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Nr. 4S. Pulsnitzer «»chenblatt. — Montag, dm LI. «ürg lüsi». G»it» L Kaufmann als W i e dir a u s b au er und Kultur- bringer Deutschlands z» sprechen. Morgen, Dienstag, den 23. März, abend» '/-L Uhr spricht Herr Dr. phil. Alfred Köppen im Saale des hiesigen Gchttzrnhanser. Siehe auch Inserat Pulsnitz. (Dom Eleltrizitütswerk) Bon der Leitung des Elektrizitätswerkes geht uns die Mitteilung zu, datz ste hofft, den Betrieb non morgen Mittag 1 Uhr wieder v»ll ausnehmen zu können, vorausgesetzt, daß die für heute Adend zugesagte erste Kohlensendung auch eintrifft. Pulsnitz. (G ew er b e»erei n.) Der Gewerbeverein zu Kamenz veranstaltet im Bürgersaale des Rathauses zu Ka menz in der Zeit vom 21.—28. März d. I. eine In bilä « ms - Lehrlingsarbeiten-Aus stellung. Die Ausstellung dürfte gewiß von allgemeinem Interesse für alle Gewerbetreiben den, Meister und Eltern wie auch Lehrlinge sein und ist zu erhoffen, datz sich dieselbe eines recht regen Besuches auch von Pulsnitz aus zu erfreuen hat. Wie wir hören, ist dem hiesigen Brudervereine eine Einladung hierfür zugegangen. Die Eröff nung der Ausstellung fand gestern, Tonntag '/-12 Uhr vormit tags statt. Die Ausstellung ist täglich »on Nachmittag S Uhr, am Donnerstag von vormittag 10 Uhr bis nachmittag 6 Uhr am Sonntag, den 28. März von vormittag 10 Uhr bi» nach mittag 4 Uhr geöffnet. Der Vorsitzende des hiesigen Dewerbe- vereins wird in der morgen stattfindenden außerordentlichen Hauptnersammlung hierüber noch näheren Bericht erstatten. Die Tagesordnung filr diese ist diesmal nicht nur eine reichhal tige, sondern dürste auch für die Bereinsmitglieder von ganz besonderem Interesse sein, so daß der Vorsitzende mit einem recht zahlreichen Besuche der Hauptversammlung würde rechnen können. Wir möchten nicht verfehlen, auf die diesbezügliche Anzeige in der heutigen Nummer unseres Blatter aufmerksam zu machen. Die Versammlung beginnt der Lichteinschränkung wegen Punkt Ahr. Pulsnitz. (Rasch tritt der Dod den Men schen an) Gestern atzend wurde der Maschinist Herr Wagner am Biertische plötzlich vom Tode überrascht. Gegen 0 Uhr war er nach dem Gasthof Pulsnitz M. E. gegangen, um rin Glas Bier zu trinken Mitten in der Unterhaltung wurde er von einem leichten Unwohlsein befallen und kurz daraus trat Herzschlag ein, der den Tod im Gefolge hatte. Herr Wagner war 49 Fahre alt und cu. 20 Jahre Maschinist bei der Firma I. G. Bursche. — (Die Bekanntmachung an der Spitze der Sonnabend-Nummer unserer Leitung,) die erst nach Schluß der Redaktion einging, spricht deutlich und klar! Es ist die erste Bertstentlichung, in der seitens England» »hne Hinterhältigkeit gesprochen wird. Wir wissen e» nun: weder Nahrungsmittel, noch Rohst»ffe Kämmen nach Deutschland, wenn wieder M »- narchie wird »der eine Räterepublik. Diese Mittei lung de« englischen Geschäftsträgers dürste das Ergebni» sein der Beratungen, die der Oberste Nat in Landau über die Lage in Deutschland gepstogen hat. Diese nach keiner Seite irgendeine Drutelun, zulassende Erklärung mutz ge eignet sein, allen Deutschen die Augen darüber zu öffnen, wohin der Weg führt, wenn die Zustände der Un»rdnung und Gesetzl»stgkeit, wie ste in einer ganzen Reihe deutscher Städte bereit« zur Tatsache geworden sind, noch weiter um stch greisen. Wenn diese Zustände kein Ende finden, dann kommt das Ende für ganz Deutschland! Es rasen dann in allerkürzester Bälde Arbeitslosigkeit uud H u n - gersnot durch» Land und in deren Gefolge der Schrecken »on Verbrechen