Volltext Seite (XML)
Nr. 4. Pulsnitzer Wcch«Lli!M — Dienstag, den 10. Januar 1922. Seite 3 Mädchens erfuhr noch rechtzeitig davon und erstattete An zeige. Es hat sich herausgestellt, daß die Mädchenhändlerin schön zahlreiche Mädchen verkuppelt hm und mit über zwanzig weiteren in Verbindung stand, um sie unter ver schiedenen Vorspiegelungen und reichen Beschenken vorerst nach der Schweiz zu bringen. Es handelt sich allem An schein nach um dis Festnahme einer geriebenen Weibsperson, die im Dienste einer internationalen Kupplerbande steht. * (Valuta.) In einer Abteilung einer Großbank ; eine Welle freudiger Erregung läuft über dis Pults der fleißigen Aankbeamkn; der Terminkvrszettel ist einge- gangen. »Meine Herren der Dollar 303! Famos! Glän zend!' »Tatsächlich? Das ist liebenswürdig von dem Dollar, ich habe MO mit siO gekauft. — Gar kein übles Geschäft, wenn man's rech! überlegt.' — »Da möchte man vielleicht bald an's Verkaufen denken.' — „Was? Sie find wohl ganz von Golt verlassen? Msnschenskind! Nö, bevor er Mchk mindestens 400 steht, eher verkaufe ich nicht.' »Und so hoch kommt er doch ganz bestimmt nvH Zumal wo bald wieder eine Reparationszahlung fällig ist. Meinen Sie nicht auch?' — „Klar wie dicke Tinte." — »Oja, mit 400 kann man rechnen. . . . Man hofft, wenigstens" — --- Ein Eisenbahnabteil 4. Klasse, arbeitendes Volk, das heim fährt- »L3 und 30 Mark we Margarine, wer soll das noch bezahlen!" — »Un vorgestern 's Fett im Konsum noch 23, Heike schon 26" - .Paar Schuhs für mein'n Mann be> sohlen 75 Ma>k! 75 Mark!' — „'s Brot soll ooch teirer wer'n und de BreenHen' — »Kartoffeln braucht mer, un Kohln, und Wintersachen." — »Nu gucken So doch her, die lappchen Hos' fer mei Jung: 105 Mark! Is das nicht enne Schande? Und derdei ist es noch der resnste Zunder!" — »Nee, nee, so decste pich gewuchert wer n", barmt ein altes Mütterchen, .das ist merklich Sünde " — ,Ja, das is doch kee Wunder, wo der Dollahr bald 300 <s, das Pavier- zeug hat doch kccn W kt nich mehr." — »Aber das kann doch bald nich wehr so weiter gehn, wegen den Dollahr könn' mer doch nich verhungern. Das mutz doch mal anders wer'n.' — »Ja, mer bvfsi's dock.' Aus dem Gerichtssaal. 8 Leipzig, 7. Jan. (Der mißglückt« An. Schlag aus die Rendsburg ex Hochbrücke) beschäftigte gestern und heute das Reichsgericht. Acht KgMllMnistrn au? Rendsburg und Ne rmünster waren angeklagt, während der Unruhen in M Mldrutschland um Äftern vorigen I hre« die Zerstörung der Eisen, bahnschienen an der gefährlichsten Stelle der Brücke, vor einer schufen Kurv-, versucht zu haben, um Trupprntranrporte zu verhvdern. Die Anklage lautet« auf Hochverrat, weSHalb die Sach« vorn Schwurgericht in Kel an das R-ichSger cht gegangen ist, Di's« Auf fassung wurde j-doch wted-r aukzegrben, da die erfolglos gcblt«b«n und versuchter Hochverrat nicht strafbar ist. Et wurde daher vor der RüHra-iwE- schäft Anklage erhoben wegen versuchter Behinderung von Truypentrankportev. Sechs Rnv-klagts wurden ,u Luchthaursirafea i Jihr 2 Monaten b<« zu 3 Jahren 6 Monaten, die beiden anderen Augeksaoten zu Gefängnisstrafen von 1 Jahr bLjw. 1 Jahr 8 Mo« malen verurt.ist. GeschLktsverkchr bei der SkadtsGirokasse Pulsnitz im Monat Dezember 1921. SOI Pasten Elnzadlunaen mir ^.oo'i.^i l M 47 Pf. 84! „ Znwsisnngeu im Ortsvsrkeör „ 1 08^ „ 34 „ 10S» „ „ Fernverkehr „ 3 4l>7 392 „ 40 „ 27^'6osl-N 9.60,->'42 „ 3v Ps. 804 Post.