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die Austräger I Fernsprecher I Juserute nehmen außer öaus. I Nr. 11. s auch befördern d^r Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgez befördern die Annoncen-Exveditionen solche zu Originalpreisen. Sonnabend, 30. Oktober 1915. 31. !i«t jeden Wochentag abends für den folm>nk-n 7^1 "" M>. 1.55. d„,ch d,- Brief- mrd Telegramm-Adreste: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. Amtsblatt Mr Ä! Ach!. Amtsgericht mit le« StMM z« HshMMMüI 0.go» all«. «-m-ind-d.-w-Itun,.« »«. Anzeiger Mr Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Vernsbstz Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, Langenchursdorf, Grumbach, LirD heim, Kuhschnappel, Wüstenbro^d, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Pleißa, Rüßdorf, St. Egidien, HUttengrund u. s. w. Vekannlmachung, M MlWmeii W- KlzöliZWzMtthMMn Kell -in.« z.. Kml-mm-n, und b°,. °^,s,nd." ^°,d.-un„n -E D,Il°,n.I«n d,r -I-N„pstlch,,g-N — 's — 8. MES sstzkWM-kWWl B-tt^rdm »-.«ch«W,ch j,d°- Mund'«" 50 M. Lytischer Verlaus von Reis und Ileischkvnserven7 ««» d^Mu7d1n"ö°M-""?Ü'-.^ "°°" Uh° w.,d.n i« La»«n «Ilma.« rs bn- Mund ,n 5° M an all« ht«ll„n Ein«-»««- --°,unn -Soyennetn-Ernstthal, am 29. Oktober 1915 Der Stadtrat. zum 10. November 1015 bei Lem unterzeichneten Gemeindeoorstands eirzureichen. Zu diesem Zwecke werden bei letzterem Deklarationsformulare unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, ingleichrn alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten, eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, Kommanditgesellschaften auf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Berggemerkschasten usw ), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs aurgestatteten Personenvereinen und Vermögensmassen anfgesordert, für die Vertretenen, soweit dieselben ein steuerpflichtiges Einkommen oder ergänzungssteuerpflichtiges Vermögen haben bez. in Ansehung dec Ergünzun, ssteuer der Steuerpflicht überhaupt unterliegen, Deklarationen bei dem unterzeichneten Gemeindeoocstande auch dann einzureichen, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zngehen sollten. Gersdorf, am 27. Oktober 1915. Der Gemeindevorstand. Anstelle des am 26. April 1907 unter Nr. 57 für die am 12. Juli 18S2 in Lugau geborene Lina Anna Neumerkel ausgestellten Dienstbuchs ist ein neues ausgestellt worden, da das erste Buch verloren gegangen ist. Das früher ausgestellte Dienstbuch wird hiermit für ungültig erklärt. Gersdorf, Bez. CH., am 28. Oktober 1915. Der Gemeindevorstand. Scheunemann. Bon Kurland bis zum Roten Meer. Die Festung Pirot erobert. Sechs italienische Stnrmläufe abgeschlagen. — Der englische Kreuzer „Argull" verloren. Vliese vom Wegsschauplatz in Serbien. (Unberechtigter Nachdruck, auch auszugsweise, ist verboten) Unsere Front von Kurland bis zum Roten Meere. (Telegramm unseres Kriegsberichterstatters.) A.-O.-K. der deutschen Südoftarmse. 28. Okt In der alten Türkenfeste Kladowo ist am gestrigen Tage die erste wichtige Entschei dung unseres Balkanfeldzuges gefallen. Die deutsch-österreichische und bulgarische Armee hatte in der Gegend Kladowo südlich den An schluß gefunden, und so ist die Einheitlichkeit der Fronten beider Armeen hergestellt worden, und eine einzige für gemeinsame Ziele kämp fende Armee erstreckt sich von Kurland bis zum Noten Meere. Mit bewun derungswürdiger Tapferkelt drangen unste bul garischen Verbündeten in dem unwegsamen Ge birge des Negotiner Kreises vor, und obzwar di»' Serben hierher namhafte Kräfte vereinig ten, um mit der ganzen Gewalt ihrer Armee zu verhindern, daß die Bulgaren nach dem Norden vorstoßend die Verbindung zur deutsch österreichischen Armee finden, konnte d eser Sie geslauf der bulgarischen Armee, obzwar mit mel Blut erkauft, nicht aufgeh Lien werden. Tag für Tag errangen unsere Verbündeten von Süden gegen Norden, in