aller Art. Die Lrkläruna des englischen Geschäftsträgers ist ein ernstes Mene Tekel an olle Deutschen, ein Warnunaorus in allerletzter Stunde! Dor der völligen Zugrunderichtung des deut schen Volke» kann nur retten, wenn stch alle Deutschen zu- sammenschließen zur Einheitsfront, um Ruhe und Ordnung zu wahre» und den daqegenstkrmentzen Ele menten zu wehren. Möchte des englischen Geschäftsträgers Erklärung in solchem Sinne als Droh- und Warnruf nicht nutzlos verhallen! Nur Ruhe und Ord nungrettet! — (Keine Sonbezüge zuOstern.) Die Eisenbah nen Können auch in diesem Jahre zu Ostern keine besonderen Griseldis. 7) Roman von H. Courths-Mahler. Sie machte stch über die Ehemänner lustig, die ihre Frauen betrogen, und mit ihrem leichtfertigen, frivolen Geplauder amüsiert« sie di« Gräfin; so daß diese Mademoiselle» Zeit mehr für sich in Anspruch nahm al» für ihr Kind. Und da» war da» einzig Gute dabei, denn eine gut« Erzieherin war Mademoi- sell« ganz gewiß nicht. Gras Harro mußte da sehr streng beaufsichtigen, und behielt seine Tochter so viel wie möglich in seiner Nähe. So war zwischen Bater und Tochter ein viel zärtlichere» und innigere» Ber- HLltni» entstanden al» zwischen Mutter und Kind. Gräfin Alle« hatte für ihr Töchterchen gar nicht» übrig, weder Zeit noch Geduld — noch Lieb«. War sie einmal sehr gut gelaunt, spielt« sie wohl mit dem Kinde, wie man etwa mit einem Kätzchen spielt. Wurde e» ihr lästig, sch»b ste «» ungeduldig fort und überließ e» den Dienstboten, die natürlich ihrer Pflicht auch nur nachkamen, soweit sie unter Graf Harro- strengster Aufsicht standen. Einen geregelten Hau»halt hätte e» in Schloß und Palai» Trruenfel» auch nicht gegeben, wenn e» aus Gräfin Alic« angekommen wäre. Sie kümmerte stch nur um ihr Vergnügen; ihr« Toilletten und ihre Verehrer. Zum Glück war gut fgeschulte» Personal im Haus«. And bald nach dem Tod« von Harr«» Mutter kam Komteß Beate nach Lceuenfel» und nahm sich de» Haurwesen» an. Sehr entzückt war Gräfin Alic« nicht gewesen, al» sie in Komteß Beate ein« neu« Hauägrnosfin b«. kam. Da» still«, herbverschloffene Wesen der Komtesse langweilt« und reizte die Gräfin; und st« war nicht die Natur, auf «ine arme verwandte taktvoll Rück sicht zu n«hmen. Sie quält« di« Komtess« «brnso wie ste ihren Mann und ihre Dienstboten quälte, unv ließ ihren Launen die Zügel schießen. Komteß Beate schwieg zu alledem, aber zuwei len sah st» der Gräfin mit einem Blick« nach, der oerriet, daß ste der Gräfin so wenig zugetan war, wie ditse ihr. A»f»e«dunge» »acht». Bleibe z» Haise! heißt m auch di«, »al. Der beste Rai, den ma» den Reif,lustige» z» Oster» gebe» kann. I« eigenen Zatereffr liegt e« deshalb, sich di« Lnb«. quemlichketten einer Reise a» jr»e» Lagen z« spare» Der preußische Minister der öffentlichen Arbeite» hat die Gisenbah»- direktionen angrwiesr», in diesem Ginne zu wirken. Das Der- kehrrbedürfnis fall mit de» fahrplanmäßigen Zügen bewältigt werden. — (Don der Dost) Infolge Störungen im Eisen bahnbetrieb ist der Verkehr mit Berlin und Leipzig und darüber hinaus unterbrachen. Postsendungen können zur Beförderung i» der Richtung Leipzig nur bis Grimma und Wurzen, in der Richtung Berlin nur bis Elsterwerda ein- schließlich angenommen werbe«. Kn Richtuna Görlitz ist P»st»crdehr nur bi, Görlitz einschl.» nicht aber darüber Hinans möglich. — (Zur Wetterlage) Nach dem Abzüge einer tiefen Depression über Nordosteuropa hat stch intrnstver Hochdruck über sv her ausgebreitet und das Barometer ist anhaltend gestiegen. Demnach ist das Wetter in Deutschland