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N' 103 Pulsnitzer WoL>rME. — Donnerstag, den 31. Außust 1SL8 Leite 2. motto« und einige Wagen wurden zum keil erheblich 'UI zu halten versucht, stürzenden Woge. Die deutsche Schicksal entgegen. mit der die Zeitung sich über Wasser E» scheint keine Rettung mehr in der Konferenz über weltwirtschaftliche Fragen in Leipzig. Leipzig. Lus Einladung der Messeamts Leipzig im Einoernehm-n mit dem Reichsoerbande der Deutschen Presse sand am letzten Montag anläßlich der Leipziger Herbfimuster« messe ein Kongreß über „weltwirtschaftliche Probleme der Gegenwart" statt. Zum Vorsitzenden der Tagung, die um 10 Uhr vormittags .ihren Anfang nahm, wurde Professor Geh. Nat Dr. Pohle, Leipzig, gewählt, der zunächst den Zweck de» Kongresses aus- einandersetzt. Als erster Referent erhält Professor Gustav Gaffel, Stockholm, das Wort, der über die Wiederherstellung gesunder Währungroerhaltnisse sprach. Das heutige Elend der Welt, da, eine Armut zu versetzen droht, zwingt einen Jeden, darüber nachzudenkrn, wie wir aus dem furchtbaren Elend heraur- kommen. Hierzu ist auch die Mitarbeit der Presse notwendig. Eine künstlich gcschaffene ungesunde Kaufkraft hat die Presse in die Höhe getrieben und den Geldumlauf vergrößert. Aber An unsere Leser! Verworrener al» je stellt sich dem deutschen Zeitungs» Verleger die Lag« seine, Unternehmens Lar. Er steht dis Schwierigkeiten ins Maßlose wachsen Auf ihm ruht der lastende Rip, daß er seine Preis« schon lange nicht mehr den sesteigerten Herstellungskosten anzupossen vermag. Dir Preisgestaltung für das Zeitungsdruckpapier war bereits in den letzten Monaten so sprunghaft, daß dir Aei- tvngsverlage mit außerordentlichen Schwierigkeiten zu kämp- fen hatten. Nun steht aber für den 1. September eine Er höhung beoor, an di« bis vor wenigen Tagen noch niemand zu glauben vermochte. In Mriedenrzeiten mußten für den Waggon Zeitungsdruckpapier rund 2000 M d^ihlt werden. Dann ist dieser Preis allmählich htnaufgeklettert bis zu einer Höhe von 280 000 M im letzten Augustmvnat. Und jetzt wtrd von dem Druckpapierverbanb «in Preis von 7V6 6V0 bi» 8«V»6V Mark für einen Woagon gefordert. Das bedeutet also beschädigt. Der Betrieb erleidet keine Unterbrechung. Der Unfall ist dadurch herbetgeführt, daß der Schluß de» V Zuxer »1 üdrr da» Aerkieichen der Aizwetgr- tzleise tztnauk «l»a» in da« Einfahrgleis de» v 118 hinetnragtr. Ein« genaue Untirsuchang ist sofort «in- geleitet worden. erlötzltchen Bezugspreis Erhöhung, die sich angesichts der un« aufgebürheten Latten nur tu den dürftigsten Grenzen bewegt, auch weiter rin Freund und Wührer des Volkes sein können. M ö-WÜSMM WrWM WtWSMlM. Bautzner Tageblatt. Boutzner Nachrichten. Kamener Tazeblatt. Oberlausitzec Dorfzcitung (Neugersdorf). Oterlansitzcr Tageszeitung (Ebersbach). Sächsischer Erzähler (Bischofswerda) Gächsi Postillon (ribaiy. Zittauer Morgen-Zeitung. Zittauer Nachrichten. Allg Anzeiger (Schirgiswalde). Anzeiger für Gr»ßc-Hrsdorf. Ebersbacher WochcnLi«lt. Neueste Nachrichten (Cuncw«lde). Oberlansttzer Presse (Großschönau). Oberlaus. Rundschau (Ostritz). Ostlausitzer Zeitung (Bernstadt). Pulsnitzer Wochenblatt". Südlausitzer Nachrichten (Reichenau). Presse treibt einem verhängnisvollen . _ „ Wenn auch die verantwortlichen Stellen trotz aller schönen Worte di« so ost versprochene Hilfe ver sagt haben, so sitzen doch die unterzeichneten Zestungsaerle-er des Bezirks der sächsischen OderlausiS in ihre Leserschaft das Vertrauen, daß sie sich der Bedeutung ihrer Heimat- presse voll bewußt sind und