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461 laßt, für das dazwischen gepreßte Horn dieses in jenen hineindrückt, was man nach uno nach auf die angegebene Weise mittelst heißen Wassers bewirkt. Man kann auf dieselbe Weise sehr schone Ab drücke von Medaillen machen, indem man sich dieser als Modelle bedient. Auf dieselbe Weise, wie das Horn, läßt sich auch das Schildpatt behandeln. Da man jedoch von diesem nicht immer hinlänglich große Platten besitzt, so löthet man diese zusammen; das Verfahren dabei ist folgendes: Das, z. B., zu einer Röhre bestimmte Stück wird mit einer feinen Säge behutsam aus der spröden Schaale herausgeschnitten, und zwar etwas breiter, als der Umfang der Röhre es erfordert./ Die beiden Enden, welche zusammengclothet werden sollen, werden 5 Linien breit und darüber schräg zugcfcilt, und zwar das eine auf dieser, das andere auf jener Seite, damit die schräg weggefeilten Stellen, zusam- mengebogcn und übereinandergelegt, dennoch nicht stärker sind, als der übrige Theil. Das Abfeilen ge schieht mit einer noch ganz unbeschmutzten, eben nicht feinen Feile. Alle Fettigkeit muß vermieden werden, ja, man darf die gefeilten Stellen nicht einmal mit den Fingern betasten. Nach der Zurichtung des Schlusses taucht man das ganze Stück in kochendes Wasser und biegt es, nach seiner Erweichung, um eine ovale Form, die auf der einen breiten Seite eine abgehobclte, ganz flache Stelle hat. Auf dieser ebenen Stelle legt man die schräg gefeilten Enden übereinander, drückt sic fest aufeinander und fährt so damit in ganz kaltes Wasser. Hier erkaltet das Schildpatt. Es behalt die Form, die man ihm gab, und durch die man weiter nichts beabsichtigte, als Uebereinanderlegung der zu lochenden Enden. Das Lochen selbst geschieht so: man umwickelt die über- cinandcrgelcgtcn Enden mit einer drei- bis vierfachen,