vielfach trübe und anhaltend ziemlich milde. Da weitere Störungen von div folgen werden, so ist auch weiter auf unbestSndiges Weiter mit etwas Regen und Wind zu rechnen — (Politische Papiergeld-Propagando.) In neuerer Zeil wird umlaufendes Papiergeld vielfach zu Zwecken politischer Propaganda mit Aufschriften, Aufdrucken »der «ufgeklebten Zetteln versehen. Es wird darauf auf merksam gemacht, datz die Reichsbankanstalten solche nicht ohne weitere« einlösen. Die Erstattung des Gegenwerte« von Banknoten kann erst nach einer nur bei der Reichs- bavptbank in Berlin ausführbaren Prüfung der Echtheit der Noten erfolgen. Darlehnskaffenscheine find von den Eigen tümern selbst direkt an die Hauptverwaltung der Darlehns- kaffen in Berlin zur Prüfung nnd Umwechslung einzusenden. Es kann daher nur eindringlich geraten werden, die An- nnhme solcher Scheine zu verweigern, um stch seinerseits ge gen Schaden zu sichern, — (Di« Bestimmung über Viehoer- stei gerungen.) Mit Rücksicht auf die in der gegenwärtigen Jahreszeit in erheblichem Umfange immer stattfindenden Versteigerung von Lämmern, Merzschafen und Hammeln ist es angebracht, die Viehbesitzer darauf aufmerksam zu machen, datz nach einer Verordnung vom 27 Juli 1918 Versteigerungen »on Vieh nur mit Genehmigung des Wirt schaft-Ministeriums zugelassen sind. Ohor». (Schulentlassungrfeiern.) Die dies jährige Entlassungsfeier derjenigen Kinder unserer Schule, die ihre Schulpflicht erfüllt h«ben, findet nicht im Schulzimmer statt, da sich dasselbe für Schulfeier» schon immer als zu klein erwies. Sie wird im Saale des Obcrgasthofes gehalten. Um allen Eltern unserer scheibende» Kinder — also nicht wie bisher nur den Müttern, sondern vor allen Dingen auch den Vätern — und sonstigen Freunden unserer Schule Gelegenheit zu geben, an der Entlassungsfeier teilnehmen zu können, findet sie erstmalig am Abend statt und zwar Donnerstag, den 25. März, abends 7 Uhr. Außer allgemeinen Gesängen, passenden Deklamationen der Kinder und einigen Gesängen des Schulchores wird sie eine Ansprache des Schulleiters bringen. — An demselben Tage und zwar V»6 findet im Schulzimmer A die Entlassung der ihrer Fortbildungsschulpflicht genügt habenden Fortbildnngsschüler statt. Zum Besuche dieser Feiern werden die Herren des Schul vorstandes, die Eltern, Lehrmeister, Arbeitgeber uud Dienstherren, sowie alle Gönner und Freunde unserer Schule herzlichst von der Lehrerschaft Ungeladen. 8t. Seifersdors. (Gestohlen) mürben in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag au» dem hiesigen Rittergute 15'/, Zentner Kartoffeln. Die Diebe hatten ihre Beute auf 5 Hand wagen sortgebracht und wurden von der Gendarmerie in Ar beitern aus Radeberg «nd Leppersdorf ermittelt. Vielleicht war niemand im Schloss« weniger schmerzlich berührt vom Tod« der Gräfin Alic« al» Komteß B«at«, obwohl st« sofort Trauerklrider ange- letzt halt«. * * Al» Graf Harro stch umgekleidet hatte, ging er hinab in da» Speisezimmer. Bei seiaem Eintritt wandte stch eine Hohr, junonisch« Frau«ng«ftalt in schwarzen Kleidtrn nach ihm um. Sie hatte am Fen ster gestanden und mit starren Augen in da» tobend« Anwetter hinau»g«seh«n. E» war Komttß Beat«. Ihr Antlitz war bleich bi» in di« Lippen. E» war nicht unschön, aber ihre Züge halten etwa» Har te», fast Männlicher durch die groß«, kühn vorsprin gende Nase und den herb geschloßen«» Mund. Zu d«m tiesschwarzen Haar paßten die schwarzen Augen, di» stch jetzt mit einem brennenden Blick auf Graf Harro richteten. Dies« Augen standen durch ihr glü- hende» L«b«n