ihrem Heimatblatt« in den ge genwärtigen überaus traurigen Kcitverhältmssen die Treue auch weiterhin bewahren werden. Denn das Schicksal der deutschen Presse liegt heute lediglich in der Hand des treuen Beziehers Wir haben uns bisher an die Einsicht und die Treue unserer Leser aus der heimatlichen Scholle noch nie vergebens gewendet, und wir hoffen, daß wir trotz der un» seit erwachsen. Und der Ausschuß s!ir Inneres soll in jeder Kirchgemeinde der Träger dieses neuen Willens de, sozialen Tatchrlstentums sein. Er hat die dreifache Aufgabe, dafür zu sorgen, baß aus den vorhandenen Kirchgemeinden Ehristenge meinden werden, daß auch in die Kirchgemeindevertretung ein mehr christlicher Zug kommt und soll unbedingt von dem Rechte Gebrauch machen, sich durch Zuwahl geeigneter Mitglieder au» der Mitte der Kirchgemeinde zu erweitern. Die an die Vor träge sich anschließende lebhafte Aussprache ließ deutlich erken nen, wie mächtig die Worte der Herren Redner die Zuhörer er« griffen hatten. Die nun folgenden überaus klaren Ausführungen des Herrn Studicnrat Thierfelder zum Reichstugend» wohlsahrtrgesetz (Allgemeine Grundsätze, Arbeit und Organisation de« Jugendamtes) gaben Veranlassung zur Bil dung eines Ausschusses, der unter seinem, des Vortragenden, Vorsitz darüber weüer beraten soll, war von kirchlicher Seite bis zum Inkrafttreten des Gesetzes vorzubereiten ist. Ein kur zer Bericht über Diasporapflege und das Oberlausitzer Lieber» werk sowie einige Mitteilungen der Konsistorialbehörden bildeten den Schluß der eindrucksvollen Tagung. Möchten den Worten nun allenthalben Taten folgen! K«menz. (Glück hatte diese rTage eihg Gutsbesitzer in Ostro.) Ihm war im Eafih»f zu Pattschwitz das Kahrrad gestohlen werden, das sich ein Anderer vsn ihm geliehen und dort eingestellt hatte, und der Dieb, ein Schlosser S. aus Panschwitz, hatte auch nichts eiligeres zu tun gehabt, als es in Kamenz für Z00V Mark »eiterzuverkaufen Mit Hilfe der Landgendarmsrie gelang es, den Dieb zu er mit- lein, und schon 24 Stunden später war der Vestoh lene »ieder im Besitze seines Rades. Den Kaufpreis hatte der Täter inzwischen verjubelt. Crostwitz. (Michael Kockel f.) 2m hohen Alter von fast L2 Jahren verschied der vormalige Landtagsabgeordnete Herr Plivatus und Auszügler Michael Kockel Mit ihm hat eine weit über den hiesigen Bezirk hinaus bekannte Persönlichkeit von selten rechtlichem Wesen, ein treuer Sohn de« wendi schen Vauernvolkes, der sich auch in zahlreichen deut- schen Kreisen hoher Wertschätzung erfreute, die Augen für immer geschlossen. Der Heimgegangene vertrat den 8 ländlichen Wahlkreis länger als drei Jahr zehnte bis zum Ausbruch der Revolution als Mit glied der 2. Kammer. Seeligstadt. (Pferd ertrunken.) Durch einen hsranbrausenden Eisenbahnzug scheute das Pferd des Mühlenbrotw«sens unweit der Sträuchermühle, sprang in den v»rüberftießenden Mühlgraben und ertrank. — (Mehr Vorsicht.) Am Sonntag ver unglückten 2 Radfahrer auf der steil herabfallenden Großröhrsdorfer Straße am hiesigen Erbgericht. In folge zu großer Geschwindigkeit Verloren die Radfahrer an der nach linksbiegenden Straße die Gewalt über Räder und stürzten am SchmiedegrundstLck. Erheb- liche Verletzungen am Körper und Beschädigungen der Fahrräder waren die Folgen. — tsck. (Die Deutschnationalen Sach sens zur Reichspolitik) Ler Parteiausschuß im Landesverband Sachsen der Deutschnatianalen Vslkspartei hat am Sonntag in Dresden durch seine Vertreter aus dem ganzen Lande Entschließungen onzenommn, in denen es heißt: Der Ruin der deutschen Markwährung bedeutet