Volltext Seite (XML)
Kr. 14» Pulsnitzer Wochenblatt. — Donnerstag, den 80. November 1SLS. Seit» 8 I,7l- -7 lM IIy», I — .'NI -lEll I —«»« Gescheiterte Verhandlungen d. Sozial ¬ demokraten mit den Kommunisten. isä. Dresden. Die zweitägigen Serhandlunsrn, die am Dienstag und Mittwoch Zwischen den Der trstern der Sozialdemokratie und der ksmmunistischen Partrt zwecks Bildung einer Srdeittrregierung in Sachsen slatrssnden, sind gescheitert. Dieses Ergebnis war für jeden, der dis kommunistische Seele kennt, vorauvzusehen. Nur di» sächsische Soziaid«mokratte hat et noch nicht begriffen, daß nttt den kommunisti schen Genossen «in ersprishlicheS gemeinschafMches Ardeiten unmöglich ist, weil bei diesen der Appetit stete erst nach dem Essen ksmmt. Je mehr die So zialdemokraten den Kommunisten «ntgegenkommsn, dsst, höher schraubst, diese ihre Forderungen. Und die V. S. P. D. hat es wahrlich an Entgegenkommen gegen dis bekannten Forderungen der Kommunisten durchaus nicht fehlen lassen Sie kamen in die Ver handlung mit zehn Richtlinien, in denen st« u a folgendes geloben: Schutz der Republik mit allen gesetzlichen Mitteln, beschleunigte Neugestaltung der Gemeindegesetze und Reform der stastlichen Verweil tung, Erlaß eine« Amnestiegesetzk«, Schaffung von Nrbeitnehmsrkammirn, energische Einwirkung auf die Steuerpolitik des Reiches, entschiedene Vorbereitung der Vergesellschaftung der Produktionsmittel und des Warenaustausche», Förderung des Wohnungsbaues auf acmesnwirtschafllicher Grundlage, Bekämpfung des Wuchers, Trennung «on ttiichr und Staat und Reform des gesamten Schulwesens. Schon am ersten Verhandlungviage trat d'" grundsätzliche Meinungsverschiedenheit darin zutage, daß die Sozialdemokraten sich bereit erklärten, alle im Rahmen der Reichs- und SandrsoerfassunK lie gendrn Machtbefugnisse anzuwrnden, um ihren F»r- derungen Geltung zu verschaffen, während dis kom munistischen Vertreter auch solche Forderungen ver- traten, die durch den Appel! an dis Arbeiterschaft gegen das Reich durchgesetzt werden mühten Diese grundsätzliche Auffassung trat, wie das Dresdner so zialtstische Organ hervorhedt, desanders scharf bei der kommunifrischen Farderunz nach sofortiger Einziehung der Steuern bei den Besitzenden und Ausschreibung einer Zwangsanlrihe in Hilde van SO Prozent der Vermögen sowie bet dem Verlangen, den Betriebe rätan alle für das Proletariat wichtigen Gesetze vor zulegen, zutage. Die kommunistische Partei lieh gleich zu Beginn der Verhandlungen durch ihren Vorsitzenden Böttcher erklären, daß sie keineswegs gewillt sei, mit «inem oder zwei Ministern in die Regierung etnzutreten, st« könne nur ein Regierung». Programm unter Anerkennung der van den Kom munisten aufgestellten Forderungen arinehmen. Da ein Eingehen auf dieses Verlangen ohne schwere Konflikte mit der Reicharegierung nicht möglich wäre und auch die Gozialoemokraten befürchten, daß solche Konflikte zum größten Schaden des vsn ihnen vei- tretenen Proletariats auslaufen mühten, wurden die Verhandlungen ergechnislos abgebrochen. Dis ver einigte Sozialdemakratie in Sachsen scheint es aber trstzkem immer noch nicht aufgegebrn zu haben, im mer noch mit einem Erfolg ihres andauernden Lie beswerbens