das Gebirge 5t r a i n a vordringend, neue Erfolge und drängten den Feind in Kämpfen, die beinahe immer bis zum Handgemenge geführt haben, in nordwestlicher Richtung ab. Während die bulgarischen Truppen einen wichtigen Punkt nach dem anderen den Ser ben entrissen und sich so bis zur Wasserscheide bei Jakubovica durchkämpften, , erzwan gen alle österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen nicht nur die Donau, sondern dran gen in Eilmärschen in dem Marolischen Aus läufer des Dobravodagebirges gegen Nego - t i n vor, um sobald wie möglich den wich tigsten Zweck der Operation, nämlich die Ver bindung mit der bulgarischen Armee und so indirekt mit unseren türkischen Verbündeten zu finden. Die Serben leisteten in diesem Marolischen Dobravodagebiet wenig kräftigen Widerstand, obzwar das Terrain nicht nur von Natur aus sich glänzend zur Verteidigung eig- net, sondem auch mit dichten Verteidigungsli ¬ nien ausgestattet war. Einen Teil dieser Li nie habe ich gestern auf einer in der Richtung Kladowo unternommenen Fahrt gesehen und kann auf Grund des Gesehenen nur darauf schließen, daß nur der völlige Mangel an ver fügbaren Kräften und insbesondere Artillerie die Serben veranlassen konnte, diese hervorra genden und denkbar starken Stellungen zu räu men und so die Vereinigung der verbündeten Armeen zu erleichtern. Die serbischen Verluste waren in diesen Kämpfen von Tekija angefangen bis nach Kladowo sehr groß, im Verhältnis zu den daran engagierten feindlichen Streitkräften so gar erschreckend und endeten mit einem debakle- artigen Rückzüge des Gegners, der seiner son stigen Gewohnheit zum Gegensatz sehr viel Kriegsmaterial zurückließ. Die Leistungen un serer Truppen waren in diesen Tagen außer ordentlich; nicht nur das gebirgige Terrain er forderte von allen Truppengattungen alle Auf- Wendung ihrer ganzen Energie, sondern auch das sehr schlechte Wetter, da infolge des mehr tägigen Regens die Lehmwege der Berge zu einem Meer fetten, klebenden Schlammes gewor den waren und unsere Bewegungen sehr er schwerten. Nur die frische Kampfeslust und das Bewußtsein des Sieges konnte unseren Truppen über alle Schwierigkeiten so frisch und ungeschwächt hinweghelfen. Die Kämpfe der nächsten Tage werden sich nun, da der schwie rigste Gebirgsgang jetzt nach der Vereinigung der beiden Armeen überwunden ist, in bedeu tend günstigerem Gebiet abspielcn und so der Truppe eine gewisse Erholung gewähren. Die Bevölkerung im Negotin-Gebiet verhielt sich im allgemeinen viel weniger feindselig als in anderen Gebieten und empfing unsere Trup pen mit großer Ruhe. Auch ist in diesem Ge biet viel weniger von der Zivilbevölkerung ge räumt worden, wie im Moravatal. Dr. Stefan Stein»», Kriegsberichterstatt«. * WlWMWgMlWMSM. Ueber die Vereinigung der Ar mee v. Gallwitz mit den Bulgaren meldet der Sonderberichterstatter der „Köln. Ztg." unterm 27. Oktober aus dem Haupt quartier der Armee v. Gallwitz: Gestern gegen Abend trafen in dem Raum des D o b r a - iB o d a - B e r g l an d e s , durch das die verbündeten deutschen und öster ¬ reichisch-ungarischen Streitkräfte seit dem bei Orsova erfolgten DoMuübergaug kräftig an griffen, zwei Offiziere und 25 Mann eines bul garischen Aufklürungsstrcifzuges mit den Spi tzen unserer Truppen zusammen. Ganz un verhofft fanden sich die freilich nacheinan der spähenden Patrouillen. Die Bulgaren wur den daraufhin noch an demselben Abend zvm höchsten Kommando geführt, wo sie mit u n - geh eurem Jubel begrüßt und ausge nommen wurden. Nordöstlich von Brea Pa lanka fand das Zusammentreffen der verbündeten Heere statt, und zwar zwischen dieser Stadt und der kleineren Ort schaft Milutinowac, die an der sich durch das Bergland windenden nach dem südlichen Bogen der Donau führenden Straße liegt — ein Au genblick von größter weltgeschichtli cher Bedeutung hat sich damit erfüllt. In der serbischen Festungsstadt Kladovo