« Zkückzalilungen mit 3.968.233 M 26 Pf 84! „ Zuweisungen im Ortsverkehr „ 1.986.938 „ 34 „ 93V „ „ „ Fernverkehr ,, 3.772.4N! p,v 2674 Posten 9 727.641 M 23 Pi .usaminen 5473 Posten iin Gesamtbeträge von 19.327.683 M 5! Pf. G efamtumsatz im Jahre 19 2 1: 34 g',7 Posten Gutschriften in, Betrage van 1»'>36>88 M 7 4 Pf. dl 324 „ Lastschriften „ „ „ 17-4661 872 "'i 56 flff. Zufauun. 86 281 Postens. Gcstmtbekage von :',8 6U8.46V M 64 Pf. Kurse der Dresdner Börse vorn S Januar 1922 — mitgeteilt von der — Tommerz. u. Privat.Bank A.-V.« ZMeigfteSe Puls«i». 5 °/g Deutsche Reichsanleihe .... Sparprämienanlsihs 3^/, Preuß. KonsolS 3 °/o Sächsische Rente . 3'/» °/» Sächsische Staatsanleihe v. 52/68 4 °/„ . . v. 1919 . 3'/, °/« Dresdner Stadtanleihe v. 1905 . 4 . v. 1913/18 4 Landwirtschaftliche Pfandbriefe . 4 °/, - Kreditbriefe . 4 «/<> Lausitzer Kreditbriefe .... 4 °/o Leipziger Hypothekenbank-Pfandbriefe 4 Sächsische Bohencredit-Pfandbricfe Commerz- und Privat-Bank-Aktren Sächsische Bank-Aktien Speicheret Riesa-Aktien ..... Ber. EibeschiffahrtS-Aktien .... Hasseröder Papierfabrik-Aktien Ber. Bautzner Papierfabrik-Aktien Chemnitzer Zimmermaim-Werke-Aktien Sächsische Gußstahlfabrik Döhlen-Aktien . Sächsische Maschinenfabrik Hartmann-Ä ktieu Schubert S Salzer-Akticn .... Sachscnwcrk-Aktien ..... Seidel 8- Naumann-Aktien .... Meißner Ofenfabrik C. Teichert-Aktien Glasfabrik Rrockwip-Aktien ... 7 W. Hirsch, Glasfabrik, Radeberg-Aktien Map Kohl-Aktien .... Deutsche Knnstiedcr-Akticn .... A.-G. für Cartvnagen-Jnd..Aktien Wandercr.-Wcrkc-Mtien ..... Somag-Aktien 77, 78,50 60,75 59,50 91,— 80,75 68,- - 84,50 111,- 99,- 103,25 98,50 99,25 298,— 322,— 570,- 776,— 480 — 669,— 490,- 1549,- 1990,- 639,— 550,— 639,- 600,- 1395,- 753,- 1039, - 499.- 810,— 1432,- 561,— !68,- Neber sicht über die »cn den Hauptnuarktsrten Neutschlands in der letzten Wsche gefühlten Fett- viebprelse. sUnbcrechtigter Nachdruck verboten) Die Preise find in Mark für 50 kx Lebendgewicht bezw Schlachtgewicht (8 bedeutet Schlachtgewicht) angegeben. Die erste Zahl be zeichnet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betreffende Viehgattung gezahlten Preis. Rindvieh Hammel, Schafe, Lämmer Schweine Großvieh Kälber Aachen 680 -1200 700—1550 500-725 1350-1900 Berlin 450 -1000 700-1700 550-000 1300—1775 Bremen 400—1160 650- 1300 450-800 1100-1700 Breslau SOO-1000 000 -1225 650—850 1400—1000 Chemnitz 3S0—IN00 YOO-1200 500 -800 1400-2000 Köln a. Rh. ' 450-120» 800 1800 600—850 1400—1980 Dortmund 450 1380 000—1400 500-000 1400 — 1950 Dresden 300-1100 800—1200 350-825 1300-2100 Elberfeld 400—1300 YLO —l!50 — 1250 — 1050 Eff-n 680-1300 000-1700 575-800 1200-2000 Frankfurt a.M. 450-l IVO 900-1300 400-800 1350—1900 Hamburg 400—1320 725-1550 450 -050 1200-1800 Hannover 450-1210 700-1200 600—800 1200-1800 Husum 800 -1000 — 600 -750 1300—1600 Leipzig 480 -II00 800-1300 300 - 900 1400-1925 Magdeburg 400—1100 600—1300 350—700 1100 1800 Mainz 500- 1100 1050-1325 — 1700-1900 Mannheim 400-1100 IO5O-I4OO 450—650 1400—1850 München 350-1000 000 II00 8500 — 1050 1150-1650 Nürnberg 300-1020 900—1250 900-1100 1500-1700 Stetkin 350 — 050 600 — 1350 400—850 1300—1000 Zwickau 500-1050 600-l 100 400-850 1500 2000 Ausgestellt am 8. Januar 1922. Milberücksichtigt