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Nr. 15 Puisrützer Wochenblatt. — Sonnabend, den 3. Februar L923. Seite 2. Deutsche Männer und deutsche Frauen, vergeßt Eure kämpfenden Brüder im. Ruhrgebiet nicht! Zahlt noch heute das Vollsnotovier! Zinsen während 10 Jahren, danach 3V- °/«> ferner eine Adlüsungszahlung van V- "/» und Rückzahlung Ler ge samten Schuld binnen 82 Jahren. Der HungergürSel. Die Okkupationsmächte im deutschen Westen, Frankreich und Belgien, haben alle Vorbereitungen getroffen, um das gesamte be setzte Gebiet durch eine Zoltinie vom übrigen Gleich abzutrcnnen. Als Gründe werden angeführt, 1. Strafe für fortgesetzte Nichter füllung, 2. die Notwendigkeit, die von Deutschland abgelchnten Reparationszahlungen wenigstens zum Teil durch die Zolleinkünfte an der neuen Wirtschaftsgrenze hereinzuholcn. — Der Hahre Grund ist natürlich der, daß durch Herbeiführung einer Hungerkatastrophe die Ruhrbewohnerschaft zur Einstellung des passiven Widerstandes, die Reichsrcgiernng aber zu Berhandlnngen auf Grund der gegen wärtigen Lage in Westdeutschland veranlaßt werden sollen. Der Hungergürtcl, durch den das Ruhrgebiet von der Nah- rungsmitteloersorgung aus dem übrigen Reich und die unbesetzten Landcsteile Deutschlands von der Belieferung mit den Produkten der Ruhrindustrie und des Ruhrbergbaues abgeschlossen werden sollen, wird den Völkern der Welt als eine notwendige Maßnahme der Reparationspvlitik aber natürlich nicht als ein gegen jedes Völker recht vorstoßender Gewaltakt hingcstellt. Die frvnzösisch.belgischen Besatzungsorgane haben bisher die Erfahrung gemacht, daß jede wirtschaftliche Tätigkeit ruht, wenn fremdes Militär und fremde Kontrollbeamten sich einmischen wollen. Die wirtschaftliche Ab sperrung des Ruhrgebictes vom Reiche würde zur notwendigen Folge haben, dah der Bahnverkehr und insbesondere der Abtransport der Kohlen völlig stockt. Zahlreiche Gruben haben keiäe Möglichkeit, -ic laufende Produktion auf Halde zu stürzen. Selbst wenn die Gruben, denen solche Möglichkeit gegeben ist, ihren Platz auf den Halden anderen Zechen zur Bersügnug stellen, muß schon nach zwei bis drei Wochen wegen Ueberfüllung der Halden jede Kohlenförderung zum Stillstand kommen. Tollte die französisch-belzische'Besatzungs- behörde versuchen, die aus Reiche ins Ruhrgebiet geschickten leeren Güterwogen wohl herein aber nicht wieder herauszulassen, so würde das selbstverständlich die sofortige Sistierung der Wagengcstcllung ins Ruhrgebiet zur Folge haben. .Kommen dan^ etwa noch Sab» tageakte der erbitterten Bahnbeamten und Bergleute hinzu, so droht der gesamte Ujirtschaftsbetrieb des Ruhrbezirkes stillgelegt zu werden. Diesseits und jenseits des von Frankreich und Belgien »orbsreiteteu Hungergürtels wird es schweren Mangel geben. Bon Arbeitnehmer- feite wird gefordert, die Arbeitgebcrschaft möchte in dieser Zeit schwerster Krise alle verfügbaren Reserven und irgend trrcichbaren Mittel an wenden, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und Arbeitercntlasiun- gen großen Umfanges zn vermeiden. Es ist zuzugeben, daß hier durch für einige Wochen eine Linderung.hcrvoigerufen werden