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Lürkei. Konstantinopel, 16. August. (Der rote Sieg in Turkestan.) Nach hier vorliegenden Meldungen ist der Waffenstillstand zwischen der russischen Gowjetregicrung und Turkestan unter folgenden Bedingungen abgeschlossen worden: Die Feindseligkeiten werden beiderseits sofort eingestellt. Turkestan verpflichtet sich, keine Separatabmachungen zu treffen, die den russischen Interessen zuwiderlaufen. Allen Russen, die nach Turkestan übersiedeln wollen, müssen die nötigen Vorzüge ge währt werden. Note Offiziere reorganisieren die turkrinischen Truppenteile. Alle vorhandene Baumwolle muß nach Rußland exportiert werden. Belgien. — (Di« Haltung BrlKien») Der Mi- nisterprfistdent Thenni» und Außenminister Jaspar haben dem Sonderberichterstatter de» JntranSgeant Erklärung«« xegeb««, au» denen man den Eindruck gewinnt, daß die Belgier sich in der kommende« Ab stimmung in der Nsparationt^ommisston nicht an die Seite der Franzosen stellen »erden Dis Briden Bel gischen Delegierten erklärte'«, daß sie dir feste Hoff nung haben, das letzte Wart sei «sch nicht gesprochen. Schweden. Stockholm, 16 August. (Eine schwedisch« Stimme gege« die französische Gewalt« prlitik.) Hum Scheitern der Londe««! Berhand- lunzen schreibt Stackhal« Dagbladet: Frankreich, dar so viel bittere Worte über den preußischen Militari-, »u« sprach, steht einsam in dem eitlen Glaube», durch Drohungen mit Gewalt Geld au» dem bereit- avtz- geplünderten Deutschland Brrau-preffsn Zu können. Lanz« zenug hat man die Schuld sm KriezZauSbruch diskutiert, wenn j tzt di« GswslipoWk wiederum triumphiert, braucht man nicht mehr nach dem Schul« digen zu fragen. Die französisch« bl«»«rsöhnlichksrt verhindert srn Wiederaufbau Europa». Wir hätten Frieden Haben können, der eine gltickUche Zukunft für unsere« Weltteil mit sich gebracht hätte, aber Frank reich wallt« e- nicht. Tratzdrm drr Friede in dar Schandwerk von Versailles mündete, hätten wir auf dem Wetzt zur VertragSreoiston sein können, jedoch Mieder antwortet Frankreich mit Rein. Möze Poin- crre allein den Weg zur Gewalt beschreiten — Europa weiß, daß dieser Wez nur ins BnderSrn führt. Amerika. Newyork, 16. August. (Amerikas Ansich ten über die Anleihe) Ja amerikanischen Ft- nanz und politischen Kreisen wird der Fehlsch'ag der Londoner Konferenz tief bedauert, »eil dadurch die für Amerikas Wohlfahrt ebenfalls nötige Wiederher stellung det GlriHziwichtrS in Europa »erzöxerL «erde. Di« Geschäftsleute erkennen an, daß Deutsch, land zunächst in Lie Laz« »ersetzt »erden müsse, den MarkkurS wieder avfzubeflrrn, ehe er an rin« neue Besteuerung denken könne. Zu diesem Zweck« aber müffr Deutschland sine zroße äußere Anleihe erhalten, die e- aber Wiederum nicht auf Grund des heutigen Stander der R-paraiionrforb.ruvßen ansnehmen könne. DaS wiff« Boi ea e eSenso gut wie Llcyd G-orze. Bedeutende finanzielle und wirtschaftliche SochvrrftLn- dize find der Ansicht, dsß mit einem Moratoriam sür die Barzahluntzsn de» Jahres und der NLgabe von LS «/, auf die Kutfuhr, wie str Llop^ Georg« E« schluZ, diese Anleihe wahrscheinlich zustandekommen könus. — (Amerika gegen Poinears.) Der Rew« yrrker Brrtreter dek Dailp Trlezraf hatte «iv« Unter- redung mit einer Pttsönlrchirit, die dem amerikanische« Kabinett nkhesteht. Diese erklärte, daß Po!rc»re wen« ' - -«INM«, ' - «MW« er so fartsährt, den Platz der europLtschen Friedens- fiörerS und Unruhestifter» auf dem