seine Darstellung, seine Verbindungen und Anwendung in den Gewerben, in der Seifenfabrikation, Parfumerie und der Sprengtechnik : für Chemiker, Parfumeure, Seifenfabrikanten, Apotheker, Sprengtechniker und Industrielle geschildert
im Winter 1867 aus der großen Stearin- und Glycerm- fabrik von Sarg L Co. in Liesing bei Wien eine Anzahl Fässer mit Glycerin nach England geschickt, und langte daselbst ein Faß an, dessen Inhalt so vollständig krystallinisch geworden war, daß er aus dem Fasse gemeißelt werden mußte. Durch Kraut in Hannover wurde 1870 eine Methode erfunden, Glycerin jeder Qualität und in großen Mengen in Krystalle zu verwandeln, und wird diese Methode in der vorerwähnten Fabrik in Anwendung gebracht. Die Krystallisation erfolgt in Blechgefäßcn, die Mutter lauge wird nach beendeter Krystallisation abgegossen und die Krystalle noch durch Ausschleudern in einer sehr rasch rotirenden Centrifuge von der ihnen noch anhaftenden Mutterlauge getrennt. Durch Schmelzen dieser Krystalle bei si- 18 bis si- 20° C. erhält man sogleich sehr reines, farbloses Glycerin. V. Oie Eigenschaften des Glycerins. Das jetzt im Handel vorkommende Glycerin ist, bis auf seinen Wassergehalt, welcher gewöhnlich, je nach der Sorte, zwischen 5 und 12°/g schwankt, nahezu chemisch rein zu nennen und kann vollständig wasserfrei erhalten werden, wenn man es in flachen Schalen durch einige Tage über concentrirter Schwefelsäure stehen läßt. Das wasserfreie Glycerin ist eine wasserhclle Flüssig keit von auffallend starkem Lichtbrechnngsvermögen und syrupartiger Consistenz, ohne jeden Geruch und von intensiv