könnte. Ein Leerlauf der Produktion aber läßt sich höchstens wenige Wochen aushalten. Die Textilindustrie, die durch den Stand des Dollar- kurscs an der Beschaffung der nöligen Rohstoffe verhindert ist und überhaupt alle diejenigen Gcwerbezweigc, die auf die Kohlen nutz Eisenproduktion des Ruhrgebictes angewiesen sind, werden früher oder später ihren Betrieb einschränken und schließlich ganz stillegen müssen. Da die Franzosen und Belgier dies Verhängnis auf uns heraufbcschwörcu wollen, nützt es uns nichts, wenn wir durch Nachgibigkeit dem Schicksal zu entrinne^ suchen. Jedes auch nur formelle Zurückweichen von der heute durch Reichsregierung und Ruhrbewohncrschaft eingenommenen Front muß die Siegeszuversicht der Gewaltpolitiker in Paris und Brüssel steigern und den Willen der Parlame, tsmehrheiten in Frankreich und Belgien, den regieren den Gewaltpolitikern Gefolgschaft zu leisten, neu beleben. Not nnd Elend lassen sich nicht vermeiden; dagegen läßt sich verhindern, daß diese Nor verewigt wird. Die Vertrags- und Frieden sbrecher über bieten sich mit Maßnahmen der Gewalt und der Brutalität. Sie werden abcr einmal an der Grenze angelangt fein, über die hinaus Gefolgschaft zu leisten, ihre Völker sich weigern. OertNche und sächsische A«gelrge«hL!te». Pulsnitz. (Spenden fürs Ruhrgebiet.) Wir sind ermächtigt, miizuteilsn, daß Geldspenden zugunsten unserer im Ruhrgebiet bedrohten Bo!ks- genossen jederzeit auch die hiesige Stadt, die hiesige Sieuerkasse, sowie die Sparkasse entgrgennehmen. Pulsnitz. (Verein für Volksbildung.) Montag,-den 5. 8—10 Uhr, Schule Zimmer 17: Dr. Mockrauer, Dresden: Schopenhauers Lehre und die religiösen Probleme der Gegegenwart. — Donners- tag, den 8. 8—10 Uhr, Schule Zimmer 17: Dr. Bößler, Dresden: Entwicklungslehre und Darwinis mus. — V-8 Uhr Mitglieder Jahresversammlung (Anträge bis Mittwoch an den Vorsitzenden). Pulsnitz M. S. (37 Jahr Vere ins vor stand und Sänger) Der Männergesangverein „Liederkranz" ernannte in seiner letzten Generalver sammlung seinen langjährigen bewährten ersten Vor- sitzenden, Herrn Oskar EOrten, zum Ehrenvorsitzenden. 37 Jahre hat er mit Begeisterung für das deutsche Lied dem Verein als Leiter seine Kraft und Ersah rung in echter Sängsrtreue gewidmet. ^Gesundheits rücksichten zwangen ihn, sein Amt niederzulegen. Mögen ihm Gesundheit und Sangesfreude bald wieder erblühen. Obersteina. (Stiftungsfest.) Der Turn verein veranstaltet am morgigen Sonntag sein dies jähriges Stiflunqsfest. Der Abend verspricht besonders unterhaltend zu werden. Unter*der bewährten Leitung des Turnwaris Herrn Otto Ziegenbalg werden Stab reigen und Stadübungen, Damenreigen und anders turnerische Uebungen zur Aufführung kommen. Gut Heil! Dresden. (Der Zirkus in Gefahr) Die Sächsischs Landwirtschaftliche Zeitschrift erläßt folgen den Aufruf an die Landwirte Sachsens: »Der Zirkus Ssrrasani ist in Gefahr. Die große Futtermittelnot bedroht den Tierdestand des Zirkus. Darum, Land wirte Sachsens, 'helft nach Kräften der Not zu steuern, damit der Zirkus und damit der Tierbestand dem Land erhalten bleiben. — (Keine Nachzahlung auf Umlagegetreide.) Die Sächsische Landwirt