Kontinent ein« nehmen »erde. Seine Politik sei eine Politik der Unrechte», und er solle e» sich wähl überlegen, bevor er d«n letzten Schritt in» Bunkle tue. - Ein Amerikaner über Deutschland. Baß Amerika »iel daran liegt, sein« Beziehungen zu Deutschland wieder enger zu gestalten, ist nah«, liegend, denn Amerika .rechnet", «S denkt an da» Ge schäft. Die in Berlin weilenden Amerikaner werden von Journalisten überlaufen, die Nähere» über die «»genbliSlicht Stimmung gegenüber Deutschland »iffrn wollen. So hatte ein Vertreter der ,V. Z" mit de« Srkannten Reuporker Anwalt für internationale» Recht und Handrl-svchen M«leslm Sumner, drr wi«d«rhslt für die g-gensKrtitz« amerikanische Regierung mit Recht-beratungen übe? international« WirtschaftSfragen betraut wurde und der gegenwärtig eine wirtschaftliche Studienreise durch Deutschland für ungenannte Auf. traggebsr unternimmt, die »on englischen Blättern in sensationeller Weis« als geheime Mission bezeichnet wurde, eine Unterredung. Sumner erklärte den Prefft- verirrter» u. a.r Ein Zusammenbruch Dluschlaxd», da» nach Eng« land auch heute nach Amerikas Sester Kunde sei, würde Amerikas eigenen Wohlstand unterhöhlen. Die Am« rikaner seien daher bereit und gewillt, sich an einen internatisnalen Lisch zu setzen, um Wege und Mittel für die Wiederhrrstellung der Weltwirtschaft ausfindig zu machen. Dies gelte aber wohlgemerke für die Wirt s'Haft, nicht für dis Politik Europas. Je weniger in Europa di« Politiker das Wort führen und jr mehr die Wirtschaftler Zu Wort« kämen, um so schneller werde sich da» amerikanische Bold in die europäischen Gefilde ergießen. Da» Erfüllungtprogramm des Ks- bineM Wiritz Rathenau habe in den Bereinigten Staat«« eine Atmosphäre de» Vertrauen» geschaffen. Dar«» mtiff« festgehalten werden, wenn Deutschland gesunden soll«. Zum Schluß erkärte der Amertkauer: Wa» die P»litiker »«sündigt habe« und noch sündigen, «üßtrn die Wirtschaftler wieder gut wachen und da» könne nur in der Bankierkonferenz geschehen, die demnächst wieder zussrnmentritt und deren Grundsätze in Deutsch land tiefe» rZnständni» g-fundrn Heden. Aus aller Welt. — (Folgen des Marksturzes.) Infolge der Unmöglichkeit des Rohstoff Einkaufes bei dem hohen Dollar- stand kündigen rahlreiche thüringische und norvbayrische Tex- tilsabkikea eine Einschränkung der Arbeitszeit an. Basel, 17 August. (U n w: t t e r s ch a de n in der Schweiz) Ans allen Teilen der Schweiz treffen Schaden- Meldungen ein, die Vas Unwetter in der Nacht zum Dienstag verursachte. Im Daoosa- und Albulagrbiet wurden ganze Forsten entwurzelt. Im Tasstnta! und im Gebiet des Lago Maggiore wütete das Wetter besonders stark, in Brisags wurde «ine Reihe von Häusern abgedeckt und zahlreiche Fen sterscheiben zertrümmert. Auf dem Vierwaldstättersee wütete ein solcher O Kan, baß selbst die größten Dampfer Mühe hatten zu landen. Vier Personen wurden bei vollkommen erschöpftem Zustand aus dem See geholt Eine Dame starb Bei körperlich«« Schwäche ist Irrks Eichel malz^akao gut. 