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R». 14L Pukvitzrr Wochsndlat^ — Donnerstag, d«n 80. R»oemb«r 1882 Leite 8 Ul«ischtrmrist«r Petzold auk Amerika, der seit kärgerer Zeit schon in seiner früheren Heimat zum Besuche «eilt. D«S Leweih der Elche-, «iner auksterbenden Derart, die in Amerika nicht mehr geschossen werden Lars, wirk «inen schönen Schmuck de« Sitzungssaales bilden. Dresden. (Schloß Moritzburg.) Mit Rück- licht auf dis vorgeschrittene Jahreszeit werden vom 1. Dezember d. I. ab bis auf weiteres Führungen im Schlosse in Moritzburg und im Fasanerieschlösschen daselbst nicht mehr statifinden, nachdem die Führun- gen im Schlisse Pillnitz bereits am 1. November '.928 «ingestellt worden sind. Die Wiedereröffnung wird im Frühjahr 1918 bskanntgegeben werden. Das vsrmalige Residenzschloß in Dresden bleibt bis auf weitere» in der früher bekanntgegebenen Weise für die Besucher geöffnet. Dresden. (»0 fache Fried«n»miete.) In der Hauptversammlung de» Verbände» der sächsischen gemeinnützigen Bauoereinigungen hielt u. a. Ober- regierungSrat Dr. Rusch, der Geschäftsführer der Sied- lungsgenoflenschaft „ELchstsche» Heim" einen Vortrag über die Zukunft der Niviautättgkeit. Nach seinen Ausführungen sind die Aurfichten sehr trübe. Während in den bisherigen 4 Jahren der Bezuschussung die Herstellungskosten einer Kleinwohnung 35 0VS Sezw. LS OVO M und 1 Million Mark betrugen, werden ft- aller Voraussicht nach für da» nächste Jahr auf rund 4 bi» d Millionen Mark geschätzt. Btt Ende 1S21 find In Sachsen 14 000 Wohnungen bezuschußr worden, Li« 900 Millionen Mark kosten. Im Jahre 19»2 waren für 140V Wohnungen VVO Millionen Mark au§ge «orsen, die aber um volle »00 Millionen Mark über- schritten werden. Bet einer nur tLSOprozentiger Wohnungsabgabe und den HirstellungSkostrn von VOS Millionen Mark für «ine Kleinwohnung blieben In Sachsen noch 8 Milliarden M übrig zur Herstellung von 400 Kleinwohnungen. Der Vortragende erwähnte, daß der WohnungStnhaber vom 1. Januar 19»! ab jedenfalls da» SO fache der Friedentmiete zu bezahlen haben weid'. isck. Dresden. (Diebstahl — 800000 M Belohnung.) Um S1. November ist im Schnell zug München—Dresden einem Dresdner Kaufmann in einem NdteU 2. Klasse ein schwarz« Krokodilleder brieftasche, enthaltend 7 Schecks der Amerika« E«p"h Co. über 450 M lautend. 80000 M in 580-, 1000 und 19000 Markscheinen in deutschem Gkide sowie 200 Schweizer Franken und 70 Dollar gestshlen. — (Gestohlen) wurden in der Nacht zum 21. No vember ein Sealkaninmantel mit rosaseidenem Futter, am Henkel Bleiplsmbe mit Zahl, ein grauer Homespun Aerrenanzug, ein Sportanzug aus hellgrau-m eng lischen Stofs mit langer und kurzer Hoss, ein Cutawcy mit graugestreifter Hose, ein Winterpalitot mit Samt kragen und schwarzseidenem Futter und ein hell, grauer Velourhut im Gesamtwerte von 1220500 M Die Kriminalpolizei warnt vor Ankauf der Sachen und bittet um sachdienliche Mitteilungen. Dresden. (Notgemeinschaft in Sachsen.) Ein Bild erfreulicher Einmütigkeit bot am Mentag der große Rats sal im Dresdner Ralhause, weseldst das großeHtlfswerk „Deutsche Notgemeinschast" in Sachsen in feste Formen gegossen wurde. Nach informierenden Darlegungen der Kommerzienrats Marwitz und de» Gewerkschastrsekretärs Tempel erklärten sämtliche An« wesenden ihr Etnierständnis mit dem Plane, unter Benutzung der bestehenden Organisattoneo und unter Ausschluß neu zu errichtender organisatorischer Apparate ein Hilfrwerk zu schaffen, da« die schnelle post ive Hilfeleistung für die Armen und Aermsten' unserer Lage zur Ausgabe hat Nachdem die Arbeitnehmer sich bereit erklärt hatten, tm ganzen Lande einen in zwei