schaftliche Zeitschrift schreibt: Der Bezirksosrband der Amtshauptmannschaft Grimma erl ßi unter dem 6 Januar folgende Bekanntmachung: .Da die Re chs getreidestelle den zur Nachzahlung des erhöhten Preises für die auf das 2. und 3, Drittel der Umlage abge lieferten Menge Getreide erforderlichen Betrag dem Bezirksverband bisher nicht überwiesen hat, so kann die Nachzahlung bis auf weiteres nicht erfolgen." Die Landwirtschaft wird dadurch geradezu verhindert, Düngemittel anzukaufen. Erhält sie endlich den Er lös für das Umlagegetreide, so sind die Preise für den Stickslsff so weit gestiegen, daß nur noch ein Bruchteil von dem gekauft werden kann, was bei sofortiger Bezahlung der Landwirt erhalten haben würde. Es wird die allerhöchste Zeit, daß auch die ReichsgeLreidestslls sich den allgemein üblichen Gspsioßenheiten im Wirtschaftsleben anpaßt. PMüschr NundschKÄ. Deutsches Reich. Berlin, 3 Febr. (Die Parteiführer Seim Reichskanzler) Nm Freitag Nachmittag wurden die Parteiführer vom Reichskanzler Dr. Cono empfan gen. Er machte ihnen Mitteilungen über den Stand der Ernährung» und Kohkenfrage im Ruhrgebiets. Dre Parteiführer erklärten sich von den Nutsührungen befriedigt. »Vorräte sind für eine gtw ff« Leit au« reichend vorhanden. Sie werden fparsam verbraucht und für ihr« Ergänzung wird Sorge getragen. Alle Grrüchte über ein« Uneinigkeit im Kabinette seien ir- rig. Die Hilfe kür die Vertriebenen und di« Ruhr- bevölkerung sei gesichert. ES seien durch di« Opfer- Willigkeit des deutscher! Volker ausreichende Mittel vorhanden, und er sei zu hoffen, daß diese Quellen Weiterfließen werden, damit fortlaufend geholfen wer den könne. Nußerdm fei ein RoLgrsitz in Borkerei- tuvg, durch da» u. a. auch die Wohnungsfrage für die Vertriebenen geregelt werd«. Eine Hintralstell« für die Ruhrfragen ist in Bersin ipS Leben gerufen wor den. E» finden täglich Besprechungen zwischen den Set iligten Stellen statt. E» sei nicht richtig, doß die vertriebenen Arbeiter und Beamten Erwerb-losinuvter- stützung bekommen. Sie bekommen selbstverständlich ihr Gehalt weiter. Berlin, » Frbr. (Da » Noige-setz im R«ich »- rate angenommen.) Der R-ichsrat beschäftigte sich am Freitag mit dem aus Anlaß der Ruhrbesetzung von d«r RüL»r«ßierung eingrbrachten Notgesetz, da» aus 7 Artikem bestcht, Artikel 1 nimmt einig« Be stimmungen aus dem Entwurf «ine» GHankstätten- gesetze» vorweg. Artikel 2 ermächtigt die obersten Lande»behörden, in Zeiten einer politischen oder wirt schaftlichen Not und Gefahr BorschrifLe» über die Ein schränkung von Vergnügungen und Lustbarkeiten zu erlassen. Artikel 3 w^ll Schieber Fnd Wucherer mehr als bisher tn der Oeffentsichkeit brandmarken. Ar tikel 4 übtllrägt dem ReiHspräsidenten die Befugnis, in besonder» kritische» Zeiten den PaßzwanK einzu führen, ebevfo de» Sichtvermerkszwans. Die Befsl- gung soll vor allem auch dadurch gesichert werden, daß Zuwiderhandelnde nicht nur au» dem Tinz-Maate,' sondern au» dem Rüche ausgewiesen werden können. Artikel 5 räumt den au» den besetzten rheinischen Ke bieten und besonder» au» dem Ruhrgeßiete vertriebe, nen Reich-angehörigen und ihren Familien «in Vor zugsrecht vor allen anderen Wshnungtsuchenden ein. Artikel 6 überträgt mit gewiss«» Einschränkungen die jenige gesetzliche Regelung, di« erforderlich ist, um dek Folgen de» Ruhr«si falle» nach Möglichkeit vsrzubeu gen, der ReichSrsgierung. Es wutde beschlossen, daß "die Reich-regirrung die ihr hier gegebene Machtbefug nis nur mit Zustimmung dr» R ichsrqte» au-übrn soll.