sind noch die am 6. Januar abgehaltenen Märkte. Eingesandt. Die Aedadtiyn steht dem Inhalt der eingesandten Artikel fern und übernimmt nur die preßgesetzliche Verantwortung. . Vor ein paar Wochen erschien eine Bekanntmachung im „Pulsnitzer Wochenblatt", laut dieser alle Gewerbetreibende in Siadt Pulsnitz zur Ortskrankenkasse eintreien sollten, falls die selben bei einem Arbeitgeber in Stadt Pulsnitz beschäftigt sind. Ist denn solcher Zwang vom Reich, Land oder nur Stadt Pulsnitz (Krankenkasse) erfolgt, indem doch solche Verordnungen pAtriÄerblut. Roman von Reinhold Ortmann. 83) (Nachdruck verboten.) Er wurde sich dessen vielleicht nicht mit voller Klarheit bewußt, und er war jedenfalls weit davon entfernt, es sich einzugestehen, aber je mehr sich der Weg zu dem großen, befreienden Entschlusse vor ihm zu ebnen schien, je günstiger sich ihm die zu fällige Fügung der Umstände erwies, desto geflissentlicher hatte er nach Hindernissen gesucht, deren Unüberwind- lichkeit ein Zurückweichen vor seinem Selbstgefühl allen falls hätte rechtfertigen können. Er hatte es im ersten Moment mit innerlichem Jubel begrüßt, daß Helga selbst zur Herbeiführung eines Bruches entschlossen schien; aber der Jubel war nur von kurzer Dauer gewesen. Die neu erwachenden Bedenklichkeiten hatten ihn rasch gedämpft, und es war etwas wie Sehnsucht in ihm er wacht, zum Verharren auf dem rechten Wege gezwungen zu werden. Er liebte dis Gräfin — gewiß! — er liebte sie bis zur Raserei, aber dadurch war doch nicht not wendig bedingt, daß er nun auch aufgehört haben müsse, seine Frau zu lieben. Vielleicht war es in Wirk lichkeit nur ihre manchmal bis zur Unnahbarkeit ge steigerte Kälte, die ihn über die Natur seiner Emp findungen für sie täuschte; vielleicht bedurfte es nur eines neuen Aufflackerns ihrer Leidenschaft, um das bis zum Verglimmen h'erabgebrannte Feuer auch in ihm zu ^neuer Flamme zu entzünden. Sie war ja nicht weniger schön als die Polin — unbefangen betrachtet vielleicht sogar von einer viel edleren und köstlicheren Schönheit als sie. Und ihre Ehe war noch zu jung, als daß in seiner Seele bereits die Erinnerung hätte verblassen können an die überschwenglichen Seligkeiten, die er ihrer Schönheit und ihrem keuschen Liebreiz ver dankte. Wenn es ein Wesen auf Erden gab, das ihn durch liebevolle Hingabe das krankhaft wilde Verlangen nach der Gräfin Wassilewska allgemach vergessen machen konnte, so war es einzig sein schönes, in herrlichster Jugendblüte prangendes Weib. Und als er sich in brutaler Aufrichtigkeit vor ihr zu seiner Leidenschaft für die andere bekannte, war -er wohl in Wahrheit schon von keinem anderen Wunsche beseelt gewesen, als von dem, sie damit zum Kampfe aufzureizen um seinen Besitz. Er war ja bereit, sich in diesem Kampfe besiegen zu lassen, wenn er nur die Gewißheit hatte, daß die Niederlage ihm' einen Ersatz bringen würde für die Wonnen, auf die er damit verzichtete. Daß Helga statt dessen sein rücksichtsloses Bekenntnis mit scheinbarer Ruhe aufnahm, hatte ihn enttäuscht und verwirrt, und er war schon halb auf dem Wege ge wesen, sich zu unterwerfen, auch ohne daß ihm der er sehnte Lohn für seinen Verzicht ausdrücklich zugesichert wurde. Da mußte das Wort, das sie ihm jetzt mit eisigerKälte zugeschleuderthatte, ihn freilich treffen wie ein betäubender Schlag, und