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ulMtzerwockendlaN - Nummer 10 DEsrsLag, den 23> JanssKr 1823. 75- Jahrgang Amtlicher Teil. Auf Dlatt 430 des Handelsregisters ist beute die Firma G. Robert Steglich in Bretnig und als ihr Inhaber der Fabrikant Gustav Robert Steglich daselbst eingetragen worben. Angegebener Geschäftszweig: Herstellung und Vertrieb von Hosenträgern, Strumps- und Sockenhaltern, Sportgürteln, Schuhriemen und elastischen Bändern Amtsgericht Pulsnitz, am 15. Januar 1923. Auf Blatt 431 des Handelsregisters ist heute die Firma Küttner L Co. in Dresden, Zweigniederlassung Großröhrsdorf in Großröhrsdorf und weiter eingetragen worden: Gesellschafter sind: s) Kaufmann Friedrich Alfred Küttner in Dresden, b) Kaufmann Ernst Bruno Schöne in Großröhrsdorf. Die Gesellschaft hat am 1. November 1920 begonnen, Angegebener Geschäftszweig: Herstellung und Veräußerung von Hosenträgern, Strumps- und Sockenhaltern. Amtsgericht Pulsnitz- am 20. Januar 1923. WeklMNämachmM Es wird daraus bingewiesen, daß die Bekanntmachung der Amtshauptmannschaft Kamenz vom 18. Januar 1923 — Höchstpreis für den Kleinhandel mit Milch — auch siir den Stadtbezirk Pulsnitz Geltung hat. > Pulsnitz, de» 2S. Januar 1923. Der StNötrNt. LegMrmerrmG ausländischer Arbeiter. Das Ministerium des Innern hat die unverzügliche Legitimierung aller ausländischen Arbeiter für das Jahr 1923 angeordnet. Dem Legitimationszwange unterliegen alle im Inland« beschäftigten ausländischen Arbeiter und Arbeiterinnen ausschließlich der häuslichen Dienstboten. Die Kosten des Legitimatkonsoerfahreus sind vom Arbeitgeber zu tragen und betragen grundsätzlich 2000 Mark. Eine Erhöhung aus 5000 Mark tritt ein, s) wenn die Legitimierung an der Arbeitsstelle nicht innerhalb der nachstehen den Frist beantragt wird, b) wenn die vorgeschriebene Ligitimierung im Vorjahre unterblieben ist. Die Anträge auf Ligitimierung sind von den Arbeitgebern bis 31. Jan. 1923 im Polizeiamte des Rathauses einzureichen. Die Kosten sind bei Stellung des Antrages zu hinterlegen. Zuwiderhandlungen werden mit Ordnungsstrafe belegt. Pulsn;tz-; Len 23. Januar 1923 Der Stadtrat. VekarmtmachNNg. Die für heute abend ^/-8 Uhr anberaumte öffentliche Sitzung des Schulausschuffes wird Umstände halber vertagt und zwar auf Donnerstag, den 1. Februar 1923, abends /-8 Uhr. Pulsnitz, den 23. Januar 1923. Der Vorsitzende des Schulausschuffes. Das Wichtigste. Für ei» 20 Markstück i» Gold werden von jetzt ab 70 O'D Papier mark gezahlt. Die ReichSregierung gibt bekannt, daß sie jetzt gegen Wucher und Schttberium mit den schäriften Mitteln Vorgehen «erde. Gestern nahmen die Bergarbeiter- und Eisenbahncrverbände im Ruhrgebiet Stellung zur Frage des Generalstreiks. In Dortmund streikten am Sonntag Beamte und Arbeiter des Haupt- und des Siidbahnhofcs, weil die Franzosen die Bahnhofs vorsteher verhaftet hatten. Der Streck — während dem die Dortmund passierenden Züge umgeleitet »erden mußten — be wirkte die Enthaftung. Den Franzosen ist es infolge des Verhaltens der Eisenbahner bisher - nicht gelungen, auch nur einen einzigen Wagen Kohle zu erlangen. Die gefangengesetzten Werk-Direktoren sind in Mainz in das Militärgefängnis gebrächt und dort länger als 24 Stunden ohne jegliche Nahrung gelassen worden. Sie werden wie Artbrecher behandelt Die deutsche Eisen- und Stahlindustrie hat beschlossen, jeden Handels- vcrke^k mit Belgien und Frankreich abzubreche». Von Bayern aus wird dis Gründung einer „vaterländischen Streik kasse" zur Unterstützung der