'Ihr Hausarzt weiß das. 100 s Mark 16 M in allen Epo- ihsken und in vielen Drogerien. kurz darauf an den Folgen des Schreckens. Der Kultur« schaden im Gebiet des Vierwaldstättersees geht in die Mil» lionrn. Auch im Graudündener Kanton ist der angerichtete Schaden sehr erheblich. Aus dem Bodensee kamen 18 Bach« ten, dis an der Regatta teilnahmen, in Seenot. Zwei Per sonen wurden von dem Orkan über Bord gespült und er« tranken. München, 16 August. (Automobilunpllück.) Gestern abend geriet ein mit zahlreichen Personen besetzter Kraftwagen durch Gl« ten aus der durch den Regen schlüpf- rig geworbenen Straße in eine Kiesgrube, in welcher er sich überschlug Von den unter dem Wagen liegenden Personen wurden drei tot gedrückt, zwei schwer und mehrere andere leicht verletzt. D«s Auto kam von einer Kriegerdenkmals- enihüllung und war nach seinem Bestimmungsorte Neusah- ren unterwegs. Weimar, 16. August. (FurchtbareBluttat.) Im benachbarten Orttrrn ereignete sich eine furchtbare Bluttat. Der Maurer Marquardt, ein Kriegsteilnehmer, der schwer verwundet 000200000000000000000000000000000000 oo 00 Her gettMIlrbe krklilg ß o bsrudt in erster I-ioie in üer Vsrweoäuox reit- G 2 ^ewsss unc! vornedm sus^estatteter OesckLkts- O Orucksactien. — Wollen Sie konkurrenrkiilnA O bleibsyuvü neue Kunüsn «-erben, ÜLnnctörken Sie O 0 Ikren ÜrnclrssctiendestLnä nie veroseblsssiLea. S 8 Sie NdtlMmi k. i. iSulell kldüii Z o ?u!snitr ?ernrnk I4r. 18 verfügt über vorrüg- s V liebe tscbniscbe Linricbtungen nnü ist in cler S b Uze, sucb umksngreicke ^uktrsge in kürrestsr O Teil sauber unck preiswert erlsctigen ru können. W O Q OO OS OOOOOOOOOOOUOOOllSOOOOOOOkHOHIOOOOoOOOO K«rse der Dresdner Börse vom 18 August 1322 mitgstsitt von der Löbauer Bank, Zweigstelle Pulsnitz. 5 °/, Deutsche Reichsuuleihe Sparprämienanleihe R/,»/, Preuß. Konsolr .... 3 Sächsische Rente Sächsische Staat-anleihe von 52/68 2«/. - - - 1919 . ZV,"/» Hrcsbner Stadtanleihe - 1925 . 4»/, - . - 1913/18 4°/, Landwirtschaftliche Pfandbrief« 4°/, - Kreditbriefe 4 «/, Lausitzer Kreditbriefe .... 4 -/, Leipziger Hypothekenbank Pfandbriefe . 4"/, Sächsische Bodencredit-Pfandbriefe Commerz- und Privat-Bank Aktien Sächsische Bank-Aktien .... Speicheret Riesa-Aktien .... Per. Elbeschiffahrts-Aktien .... Heidenauer Papierfabrik.Aktien . Ber. Bantzner Papierfabrik-Aktien Chemnitzer Zimmcrmann-Werke-Aktien Sächsische Gußstahlfabrik Döhlen-Aktien Sächsiiche Maschinenfabrik Hartmann-Aktien Schubert 3- Salzer-Aktien .... Sachsenwcrk-Aktien . , . . . Seidel L Naumann-Aktien .... Meißner Ofenfabrik C. Teichert Aktien Glasfabrik Brockwitz Aktien W. Hirsch, Glasfabrik, Radeberg-Aktien Max Kohl-Aktien Deutsche Kunstleder Aktien . A.-G. für Cartonagen-Jndustrie-Aktien Wanderer-Werke-Aktisn .... Gomag-Aktien Kollarnsten kosteten in Bertin 77,'/. SS,'/. 83,- 90,- 87,— 67,50 70,— 105,50 96,— 100,- 90,- 92,— 290,— 275,— 602,— 660,— 450,— 1391,— 900,— 1435,— 740,- 470,^ 599,— 99»,^ 690,- 1051,— 480,— 966,— 1720,- 575,— 899,— Die Grundtendenz der Börse war am Mittwoch ziemtich un verändert. Die Effektennotierungen hielten sich bei ruhigem Ge schäft im allgemeinen auf der gestrigen Höhe. Rückgänge waren bei Bautzner Luch (- 25, Plauener Spitzen und Lingner (— 40) zu verzeichnen. Die beiden Kizzi wurden wiederum erheblich ge- steigert (L plus 200). Marseliese. 86) Roman von Anny von Panhuys. Für dos Hol«! zum Adl«r war heute «in «anz debru- tungsvoller Abrno. Ko viel« Konzerte hatten -chou in srinem Saals stattgrsundrn, übrr di« avsüdrnden Kfinstlrr waren fremd« Menschen grwrsttt, nun aber kam ein Kind der Hei mat, «in Kind de* Städtchens,.sein Können zu »eigen. Das war ganz etwas anderes, ein« förmlich« Sensation war dos. Da erschienen selbst die, zu sehen und hören, dir sonst nirn als «in Konzrrt brauchen. In einer der vordersten Reihen saß Els« Thomsen^ fts trutz ein weißes Tuchkirid ohne sedr Brrzicruntz und