es konnte ihm nicht leicht werden, sich in die so völlig unerwartete Wendung zu finden. „Du — du hast aufgehört, mich zu lieben?" wieder holte er. „Seit dem gestrigen Abend?" „Nein, es ist wohl schon früher der Fall gewesen, wenn es mir auch erst in dieser Nacht zur Gewißheit geworden ist." „Das ist ja ein rührend ehrliches Bekenntnis. Aber wenn es nicht die Ereignisse des gestrigen Abends waren, die mich um deine Liebe gebracht haben, wo durch, in aller Welt, habe ich sie dann verscherzt?" „Ich behaupte nicht, daß die Schuld allein auf deiner Seite gewesen ist. .Wahrscheinlich waren wir von vornherein im Irrtum, als wir uns füreinander bestimmt glaubten. Es gibt wohl Gegensätze, die auch die tiefste und stärkste Liebe nicht dauernd versöhnen kann^" „Zum Beispiel den Gegensatz zwischen einer Patriziertochter und einem Bauernsohn — nicht wahr?" „Du weißt sehr gut, daß es nicht das ist, was ich sagen wollte. Aber in einem anderen Sinne mag es allerdings in der Verschiedenheit unserer Herkunft be gründet gewesen sein, daß wir uns niemals ganz ver stehen konnten. Und soweit dabei überhauptoon einem Ver- von anderen Krankenkassen meines Erachtens nach nicht bekannt wurden? Ueberdies bat diese Einrichtung auch Schattenseiten, denn wenn ein Arbeitnehmer in eine Stelle, vielleicht Großröhrs dorf oder sonstwo, eintritt, muß doch wieder in eine andere Kasse eingelreten werden; nach der jetzt bestandenen Einrichtung konnte man 20 bis 30 Jahre in einer Krankenkaffe bleiben. ZWWehpmse ms dem MWl Dresden am S. Januar 1822. lieberstand: 6 Ochsen, 1 Vnlle, 3 Kühe, 7 Schweine Geschäfts gang: Rinder, Schweine langsam, Kälber still, Schafe gut Aus« nahmepieise über Noüz. Auf trieb W e r t k l a s s e n Preise für 50 kx in Mk. Lebend- Gewicht .Schlacht- Gewicht 259 I. Rinder: X. Ochsen. I Bollfleisch., ansgem. höchst. Schlacht wertes bis zu 6 Jahren . . . . 1600—1050 1800-1900 2. Junge, fleischige, nicht ausgcmästete, ältere ausgemästete 800 - 900 1575—1700 3. Mäßig genährte, jg., gut genährt, ält 500-6S0 UOO—1300 4. Gering genährte jeden Alters . . 300-400 850-1000 185 8, Bullen. 1. Vollfleischige, ausgewachsene, höchst. Schiachtwertes . 950—1050 1600-1800 2. Bollfleischige jüngere . . . . . 750—850 !425—I60S 3. Mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere 450-550 975—1175 4. Gering genährte 300- 400 800-950 293 L Kalben und Kühe' t. Bollfleischigs, ansgemästete Kalben höchsten Schiachtwertes . . . . 1000-1050 1800-1900 2. Vvllfleisch., ausgcmäst. Kühe, höchst Schlachtwertes bis zn 7 Jahren . 800-900 1575-1700 3. Aclrcre, ausgemäst. Kühe u. gut ent wickelte jüngere Kühe u Kalben . 600-700 1325 -1525 4. Gut genährt. Kühe u. maß. gen, Kalb. 400-500 1000-1225 5. Mäßig und gering genährte Kühe und gering genährte Kalben . . 300—350 550-975 454 II. K ä I b e r: 1. Doppellender '. . — — 2. Beste Mast- und Saugkälber . . IIOO-1200 1800—1950 3. Mittlere Mast- und Saugkälber 950-1050 16t >0—1750 4. Geringe Kälber „ . 800—900 1400—1550 1668 III. Schass: I. Mastlämmer n. jüngere Masthamme! 825 - 925 1650—1850 2. Aettere Masthammel 760-800 1475—1600 3. Mäßig genährte Hammel m. Schafe (Merzschafs) f . 450— 550 1150-1300 1017 IV. Schweine: l. Bollfleischigs der feineren Raffen und deren Krenzung. i. Alter b. zu 14/, I. 1650- 1750 2100—2250 2. Fcttschwsine ........ 