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Nr. 12S Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 24. Oktober 1922. Seite 3 Nur durch derartige tiefgreifend« Nend«r»ng«n der Buchführung t«iln der E nAuß der Seldentvertung einigermaßen erkannt und der wirtliche Wert de« Nein, ertrage- und de» BermSgen» ermittelt werden. Frei, lich ist «ine eine selche «msestaltung in der Privat wirtschaft erst dann «r'al-versprechend, wenn sie al» Grundlage für die L-steuerung gesetzlich anerkannt worden ist. letzt««» »ermag «der erst dann zu ge schehen, wen« die wifsenschastltche Untersuchung de» »arstehrud kurz skiztirtrn Prodlem» so weit gediehen ist, daß daraus eine praktisch durchführbare Buchfüh- runzSmethod« sufgebaut werden kann. Dringend not wendig ist x, daher, daß man diesem Fcagenlompl'x jetzt auch der randwirtschaft die größte Auf««! samkett widmet; sonst werden durch die Besteuerung Miaer R-inrrträg« und fikttner »rrmög«n»oer»ehrun- 8«n volk-wirtschaftliche Schiidigungen hervorgerusrn, die gerade anzestcht» der Veldentwertung der letzten List katastrophal wirken und dir »sn alle« E-tten >l» unbedingt nötig anerkannte landwirtschaftliche Ptodvktiontfteigerunz zur Unm-gltHkett machen müssen. Die Ansicht, daß dis deutsch« Landwirtschaft vom all gemeinen Niedergang hjHher »«rhältni-mStzig wenig betroffen sei, wird ja bereit» in weiteren Kreisen al« Irrtum erkannt; auch Set ihr tritt die Brrarmung Deutschland» IttzltH mehr in Erscheinung. Rücktritt Bradburys. Als Folge der fran- zöftschew Antwort ans seine Vorschläge? Der Pariser Sonderberichterstatter des .Daily Ehro- nicle" schreibt, das der neue französisch« Plan zur Wieder herstellung der der deutschen Finanzen in britischen Kreisen in Paris als undurchführbar angesehen werde. Ts werde «klagt, daß diese Vorschlügt, die eine alliierte E nmischung in die deutschen Finanzen und die deutschen Regterungsbe- lugnisse bedeuteten, allen bisherigen Vereinbarungen zuwider- lausen, und di« Uebernahme der Verwaltung der deutschen Finanzen durch die Alliierten bedeuten würde. Der Pariser Sonderberichterstatter des „dailp Herold' erwartet unverzüglich den Rücktritt Bradburys von seinem Posten in der EntschLdigunsskommWon als Folg« der Ant wort der franMschen Regierung aut seinen Vorschlag, Deutschland ein Moratorium zu gewüdren. Broddurq sei überzeugt, daß die Ablehnung seine» Vorschlages und dir Annahme der französischen Gegensorschlüg« so kotastraphale folgen für xanz Earapa Haden wLrde, baß er sich verpfllch tkt fühl«, nachdrücklich jede Verantwortung für das, was dadurch bewirbt würde, obzulehntn. Madbuih erklärte, da« französische Prosrkt widerspreche dem Artikel 234 des Ver sailler Friedensoe.tragrs. Nach Anschauung Bradbmys ist die Vrüsieler Konferenz unerwünscht, weil sie Vollkommen nutzlos ist; denn nach den Bestimmungen des Frirdrnsver- trages hat die Rrparationskommtsston allein das Rrcht, die Zahlungsbedingungen Deutschlands für 1S23 und 1»24 fest- gusetzen. Ermätzigung der Einkommensteuer. Dew R -tch»r«ge ist «in« Novelle zum Einkommen peuergesetz in d«r Form eine» Jrrittattoavtragr» de» Nb-eoroneten Müller,Franken und seiner Fraktion zu- gegangen. Der E'nkommensteuertarlf soll bavoch folßeitdermaßen f«st,«s»tzt werden: Für bi« ersten SOO 000 M de» steurrb. Einkommen» lOo.F. Steuersätzen von 40, 45, 50, 55 unb »0 o. weitere >00 »00 , , ii» 1»v H. »ff D »»0 000 „ , K «ff »0-.H. ff» »50 00« „ , «ff »ff »5o.H. » K 500 »00, „ »0, H »ff E 50«000 , , 35o.H. W«'t«r in Groff,In v«n t« 500 000 Marl «tt Bei der Lohnsteuer soll nach dem Anträge in Zukunft der Abz^g betragen: Für den Steuerpflichtigen u, seine Ehefrau monatl. 