zu rechnen Die Sozialdemokratische Landtngsfraktion wird safort zusammentreten, um zu der durch die gescheiterten Verhandlungen geschaffenen Lage Stellung zu nehmen. Aus aller Wett. Eukwigshufen, 30. November. (Witter« «»»drhnung der Streikbewegung.) Di« Sutsperrung in der Badischen Anilin« und Soda-KaSrtk die sich auf »140V Arbeiter erstreckr, hat dazr geführt, daß auch dt« Arbeiter der ganzen übrigen Ludwigs« Hafener Frrdustrte in den Lpmpathi-streir getreten Rad. Aus Anordnung der Arbeiter wurde der größte Teil der Läden geschloffen. Die Versuche der KoAMU- nisten, den Generalstreik auch auf Mannheim zu über tragen, find bi»h«r erfolglos geblieben. Verhandlungen finden zurzeit nicht statt. liefere ich sämtlichen Bedarf in: Männer-, Frauen-»och «emtschten Thören, Operetten, Singspiele. TtzevterftS»e, Lheaterbücher, Esuplet«, Stempel, Fest-, v.reinr- und Lnnzabzeichen. Aurwahljendungcn mit Dercinsstsmpit dereitmilligst. Kataloge «ratts. ^ossf Qünlksi-, Ol-ss6sn-)k., X. Buch-, Mufikalien- und Theaterbuchtzandluag. Kstzersicht über die «n den Haupnnurktorten Sentschtands in der lctzren Woche gezahlten Seit viehpreife. (Unberechttgter Nachdruck »erboten ) Die Preise sind in Mark für SO kx Lebendgewicht brzw. Schlachtgewicht (8 bedeutet Schlachtgewicht) angegeben. Nie erste Zahl be zeichnet brn niebrigftcn, die zweite den höchsten für die betreffende Äiiehgattung gezahlten Preis. Rindvieh Hammel, — Schafe, Schweine Großvieh Kälber Lämmer Aachen — — — — Berlin 13000 25500 20000-35000 12000 reooo 30000 -50000 Bremen 20500 »2«oo 20VV0 LlOOO 1,500 25000 28000—50500 Breslau I0«VO 1800» r MO 27000 13000-22000 40000—50000 Dyemnitz 6 VV-25v0^ 24000 31060 14000 23000 3,000-»'0», Köln 15800 30000 1S0V0 32000 18^00 22 0 > 30000-5«Y05 Dortmd 1,000 »30 0 IÜ'i«O-Sl0O« 120 0 230^0 ,sO.O-»1O 0 Bresben 8000-24000 2,000 r»-os ,0002600- 28000 52 00 Glbtrfeld 11000 3<N>00 2.000 »5000 15,00 25000 40000-52000 Esten 14,00 ,500!) 20000 ,2000 16000 ,5000 ,4000-4100« FrKfl.M. 15000 2S.00 2,000 I4u00 1200^26000 30000—52-, «0 Hambg. ,000 30,00 18000 33000 14 003 0 2 2,000 52 '00 Hannoo. 4000 27000 15000-27000 II5Ü0 1SS00 37 00—4500« Husum 17000 ,1600 - 16000 23000 45000—48020 Leipzig 7200 22000 IS00O-280OO 10000 21900 26 '00—48 -ko MgSdg 1,000.2,000 12000 2,000 »000 21000 27000—4,0,0 Mainz — — — Mannh. 12,00 24000 240,0-28000 11000-15000 42000 51000 Münch 7000 rs 00 2500s 27000 12000-22000 35000—44500 Nürnbz. 7goo 24000 28000 38000S 14000'250008 44000 570005 Stettin 8000 23000 22000-27000 ,000 1,0008 35000 -48000 Zwickau 8000 2,000 I300V.22S00 1,000 24000 ,5000 5500'0 Ausgestellt am LV November 1922. Mitberücksichtigt sind n,ch die am 24. November abgehaltenen Märkte. Faszisten. Im schönen Jiolien ist nach dem Weltkriege neben Orangen und Z tronrn «ine neue Frucht gereift: der Faszirmuk. In Deutschland-wurde die sakz'sttschr Bewegung näher beachtet Sei den durch si^ hrroorge rufenen Vorgängen im ehrmsligrn Deutsch T rol (Bo« z«r) und in den jünxften Tagen hat der FasKiSwuS in Italien «ine ganz SrsonderS «rüste Bdeutung er langt. Da eine A itung richt j-den Tag in ihren Be richte« über die Borpängs in Italien »i«d«rhs!en kann. Dein ist mein Herz. 86) Originalroman von