-Außerdem sind di« Verordnungen der Regierung d«m Reichstag« unverzüglich zur Kenntnis zu bringen und auf sein Verlangen außer Kraft zu setzen. Da» Gesetz wurd« einstimmig angenommen. Berlin, 3, Febr. (,Hände weg von allen französischen und belgischen Waren!" ist ein Aufruf überschrieben, der von führenden Wirt schaftsorganisationen der UrbriLgeber und Arbeitneh mer, der F auen und Jugend'in Berlin Unterzeichner ist. Der Aufruf ist außerdem von führenden ALgo ordneten unterschrieb«», u. u. dem bekannten Völker- rcchtrlehrer P.of. Schücking, Der Gedanke eine» Boy koLt» sranztsischer und belgischer Waren ist bereit- in der machtvollen Kundgebung, die am Sonntag, den 11. Januar 1S2» vor dem ReichStag-xebäude statt- fand, von den RelchZtagSabgeordneten Kreih. v. Lrr»- ner und Thiel ausgesprochen worden. Von einer Rrihe von Verbünde-', ist dieser Boyon verm» ringe- reitet. J-tzt gilt e», den Gedanken zur Tut werden zu lassen. Die BsHkotjbewegung wird nunmehr für ganz Deutschland durchgsführt. Frankreich und Bel gien werdrn dadurch erkr nrn, daß dem brutschen V*lk« damit ein« frirdliche, aber rech! unangenehme Waffe geblieben ist. Gr ist zu erwarten, daß da» Vorgehen der ausgedehnte», große politische und wirt- sHafMch« Volkskreise umfassenden Verbände nicht nur VerMndnsi, sondern auch «achhMfge Wirkung findet. Berlin, 2. Kehr. (Der Zugverkehr nach Köln unterbrochen) Infolge Arbeitsniederleg ung im besetzten Gebiet der RsichSbahrrdirektion Mainz ist der Zugverkehr noch und von Köln aus beiden Rheinstr-cken unterbrochen. Berlin, 2. Febr. (Teilnahme de» Reich»» Präsidenten.) Der Rllchrprösirrnt hat an den OSerbürgtrmtistrr von N-uthen anläßlich der Kata strophe in der Heinitz Gruse ein Telegramm gesandt mit der Bitte, den Hinterbliebenen, der Verwaltung und dem Betriebsrat seine Teilnahme auszusprechen. Rl» erste Hilse für die Hinterbliebenen der zahlreichen OMr der Katastrophe hat der Reichspräsident zw«i Millionen Mark überwiesen. - — (Au- dem Lausanner FrirdenSver- trän) Nm Sonntag nachmittag ist die Redaktion d?» Ocient-Frieden-vertrag beendet worden. Der Ver trag umfaßt die territorial«», politischen, Wirtschaft- lichrn, fi-ianzirllr» und rechtlichen Brstimmuugen und beginnt mit der Festsetzung der neuen türkischen Grenze in OsL-Th^a-ien und läßt Karagatsch,, den Bahnhof von Ndrianopel außerhalb d»r Grenze. Er bestimmt sodann di« türk sch-n Grenzen Kleinasien», bestimmt, welch« Inseln Kei Griechenland ur.d w«lche btt der Türk-i verbleiben, Dir Bestimmung über die Meer- rngensrage enthält die Freiheik der Meerengen unter den be eit» Ltkannien Vedingunsen. Ja-ciner Spezial- bestlmmunz tritt dis Türkei alle ihre R-chre über Aec-yptm an England ab. W-e eS Lriß», fall Eng. land beabsichtigen, nach Ukterzsichnur.g iek Friedens, vertrage- die Städte Lscharnack und Gall-poli zu räumen und nach der Räumung seine Truppen auch aus Konstantinopel zurückzuziehen. In türkisch-.