Ruhrbewohner angeregt. Gestern haben die letzten amerikanischen Besatzungstruppen das Rheinland verlassen. » Die Franzosen haben in Speyer ein Forstamt errichtet, daß die Beschlagnahme der Staats- und Gemeindeforsten deS links rheinischen Gebietes durchführen soll. Der französische Kommunistcnführer Cachin ist auf Befehl der franzSsischen Negierung, und nachdem die Kammer, der er angchört, seine Immunität aufgehoben hatte, verhaftet und ins Gefängnis gebracht worden. Bradbury wird aus der Reparationskommission nicht austreten, solange die gegenwärtige, durch das Vorgehen Frankreichs hervor- gernfene Krise nicht beendet ist. Die englische Presse weigert sich angesichts der gegenwärtigen Lage die stark Frankreich - feindlichen Artikel Lloyd Aeorges zu ver- öffentliche». Oertttche «nd sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. (Mütt«rbrratung.) Die nächste Mütterberatungsfprechstund« in Pulsnitz findet Mitt woch, den 24. Januar 1922 nachmittags S Uhr im Rathaus 1 Treppe — StadtvrrordnetensitzungSsaal — statt. Arzt ist anwesend. Pulsnitz. (Taubstummengottesdienst) Am kommenden Sonntag, Len 28. Jsnuar findet vor mittag '/,11 Uhr in der Sakristei der Pulsnitzer Kirche Taubstummengottesdienst Katt. — (Ein Wintersportsonntag) Der gestrige Sonntoa war für L e Anhänger des Wintersportes der erste in Liefe»« Winter, der ihren Wünschen voll Genüge leistete. Wenn auch in den Straßen leichtes Tauwettrr sich bemerk- bar machte, so konnte das doch dem Sportgelünde außer halb der Stadt keinen Abbruch tun und so gab es denn auf dem Eierbcrae sportlichen Hochbetrieb. Die weiter« Entwicklung der Wetterlage erscheint im Augenblick noch unsicher; die Gefahr der Ausbildung einer längeren Periode geringer Kälte stellt sich bisher noch gering dar. — (Streut Asche!) Nach Len polizeiliche« Bestimmungen ist jeder Grundstücksbesitzer verpflichtet, den öffentlichen Fußweg vor seinem Grundstücks stets in reinlichen Zustande zu erhalten und bst Schnee, wetter von den Gchmemossm zu beseitigen bezw. Asche zu streuen, damit der FnßänM durch AuSgletten usw. keinen Schaden erleidet. Die Streupflicht wird aber noch sehr vernachlässigt, wie man sich jetzt täglich durch den Augenschein SSsrzeugen kann. Wer sich vor Straf« bewahren will, der streue, denn die Fußwege find vielfach spiegelblank unü Gefahrdrohend für den Fußvänger. , — (Frühe O st e r n.) Das diesjährige Osterfest fällt auf den 1. und 2. April, der gemeinhin als früh erscheint, brr Geschäftswelt aver um so angenehmer sein wird, weil sich in ihr mit dem April gewöhnlich mannigfache Aenderungen vollziehen. Das PffNgstfssr «ird demgemäß in diesem Jahre am 20 und 21. Mai begangen werden. Recht spät fallen Ostern und Pfingsten im Jahrs 1S2L, nämlich Ostern auf den 20 und 21. April und Pfingsten auf den 8. und 9 Juni. — iS ins Versteigerung von 17 Polizei pferden) findet am 25 Januar vormittags 1! Uhr in der Polizeikaserne zu Lhemnitz statt. — (Geeignete Erwerbslose für die Landwirtschaft.) Der Mangel an landwirtschaftlich durchgedildeten, srnheimischen Arbeitsl üsten dauert fort. Ausländische Ersatzkräfte werden nur in be schränkter Zahl, weibliche Ausländer in Einzelstellen überhaupt nicht zu haben sein. Dis Vermittlungs gebühren für Ausländer betragen 10—12 000 Mark auf die Person und steigen von Tag zu Tag. Das Lanberamt für Arbeitsvermittlung empfiehlt deshalb den Landwirten im Hinblick auf dis ständige größer werdende Erwerbslosigkeit, das zur Frühjahrsbestellung nötige Personal schon jetzt einzustellen und sich