H. Courths-Mahler. .Aber Papa, dann wäre sie doch nicht seine Frau geworden/ Der Baron streichelte ihre Wang«. .Wer weist. Es gibt noch andere Gründe, sich zu verheiraten. Vielleicht wollt« die schöne Frau Carry nur die Frau des reichen Troner von Cronershrim werden.' Ganz erschrocken blickte Rita zu ihm aus. .Ach, Papa, wie Kanns, du nur so etwa» Niedriges »on Frau von Ctvne: denken. Tie ist nicht nur schön, sondern auch gut und «del. Menschen mit so schönen seinen Hügen können kein« niedrige Gesinnung Haden.' Wieder wechselten die beiden Herren einen verstohlenen Blick Dann sagMder Baron lächelnd: »Nun kenke einmal, wie leicht es nach deiner Throne wäre, gute und bist« Menschen »onrinonder zu unterscheiden. Nein, nein, mein Töchterchen, so leicht wird uns das nicht gemacht. Es gibt häßliche Menschen, in denen eine schüne, edle Seele wohnt und umgekehrt. Jedenfalls ist es bester, du lützt dich nicht so s«hr durch Aeutzerlichkeiten in deinem Urteil beeinflussen.' Rita sah nachdenklich au». »Ja — vielleicht tue ich Unrecht, wenn ich Herrn »on Eroner nicht leiden mag, weil er derb und häßlich ist. Viel leicht ist er ein ganz guter Mensch. Aber Frau »on Crsnrr ist ganz sicher gut und edel. Wie lieb und freundlich ist sie immer zu mir und zu allen ander«« Menschen.' Die beiden Herr«« schwieaen. Sie wollten Ritas holden Glaub»« nicht stören. Mochte kie immerhin nur Gutes »on Carry Eroner denken. Ihre Unschuld und Rein heit war der beste Schuh im Verkehr mit Torry. Sie brauchte nicht zu wissen, daß Carry ihr nur Liedenswürdtg- keitrn riwie», weil sie ihrem Verkehr mit Dalbrrg einen harmlosen Anstrich grben wollte. Daß die« der Fall war, wußten die beiden Herren nur zu gut. O ck O Es war zwei Tag« nach dem Feste in Tronershsim. Baron Viktor und Günttr hatten mit dem Admin strator eine Konferenz und befanden sich in Günters Arbeitszimmer Rita war sich inzwischen selbst überlasten. Sie saß Ul Ser Veranda de» Schlosses, in eine« der m»dernen Korbsessel, di« hier ausgestellt waren, und hatte «in Buch vor sich »egen. Aber ste la« wenig aufmerksam. Ihre Gedanken schwelten immer wieder ab und verloren HL in einer unbegrenzten Ferne Sie merk!» nickt, dost der Administrator wieder fort ritt, sonst dätte sie wohl nach Günter und dem Vater Aus schau gehalten. Endlich legte ste das Buch ganz zur Seite und erhob sich. Sie trug deute ein schlichtes we-hrs Singers-Kleidchen, ohne jeden Schmuck. To schlicht und anspruchslos sah sie aus, und dock so vornehm und anmu 'g Sie stützte den Arm an den mit Blumen geschmückten Verandapfeilec und lohnte ihren K. ps dagegen. Mit großen verträumten Augen sch st» in» W ite. Cs lag ein weicher, sehnfüÄiiosr Ausdruck auf ihrem Antlitz und die same Haltung der schlanken Gestalt verriet eine tiefe Versunkenheit Sie merkte nicht, daß Günter aus einer der geöffneten Türen aut die Veranda heraustrat und aus den kicken Kokosmatten langsam und lautlos heronkam. Seine Augen umkoßien dic reizende, holde Erscheinung. Es leuchtete warm darin auf. To kam er dicht on sie Heron, obne daß ste ihn in ihrer Versunkenheit bemerkt hätte. Nun stand er hinter ihr und lepte sanst und sachrs die A^me um ihre S Luttern, sie zu sich vmwendend. „Woran