die Verelendung aller Kreise des deutschen Volkes. Wir erwarten, daß nun der Reichskanzler seine Politik nach dem »on ihm selbst geprägten Worte führt: Erst Brot, dann Reparationen! — 2n einer Entschließung zu den er warteten Landtagswahlen wird mit Entllstung von dem Verlauf der letzten Landtagssitzung Kenntnis genommen. Die von der Landesregierung und den sozialistischen Parteien dort eingebrachten Anträge seien eine Verschleppung der Entscheidung über das Volksbegehren auf Landtagsauflösung. — (Ein neues Sensationsschaustück bei Sarasani.) Hans Stosch Sarrasani hat den Monat September in seinem Dresdner Lau wieder dem Manege Schaustück größten Stiles gewid/nei, das den Namen führt „Prinz und Bettlerin" und das den Ehrgeiz hat, alle bisherigen Sarrasani Erfolge in diesem Genre zu übertrumpfen 2n fünf gewal- Ligen Bildern, für die eine überwältigend prunkvolle Ausstattung doreitgestellt wurde, rollen sich Begeben- heilen von atemveraubender Spannung, von hin reißender Leidenschaft ab; es ist das tzohe-Lied von Liede und Leid, das sich an zwei Menschenkindern in romantischen, mittelalterlichen Zeiten in fernen märchenhaften Zeiten erfüllt. Massenszenen, prunk- volle Kostüme, eine Garde berühmter deutscher Schau spieler, Roß und Reisige, Sensationseffekts sind auf- geboten, um dem Zirkus zu geben, was dem Zirkus gebührt, sodaß alle Liebhaber diese» volkstümlichsten aller Dresdner Unternehmen wahre Feste der Freude und der Begeisterung erleben werden. NeberflÜssig zu sagen, daß diesem Sensationsschaustücke ein erst klassiger bunter Teil oorausgeht, der neben anderen Sehenswürdigkeiten das erste Dresdner Auftreten des berühmten Dresseurs Perzina mit seinem „Papageien- Kabaret" und seiner „Popageien Schule" dringt. Auch der nicht weniger berühmte Entfesselungs Matador Martini-Scen- wird zur Stelle sein. Der zweite Tpielplan der Sarrasani-Jubiläum-Satson wird so- mit eine gewaltige Steigerung aller bisherigen Dar- bietungen bringen. Reichenbach i. V. (Etsenbahnunfall.) Am Dienstag, früh 4,0ö fahr der v Zug 11L c Hof-Dreß» d«n auf den Schluß der auf Glei» S 2 stehenden stark Verspäteten v Zuge» 21 Hof Letp»ig auf. Bet dem Hu- sammenstoß würben einig« Retsrnde dr» V Zvqe» 11S a leicht oerle-t, st« konnten aber bi« Reise fo^setzen. Der Tender der Lokomotive der v iiö c and der Packwagen Politisch« Nundscha». Irutsches Reich. Vertin, RS. August. (Unsere Ernährung», lage. Erhöhung»«» Mrotpreiseß ab 1L Ok tober. Teuerung-maßnahmen.) I« volk». wirtschaftlichen AuSjchnß der RitchStager gab der ReiH»mi»ist«r für Ernährung und Landmtrtschaft Dr. Fehr aulführliche Darlegungen über unsere gegen wärtige EcnEhrungslage wieder D'e mrngeamäßige Brotoersorgung für dt« nächste Zeit sei gesichert, doch «erde «S sich bei dem Niedergang der de»tschen Mark leid-: nicht Vermeiden lassen, ab 15. Oktober eine wr- sentltche Lrhöjung vr» AigaScP-eiseS der Retch»g«, treidest'll« und damit auch des Brotpreises etntreten zu lassen. Jede etwa organisiert« Oöstruktton gegen dar Umlag«»erfahr«n werde mit den schärfsten Mitteln niedergeschlagen werden. Noch mehr al» bi-her müsse auf Sparsamkeit i« Getreideverbrauch bet der Her- steLung von Starkbteren htngewirkt werde», dessen Herstellung verboten werden soSe; um der Teuerung aus dem KLrtoffelmarkt entgegenzutreten, müsse die Verarbeitung ,on Kartoffeln in den Brennereien min- destenß auf dar Kontingent der Vorjahres eingeschränkt werden. Zur geregelte» Huckeroerforgung werde er wogen, die Herstellung »,x Süßigkeiten, Likören und Schankweinen aur inläxdischem Hacker zu