Raten zu leistenden Stundrnlohn der N»tgemeinschast zu spenden, nachdem auch die Beamten zur Abführung v»n ^/, '/» eines Monats- geholter sich bereit erklärt nahmen die Vertreter aller übrigen Organisationen der Industrie, des Handwerk«, des Handels, der Landwirtschaft, der Handels- und Gewerbekammer, der Bank und der amtlichen Wohlfahrtspflege da» Wort, um in schöner Uebereinstimmung den Plan gutzuheißen und seine tat« Kräftige Förderung zu versprechen. Die Industriellen werden ihrerseits den Betrag bewilligen, den ihre sämtlichen Arbeiter absühren; in ähnlicher Weise werden auch dir übrigen Beruss- gruppen versahren, so daß nach oberfläälicher Schätzung in kurzer Zeit mit einem Hilssfond von 250 Millionen Mark zu rechnen sein dürste. Die Verteilung der Unterstützungen soll durch die amtliche Wohlsahrtsflpege geschehen, unterstützt durch Hilsraurschvfse in allen Orten, entsprechend dem Vorschläge der Neichsarbettsministers. Grundsatz soll sein daß die eingehenden Gelder in erster Linie sür die Orte und Bezirke verwendet wer» den, aus denen sie stammen. Es wurde ein großer Lundesaus« schuß und ein geschästrsührender Ausschuß bestimmt, der im Einvernehmen mit der Presse, deren Bereitwilligkeit zur Mit arbeit besonders begrüßt wurde, schnelle und positive Arbeit zur Milderung der Not zu leisten hat. Ihm gehören an dieSpitzen- organijationen der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer - Nerdände, einige amtliche Mellen, ein Vertreter der Presse usw. Die Ge schäftsstelle befindet sich imjMinifterium des Innern, Königsuser 2, die Hauptkossenstelle ist die Landständige Bank, Filiale Dresden. Ueber den Rahmen der festen Beiträge hinaus, zu denen sich alle Berufsstände in nachahmenswerter Einmütigkeit verpflichten, soll der Gebefreudigkcit keinerlei Schranken gezogen sein. Dresden. (Lügen haben kurze Beine) Ein Herr, der in zweiter Klaffe von Kreider- nach Dresden gefahren ist, vermißt beim Bussieigen in Dresden feine Fahrkarte. Er mutz an der Sperre warten und soll nachzahlen. Er wird gefragt,-wvher er komme. .Aus Freiderg" Ln welcher Klasse er gefahren fei? Der Herr erklärt, um einige Mark er sparen zu können, er sei vierter Klasse gefahren. Die Antwort lautet: „Dann müssen Sie eben nach'zahlen. Es ist zwar ein» Karte von Freiberg gefunden worden, aber für die zweite Klasse." — (3. Landes-Geflügelschau.) Der LnndeSmrbanb Sächsischer Geflügelzüchtervereine ver- Als Urheber de» pfliHtungen einwilligen könne. . amu" Vas Linfelh-mmer M 17.—. 'U -MM ll anstaltet seine 3. Landes Geflügelschau in diesem Jahre gemeinsam mit den vereinigten Dresdener Geflügel- lüchtrrvereinen vom S—4 Dezember in sämtlichen küumen der Städtischen Ausstellungspalastes. Mit der Ausstellung ist eine Jndustrieabteilung verbunden, owie eins Verlosung lebender Rassstiere. ein« Beschlagnahm«, die namentlich in der Ersitzung deutscher Beamter durch französisch« Beamt« »um Au»« druck kommen könnte. — S. Besetzung von zwei Drit teln de» Ruhrgebiet«» einschließlich Essen und Bochum zwrck» Sicherung der Frankreich von Deutschland zu liefernden Kohl« aus Reparattonskonto und de« für di« französische Industrie erforderlichen Hütten kokse».' — Fu dieser Begründung gibt ,Hava»' eine Ergänzung Darnach will Poinc««« seinen «kti»n?plsn seinen englisch««, italienischen und belgischen Kollegen unter breiten und zwar schon in der zum 8. Dezember ein« Serufrnen Vorbesprechung zur Konferenz von Brüssel. Ferner wird erklärt, daß Frankreich in keine auch nur teilweise Entbindung Deutschland» von seinen Ver« Dezember:f frei hau», für Selbstabholer, für eine halbe Monatskarte, M 250.