sah »ornehm und rasstg aus wie ein dunkelhaariges E»«Iflöul«tn, neben ihr der Bruder mit KLHlem undurLdringtichen Bttstcht, er halt- sich »esatzt, sein Fernbleiben bei Maritttek's Konzert würde in der kleinen Stadt sehr «uffalien und sicher scharf kritisiert werden. Else studierte ihr Programm, aber st« dachte dabei an etw8s ganz anderes, und plötzlich Kiang ein mattes Hüstttn h' :er ihr, eas etwas Erzwungenes hatte und ihr Herzklopfen »e ursuchte. Sie schalt sich selbst, wir kann man nur Herz- klv; sen b-ksNmsn, wei.n irgendein fremder Mann hintrr «in«-« hüstilt. Aber ihr Herzklapfen verstärkte sich noch, denn plötzlich sagte hinter ihr ein« Stimme, dir sie erst rin einzige» Mal im Leben gehört, und die sie Loch unter tausend ande ren herausg,könnt hätte: »Fräulein Thomsen, darf ich Ihnen »Guten Atzend!' sagen." Da wandte sich nicht nur Elses Kopf, sondern auch Oswald Thomsen blickte sich um, und er sah, wie sich ein baumlanger breirschult«nger H?rr vor seiner Schwester ver neigte und dabei so strahlend aussah, baß es sölmlich un heimlich »ar. Er begriff gar nicht, weshalb sich dieser fremde Herr ?» auffallend freute, Else dl» Hand geben zu dürfen. Und Else, weiß Gott, die tat ja fast auch so, als sei ihr ein. ganz besonderes Glück begegnet. Hhr Gesicht war eitel Sonnenschein. Das verstand er nicht. Else begegnrte srinen fragenden Auge» und wurde feuerrot, Vann stillte sie leise vor, und der baumlange Mensch schüttelte ihm krststig die Hand und setzte sich, während Eis« flüsterte, sie habe Herrn Rasmussen gestern im Zedlerschen Haus» kennengelrrnt. Oswald begnügte sich mit einer banalen Redensart und sann verblüfft, weshalb stL dis zwei nur so freuten, da sie sich erst gestern kennenx «lernt hatten, lag doch gar kein Grund dazu vor. Ein langgedrhntes schrilles Kl ngelzeichkn macht daraus «usmerkfam, daß es sür Säumige Zrit war, die P>Ütz« ein- zunshmcn. Kleider ikschettrn, Stühle rückten und das Plaudern ringsum verstummte. Nur Else unterhielt sich mit diesem Herrn Rasmussen feeiivverqnügt weit«.-, als habe sie seinet wegen heute L^n Saal im Ho'el zum Atzler aufgesucht. Os wald kam «u» dem innerlichen KopsfchMrln nicht heraus. Er begriff seins Schwester nicht, wie verwandelt schien sie ibm. Vis zum heutigen Lag« galt sts Mm, trotz ihrer achMngs- wrrten Grütze, immer noch als «ine Act von Backfisch, als halberwachsene« Kind, va« er an Stell« der zu früh geschie denen Eitern betc«uen mußte. Jetzt aber war st« mit einem Male rin« junge Dame, nein, nicht nur dos, sondern sogar «ckr seh: hübsche junge Dame und zügle!» siel ihm diese Erkenntnis glttch riner Berslost aufs Herz. Denn es drstand Gefahr, hübsche jun«e Damen fanden F-rirr, und wenn Liss eines Tatzes heiratete —, dann saß «r mutterseslenallLin im Mühlrnhause, brittut von irgendeiner Lias oder Mine oder Beciu Nam« war Schall und Rauch, die Hauptsache war, rr war bann ganz dem Wohlwollen oder den Tücken einer solch«n Beherrscherin von Besen und Schrubber ausaelirfert Mit ganz anörren Augen tzetlachlets er plötzlich die Schwester, und dieser fremd« Mensch, der da so hoch aufgrreckt und selbstbewußt hinter Elses Btudl saß, erschien ihm plötzlich verdächtig. Fernand, o»n dessen Seite man einen hrmiltchen Anschlag sürchter. Ein zweites Klingelzeichen, noch nachhaltender, noch länger als Las erste, ries ihn tu die Legen wart zurück. Schon trat Dvktor Srdekum auf bas Podium. Ec o«rneigte sich Kurz und bat das Publikum um Rücksicht, da