in «in«m seltsamen G«g«nsatz zu dem sonst ziemlich unbewegtrn Gesicht. Sie »errieten, daß viel ungebändigte Leidenschaft in der Srel« diese» Mädchen» wohnt«. Komtess« Beat« zählt« rrichlich dr«ißig Jahr«, und da fi« arm war, halt« nie ein Mann fi« zur Frau begehrt. Sei aller Litdrnschaftlichkeit ihrer Natur war fi« zu stolz, stch «twa» zu vtrgtbrn, und bi» stt in da» Hau» ihr«» vtttrr» kam, hattr sie auch nie für einen Mann mehr empfunden al» «in vorüb«rgeh«n- de» Wohlgtfallen, Aker al» st« Graf Harro wtider- sah — ste halt« ihn nur einmal im Hause ihrer El tern gesehen, al» st« kaum konfirmiert war, «nd so war er ihr «in neuer Mensch — flammt« «twa» in ihr ans, wa» ihre ganz« Seele in Aufruhr brachte. Mit der ganzen Leidens-astli-ktit ihre» Charakter» verliebte ste sich in ihn. E» nutzt« nicht», daß fi« st- sagt«, «r s«t d«r Gatt« etn«r and«r«n. Nur immer ti«f«r brannte stch diese Liebe in ihre einsame Geel«. Vie sagt« stch >ehr wohl, daß niemand «twa» »on ihr«n Gtfühle» ahn«a dürft, am Wenigst«» Graf Harro selbst, Und so o«r- schloß sie ihr Empfinden tief in ihr Hrrz, und v«r- D«—»e», 1». März. (Aufruf.) Der »eftem abe»d 12,1» Ahr a»sgrn»»»ene Ausruf der De»ische» Volkspuriei la»i«t: Der Versuch ,e»alisa«rn Abstürze» der »rrfaffnngs- mäßige» Grundlage der Reiche» konnte nur erwachsen aus de» Boden, de» die Re»olution v»m November 1S1S mit ihrer Zersetzung aller staatlichen Aut»rität unter Vernichtung natio naler Werte geschaffen, aus der einseitigen parieipoliischcu Ge- sumihaltung der «ehrheitsparteien, «us der unverantwortlichen Verzögerung der Neuwahlen zum Reichstage und «us der Ab sicht der herrschenden Partei dar Volk um sein verfassungsmä ßiges Recht aus Wahl des Reichspräsidenten zu bringen. Was wir gegenüber dem gewaltsamen Umsturz der 13. März zu tun hatten, war uns'vom ersten Augenblick ab durch den nationalen und liberalen Charakter der S. D. P. »orgezeichnet. Wir konnten und dursten, wie bereits in unserem Aufrufe vom 12. Mürz betont, den Weg organischer Entwicklung auf ver- fassunzrmäßiger Grundlage nicht »erlassen. Wir missen daher jeden gegen die Verfassung gerichteten Gewaltstreich und jede Verwendung unserer, um den Schutz der Lande» verdienten Truppen zu solchen unverantwortlichen, den Bestand des Reiches in Frage stellenden Unternehmungen entschieden verurteilen. Deshalb haben wir alsbald, wie zwischen der Regierung und den neuen Machthabern, s» unter den Parteien eine Verständi gung herbeizusühren gesucht. Wir haben unseren Parteimit gliedern die Annahme von Aemtern aus den Händen der neuen Machthaber untersagt, haben alle« aufgeboten, um die Einheits front gegen den hcra»drängenven Bolschewismus herzustellen und darum den selbst au« den Kreisen der Regierung u»d der Mehrheitrparteien erhobenen frevelhaften Ruf zum General streik als schwerste Verschuldung gegen Volk und Vaterland verurteilt. Wesentlich mit durch unsere Vermittlung ist nunmehr rin Ausgleich erreicht. Was noch vor kaum einer Woche tr»tz unseres Verlangens von der Regierung und den Mehrheits parteien kurzsichtig verweigert wurde, ist heute zugestanden. In der jetzigen schweren Stuude gibt es zur Abwehr des Bolsche wismus, der unsere Kultur »nd Wirtschaft mit Vernichtung bedroht, nur eine Parole: Sammlung aller Kräfte und Par- ieien zur Rettung des Vaterlandes. Neusalza. (Der letzte Handwebstuhlj, der hier noch aufgestellt war, ist jetzt abgebrochen worden, um bei dem großen Holzmangel als — Brenholz verwendet zu werden. Politische Nrmdschmt. Deutsche» Reich. Berlin, 22. März. (N » «k e t l e i i t i w ?l m t c.) Wie Ker Telegraphen-Nnio» zu»erlässig gemeldet wird, hat Reichswehr- minister Noske jein Rücktrittsgesuch auf Ersuchen der Regierung zurückgezogen. Die Regierung mit Reichspräsident trifft morgen wieder in Berlin ein. Reichskanzler Bauer befindet sich bereits in Berlin. Zn einer Umgestaltung des Kabinetts soll sofort geschrit ten werden. Berlin, 22. März. (Das Abkomme n.) Nach einer Mitteilung der deutschen demokratischen Partei enthält das zwischen Vertretern der Mehrheitsparteien und den Gewerkschaften abges «hlof- sene Abkommen die Bestimmung, daß die Vertreter der Regier» ngS- parteien bei allen Fraktionen für folgendes eintreten: Verständigung mit den Gewerkschaften bei der Neubildung der Regierungen im Reiche und Preußen sowie bei der Neuregelung der wirtschaftlichen und sozialpolitischen Gesetzgebung, Entwaffnung und Bestrafung aller am Putsche Schuldigen, sowie der beteiligten Beamten, Rei nigung der gesamten öffentlichen Verwaltung, Mitbestimmung der Gewerkschaften bei einer demokratischen Berwaltungsreform, Aus bau der sozialen Gesetzgebung sowie Einführung eines freiheitlichen Beamtenrechts, sofortige Inangriffnahme der Sozialisierung auf Grund der Beschlüsse der Sozialisierungskommission besonders Ue- bernahme des Kohlen- und Kalisnnvikats durch das Reich, wirksame Erfassung dec verfügbaren Lebensmittel, Auflösung aller gegenrevo lutionären Formationen und Ersatz ans der zuverlässigen republi kanischen Bevölkerung ohne Zurücksetzung irgend eines Standes. Berlin, 21. März. (EinberufungderNational- verfammlung nach Berlin.) Präsident Fehrenbach branntr so grwifsermaß«» nach innen, weil si« die Flamme« nicht herau»laß«n konnte und durste. Wär« Graf Harro glücklich verheiratet gewesen, hätte st« e» wohl auf di« Dauer nicht mit ansihen können. Aber so sah ste, daß stch. die Ehrleute mehr uud m«hr au»einand«rl«btrn, und v«rsuch!e, Gras Harro etwa» zu sein. St« zeigte ihm, daß «r Teil nahme und Verfiändni» bei ihr staden würde. Aber er sucht« beid«» nicht »ei ihr «ud kam ihr nicht ent- gegrn, da st« ihm nicht einmal sonderlich sympathisch war. Er empfand für fi« nicht» al» ein gltichgül tige» Mitleid und hatte st« nach dem Tode ihre» Vater» nur in stimm Haus« ausgenommen, weil er nicht wollt«, daß ein« Komtess« Tren«nf«l» ihr 8;ld bet fremden Leuten »erdtente. Komtesse Beats abrr betet« ihn heimlich an und haßt« seine Frau, die ihn qaältr. Tie haßte ste, weil st« alle» besaß, wa» sie selbst zu besitzen begehrte, haßt« fi«; w«il st« ste in w-ieig taktvoller Wrtse füh len ließ, daß fi« nur geduldet war, und weil sie blond und schön war und Graf Harro fi« geliebt hatte und wohl noch liebte. Aber ni« verriet fit et wa» von ihrem Haß und ihrer Llebe. Sie hatte eine groß« Herrschaft übrr stch selbst und zeigte nicht» al» «ine demütige Dankbarkeit. Wa» ste Graf Harr» an den Augen absehen konnte, tat fit, und wenn er fi- einmal mit srin «m guten Lächeln teilnahmsvoll nach ihrem Ergehen er kundigte und «ine Weil« mit ihr plauderte, tat ihr H«rz schwer«, dumpf« Schlägt, und sie hätte vor ihm niedersink«» und um sein« Liebe betteln mögen, Aber äußerlich verriet nicht» ihr Empfinden. Nar ihre Ange» senkt» fi« dann, damit st« nicht zu Verrätern würden. Und nun war Gräfin Alic« tot — gleich»tel auf wtlche Art e» geschehe« war. Graf Harro war frei, uud trotzdem man ih» nicht hatte schuldig spre chen können, war er al» »trfemter Mann nach Hause zurückgekehrt. Sie wußte, daß er von seinen Stande»grnoffen gemieden werden würde. Fortsetzung folgt.