1K0 M , j-de» Kind , , -20M , die WerbungSkosten , 450 M Der neu« Trrif soll bet der Brranlagung für da» Kalenderj ahr 1922 Anwendung finden; die Neu- regelung brr Abzüg« bei der Lohnsteuer soll nach dem E 'twurf am 1. Number in Kraft treten. 181. Landeslotterle. 5 Klasse. (Ohne Gewähr.) 16. Ziehungstag. 21. Oktober. 300 000 M auf Nr. 6603 50 000 M auf Nr. 36374 20 000 M auf Nr. 882 41063 128475 10 000 M auf Nr. 49813 56641 93640 5 000 M auf «r. 7950 21331 29041 3164140461 69123 1010»8 123t 29 3 000 M auf Nr. 6778 11477 15808 20822 23449 24703 25712 28250 31848 337I9 34416 34168 39815 40451 44581 45324 45483 45752 47960 48844 50008 50697 51685 54182 57702 58230 60768 63 43 68199 71040 72656 77178 78619 85340 88175 88533 93707 93866 94678 96097 9894« 102712 105902 107302 109042 111789 116908 119815 120267 123699 127833 128072 2 000 M auf Nr 2875 4455 4762 4939 5145 9366 9680 12839 13389 13570 14955 15S9S 1839.5 18697 19059 21981 21552 23135 28332 27121 27565 27568 30869 37068 37653 A.754 38734 38984 39758 40114 41900 41987 4206S 42529 42777 47062 47218 48735 4S575 50234 51809 52003 52889 54001 57724 58850 S4535 66114 69847 70077 70088 70587 73270 74237 77582 78063 78261 75264 78869 79096 78762 82344 83264 84057 86848 8885L 89321 91484 94183 94507 95478 96654 97339 99-94 100019 103946 104559 105475 108238 109012 109541 112460 113315 113804 114189 114946 115617 116762 123977 124034 124456 128330 17. Ziehungstag. 23. Oktober. 30 000 M aus Nr. 100383 20 000 M auf Nr. 119205 10 000 M auf Nr 31564 61856 5 000 M auf Nr. 9443 9915 25868 56188 63918 3 000 M auf Nr. 2655 4613 8313 8613 12783 13340 22836 27624 29152 31509 39081 39894 42451 43813 45727 51232 514»2 51740 57566 66293 67647 68930 71893 83804 87644 89151 97960 100390 1M"39 104153 11.7462 108204 110624 112379 113280 126284 126829 129318 129994 2 000 M aus Nr. 13L4 1492 5534 «145 7857 8020 11640 18233 124 .0 12769 I4I67 1S698 188(8 19261 23552 24173 24927 28029 30346 30618 33360 34225 36194 38035 38683 40628 4143» 42803 449V2 47SI6 51955 51969 5M2 52499 52562 52589 53208 54850 55412 55482 58364 58943 59165 59694 609»3 62753 62947 63698 66233 69530 70806 71205 71933 72658 75321 76731 76903 77561 78122 79388 79757 84176 84898 85,93 93089 93627 95195 9547S 97726 101240 10S86S 108368 107443 109904 116090 116288 1I7<40 118738118800 120683 120991 121936 122446 12Ü482 127972 128719 128807 129366 I29734 Voraussichtliche Witterung. Mittwoch: Meist wolkig bis trüb, sehr kühl, Niederschläge, etwas windig. — Douuerrtag: Abnahme der Niederschläge, teilweise auincitcrud, etwa« kälter. — Freitag: Meist heiter, trsckeu, naclstS uud früh kälter, Frost, tagsüber sehr kühl. Sport - Nachrichten. Pulsnitz 2 — Gr»jrährsdorf 3 5:2. Die erste Spü-lserie der Lcrbandsspielc 1922/23 im S Bezirk des Gaues Oberlausitz nuser-r 2. Mannschaft ist nun beendet uud hat dieselbe am besten «^geschlossen. Das Ergebnis ist folgendes: 7 Dipiele, »erloren kcins, gewonnen 7, 14 gute Punkte, keine schlech ten Punkte. Torverhältnis 26 : 6. Der Spielausschuß. Berlin, 23. Okt. (F u h b a I l w e t tk a m p f Berlin gegen Leipzig.) Im Städlcwettkampf schlug am Sonntag Berlin Leipzig mit 3 : 2 Uederficht über die an den Hauptmarktorten Deutschlands in der letzten Woche gezahlten Zett vietzpreise. sUnberechtigter Nachdruck »erboten.) Die Preise find in Mark für 50 Kg Lebendgewicht bezw. Schlachtgewicht (8 bedeutet Schlachtgewicht) angegeben. Die erste Zahl be zeichnet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betreffende Biehgattung gezahlten Preis. Rindvieh Hammel, Schafe, Schweine Großvieh Kälber Lämmer Aachen sooo 17000 l 300018500 — ,4006-30006 Berlin 3566 12000 8600-I60»0 5506-12000 I55V0—30000 Breme« sooo-nsoo 12500-1,000 10506 14060 2450^ 21000 Breslau 4000-11500 1200011860 7000—11000 20606—3000a Themnitz 5000-140,0 »000 13000 lovoo-16006 20 00—33000 Köln a. Rh. 74»0 -15300 115001 »000 8000— 140V0 24000-320g0 Dortmund — — — — Dresden — 10000-13200 — 18060-32006 Elberfeld 6800-13506 14000 16500 8000-13000 14086-3250» Essen 6500-15000 10000 17000 6000-11500 22500—32000 FrKft.a.M. — 11500 -16600 6500—11500 24000—31000 Hamburg 4500-10300 8000-16400 5000—14560 18000-330»» Hannover 6500 14000 4000-14006 »000—13000 24 08-33000 Husum 4000-15000 — 8000—IÜOOO 24000—31006 Leipzig 6000-13006 7506-13806 7500—15000 18566—32580 Magdebg 5000-130005506-15000 6000 — 11000 15080—3300» Mainz 5000-11506 11000-12506 — 27006-305S0 Mannheim 8000 13066 13000 15000 7500—»500 23000 23000 München 4800-12000 10506 135 0 8000-130008 15S00—20000 Nürnberg 4000 12200 15000176008 7000-140008 2200S 300003 Stettin 3000 10006 3500—14000 4000—»200 16000-32000 Zwickau 7000 14500 4000-13006 9000-15000 27006 34506 Aufgestellt am 22. Oktober 1922. Mitberücksichtigt sind noch die am 20. Oktober abgchaltenen Märkte. Kurse der Dresdner Börse vom 23 Ost. 1922, mitget ilt von der Löbauer Bank, Zweigstelle Pulsnitz. 5"/, Deutsche Neichsnnlelhe Sparprämieuanleihe 9'/, °/o Preuß Konsols A°/o Sächsische Rente 4*/» °/o Sächsische Staatsanleihe von 52/63 3°/, . - - 1919 . 3»/,°/, Dresdner Stadtanleihe - 1905 . 4°/, , - . - 1913/18 . 4°/, Landwirtschaftliche Dfandbriefe .... 4 °/„ » Kreditbriefe .... 4°/, Lausitzer Kreditbriefe 4°/o Leipziger Hypothekenbank-Pfandbriefe . 4°/o Sächsische Bodencrcdit-Pfandbriefe Commerz- und Privat-Bank-Aktien .... Sächsische Bank-Aktien ...... Speicheret Riesa-Aktien Ver. Elbeschiffahrts-Aktien Heidenauer Papierfabrik Aktien Ber. Bautzner Papierfabrik-Aktien .... Chemnitzer Zimmermanu-Werke-Aktien Sächsische Gnßstahlsabrik Döhlen-Aktien Sächsische Maschinenfabrik Hartmann-Aktien Schubert L Salzer-Aktien Sachsenwcrk-Aktien Seidel L Naumann-Aktien Meißner Ofensabrik C. Teichert-Aktien Glasfabrik Brockwitz Aktien W. Hirsch, Glasfabrik, Radeberg-Aktien Max Kohl-Aktien Deutsche Kunstleder-Aktien . .... A.-G. süx Cartouagen-Jndustrie-Aktien Wanderer-Werke-Aktien Somag-Aktien . . Dollarnoten kosteten in Bertin am 24. Oktober vorm 77-V« 85,V. 71,— «9,'/« 85, - 90,- 69,— 80,'/. 116,— 97,V. 101,— 91,»/, 93,'/, 650,- 532,— 1055,— 2650,— 10öO, - 1440,— 755,— 3000,— 1770,— 2940,— 1100.— 1256,— 1150,— 2550,- 2280,— 1900,- 825,- 1960,- 4330,— 1200,— 4250,— De» Dollar 4V12. N«ch der Panikhausse des Sonnabend, die im wesentlichen herv»rgernfeii war durch die Verschärfung der Imierpolitischen Lage und die neuen Reparatiiusdrihnngen Frankreichs, die den Kurs zeitueise bit hart an 5000 heraus warfen, ist Montag früh eine Entspannung eingetreten. Die Börse berät viel über die angedrohteu Verschärfungen der Devise«vcrordnnng. Man will von einer Devi« senbeschlaguahme wissen, und unter Einstuß dieses Terüchtes begann am Virmittag die DoLoru-li-rung unter 4020 zu finken, und steigerte sich nur langsam tim 1"/» llh' stand der Dallar 