kam es dann im Laufe des Abends, in der Nacht und des heutigen Tages zu einem gro ßen Verbrüderungsfest zwischen den Verbündeten. Der Jubel wollte gar nicht enden, und die Nationalhymne der beteiligten Staaten hallten laut durch die Nackt nach dem rumänischen Ufer hinüber, auf dem sich die Bevölkerung von Turn Severin, der dort lie genden Stadt, zusammenfand, die mit leben digem Interesse den Vorgängen auf der ser bischen Seite folgte. In allen Sprachen der Verbündeten erschollen dort die Hochrufe im mer wieder, und die bulgarische Reiterschar wurde aus das lebhafteste gefeiert. Auf d>e Nachricht von der erfolgten Verbindung der Ar meen eilte heute morgen der Kommandant der im Dobra-Voda-Gebiet kämpfenden Truppen nack Kladovo, um die Angehörigen der bulgarischen Armee zu begrüßen. Auch Herzog Adolf von Mecklenburg schloß sich mit deutschen und österreichisch-ungarischen Offizieren der Fahrt an. Die Festungsstadt zeigte auf dem Wege, den bei der Einnahme die verbündeten Trup pen genommen hatten, viele weiße Fah nen an den Häuserfronten. Es waren Lei nentücher und Webstricke, welche die Einwoh nerschaft herausgehängt hatte und die als Parlamentärflaggcn die Häuser kennzeichnen sollten, in welchen sich die serbischen Bürger der neuen Gewalt willig fügten. Mit cmcm Blumenstrauß hatte man dort, wo nun die Verbüderung stattfand, die einziehenden Sieger am Tage zuvor empfangen. Heute vormittag gab es dann zu Ehren der bulgarischen Offi ziere ein Frühstück. Festliche Reden auf die Fürsten der verbündeten Staaten und ihre Heere wurden gehalten. Danach stellte Leut nant U. P. Gadjew, der Führer der bul garischen Reiter, seine Mannschaften in Pa- radeaufstellung vor. Sie machten alle den al lerbesten Eindruck, waren tadellos ausgerüstet, und fast durchweg gehörten sie zu den Mann schaften der bulgarischen Armee, die im letz ten Balkankriege gegen Serbien im Felde ge standen hatten. Es waren alles kraftvolle Ge stalten. Inzwischen sind die Verbindungen zwischen den Armeen noch fester geworden. Das Ge biet kann in den Hauptzügen als vom Feinds gesäubert angesehen werden, da unsere Trup pen inzwischen wiederum stark nach Süden ausgeholt haben, und nachdem noch in den letzten Tagen zahlreiche Kämpfe stattgefunden haben. Die Lage ist so, daß die Serben dis erreichte Verbindung zu stören nicht mehr im stande sind. Wie das „B. T." meldet, wurde den bei den bulgarischen Offizieren, die als erste bei der Armee Gallwitz eintrafen, sofort das E i - ferne Kreuz verliehen. AW Mol erMl Sofia. 28, Gkt. (Weldttag der K«1- garifche« Telcgraphe«-Agentur.) Uach langen, blutige« Sümpfen haben die bul garischen Trappen Pirot eingenom men, mo ste heute ihren siegreichen Gi « r « g hielte«. Die bulgarische Armee hat mit der S sterr eicht sch- ungarischer» und deutsche« die Uerbiudung hergesteüt. Ein neuer Erfolg dec mit glanzende» Stoßkraft vorwärts gehenden Bulgaren! Pi rot, das in neuer Zeil stacke Befestigungen er halten hat, liegt an der Alschewa ostsüdchch von Nisch. Der Ort wurde von der Türken Schart- schoj genannt. Die Entscheidung Rumäniens. Die der Regierung nahestehende „Dimine- ata" schreibt, daß die diplomatischen V s r - Handlungen zwischen B u l g a r i e n unst Griechenland ein günstiges Ergebnis ge zeitigt hätten. Die Verhandlungen zwischen Rumänien und Bulgarien, welche den Zweck haben, die zwischen den beiden Staaten be stehenden Gegensätze aus der Welt zu schaffen, gehen ihrem Ende entgegen. — „Dimincata" meldet ferner aus diplomatischer Quelle: Die Entscheidung Rumäniens wird erst nach Klä rung der allgemeinen Balkanlage geschehen, wenn vorauszusehen sei, daß der D i e r v e r- band sein Balkanspiel verloren habe und seine in Saloniki gelandeten Trup pen das Schicksal Serbiens nicht abwenden können. Nach einem Balkansiege der Mittel mächte werde die rumänische Regierung frei er klären, wessen Partei sie ergreifen werde.