck«» wir sie in da» Loch. Wir haben gestern zwei Mädchen «»gehalten und die ganze Nacht bet un» behalten; wenn Du mal gesehen hättest, wie ste weinten und schön sprachen, um lo» zu kommen, Du hättest au« vollem Hals« gelacht, dann hätte ich sie nicht lausen lassen, hätten sie sicher noch darin grseffen, die können ja auch nicht« daran machen. E» find hier alle» Diebe und Lumpen, . . . . Sie Haden viel Hunger * Maur'«« Dezc cle» schreibt vom Ruhrgebiet an Lydia Strinbacher in Trier: „Du stehst, daß ich lebhaft wünsch« nach Trier zürückzukommen, denn hier gibt «S noch mehr Disziplin, Waffen und Patrouillen. Ruch heute bin ich ouf Wache, und ich benutze die Gxlegea- h«it, Bries« zu schreiben. Morgen bin ich vielleicht auf Patrouille an der Bahnstrecke, und Du kannst glauben, der erste Boche, den ich finde, kann sein Testament ma- chrn, denn Du weißt, ich kann fie nicht sehe«; sie find schuld an der ganzen Lag«. Nu« Dui-burg wird vn einen sranzöfischen Alpenjäger, Mr. Bibel, Tlavtaire- Frankreich, geschrieben: „Nm Freitag war di« Beerdigung «ine» sranzöfischen getöteten Soldaten. Ein anderer ist verwundet worden. Ich weiß nicht, ob er wieder herge stellt werden wird; ebenso ist ein Sergeant verwundet, aber nicht schwer. An dem Tage der Beerdigung ging ein Deutscher vorbei, der seinen Hut nicht abnahm, ein belgischer Soldat hat ihn denselben abgeschlagen, und ihm einen furchtbaren Schlag versetzt.* Bezeichnend für di« Kräfte, mit denen die Franzosen arbeiten, ist der Brief eine» au»gewand«rten Polen au» Hutllieourt an seine 1»« De^mmnlung am iS. ^aai VSS4 wwü»e Ha v»» v Sngegangrnr» Schilden verirren, wegen Deiieiii za eiarm noch za ' bildenden Daavredand sür die iSäMche Oberlaufliz. Dee Briieiii wurde beschlossen. Das allgemeine Obrrlaufitzer Turnsesi sollte am 7 August 4864 in Bautzen abgehalten werden und meldeten sich 21 Turner zum Besuche des Festes. Daß das Kinderturnen schon in diesen Jahren gepflegt worden ist, zeigt die Niederschrift vom 1 August 1864: „Ein Gesuch des Schuldirektor» liegt vor, daß der Verein gestatten wolle, die Schulkinder aus dem Turnplatz hinter dem Herrnhaus turnen zu lassen. - Dem Gesuch wird stattgegeben, unter der Bedingung, daß pro Kind pro Monat 1 Neugroschen gezahlt wird.' Das allgemeine Turnfest in Bautzen rückte näher. Eisenbahn ist nicht benützt worden. Nach Aursage älterer Mitglieder hat Herr Kaufmann Lehmann die 24 Turner per Geschirr bis Geiß, mannsdorf fahren lassen, dann find fie zu Fuß weiter marschiert. Dazu folgende Notiz der Niederschrift vom 1. August 1864: „Ein Gesuch an den Stadtrat zu Bischosrwcrda wird abgeschickt, um die Gestattung der den 7 August nach Bautzen zum Oberlausitzer Turnfest reisenden hiesigen Turner mittel» Trommel durch Bijchoss- werda bewirken zu können.' Nunmehr bringt das Niederschristenbuch wegen der alten Fahne folgende Notizen: „Cs wird beschlossen, die Fahne, deren Uebergade zu erwarten steht, reparieren zu lassen.' Darauf folgt weiter: „Am 8. August 1864 wurde vorerst Turnstunde abgehalten und sodann die nach Reparierung derselben beim Herrn Turnrat Lehmann aufbewahrt gewesene Fahne vom Verein daselbst ab geholt.' — „Am 8 August 1864 ist Turnstunde. Nachher wurde die Fahne nebst