4012. dLLSk ... Fortsetzung folgt. unschuldsvollcn Kinderaugen seiner Tochter nicht geschaffen wor. Da mußte re erst sorgfältig sichten und ordnen. Aber das konnte er mit einer Dame nicht erörtern, auch nicht mit seiner sonst so verständigen, einsichtsvollen Freundin Mit Damen konnte man über solche Dinge gar nicht reden. Auf olle Fälle war das ein« verteufelt ungemütliche Situation, in die ihn seine kleine Rita gebracht hatte, ohne es zu ahnen. Er hatte den Awang, eine Ehefrau um sich zu haben, nicht ertragen können, und sollte nun eine erwachsene L»chter um sich dulden, der pegtnüber er doch noch viel mehr Rücksicht nkhmen wußte. Es war jammervoll, und doch gao es für ihn nun keinen Ausweg aus dieser Klemme, da ihm seine gute Ureundin glatt ihre Hisse »«sagte. Und er war doch so voll Hoffnung zu ihr gekommen, überzeugt, daß sie ihm olle Hinderniss« aus dem Wege räumen würde. Ec durfte nicht einmal dagegen revoltieren, erstens, weil sie ja nun einmal betrübend recht hatte, und zweitens, weil er um alle» nicht ihre gute Meinung verscherzen wollte, Sichtlich beklommen erhob er sich. «Also liebste, teuerste Exzellenz, ich darf Ihnen noch heut« Abend mein« Tochter dringen. Für eine kurz? Zeit gebe« Sie ihr Obdach in Ihrem Hauss, dis ich alles Nölige zu ihrer Ausnahme bereit habe?" Sie >ri7,'.s ihm mit warmem Blick die Hand. »Ja, i rber Freund, bringen Tie mir das Kind. Ich lasse solort -in 'Gastzimmer in Ordnung bringen. Und nun machen Sie ein freundlich«- Gesicht und fügen' Sie sich ohne Murren ins Ünver weidlich«. Sie sollen sehen, binnen kurzer Zeit ist es Ihnen ein liebes behagliches Gefühl, Ihr Töch terchrn nm sich zu haben. Es kommt auch jsür Sie, den ewig Jungen, eine Zeit, wo Sie sich nach einer linden, weichen Hand sehnen.' Dos konnte er sich zwar nicht denken, aber er wider sprach nicht. Es haue doch keinen Zweck. Ec kam sich vor wie ein Bo el, der, an Freiheit gewöhnt, nun plötzlich in einen Käfig gesteckt -nerven sollte. .Allo, aus Wiedersehen in kurzer Zeit, teuerste Ex zellenz. Sie haben doch nichts vor heute abend?" „Nein, nein, ich bin zu Hause und Sie sind mit Ihrer Tochter zu jrder Stunde angenehm. Nun gehen S.e, lieber Boron, lassen sie, das arme Kind nicht zu lange allein Sie wird ein gar schweres Herz haben, die arme kleine Rita — vi«l schwerer, al« das Ihre, lieber Freund, vergessen Sie das nicht." Er küßte ihre Hand. »Ich will es nicht vergeffen. Wenn ich auch ein Raben vater bin — lieb habe ich bas K!nd doch." »Das glaube ich Ihnen und da« erfüllt mich auch mi« Hoffnung für Sie beide Und — was mir eben noch eint Ml - es dürste wohl gut s«in, wenn Sie an Ritas Rtief- oatrr depeschieren und ihre Ankunft melden. Man wird dort in Gorge sein." Er lächelte verbindlich. .Sie denken on alles, liebe Maria, und ich bin wieder einmal Ihr Schuldner." Schnell verabschiedete er sich nun und ging. Mit einem guten, stillen Lächeln sah sie ihm nach. , .Großes Kmd! Wie leicht wäre e« mir gewesen, ihm diese Unbequrmlichkeit adzunehmen. Gern würde ich das arme jung« Ding zu mir mhmen; ich kann mir denken, daß ich es schnell liedgewinnen würde. Es ist ja seine Tochter. Aber es wird ihm so gut, so sehr gut sein, wenn er aus seinem Iunggesellenegoismus «usgerüitelt wird, wenn sein Herz sich einem guten, reinen Gesühl öffnet, wenn er endlich einmal «mpfinben lernt, wie lest Sorg-n und Pflichten die Menschen anrinand«rk«lt«n können. Sein Leben wird wert voller werden, wenn ec «s nicht nur in leichter Tändelei