von den öffentlichen Arbeitsnachweisen arbeitswillige, wenn auch in der Landwirtschaft noch wrntg geübte Erwerbs lose vermitteln zu lassen. Sind doch die Winterlnonate dis beste Zeit zum Anlernen ungeübten Personals. — (Ein Zwanzigmarkstück 70000 Mark.) Der Ankauf v»n Golk für das Reich durch dis Reichsbanl und die Post erfolgt in der Woche vom 22. bis 29. Hanuar zum Preise von 70 000 Mark sür ein Zwanzigmarkstück, 35 000 Mark für ein Zehnmarkstück. Für ausländische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der Ankauf von Reichsfllbcrmünzen durch die Ncichsbank und die Post erfolgt vom 22. ab bis auf weiteres zum 1500fachcn Betrage des Nennwertes. — (Ein Kupferpfennig gleich 29 Pa piermark.) Wie aus Berlin gemeldet wird, werden dort im Handel für einen alten Kupferpfsnnig 2» Mark in Papier bezahlt. -- (Ist der heutige Bierpreis fertigt?) Durch eine Gegenüberstellung der frühcreu und jetzigen Preise für Hopfen, Braugerste, Malz, FeusrungSmatrkial u. a. wird es überzeugend ersichtlich, daß die Steigerung der Bierprrise nicht Schritt ge halten hat mit dem Anwachsen der Herstellungskosten des Bieres. Heute kosten ein Zentner Hopfen 120 000 Mark, früher 50 Mark, «itte 1500.fach« Stei. erung, rin Zentner Gerste 14 000 Mark, früher 10 Mark, eine 1400 fache Steigerung, ein Lintner Malz 22 000 Mark, früher 16 M^rk, eine I37ö.fache Erhöhung rin Zentner Steinkohle 2800 Mark, früher 1 Mark eine 2L00» fache Steigerung, ein Zentner Briketts 1S00 Mark, früher 0 80 Mark, ein 2000 fach« Steigerung. Gerflck- fichtigt man die heutigen Löhne, Gehälter, Steuern, Ausgaben für sozial« Wohlfahrt, dis hohen Trans portkosten, die Preis»! für Fuitrrmittel, für Instand- Saltung der Gebäude und der Betriebsmittel, sür Heizung und Beleuchtung u. v. aj so wird «S ohne weiteres klar, daß der Bierpreis den ins Ungeheuer liche gestiegenen Eczeugungskosten gegenüber keineswegs zu hoch, «her noch zu niedrig ist. Vor dem Krieg« kostete ein Hektoliter Lagerbier ab traueret 18 Mark, heute 12 000 Mark, das rst eine 686 fach« Steigerung, ein Hektoliter Münchner und Kulmbacher 22 Mark, heute 15 000 Mark, «ine 682-fache Steigerung. Nun ziehe man Vergleich«. Bretnig. (Die Not der Kirche.) Der Kirchenvorstand und die Gemeindevertretung erlassen eine Bekanntmachung, in der es u. a. heißt: Politische und wirtschaftliche Verhältnisse zwingen zur Streichung des Pfarrsrgshaltes aus dem Haushalt der Kirch gemeinde und zur Ausübung eines zweiten Berufes durch den Pfarrer. Die Abhaltung der Sonn- und Feiertazsgoitcsdienste bleibt dadurch unberührt. Bibrl- stunden und Nachvarsadende, sowie Jugendvereins- abends können nur noch nach Möglichkeit ange setzt werden. Begräbnisse finden zur üblichen Zeit, jedoch in einfachster Form statt. Der Pfarrer ist nicht mehr in der Lage, bei Begräbnissen Haus- andacht zu" halten. Taufen (außer Nottaufcn) und Trauungen können nur Sonntags und in einfachster Form vorgenommen werden. Aller Verkehr mit Staatsbehörden und «mtern, dec sich aus freiwilliger Mitwirkung des Pfarramtes bezw. des Pfarrers er gab, fällt weg. Bautzen. (In einerhiesig«« Zrttung) lesen wir folgende zeitgemäße Anzeige: „Achtung! Sorgenfreies Leben bietet sich älterem Herrn oder älterer Dam«, welche ein junges gut situierter Ehepaar möbliert untrrbringtn oder demselben -in oder zwei leere Zim mer abirrte». Zahl« einem solch «deldmkenden Men schen. Lie volle und zonz« WsHnuNgSmiet« an dkrl' Hauswirt und komme für dessen siandesgeWäß« Lebens- Unterhaltung auf. Zahle ein« Prämie von 100 000 M