Futteral usw. noch an demselben Abend, 8. Au gust 1864, an Herrn Turnrat Lehmann zur Ausbewahrung wieder abgeliefert.' Ferner befinden sich unter der Versammlungsniederschrift vom 18. September 1864 folgende Zeilen: „Zu bemerken ist, daß vom Turner und Klempner Heydrich sen eine Spitze aus die Fahne gefertigt worden, und dieselbe dem Verein zum Geschenk gemacht worden, mit dem Vorbehalt, daß, sollte der Verein sich einmal auflösen, oder überhaupt die Fahne nicht mehr gebraucht werden, er diese Spitze zurückzusordern berechtigt sei, was ihm auch gewährt wurde.' Die Fahne ist dem Verein vorangetragen worden, bis 1890 die jetzige Fahne gekauft wurde, ferner wurde die alte Fahne zum 50 jährigen Jubiläum im Festzug dem Verein nochmals vorangetragen Das erste Vereinsjahr ging zu Ende. Das Stiftungsfest mußte am Sonntag nach dem Geburtstag, dem 14. September, jein, also am 18. September 1864, und wurde wie folgt gefeiert: Nachmittag 3 Uhr Umzug durch die Stadt, anschließend Frei übungen, Riegrnturnen, Kür- und Wettnrnen, abends 7 Uhr Ball. Der Festbeitrag wurde auf 10 Neugroschen festgesetzt. Die Fahne wurde mit Musik beim Turnrat Lehmann von sämtlichen Mitgliedern abgeholt und vom Schriftwart A. Franke getragen. Das von den Turnern viel gearbeitet wurde, war bald zu sehen. Am 21. November 1864 konnte die erste Turnstunde tn dem hinter dem Herrnhaus gebauten Schuppen abgehalten werden. Je nach den Geldverhältnissen wurden Geräte gekauft, z. B. am 20. März 1865 ein Bock zum Springen. Ein reger Förderer des Vereins ist der Kaufmann Emil Lehmann gewesen, welcher bis 1877 als Turnrat dem Verein vorgestanden hat. In der Versammlung am 12 Mai 1866 fordert Turnrat Lehmann zur Gründung einer Feuerwehr auf. Verschiedene Turner melden sich dazu auch an. Bevor die Gründung aber scst be schlossen wird, soll mit der Stadtbehörde verhandelt werden, ob die Behörde die sämtlichen entstehenden Kosten an Geräten und Ausrüstungsstücken übernimmt. Die Verhandlungen scheinen günstig verlausen zu sein, denn am 5 April 1867 ist die erste Zusammen kunft der Feuerwehr Mitgliedrr und nimmt Herr Turnrat Lehmann bei jedem Maß zur Kopfbedeckung. Die Kaffe des Turnverein» muß gut gestanden haben, denn am 24. September 1869 wurde beschlossen, die monatlichen Steuern aus 2'/, Neugroschrn sestzusetzrn. Am 16. Januar 1882 wurde be- schloffen, eine Lotterie zu veranstalten und soll deren Reinbetrag der Grundstock eines Fonds zum Turnhallcnbau sein. Dieser Fond» wurde am 13. Februar 1882 mit M 120.— angelegt. Es mußte darnach getrachtet werden, etwa» Größeres zu bauen, denn das Dienstpersonal des Rittergutes machte viel Aerger. Dasselbe kletterte über den Zaun, ja e» wurden sogar die Geräte zum Wäsche trocknen genommen Im Winter 1885 ist der Turnplatz durch Schlämmen des Schloßteiches unbrauchbar geworden. Bis der Platz wieder in Ordnung gebracht worden war, wurde im Echloßhos aus dem Platz vor der Obersörfterei geturnt. Der alte Platz wurde aus Kosten der von Posernschen Gutsherrschast wieder hergestellt und mit Sand überschüttet, seiner wurden aus Kosten der Gutsherrschast wieder neue Geräte ausgebaut. Dieser Platz wurde bi» zum Winter 1887—88 verwendet. Ab 1. Februar 1888 wurde in der -3 —