« Krei sen ist nach der ersten Kenntnisnahme des Vrrtrag»- entWurfk- sein« Annahme alr ousgeschloffen bez-.ichnrt worden. Ja griechischen Kreisen erhebt man besonder» Einspruch gegen die Zuteilung »on Jmbro» und Te- nedov an die Türkei, Lürkei. — ((Die Türkei üleiSt fest) Weder,Ma. Lin* «uS Angora meld«!, hat'"die Nationalversamm lung am Mittwoch an JS«.rd Pascha besondere In struktionen nach Lausanne gesandt, die ihn v-rpflichren, urbldingt a» der rückhaltlose« Nnnahmrde» National- Pakte» durch die Alliierten zu best h;n. - ' A Devtscher Reichstag Sitzung vom 1. Februar 1922. Schwer wuchtet das Unglück auf Deutschland. Nach Eröffnung der Donnerstags-Sitzung war Reichs »gsprästdent Löbe wiederum genötigt, Worte der Trauer zu sprechen. An läßlich der furchtbaren Grubenkatastrophe in Ob-rjch!efien, eine der opferreichsten, die sich je unter deutscher Erde zutrugen. In ernstem Schweigen hatten die Abgeordneten sich von den Puitzen erhoben und damit ihre herzliche Teilnahme an dem emsctziichen Unfall zum Ausdruck gebracht. Es ist, als hätte es das Schick sal darauf angelegt, die Bedeutung der Bergmannsarbeit und die Schwere des Bergmannslosen dem deutschen Volke beson ders eindringlich zu machen. Im Anschlusse an den tragischen Auftakt würden zwei deutsch-polnische Vereinbarungen aus der oberschlesischen Liquidationsmasse debatte-los genehmigt, weitere kleinere Vsrlag-n ebenso ohne Aussprache angenommen. Nicht so glatt ging cs bei der dritten Lesung des Jugendgerichisgesetzes. Hier war mit einer namentlichen Abstimmung zu rechnen und zudem die Vorbsreitung neuer Anträge cmgekünttgt. Der Präsident schlug deshalb dem mäßig besetztem Hause eine kurze Vertagung der Sitzung vor. Das führte zum Ziel der Verab schiedung des Iugendgerichtsgesetzes in dritter Lesung. Ein Antrag S ch u l tz - Bromberg <dnl.), die Regierungsvorlage wieder Herzustelley in den Bestimmungen über Landesregierungen und Jngendgerichtshilfe, wurde gegen Demokraten und Sozial demokraten mit 276 gegen 165 Stimmen abgelehnt. Eine Entschließung des Ausschusses, nur die bestbcfähigten Richter als Jugendrichter zu bestimmen, hingegen angenommen. Der zehnte Nachtrag zum Haushalt für 1S22 sand glatte Genehmigung. Am Freitag soll mit der Einzeldebatte des Etats (Reichskanzler, Justiz, usw.) begonnen werben. Vertagung des Reichstages. Sitzung vom 2. Februar 1923. In ernster sorgenschwerer Zeit hat der Reichstag in seinen Vollsitzungen eine Pause eintrelcn lassen. Der letzten Sitzung am tzreitag wohnte auch der Reichskanzler Dr. Cuno bei. Der Reichs tag erledigte zunächst kleine^ Vorlagen nnd billigte die Herstellung von weiteren Ersatzmünzen nn Nennwerte bis zu 1000 Mark und wandte sich dann der zweiten Lesung des Reichshaushalrplanes zu unö zwar bei dem Haushaltplan des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers. Verbunden damit wurde ein sozialistischer Antrag auf Aufhebung der bayerischen Ausnahmeverordnung. Die vielfach crwortende Bayerndebatte kam jedoch nicht zustande. Der bayerische