verbieten. Den Bedürftigen solle nach Mözlichkrit durch Messen- sprisung geholfen »erde». Svens» seien die Kinder- speifungen auszubaurn. Mittel dazu seien Semit» an- ,«fordert. I» der Debatte erklärte zunächst der Abg. Husche (Dtn), die »»rchsähr«»g de» Getretdeumlage- versrhren» sei unter den vorliegenden, veränderten Wirtschaft-- »nd St!d»«rhälL»!ssm fär dt« Landwirt schaft unbrauchbar. ASg. Dr. Mose» (Nnabh.) appel lierte an di« Regierung und an die Parteien, insbe sondere auch au die Landwirtschaft, d«n katastrophalen Zuständen »it allen Mitteln e»tg«ginz«trete». Lbg. Schiele (Dnat) betonte, die Landwirtschaft treib« keine Obstruktion, denn sie sehe sich gegenüber der Geldent wertung einfach ,or die Anwötzlichkett gestellt, für 3L5 Mark Brotgetreide zu liefern, da» heute iw Frei- Verkehr 250» M und mehr koste. Abc. Dr. Böhme (Dem.) empfahl möglichst scharfe Heranziehung der Sroßgrunbbksitzrr, die durch ihre großen Maldbestäad« Inanziell gesichert seien. Nach weiteren Ausführungen »er Abgg. Tremmel (Zir.) Gimon-Granktn (U^abh), Kläger (Dnat.), Krätzig (Soz), Dr. Hsrtz (Unabh.), Schmidt (Soz.) und Thomsen (Dnat.) betont« Reich». «rnährungSmiNister Wehr in einer Schlußbemerkung, er habe die ganze Schwere unserer heutigen kcnäh- rung»lage »oll erkannt und jet mtt alle» Kräften be müht, soweit er im Bereich« der Möglichkeit liege, dir Situation zu bessern. Auch die Ärrdreunung von Obst zu Dranvtwetnzwecktn soll« verbot«» »erden und gegen dir Schlemmerei tn den Gastwirtschaften soll« dahin eingeschrittsn »erden, daß di« Verabreichung einer z»eiten Fleischspeise an einen Gast unter Strafe gestellt »erden solle. Alle diese Maßnahmen seien aber »ur Natbehelfe. Entscheidend zur Linderung der Not sei der Mille der »irtschaftlich Starken, in diesen sch»errn Zeiten die wirtschaftlich Schwach«» zu unter- stätz-n. Hierauf Vertagte sich der Aurjchuß. Merlin, SS. «xgvst. (Segen die Marga- rineverteueruntz) Angesicht» der abermaligen PttiSerhbhung im M»rgartnegroßha«del um 100 M für da» Pfand schreibt der „Vorwärts', die Marga- rinepeeise seien im Großhandel jetzt auf den SSSsachen Stand des IciedenSpretsr» angekomme». Ler hohe Lollarstand rechtfertige Hirse Erhöhung ketneSwegS. Die gewaltige Verteuerung der Margarine berühr« umso «igmartiger, al» die Margartnefabriken fast durchweg unter Maßgebliche«, holländische» Einfluß stehen. Air erwarten, daß dir R-tchtregierung un- orrzüglich diese Preise prttft und gegebenenfalls gegen den Wacher der Kartelle mit allrr Macht vorgeht. nur ein dauernder Friede könne stabile V-rhältniffe schaffen Xm wieder gesunde Währungsveihältnisse zu erreichen, müsse zunächst die Inflation auihören, und der »iskont so erhöht werden, daß er den Bedürfnissen des Landes genügt Eine wahre Gesundung der SSeltmirtsckaftslagr ist natürlich unmöglich, solange die politische Lage so schlecht bleibt, wie sie noch ist, und solange europäische Zahlungsverpflichtungen an Amerika bestehen. Es müsse eine neue Goldwährung hergestellt werden. Ein Heilmittel de» Elend» gibt es überhaupt nicht. Dar jetzige Elend werde sich fortsetzen und Verschlimmern. Eine Erhöhung der Steuern vergrößere in Wirklichkeit die Inflation; auch eine Hwaugranleihe bringe keine Abhitse. Nur wenn die Zahlungen »n die Alliierten aushören, lass« sich das Gleichgewicht im deutschen Haushalt bei gleichzeitig großer Sparsamkeit Herstellen. Alles deute darauf hin, daß das Ende naht; das zeige der letzte gewaltige Marksturz. Diese Einsicht der Alliierten komme zu spät. Es gibt keinen Weg zur Gesundung Deutschlands, ehe der Wiederaufbau