Volltext Seite (XML)
VN- nk ioru. Woche g. 'SPPS l8e!istt r Zettge« msführl. kasfir 2 ag 2-8 i 1923 86,- 315,- 135,- 120,- 91,- »5,- 102,- 98,- 3S0,- 17b,- 175,- 19500,- 17000,- 26000,- 46200,- 18810,- 27800,- 16S00- 35900,- 39500.- «8700,- 26100- 28500,- 18800,- 41000,- 29900,- 55000,- I9L09,- 32000,- 81000,- 24000,- 4548«,- 46000.- e heiter, Tempe' trichwei!« N. Mai, Uhr und statt uw Nummer 60. Sonnabend, den 1». Mai 1S2S 75 Jahrgang Amtlicher Teil. Auf Blatt 1 des GenossenschastsreMers, die Pulsnitzer Bank, e. G. m. d. H. in Pulsnitz betreffend, ist beute eingetragen worden: Die Satzung ist abgeündert Die Haftsumme für den Geschäftsanteil betrügt fünftausend Mark. Abschrift des Beschlusses befindet sich Bl 214 der Registerakten Bd. IV. - Amtsgericht Pulsnitz, am 30. April 1923. Die Octslöbne gemäß tz 149 der R:ichsoerficherungsordnung, sowie die Jahres- arbeitsverdienste der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter gemäß 8 936 der Rstchsoer» ncherungsordnung und die Worte dec Sachbezüge für den Bezirk dos Dsrstcherungsamtes Pulsnitz find ab 4 Juni 1923 neu festgesetzt worden. Diese Sütze hängen im Rathause zur öffentlichen Einsichtnahme aus. Pulsnitz, am 19. Mai 1923. Der V^Nt bbL Stabt. — Verficherungsamt. — Sonntagsruhe. Der Stadtrat hat im Einvernehmen mit der Kreishauptmannschaft Bautzen nach stehende Sonntags als geschüftsfreie Sonntage bestimmt, an denen nach der Verordnung über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe vom 5. Februar 1S1S besondere örtliche Ver hältnisse einen erweiterten Geschäftsverkehr notwendig machen: 1. der 2. Pstngstfeiertag 2. die zwei Jahrmarklssonntage 3. der Marienschießensonntag 4. die 3 Sonntage vor Weihnachten 8. drei vom Stadtrat kalendermäßig noch festzusetzende Sonntage. An diesen Tagen darf deshalb in sämtlichen offenen Verkaufsstellen der Stadt Pulsnitz eine Stunde vor dem Hauptgottesdienst sowie in der Zeit von 11 Uhr vormittags bis 6 Uhr abends der Handel betrieben werden und die Beschäftigung von Gehilfen, Ar beitern und Lehrlingen stattfinden. Pulsnitz, den 19. Mai 1923. Der Stabtrat. Pfingsten 1923. Von Max Stempel. Pfingsten, dar liebliche Fest, ist gekommen, Streut seine Blüten auf Heide wie Christ. Dech, statt v-r^bvs!ch zu- Eintracht entglommen, Hat uns der Feind auch das L«tzt« genommen, Was uns -um Ausbau am nötigsten ist. Seht, wie er haust auf westfälischer Erde! Plündernd und mordend durchtobt er da» Land. Treibt unS mit Kolben vom heimischen Herde, Setzt uns mit höhnischer Siegergebärde Herzen und Hirn in lodernden Brand! Wüst und zerstört liegen friedliche Stätten, Kinder verzweifeln, der Eltern beraubt. Hunderte schmachten in Kerker und Ketten! Tausende wissen nicht, wo noch zu betten Vor den Verfolgern da» schutzlos« Haupt. Festhymnen fingen die Völker im Kreise, Daß er wie brausender Jubel erschallt. Aber kein einz'ge», das laut oder leise Rügt als verrucht di« barbarisch« Weise, Die uns ins Joch zwingt mit roher Gewalt! Welt, einst so «del, wie bist Du verdorben! Menschheit, so mild einst, wie wurdest Du schlecht! Ist alle Freude am Guten erstorben? Hat nur der Stumpfsinn, der träge, erworben Sich auf die schlummernden Seelen ein Recht? Keiner, der heut, wie mit feurigen Zungen, Flammend die Stimme, die warnende, hebt! Der, von der Glut de» Erbarmen» durchdrungen. Weckt die Gewissen, bis dennoch bezwungen Weich jeder Busen vor Mitgefühl bebt. Träume von Hilse sind trüglicheS Hoffen! Koch blinkt kein Stern uns in tröstlicher Huld. Noch steht der Himmel den Deutschen nicht offen! Drum das Geschick, da« ihn bitter betroffen, Trag' er mit Stolz und in frommer Geduld. Und, ob bedrückt auch, mit fröhlichen Liedern Wall' er im Festkleid zum pfingstlichen Spiel! Nur nicht voll Kleinmut vorm Feind sich erniedern! Heiter g«faßt seine Streiche erwidern! Mannhafter Dulden führt endlich zum Ziel. Wird dann ein Pfingsten, «in schön're», uns tagen, Glockendurchhallt und der Liebe geweiht, Soll überwunden der Haß von uns sagen: »Heldenhaft litten sie, ohne zu klagen! Sie, und nicht wir, sind di« Sieger im