— M 250 — rn 115 — Abvnnementspreise sächsischer Zeitungen im Dezember; Leipziger Neueste Nachrichten 7-0 M, Leipziger Tage blatt SOO M, Dresdner Anzeiger SSO M, Dresdner Nachrichten bvv M, Dresdner Neueste Nachrichten 820 M, Radeberger Zeitung 450 M, Vautzner Tageblatt 400 M, Sächsischer Postillon (Löbau) 400 M, , Kamenzer Tageblatt S80 M. Plane» zur Abtrennung der Rheinland« wird d«r General Degoutte genannt. Paris, 30. November. (Lie Antwort der Reparation» ko mmission.) Dir in der R?pa- ration»note vom 14 November betreffend di« Fragen de» Moratorium» und «iner aurwärtigen Anleihe zur Stabilisierung der deutsche» Währung erbetene Ant wort der Ntparalionrkommifsian dürfte an einem die ser Tage erfolgen. Ohne eine Jrdiskrrtion zu beg-hrn, kann man di« Vermutung aussprechen, daß mit Rück sicht auf die bevorstehende Ministerbefprechung und die wahrscheinlich darauf folgende Brüsseler Konferenz die Antwort der Kommission nur rein formeller Art sein wird. — (»00000 Soldaten.) Die französisch« Sammer »eröffsntUcht ihren Bericht über da» Budget de» KriegSmioisterium». An ordentlichen Ausgaben sind 307V Millionen Franken vorgesehen und an außerordentlichen Ausgaben 880 Millionen, im ganzen »Iso 868» Millionen Franken. In den obigen Zihlen sind die Ausgaben sür dir Rheinarmec und sür die B:satzung»arm«e de» Mewelg,biete» nicht inbe^r ffrn, wodurch die Gesamtausgaben der Arme« auf 41 Mil liarden Franken anwachsin. Der Bericht sicht «inen MannschaftSbepand der Arme« von 6S8 000 Mann und 84 000 O!stjirren vor. Paris, 30. Roo. (Für Londoner Minister« konseren z.) An zuständiger Stelle wurde am Mitt woch abend erklärt, e» sei wahrscheinlich, daß Poin- caree Ende nächster Noch« nach London fahre, um sich mit Bockar Law über die Frage der Brüsseler Konferenz zu unterhalten. Er sei nach nicht sicher, ob Mussolini an dieser Lu»?prachr Lrilnehmen werde. Er habe mitzeteilt, daß er bereit sei, nach London zu reisen, fall» er Italien verlassen könne. Die Beteili gung dr» belgischen Ministerpräsidenten an dem be vorstehenden Mrinung»«mswusch sii fraglich. Die Belgier halten dir bisherig« Einigung F «nkreich» uvd England« über da» Programm der B üssiler Konferenz sür die wichtigst« Vorbedingung, erachten aber die englisch-französischen B-sprechnngrn al» überflüssig. Statten. Rom, 80 Nov. (Die Stellung Italien» zur ReparationSfrage.) Di« „Tribuns' ver öffentlicht eine von der Regierung inspiriert« Erklärung, die die Haltung Jialirn» in d«r N p^raitonrfrage darstellt. Di« Drohung, heißt «S in dem Blatte, da» Ruhrgebiet zu besetzen, ist offenbar als Druckniitel zu bewerten, ohne groß« Aul sicht auf Verwirklichung zu Haden; denn alle militärischen Sanktionen seien bisher unwirksam gewesen. Imme h n müßien sich ! die Verbündeten z« gemeinsamer Aktwn einigen, um zunächst die brutsche FahlunpSsähizkeit festzustellen uud alsdann die Fühlungen wirksam einzuireiben. Verlas les „Pulsnitzer Wochenblattes". „Pulsnitzer Wochenblatt« kostet im Monat Politische Nundschms. Deutsches Reich/ Verttn, 2V. November. (Falsche Notenge rüchts) Der vrrliner „Lokalanzetgir' schreibt: „Zwei Noten sollten einar Korr«sp«nz zufolge gestern au» Pari» in Barlin «jngttroff«n sein, di« «in« von d«r ReparationSkommisfion mit einem Protest »egen die Leistung weiterer Subventionen an dis deutschen Reeder, die ander« von d«r französischen Regierung mit der Ankündigung ihrer Entschlossenheit zur Inbe sitznahme deutscher Pfänder. Ja Wahrheit ist weder «ine Note diese», noch jene» Inhalte» in Berlin »in- getroffen.' — (Des Reichspräsidenten Autoflag gen) Der Offenbocher Schrtflkünsiier und Kunst gewerbler Rudolf Koch Hst vom Reichskunstwart den Auftrag zar Anfertigung von