oer- zeltelt. Ei mutz nur erst merken, wie glücklich und beneidens wert er ist, datz er die Liebe eines Kindes besitzt." So dachte Maria Transfeld. Und dann erhob str sich, um Befehl zu geben, daß ein Zimmer für ihren jungen Gast hergerichtet würde. * * * Viktor Vslbero fahr in keineswegs rosiger Stimmung nach Hause zurück. Die Gedanken, denen er nochhtng, hatten ein recht unfreundliches Gesicht Er kam sich plötzlich vor wie ein Mensch, der mit schweren Sorgen beladen war. Zu Hanse angelangt, gab er dem Chauffeur Weisung, sich in Bereitschaft zu halten, da er bald wieder aussahren wücde- Sein Kamrrdiener empfing ihn und nahm ihm Pelz und Hut ab. Ganz wehmütig.sah sich der Baron in dem vornehmen und stimmungsvollen Vrstibül um. Hier würde ja nichts gröndert zu werden brauchen, auch nicht im Empfangszimmer und d«n Speiserömmn. Aber sonst — von manchen lieben Gewohnhriten Hirtz es nun bald Abschied nehmen. Seufzend begab er sich zu seiner Tochter. Die befand sich in dem Empfangszimmer Bengstlich und unruhig sah sie ihm «ntgrgen. Je länger sie hatte aus den Vater warten müssen, je b«kl»mmenei war ihr ums Herz geworden. Die Furcht stieg wieder in ihr auk, der Vater könnte doch noch ander«« Sinne» werden und sie wieder fortsch:ck«n. Dein ist mein Herz. L2) Originalroman von H. Courths-Mahler. . -Die wird ja hoffentlich Vertrauen zu mir fossr«. Nur MUß sie jetzt »or allen Dingen wissen, datz ihre Getmat b«i ihrem Vater ist. Sie dort um keinen Preis merken, daß sie Ihnen ungelegen kommt, lirbec Freund. Gehen Sie acht sam mit der jungen Seele um, an der schon viel gesündigt wurde." Er sprang auf und ging rimgemole im Zimmer aus und ad. Dann btieb er vor ihr stehen. »Und dir Geseflschast? — Was wird man darüber denken ?' Sie lächelte mit sein« Ironie. „Haben Eie sich jemals viel darum gekümmert, was ^i« Gesellschaft sogt und denkt? Ich glaube, das wor Ihnen immer herzlich nrb«nsilchlich. Sv legen Sie solchem Gerede <>uch jetzt keinen Wert bei. Erklären Sie ruhig jedem, der hören will, datz Ihre gtschieben« Frau gestorb«« ftt und Sie deshalb Ihre Tochter j.tzk zu sich nehmen. Jeder Mensch Wild das verständig und nchtig finden. Batz Sir „erheiratet waren und geschieden si"d, weiß hier «lle Welt. Es wird Kaum Aussehen erregen, datz Ihr Töchterchen jetzt b«i Ihnen leben wird. Man wird auch d«s, wie alles, was Sie tun und lassen, sehr interessant finden und es werben Ihnen »iellcichk noch einig« schwärmerische Herzen mehr zufliegrn." Ein tiefer Seufz« «ntstitg seiner Brust. „So ist's recht - verspotten Sie mich noch." .. Mit rinrm guten, fast mütt«rlichrn »lick sah sie zu WM auf. „Ick spotte nicht. Sie wissen selbst recht gut, daß der Baron Viktor Balberg stete und immer »nk»nt xri- der Ge- srllschast sein wird, wie er es stets gcwtsen ist." Der Baron sah rin, daß ihm alle» nichts hilf. Er mutzte sich mit dem Gedanken »ertraut machrn, Nit« in sein D«us ausiunetzmen. Tat er «s nicht, so verscherzte er sich gar noch di- Freundschaft Moria Tronsselds. Sie hatte ihn so vorwurfsvoll angtsrhen. Uad so mahnend und warnend — es ging nicht ander» — Und schlirtzüch halt« stine treu« Freun- «,^Esrm Falle unerbittlich war. E» wäre grausam gewesen RIt« da» D«t«rhau, zu verschließen. ».mvi n* "5* Ein furchtbar unbehagliche, klule Exzellenz dacht« sich da» so l«icht, so «in iuno«» Mädchen in «men Junagtsellenhausstand zu orrpflan- da mutzte alles umgekrempelt werden. ^-Lab da in seinen Aimmern allerlei, was für di, r«inen,