denkt meine kleine Rita?' fragte er leise. Sie war zussmmengezuckt. wie von einem Scklaae berührt. Glühende Röte schoß in ihr Gesicht, und ein scheuer, verwirrter Ausdruck lag I- ihren Augen. Unwill- bllrlich machte ste eine fluchtartige Bewegung. Er aber dielt sie fest. Und seine Augen tiet in die ihren senkend, fragte er sanst: „Habe ick dich erschreckt? Weshalb willst du fliehen vor mir?' Da« dunkle Rot in ihrem Gesicht wich einer jähen Blisse. Es lag etw«s in seiner SOmm", was ihr den Herz- schirm stocken liest. Und unter dem M'ck seiner Augen lief ein Zittern über sie dahin. Sie st M« in jungfräulicher Scham aus seinen Armen und wäre doch so gern geblieben. Wie u« sich vor seinem Blick zu bergen, drückte sie ihr Antlitz einen Moment gegen seine Schulter und suchte sich zu fasten. Und dann richtete ste sich hastig wieder empor und sagte leise: ' „Ja, ich habe mich erschreckt. Ich hatte dich nicht kommen hörep.' Phre sichtliche Befangenheit erregte ibn. „Du warst so tief in Gedanken versunken und sahst so sehnsüchtig in dt« Ferne — als ginge es dir wie deinem wa» unter Uasztftm und Frszttmu» zu verstehen ist so setrn dies« Wort« hin («ach d«m neu«n vrockhau») erklärt: Utszisten, italitnisch ^«scitl (sprich Fsschistt) ist h«rg«lettet von karcio, zu deutsch „Bund'. Di« Wa- szistrn bilden «in« nach d«m WUtkrtege gebildet« Par tei, die den Kommunisten Wit deren eigen Waffe» — Gewalttaten — «ntgegrntritt. Der größte L«il der Faszisten gehört den Kri«gS1eilnehm«rverdänden (ssasci äi cowbsttimenti) an, die von Mussolini, den der König »«n J-alten soeben zum Ministerpräsidenten er nannt hat, begründet wurd«n. — Wi« «inst der Ka labreserhut da» Abzeichex revolutionär«! Parteigänger (Kacbonart usw) war, und di« Garibaldtan«r rot« Blu sen trugen, so tragen dir F»szist«n al» Kennzeichen lvniform) «ine schwarze Hemdbluse (daher .Schwarz- Hemden'). Ihr Epmkol find die Fosze» d«r alten Rö mer, ein Felchen der Gewalt über Leben und Tod tn Gestalt eine» Bündels von Stäben, au» deren Mitte ein Be'l hervorcayt. Kurse der Dresdner Börsevom 29 Nov. 192S, mitgcteilt von der Löbauer Bank, Zweigstelle Pulsnitz. 5"/, Deutsche ReichSanleihe . . . . Sparprämienanleihe 3'/,'/« Preuß Konsols . . . . . 3°/„ Sächsische Rente 4'/»°/o Sächsische Staatsanleihe von 52/68 . 3'/,°/, Dresdner Stadtanleihe - 1905 . 4«/o - - ' - 1913/18 . 4«/, Landwirtschaftliche Pfandbriefe 4"/» - Kreditbriefe 4°/, Lausitzer Kreditbriefe 4°/o Leipziger Hypothekenbank Pfandbriefe . . 4»/, Sächsische Bodencredit-Pfandbriefe Commerz- und Privat-Bank Aktien Sächsische Bank-Aktien Speichcrei Riesa-Aktien ? . . . . Per. ^tbcschiffahrts-Aktien Heidenauer Papierfabrik Aktien . . Rcr, Rantzner Papierfabrik-Aktien Chemnitzer Zimmermann-Werke-Aktien Sächsische Gnßstahlfabrik Döhlen-Aktien Sächsische Maschinenfabrik Hartmann»Mt!en. Schubert L Salzer-Aktien Sachsenwerk-Aklien - Seidel L Nanmann Aktien Meißner Ofcnfabrik C. Teichert-Aktien . . Glasfabrik Brockwitz Aktien . . . . W. Hirsch, Glasfabrik, Radeberg-Aktien . Max Kohl-Aktien Deuische Kunstleder Aktien . . . . A.