zwei Reichsadler-Flag- gen für den Gebrauch im persönlichen Dienste des , Reichspräsidenten erhalten. Die Autoflaggen werden Amerika, in Seide ausgeführt — (Eine Absage der amerikanischen Hamburg, 28. Noo. (Rigorose Maßnah. Gewerkschaften an die Internationale.) men JiaNen» gegen die deutsche Schiff- Reuter m«ldet au» »Utzingron: «omprr» hat tar fahrt.) Dem hiesigen Bnichterstatier der „Frank- Namen d«» amertk-nischrn «ewerkschrfttbunde» die furier Z^tung'wird von uvterrtchtetrr Seite mitgetrilt, Einladung zur Teilnahme an der internutionalen amtlich« italienische Hafenbehörden feien von Mussolini SewerkschaftSbunde»k«nsercn,, die am 10 Dezember angewiesen worden, künftig von deutschen Schissen eröffnet wird, abg«l-hnt. Der amerikanische Eewerk- di« doppelt« Monat-rat« der in italienischen Häsen schasrsbund hat I. H. Thoma» ermächtigt, dem Vor- üblichen Tonnagegevützren zu verlangen. fitzenden dr» Internationalen KewerNchasiSbund«» LrMnkreieW ! witzutrilen, die amerikavischen Brwrrkschastrn seien r m d ! nicht bereit, rin« Uerpfl'chrung bezützlrch eine» inter« Paris, »9. November. (Line französische I nationale» Generalstreik» für den Fall, daß ein defen« Drohung.) Ueber di« Beratung«« im Elys«« ist siver oder auch nicht »tfenstoer Krieg erklärt wird, All msere Lestr! Die Teuerung macht rasende Fortschritte. Auch die Zeitungen sind kaum noch im Stande, die Linnabmen mit den Ausgaben für die ckebens- notwendigkeiten einigermassen in Einklang su bringen, ver dringenden Not gehorchend, sehen wir uns geswungen, den sür die dreimal wöchentlich erscheinenden Zeitungen fettgelegten Besugspreis für Monat »esrmber M 250 — frei Haus auch für da» „Pulsnitzer Wochenblatt" su fordern. wir bitten unsere <«ser, ihre Heimatseitnng in dem schweren Lxistenskampse su unterstützen und uns die Treue zu halten, wie wir bemüht sein werden, die Qualität des „Pulsnitzer Wochen blattes" auch in dieser Zeit de» schwersten Rrisis su pflegen und su erhalten. -- «in« halbamtlich« Mitt«ilung veröffentlicht worden, in I zu übernehmen. Sie seien ferner nicht bereit, di« der e« heißt: „Da die Brüsseler Konferenz trotz de» nationale Einheit aufzugeben, di« Nationalistrrung Wunsche» der französischen Regierung vielleicht nicht ^4 Eigentum» de» <°nd«» zu erstreben oder an v-r- . . i L L sammlungen tellzunehmen, deren Tage»ord«ung zuvor stattfinden und möglicherweise kein Ergebnis haben morden ist. wird, da der Rei'chrrag 1>em Reich»kanzler Suno eine Schweis Mehrheit verschoffi hat, dis die Rote über die Wirker- Zürich, 2». Noormver (»oucheur in d«r Herstellung einmütig billigt, d. h. dafür eintritt, daß I Schweiz.) Der früher« französisch« Wiederaufbau- sich Deutschland den Wiederherstellu«s»v«rpfl chtungen Minister Loucheur, der gegenwärtig «ine kleine Propa- entzieht, so ist.«, brgretssich, daß die französisch« Rt- ^«is- durch di« Schweiz ausnimmt sprach gierung in ihrer festen Adsicht Bezahlung zu erlangen, ! Optimist, die grgenwärtige Lage al» höchst Wert darauf gelegt hat, t» untersuchen, welch« Mittel gefährlich ansehe und überßugt sei, daß zur «b-vehk ihr diese Möglichkeit verschossen können. Wir glauben de» drohenden wirtschaftlichen Zusammenbruche» Deutsch' zu wissen, daß die in Betracht grzogenen zu beschli«. land» alle Staaten, gleichviel ob früher Freund od«r ßenden Maßnahmen, die man für die «arantierurg L^nl«m-n Handeln unserer Rechte al» geeignet erachtet, fall» diese Rrchre GchWirftt getroffen s«i, werd« mithttf-n. Angefichtö bestritt«» würden, folgend« find: 1. vollständig« Be- der schlimmen «.fahren müjs« alle frühe« Feindschaft schlagnahme der Rheinland,, die Frankreich Schält — I zurücktrtten.