seine Darstellung, seine Verbindungen und Anwendung in den Gewerben, in der Seifenfabrikation, Parfumerie und der Sprengtechnik : für Chemiker, Parfumeure, Seifenfabrikanten, Apotheker, Sprengtechniker und Industrielle geschildert
120 Tas Bleiglycerid. X. Das Lleiglycerid (Glycerinkitt). Es ist schon seit längerer Zeit bekannt, daß Glyeerin, welches mit Bleioxyd (Bleiglütte) innig vermischt wird, eine Masse giebt, die nach kurzer Zeit stcinhart wird und sich zu vielen nützlichen Zwecken, ganz besonders aber zur Herstellung von sehr widerstandsfähigen Kitten verwenden läßt. Erst durch neuere Untersuchungen, welche von Morawski ausgcführt wurden, ist festgestellt, daß das Glyeerin mit dem Bleioxyd eine Verbindung von bestimmter Zusammen setzung — ein Bleioxyd — bildet und beschreiben wir diese Verbindung deshalb auch unmittelbar nach den anderen Glyceriden. Das Bleiglycerid, welches beim Zusammenbringen von Glycerin mit Bleioxyd entsteht, hat die Zusammen setzung 0., Uz (U 1'b OZ -f- cu 0 nnd ist von krystallinischcr Beschaffenheit. Man kann die Krystalle in ganz reiner Form in Gestalt sehr kleiner Nadeln erhalten, wenn man einer Lösung von Bleioxyd in Kalilauge Glyeerin zufügt. Das Verhalte« des Glyceriukitts gegen chemische Rea- gentien wurde in der Weise erprobt, daß aus dem Kitt Parallclepipede von 3 Atm. Dicke angefertigt nnd der Ein wirkung verschiedener Reagentien unterworfen wurden. Con- centrirte und verdünnte Essigsäure losen nach dreistündiger Einwirkung den Kitt leicht ans; eonecntrirte Salpetersäure greift ihn wenig an, da das anfangs entstehende schwer- lösliche Bleinitrat die weitere Einwirkung der Säure auf hebt; verdünnte Salpetersäure bringt leicht die Auflösung hervor. Concentrirte und verdünnte Schwefelsäure (l: 4) verhalten sich in ähnlicher Weise wie Salpetersäure. Salz-