-G. für Cartouaken-Jndustrie-Aktiev . Wandercr-Werke-Aktieu Somag-Aktien Dollarnoten kosteten in Berlin Dollarnoten kosteten in Berlin am 3». Nov mittags 79,'/« 150,— 10S,— 105,V. 90,— 99,- 00,— 99,— 160,— 111,— 112,'/, 104'— 2050,— IMO,- 4400,— 7800,— 2900,- 2520, - 1700,— 5530,— 4720,— 6700,— 3200,— 29S9,- 5000,— 4995'— 4050,— HOO,— 3800,— 12000,. 5000,— 8395,94 8,0).- Die Eisenbahnsahrpreise ab 1. Januar. Berlin, 27. November. (W. T. B.) Mit Wirkung ad 1. Januar 1923 werden die Elsenbahnfahrvrcise für den allgemeinen Verkehr nach folgenden Einheitssätzen berechnet: Der Preis für den Einzelkilometer beträgt: 4. Klaffe 4 M, 3. Klasse 8 M, 2. Kl.si? 12 M, 1. Klaffe 24 M. Die Fahrpreise bis 1t'v M werden auf volle 2 M, über 100 bis 500 M ans volle 10, über 500 bis 1000 M ans volle 20 M, über 1000 bis 2000 M auf volle 50 M, «ter 2000 M auf volle 100 M abgerundet. An Gchnellzugszuschlägen werden in den verschiedenen Zonen <1. Zone von 1 bis 75 Kil-meter, 2. Zone 76 bis 150 Kilometer, L Zone über 180 Kilometer) folgende Sätze erhoben: In der 3. Klasse 100, 200 nnd 300 M. in 2. Klasse 200, 400 und 600 M, in 1. Klasse 400, 800 und 1200 M. Die Gepäckfracht wird auf 1 M, bisher 40 Pfennige, für je 10 Kilogramm nnd einen Kilometer erhöht. Die Mil destfrucht Vater, g!s sehntest du dich fort von Dalberg, in die Welt hinaus ° Sie iah Ihn erschrocken an. „Von Balberg fort? O nein — hier ist es ja so schön wie sonst nirgends auf der Welt^ Er hielt ste noch immer fest, als fürchte er, daß sie entfliehen könnte. Doch sie stand wie gelähmt unter seinem Blicke. „Dein Vater will aber fort von Dalberg, Rita, sehr bald. Er bat es mir gesagt. Und du — du wirst dann wohl mit ihm gehen.' Ganz bleich wurde sie wieder. Ihre Augen weiteten sich und iahen ooll*heitzsr Unruhe in sein Gesicht. „Fort? Fort von Balberg? - Und du?' stieß sie hervor „Ich? Ja, ich mutz natürlich hier bleiben. Balberg ist ja nun für immer meine Heimat. Du aber wirst mit deinem Vaie, in die Residenz zurückdehren, wirst alle Freu den der Geselligkeit kennen lernen, dich amüsieren — und den armen Günter b«ld vergessen, der einsam und allein in Vaiberg zurückbleiben und es gar nicht fassen können wird, dctz er kein liebes, «»armes Ttimmchen mehr in Dalberg hören wird, das „lieber Günter' zu ihm sagt.' Ihr Antlitz drückte so deutlich Schmerz und Qual aus, daß es keines weiteren Beweises bedurfte, um ihn er kennen zu lasten, daß ihr der Abschied von ihm mehr war, als der von «inem lieben Detter. .Warum will Papa nur fort von hier, wo es — so schön - so schön ist?' stammelte ste fassungslos. .Deinem Vater ist es za still und einsam — zu lang weilig hier. Ec ist an Menschen gewöhnt.' S e schluckte die aussteigenden Tränen hinunter. .Ach — er hat doch dich und mich — was braucht er da noch fremde Menschen?' „Kind, dein Vater liebt die Geselligkeit im grotzen Stil. Würde es dir denn gefallen, immer in Vaiberg zu leben?' Sie nickte und sah d«nn mit einem wehen Blick an ihm vorbei. »O ja, nirgends möchte ich lieber sein, als hier. E» ist so schön hier, und ich war so glücklich in Dalberg, so glücklich wi« noch nie in meinem Ltben.' Sein Herz klopfte nun doch recht »«ruhig. Sie war so hold und sütz in ihrer Angst und Not, o»n Balberg scheiden zu müssen, von Dalberg und ihm. Das fühlte er. And warm stieg es in ihm aus. Fortsetzung folgt.