1800—1900 2300-2450 3. Fleischige 4. Gering entwickele 1400—1506 1900—2000 1250-1350 >800-1900 3276 5. Sauen und Eber 1400-1600 1850-2100 Wochen-Spielplan der Sächsischen Staatstheater. Opernhaus: Dienstag, 10 , Nosenkavalier >/,7—10 llhr. Mittwoch, 11„ Bajazzo, Sizilianische Banernehre. Donnerstag, 12, Die verkaufte Braut. */i8—10 sthr. Freitag, lS... De» Evan» aelimann. ^-8 V-ll llhr. Sonnabend, 14., Tiefland. i/r8—W Uhr. Sonntag, 15., Neueinstudierung und Neuinszenierung: Die drei Pintcs. >/s8—10 Uhr. Montag, 16.. BolksvoistcUung für die Volksbühne: Fidelio. U,8 —11 Uhr. Ein öffentlicher Kartenverkauf zu dieser Vorsteilung findet nicht statt. Schauspielhaus: Dienstag, 10., Medea. 7—'/«10Uhr. Mittwoch, 11., Des Meeres und der Liebe Wellen. 7—*/>>! Ahr. Donnerstag, 12., zum ersten Maie: Der spielende Eros. Anfang 7 Uhr. Freitag, 13., Rausch. 10 Uhr Sonnabend, 14., Der spielende Eros. Anfang 7 Uhr. Sonntag, 15, nachmittags von 2 - r/,5 Uhr Christkinds Schleier. Abends 'Schneider Widbel rF8 10 Ubr. Montag. 16., Der spielende Eros. Anfang 7 Uhr. Vorausstchtliche Witterung. 12 Januar (Donnerstag): Teilweise heiter, vorwiegend trocken, Nachisrost, tagsüber gelinde. 13 . Januar (Freitag)': Ziemlich trüb, etwas Niederschläge, wind'g, Temperatur wenig verändert, windig. schulden die Rede sein kann, ist es sicherlich auf meiner Seite nicht geringer gewesen als auf der deinigen." „Ein sehr großmütiges Zugeständnis!" höhnte er. „Wenn auch vermutlich kein ganz ehrlich gemeintes. Denn nach deiner Ueberzeugung wäre es doch wohl a« mir gewesen, mich deinen Anschauungen und Gewohn heiten anzupassen. Du hättest mich auf solche Art möglicherweise nach und nach zu der Höhe deiner Lebensauffassung hinaufgezogen — nicht wahr?" „Wozu soll es nutzen, daß wir uns jetzt noch darüber unterhalten. Jetzt, wo doch die Entscheidung gefallen ist, an der nichts mehr geändert werden kann!" „So? Meinst du wirklich, daß es dabei nur auf dich ankommt und auf das, was du zu beschließen gut findest? Es scheint ja so eine Art von Entführung zu sein, die der Herr Konsul da ins Werk setzen will. Und während meiner Abwesenheit habt ihr ja Gelegenheit genug gehabt, euch über die Einzelheiten der Ausführung zu verständigen. Aber am Ende bin ich auch noch da. Und ich werde mir's sebr überlegen, ob ich zu dem schönen Plane meine Zustimmung gebe." „Ich brauche deine Zustimmung nicht, Hubert; denn ich werde unter allen Umständen tun, was ich meiner Selbstachtung schuldig bin." ! „Aha! Erst war es deine Familienehre, die dich berechtigte, meinen Willen zu mißachten, und jetzt ist es deine Selbstachtung. Man muß dir das Zugeständnis machen, daß du um großklingende Schlagworte nicht leicht in Verlegenheit kommst. Meine niedrige Herkunft und meine mangelhafte Erziehung machen es 'mir leider unmöglich, dir darin nachzueifern. Aber meine plebejische Ausdrucksweise hat dafür vielleicht den Vorzug der leichteren Verständlichkeit. Und ich hoffe zuversichtlich, daß du mich verstehst, wenn ich dir sage, daß ich deine Cousine Margarete nicht eine Stunde länger unter meinem Dache zu beherbergen wünsche, daß ich deinen Bruder bitten'lasse, mich mit weiteren Vesuchem zu ver schonen, und daß ich den Herrn Konsul auf dem kürzesten Wege hinausbefördern werde, wenn er sich noch einmal untersteht, hierherzukommen." (Forts, folgt.)