Streit!" Unsere große Pfingst-Hoffnung. Tief in unserem volltleben wurzelt die Freude am Feste der Maien und unser Volk wirf» sich auch niemals die Freude am lieblichen Pfingstfest« rauben lass«», denn es ist die große edle Freude des Triumph. feste» drS Lenzes über den rauhen Winter. Licht, Lieb« und Leben erfüllen wieder mehr al» je die Welt, und jrde große Hoffnung steigt wieder in den H«rz«n der Menschen «mpor und ringt nach Taten. Wir wollen aber auch unser« größte Hoffnung darauf setzen, daß au» den dunklen Tiefen ein«- finfternen Abgründe» eine neue Srsstre Zeit allmählig empor steigen möge, und LaK «LS dazu gerr-do daS Pfingstfest mit Zuversicht erfüllen möge, denn Pfingsten ist ja auch da» Fest de» heiligen Geiste», de» Geiste» der Wahr heit, der Gerechtigkeit, der Liebe, der Lichte» und de» Lebens. Erinnern wir unk vor allen Dingen nun ober auch daran, daß alle großen weltgeschichtlichen Kämpfe und Entwicklungen Geist«Skämpfe gewesen sind, und daß in dem gewaltigen Ringen, welches die Kulturvölker Europas in den verflossenen Jahren durch» kämpft haben, der Weltkrieg nur das Vorspiel zu den großrn Geistetkämpfen gewesen ist. Der Krieg mit den Waffen ist zu Ende, aber Kampf der Geister geht writer, und der echt« Pstngstgeist muß unsrrrnr Volk« und d«r ganzen Welt die rettende Tat bringen, sonst ist an keine Wiedergeburt zu denken. Man spricht nur von Trümmern und Abgründen, und jedenfalls kann niemals ohne einen neuen Seist, ohne den heilt- gen Grist der Wahrhaftigkeit und der Liebe an «inem Wiederaufbau gedacht werden. In diesem Sinne brau chen wir ein neues Pfingsten mit der Macht de» Gei ste», denn nur der Grist ist die wirkliche Macht in der Welt. Das Wichtigste. Das Goldzollaufgeld beträgt in der Woche vom 23. bis 29. Mai dieses Jahres 855.900 Prozent. Die Besprechungen im Reichswirtschaftsministerium über Berschär- schärsung der Devisenverordnung sind ergebnislos abgebrochen worden. Gestern fand in der Panlskirche in Frankfurt a. M. in Gegenwart des Reichspräsidenten und unter Teilnahme einer österreichischen Abordnung die 75 - Jahr - Feier der Eröffnung des Frankfurter Parlamemes statt. Durch Aufreißung von Anschlußgleisen der Hütten und großen Werke gehen die Franzose», anscheinend dazu über, den noch verhältnis mäßig gut intakten Organismus der Ruhrindustrie zu zertrümmern. Für die Einreise nach Bayern bedürfen Reichsdeutsche und Deutsch. Oesterreicher eines Personalausweises mit Lichtbild oder eines Passes, um sich jederzeit über ihre Person m- - s - zu können. Der sozialistische schweizerisch: Gewerkschaft . 'S harz- Offnahme deutscher Kinder aus den« besetzten Gebieten Freipuitze beschafft. 600 Kinder von freigewerkschafttich organisierten Arbeitern aus dem Ruhrgebiet sind bereits in der Schweiz eingeirosfen. Sie werden dort acht Wochen bleiben. Eine Anzahl hervorragender Mitglieder der englischen Arbeiterpartei, darunter Thomas, Henderson, Jowett und Shaw, sind am Don nerstag morgen nach Hamburg avgereist. In bezug auf die Autworten der Alliierten ans das deutsch: Angebot ist seitens der Neichsregicrnng vor Mitte nächster Woche kein Schritt zu erwarten. Loucheur hat in einer Rede in Vincennes die Notwendigkeit einer internationalen Anleihe für Deutschland hervorgehoben. Der belgische Eiscnbahncistreik, der bis jetzt nur den Güterverkehr betraf, dehnte sich nun auch auf den Reiseverkehr aus. z An der Bahnstrecke Lünen—Süd-Waltrop wurden von unbekannten Tätern die Bahngeleise gesprengt. Das Befinden Bonar 8awS, der in Paris einen Halsspezialisten ausgesucht hat, ist keineswegs zufriedenstellend. In Aeghpten herrscht eine Pest . Epidemie. Boni 7. bis 14. Mai sind 140 Pestfälle aujgetrettm Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Schützenfest.) Wie schon in der l«tztrn Sonnabend Nummer bekannigegebrn, hält auch dtestS Jahr die priv. Schützengtsellschast da» Pfingst- schießen ab. Gestattet auch die wirtschaftliche, un» günstige ZriL nicht mehr, Schützenfest« in dem groß- zügigen AnSMsKe drr Frsrden^jahrr zu bcgtHrn, so will man doch, und da» mit gutem Recht, der