Europas beginnt. Dieser erfordere das Zusammenarbeiten der Nationen und solange er beiseitege lassen werde, bleibe Europa ein unentwirrbares Lhaos.' Der Korreferent Geh Regicrungrrat Prof. Dr. Hermann Schumacher, Berlin, geht zunächst auf den Raubbau ein, der während des Krieges mit Arbeits- und Kapitalskraft getrieben wurde. Es frage sich nur, wie lange Europa die Zeit de, Ab wartens noch ertragen könne. Wenn wir von einer Besserung u -- iuuner mehr entfernen, so hänge das nicht mit dem Kriege jcrvst, sondern mit der in der Weltgeschichte einzig dastehenden Art »er Beendigung de» Krieges zusammen. Durch den Diktat- eine Steigerung um das 3S», bis 4V0 fache. Gewiß ist olles in den letzten Monaten <m Preiss gewaltig gestiegen, aber die Steigerung des Zeitungsdruckpapiers ist prozentual so abnorm hoch, daß Vergleiche mit anderen wichtigen Rohprodukten für ein ganzes Gewerbe kaum nach zu ziehen sind. Hinzu kommen »on Woche zu Woche im mer neue Erhöhungen für Kohle, Farbe. Fracht, Gehälter, Löhne usw. Die große Teuerungswelle verschlingt im Nu jede Preiserhöhung, ' ----- - . dt» v 21 «ntzlristen je mit einer Achse. Lie »oko- I frieden ist der Raubbau dec Wirtschaftskräfte zur s,stematisch«r —— — »-.1- Zerstörung gesteigert worden. Den Vorträgen folgte eine Diskussion. — Der sächsische Flnanzminister a. D. Dr. Reinhold machte besonders auf die Gefahr einer kommenden Arbeitslosigkeit in Deutschland auf merksam, wodurch da» übrige Europa in Mitleidenschaft ge zogen werde. In »er gegen '/,4 Uhr nachmittags fortgesetzten Konferenz referierte zunächst Thefrebakteur Georg Bernhard, Berlin, Mit glied des Reichswirtschaftsrates, über die finanzpolitische Seite der Inflation. Jede Inflation stehe im Zusammenhang mit den Staatssinanzen unv daher könne man verstehen, wenn die Entente verlangt, erst die Staat»siuanzen tu Ordnung zu bringen. Für Deutschland gab cs aber während des Krieges keine andere Möglichkeit der Finanzierung. Eine Eindämmung der In flation ist nicht möglich, indem man plötzlich mit der Noten ausgabe stoppt, sonbcrn man muß eine gewisse Auslaufszett haben. Wenn das überhaupt möglich sei, so nur dadurch, daß die Zahlungsbilanz Deutschlands icgenwie aktiv gestaltet werde. Durch Umorganisation dcr Steuer seien erhebliche Mehrerträg- nifle zu erzielen. Vaß dcr deutschen Geldentwertung durch das Moratorium ein Riegel vorgeschoben werde, glaubt er nicht. Helfen könne nur eine internationale Anleihe. Ais letzter Referent sprach Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Dierjcl, Bonn, über Handelspolitik. Ec führte u. a. aus: Die Franzosen machen heute soviel Wesens davon, daß sie 1871 die fünf Milliarden schnell bezahlten. Diese Ktiegsschuld ist gar nicht zu vergleichen mit den jetzigrn Reparalionsforderungen. Man hat un« eine Reihe unproduktiver Ausgaben (Besetzungen usw.) zudiktiert, und mutet uns zu, unsere Steuerkraft zu un produktiven Zwecken einzufitzen. Io unserem wie der Entente Nutzen liege es, daß die Politik unserer Gläubiger sich um« gestaltet. Wenn es gelingen würde, unsere Papierwährung aus der Welt zu schaffen, so würde das, wenn alles andere im heutigen Zustande verbliebe, den Gläubigern durchaus nichts nützen. — Mit diesem Vortrag endete dk Konferenz. Irgendeine Aesolutian würde nicht angenommen. Die dreimal wöchentlich »rschrmendtn Zeitungen müs sen, um sich über Wasser zu halten süc den Monat Septem ber Mk. 4S.— Bezutzsgeld erheben: Das „Pulsnltzer Wochenblatt' kostet für Monat September: Mk. 45.- für Abholer, „ 46.— durch Stadtboten, „ 47.— durch Landboten.