Fräulein Marieliese Berrieck stL- nicht ganz wohl fühl«. Oswald erschrak, Marieltes« war krank, sie litt, und ec, er trug die Schuld. Noch kühler wurden seins Züge, aber sein Inneres wußte nichts von drr Ruhe, di« sein Aeutzeres oorläuschie, alles tzebte und zitterte in ihm. Jetzt kam Macirlies«. Sie trug heute keins von Ur- »roßchena Kleidern, ein neues aus ganz mattlila Seide hüllt« di» zierliche Gestalt weitfaltig ein und zarte gelbliche Dpitzrn umkrausten Hal, und Brust. Entzückend sah Marieltese B«rn«ck au», siellricht doppelt lieblich, weil ihr Gesichtchen blaffer war als sonst und die großen grauen Augensterne darin so fremd und weltvergessen sich irgendwohin ins Weite zu verlieren schienen. »Was seh'-t nur Ihrer Kustne?" flüsterte Raemussen Else zu. Otzwald Thomsen hörte es deutlich und «s kränzt« sich ihm aus die Lippen, dem Frager zu antworten : »Meinet wegen hat st« ihr Glück verloren!" Er hört« nicht, was die Schwester antwortete, er wollte gar nichts hören, nur dieses blass« süße Antlitz da vor sich auf dem Podium wollte er srdm, sich verzehren »or S-Hnsucht nach dieser zarten seinen MäSchrngrstalt, die doch nimmermehr sein »rrden durste und grollen wollte er mit stch, weil er die immer Geliebte um ihr Glück gebracht. Jetzt nahm Mariesiesr ihren Platz am Jnffrumunt ein. Urgrvßchsns Spinett klagte seine ersten traurig oerhal« tenen Akkorde in den S«al, in dem es inzwischen lautlos still geworden war. Ein weicher dunkolaefärkker Glockinklang ward wach, zog einen anderen nach, Mattslieses herrliche Altstimme sang. Man tauschte andächtig, ließ sich die sanfteren oder stSrkrren Töne mit verträumten Sicheln ins Ohr dringen, nein noch wriier, bis ins Herz und sann wohl auch flüchtig, weshalb der in tiefes feierliches Schwarz gekleidete Impresario Rücksicht erbettn, denn diese stegdasts H-rrgottsgnadrnstimmr bedurite d«r Rücksicht nicht. Und fühlte stch Marieliese Berneck rvstküch nicht wohl? Ihrer Stimme merkte man es nicht an. Der Beifall »zr endlso und Lied aus Lird jubelte oder weinte stch in bi« Herzen der Zuhörer, die wie vor einem Wunder saßen und es zar nicht recht zu begreifen vermochten, daß ihnen ein tzlondss Mädel diese Feiertagsslunds schenkte, das tzi«r in ihren engen Waldstüdter Mauern groß zeworden, das in Madame Biedermeiers Haus gewihnt, und von dort mrt der Schulmappe zu den Schwestern Teiger in die Schule gegangen wie ihrs Töchter und Schwestern. Und in der Paus« unterhielt man stch darüber, jeder,, der Marieliese nur rin wenig besser kanntr als Ser andere wi»r stolz daraus und betont« es. Else plauderte mit Werner Rasmussen, der mehrmals versuchte, auch Oswald ins Gespräch zu ziehen, was ihm aber gar nicht glückte uns ihn vrrstimmte. Dieser Bruder war allem Anschein nach sehr schwierig zu behandeln Schade war das, sehr schade, denn die dunkelhaarige Eis« Thomsen mit den gescheiten großen Augen gefiel ihm von Minute zu Minute drsssr und er pries den Zufall, der ihren und den seinen Weg zusammrngeÄhrt. Eise sagte eben, sts würde gleich nach dem letzten Lied MarisUese aufsuchen, sie zu fragen, ob sie noch heute Abend adreise, sie hätte vergessen, sich danach zu erkundigen, vielleicht bliebe sie die Nacht auch im Hotel, am liebsten aber möchte sie ihr das Fremdenzimmer im Mühlenhause anbieten, dann könne man heut« Abend doch noch ein Stündchen beisammen sein, denn das Konzert sei, wrtUe« schon um sieben ange- sangen, bald nach neun Uhr aus. Fortsetzung folgt. H