Jahr- Hunderte alten Tradition de» Schützenwesenr nicht ganz untreu wrrden, zumal di« Schützenseste sich tm Laufe der langen Zeit inm«r mehr ins Volksleben eingebürgert haben und zu wahren Volksfesten geworden sind. Auch beabsichtigt man für die Zukunft die Schützenseste noch volkstümlicher zu gestalten. — DaS diesmalige Programm zum Pfingstschießen wird sich in folgender Weise absptelen: Montag früh S Uhr Wtckruf. Nachmittag »/,4 Uhr Auszug des JäzercorpS (der vorjährige Schützenkönig und Marschall werden vom Markt zum Festplatz geleite«) Abends gegen 8 Uhr Einzug des Jägrrcorp». Dienstag Uhr nachmittag» Su»,ug de» Jäg«r«orp». Gegen Abend Einzug dr» Fahnenzuges. Mittwoch »/,4 Uhr Auszug des FahnenzugeL. Abend« gegen 8 Uhr Einzug det Schützenkönig». — An allen Festtagen von 11 Uhr an Frühschoppen - Konzert. Am Dienstag nachmittag Konzert auf dem Frstplatz. Die Dame« werden ge beten, am Dienstag nachmittag sich zu einem Kaffee- Stündchen zusammenzufiaden. — Vor dem Kriege bestand die schöne Sitte, daß am Dienstagabend die Mitglieder der Gesangvereine sich im Zelt oder in der Veranda, je nach WitterungSorrhältniffsn, zu «inem zwanglosen Beisammensein «infanden und manch' schöner Lied steigen ließen. DaS Wtedererwachen dieser alten Sitte wäre nur zu begrüßen. — (WiewirddasWetterandenPfingst- tagen?) Diese Frage beschäftigt jetzt vor dem Feste alle diejenigen, die sich während der Pfingsttags Aus- flüge und Wanderungen in die weiters Umgebung vorgenommsn oder Besuch zu erwarten haben, mit dem sie so gern die Schönheiten unserer Heimat ge- nießsn möchten. So viele pflegen sich in den Maien- tagen trotz aller Teuerung mit neuer Kleidung zu versehen und diese an den Feiertagen zum ersten Male anzulegen. Für sie wäre es wahrlich recht verdrießlich und ärgerlich, wenn der Himmel all die neuen Fssttagskleider nicht im Glanze der Sonne zur Geltung kommen lassen wollte Nach dem bis- herigen WitterungSverlaus könnte man allerdings Pessimist und versucht sein, den kommenden Tagen kein günstiges Horoskop zu stellen. Doch sind auch Anzeichen vorhanden, daß die frische Luft sich ali- mählich erwärm« und den zeitweisen Niederschlägen Giahalt gebo^ wird Das kommende Pfingsten dürfte demnach aller Wahrscheinlichkeit nach im Zei chen der sonne stehen Pulsnitz. (Festnahme.) Wegen Telegraphen- leüungsbrahtdiZbstühlen, die sie gemeinsam in hiesiger ' hatten, wurden der Arbeiter Braner Las Dressrn und der Kutscher Zimmermann au» Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Pulsnitz sowie der Gemeinderäte Großnaundorf und Weißbach. . tzauptblatt und älteste Zeitung in den Ortschaften des PulSnitzcr Amtsgerichtsbezirks: Pulsnitz, Pulsnitz M. S., Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, HauSwalde, Ohorn, Obersrcina, Mederstetn« Weißbach, Oder- und Riederlichtenau, Friedersdorf, Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Klein-Dittmannsdorf, Geschäftsstelle: Pulsnitz, BiSmarckplatz Nr. 865. Druck und Verlag von E. L. Försters Erben (Inh. I. W. Mohr) Schriftleiter: I. W. M o h r i » Pulsnitz. WsnitzerMchendlaN Fernsprecher 18. Tel.-Adr.: Wochenblatt Pulsnitz. Postscheck-Konto Dresden 2138. Giro-Konto 146 »L »L v O 8 Bank-Konto : Pulsnitzer Bank, Pulsnitz Inserate find bis vormittag» 10 Uhr anf ngeden. Die sechsmal gespaltene Pctitzeile ^Moffr's Zeilrnmeffer 14) Mk. 250.—, im Bezirke der Amtshaupt- mannschast Mk. 200.—. Amtliche Zeile M 750.—, und M 600.- Reklame M600.—. Bei Wiederholung Rabatt. — Zeitraubender und tabellarischer Satz mit 28 «/, Aufschlag. — Bei zwangsweiser Einziehung der Anzeigen gebühren durch Klage oder in KonkurSfällen gelangt der voll e Rechnungsbetrag unter Wegfall von Preisnachlaß in Rnrechnimg. — Familien-Anzeigen Ermäßigung. Urschel»« r »««»stag, L»»««»ta« «»d Lo«»abe«d. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung oder der Beförderungstinächttmgen hat der Bezieher keinen Anspruch-ruf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. — Monatlich M 3100.— bei freier Zustellung; bei Abholung monatlich M 3000.— ; durch die Post monatlich M 3000.— freibleibend.