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WÄ-EmHckr WM Amtsblatt Nr. LI. S5, JMh. JnsesaLe nehmen außer knr Geschäftsstelle auch die Austräger auf dem Lande entgeh, auch befördern die Annoncrn-Expeditionsn solche zu Originalpreisen. Brief- und Telegramm-Adreffe: Amtsblatt Hohenstein-Ernstthal. Mittwoch, 18. August 1915. für W MU MsMt sü Sex ZtMrst zs Hchißeix-EnM Organ aller Gemeindeverwaltungen der umliegenden Ortschaften. fy-S lNMeint !eden Wochentag abends für den folgenden Tag und kostet durch die Austräger ! Fernsprecher daS Vierteljahr Mk. 1.55, durch dis Post bezogen Mk. 1.92 frei ins HauS. j Mr. LI. Anzeiaer fiir d Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, DernSdV^ Meinsdorf, Langenberg, Falken, Reichenbach, Callenberg, LangenchnrSdors, Grurnbach, heim, Kuhschnappel, Wüstenbra^d, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Lugau, Pleißa, Rußdorf, St. Egidisn, Hüttengrund u. s. w. Rr. 190. GeschSßsstclle Schulstruße Nr. 31. Reg.-Nr.: 1618. Getr. Nr. 100. GerKr uns dsm GrnLsjshr 1915 im Bezirk? der Amtsh««p1ma»»schaft Gisnchk«. 8 1. Die im Bezirke der Amtshauptmannschaft Glauchau angebaute Gerste wird mit der Trennung vom Boden für den Kommunalverband beschlagnahmt. 8 2. Trotz der Beschlagnahme dürfen landwirtschaftliche Betriebe aus ihren Gersten- oorrären a. die Hälfte als Saatgut oder zu sonstigen Zwecken in dem eigenen landwirtschaftlichen Betriebe verwenden, b. wenn ihm em Kontingent (Mälzereien, Brauereien, Brennereien, usw) gegeben ist, ihre Vorräte im eigenen Betriebe verarbeiten, insoweit dadurch das Kontingent nicht über- fchritien wird, c. selbstnezogcne Saatgerste für Samzimcke liefern, sofern sie sich nachweislich in den letzten zwei Jahren mit dem Verkaufe von Saatgerste befaßt haben, ck. Gerste für Betriebe mit Kontingent oder an die Zentralstelle zur Beschaffung der Heercs- verpflegung unmittelbar oder durch Vermittelung des Handels liefern. Die Geschäfte unter c und ck sind binnen 3 Tagen nach Abschluß dem Komm», nalveeband anzuzeigen. 8 3. Im übrigen ist die beschlagnahmte Geiste dem Komu»»nalverband der Aurts- hauptmannschaft Glauchau käuflich zu liefern. Liefert ein landwirtschaftlicher Unteraey>m-r nicht freiwillig, io kann das Enteigttungsosrsahreu gegen ihn singeleitet werden. 8 4. Mit dem Aufkauf der Gerste für den Kommunaloerband sind diejenigen Mühlen Uttd Händler beauftragt, die nach der Bekanntmachung des Bezirksoerbandes oom 29. Juli 1915 zum Auskaufe von Brotgetreide ermächtigt sind. 8 5. Soweit Gerste aus dem Bezirke des Kom'uunalvcroandes ausgesübrt werden soll, ist vor d^r Guljernung dessen Zustimmung einzuhokcu. 8 6. Mit Gefängnis bis zu einem Jahre oder mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark wird bestraft: 1. wer unbefugt beschlagnahmte Vorräte beiseite schafft, insbesondere aus dem Bezirke deS Kommunalverbandes entfernt, für den sie beschlagnahmt sind, sie beschädigt, zerstört, verar beitet oder verbraucht; 2. wer unoefugt beschlagnahmte Vorräte verkauft, kauft oder ein anderes Verüußerungs- oder Erwerbsgeschäft über sie abschließt; 3. wer die zur Erhaltung der Vorräte erforderlichen Handlungen pflichtwidrig unterläßt; 4 wer als Saatgerste erworbene Gerste ohne Genehmigung der zuständigen Behörde zu anderen Zwecken verwendet; 5. wer die ihm nach den 88 5, 7 obliegende Anzeige nicht in der gesetzten Frist erstattet oder wissentlich unvollständige oder unrichtige Angaben macht. 8 7- Mit Gefängnis bis zu 6 Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mark wird bestraft: 1. wer unbefugt Gerste verarbeitet; 2. wer der Vorschrift des 8 27 Absatz 2 zuwider Gerste in eigner Mälzerei oermälzt; 3. wer der Vorschrift des 8 32 zuwiderhandelt: 4. iver den Verpflichtungen zuwiderhandelt, die ihm nach 8 33 Absatz 2 auferlegt sind. Glauchau, den 16 August 1915. Der Bezirksverband der Königlichen AmLöhauptmannschuft Glauchau. Amtshauplmann Graf o. Holtzendorff. Mittwoch, de» 18. August 1815, vormittags 10 Uhr sollen eine Destillatiouseinrich- tung, ein großer Posten Fässer, eme Brückenwage, ein Ko.tschwacnn mit Sommer- und Wintecoerdeck, ein Kastenschlitten, ein Handschlitten, ein Handwagen und eine Wohnungseinrichtung, u. a. auch ein Schreibtisch, versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthaus „Bergmannsgruß" hier. Hohenstein-Ernstthal, den 17 August »915. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts. «MMWmMÄWMSWWiWlt Morgen Mittwoch vormittags von 0 10 Uhr wird im Laden Altmarkt 28 Karte säcksische und halbharte wensäüsbe Plackwurst in ganzen Würsten das Psund zu I M. 80 Pfg. und 2 M sowie Reis das Psund za 50 Pfl. in alle hissigm Einwohner verkauft. Der Berkaus von FleFchtonferperx findet wieder morgen Mittwoch von 10—12 Uhr vormittags statt. Hohenstein Ernstthal, am 17 August 1915. Der Ttadtrat Ist Deutsches U-Boot au C'UMsmVs Westküste Die Umklammerung von Brest-Litowsk Der vergebliche Kampf nm die Dardanellen aß sie schließlich der Uebermacht un ¬ terliegen mußten, war unvermeidlich, aber sie chwer berechnen, aber die Flotte hat be Dardanellenoperationell des wo die Zersplitterung der Kräfte führt. gehabt Die uns bisher zugänglich gewesenen An ner nahe Lage der fährliche, Außer- Munition Falle würden Jahres 1915 Ein neutraler Rückblick lieber den bisherigen Verlauf des Krieges im Mittelmeer gibt der bekannte Ikk SktM im Meinm M die MM MMem. See-^kampfunfähig gemacht worden sind. Ma dem sind ungeheure Mengen von Erneulex Angriff auf die englische Küste. „Wolffs Tel. Büro' übermittelte uns heute Vor mittag in der elften Stunde folgende telegraphische Meldung: Lou do«, 17 Ang. (Meldung des Neuterschen Büro). Ei« deutsches Unterseeboot hat am 16. Aug. früh morgens auf Parton, Harrington «nd Whitehaveu au der Westküste von England Granaten abgefenert, ohne wesentlichen Schaden auzurichteu. Einige Granaten trafen nördlich von Partos den Bahnkörper. Der Verkehr erlitt eine kurze Unterbrechung. In White- havenundHarriugtouentstaudenBrüude, die rasch gelöscht wurden. Menschenleben j wurde» nicht verloren. ! Das werden sich unsere freundlichen Vettern da drüben nicht vermruet haben, daß so ein vermaledeites Unterseeboot außer den Torpedos auch noch Granaten wirst und obendrein die Frechheit hat, seinen Feuer überfall gegen Orte Was den Krieg gegen Italien betrifft, so! Auch über den Kaperkrieg der deutschen hat die österreichisch-ungarische Flotte, gestützt Auslandskreuzer gibt der Fachman des Stock aus ihre guten Operationsbasen in den dal- holmer Blattes einen ausführlichen Rückblick malinischen Gewässern, und anscheinend durch und bemerkt zum Schlüsse : Flieger ausgezeichnet über die Bewegungen des! „Tie uns bisher zugänglich gewesenen An- Feindes unterrichtet, wiederholt erfolgreiche gaben genügen nicht, um den Umfang des Vorstöße gegen die italienische Küste unter-.Schadens zu bemessen, den die deutschen Kreu- nommen. Hierbei ist dem Feinde durch Be- zer dem Handel des Dreiverbandes zugefügt j stimmt außer kleinen Fahrzeugen zehn Schlacht- : schiffe verloren, die entweder versenkt oder es heißt : „Der Seekrieg im Adriatischen Meer dem näher zu bringen. Es kann kaum länger be zweifelt werden, daß das ganze Unternehmen, sich weitab vom schießung wichtiger Anlagen erheblicher Scha-.haben. Sicher sind mehr als 200 Fahrzeuge den zugefügt worden. Angesichts dieser lebstversenkt worden, und die Verluste beziffern sich haften Offensive sind die Italiener gezwungen auf etliche hundert Millionen Kronen. worden, einen umfassenden Ueberwachungs- Man weiß nicht, was man bei diesem dienst einzurichten." Kaperkriege mehr bewundern soll: die groß gelegenen geschützten Basis war die Seite vielfach beigepflichtet worden ist, erscheint blockierenden Schiffe eine sehr ge anfechtbar. Der Grundgedanke des Dardanel- und nach der Torpedierung des „Je- lenunternehmens war zweifellos ein richtiger an Bart" durch ein k. u. k. U Boot scheint — zumal die Entziehung von Streitkräften man die Operationsbasis weiter südlich nach vom Hauptkriegsschauplatz auch für den Geg- der Otranto-Enge verlegt zu haben. Aber auch ner gilt — daß die Türken und ihre deutschen hier war die Flotte den österreichisch-ungari Lehrmeister sich als stärker erwiesen, ist nicht schen Tauchbooten ausgesetzt, denen am 27. Schuld der Urheber Churchill und Lloyd Ge- April der „Leon Gambetta" zum Opfer fiel. orge. Diese Auffassung, der auch von anderer haben die Geschichte ihrer Flotte um ein ehren volles Kapitel bereichert, das unvergeßlich bleibt." Die Kolben de» Zeppelin BesuchS in Harwich In Hoel van Holland eingelrofsene Rei sende aus London berichten, daß der letzte rinemitarbeiter des „Stockholm Dagblad", ein verfeuert worden, ohne die Angreifer dem Ziele Admiral a. D., einen Jahresrückblick, in erbindungen abgeschnittencn Besatzun- liegen nämlich in der Grafschaft Cumbenilanch ist trotz der ungeheuren Anstrengungen zum Miß- e g ss ch au Z Zeppelinangriff auf Harwich sehr schwe - genmmtvn Orbelren Schaden angerichtet hat, dessen Um-: „Die Operationen gegen die Dardanellen Ziehen Haven den Westmächten unerhörte Opfer Zostet. Die Verluste an Truppen lassen an der Westküste Englands un- jweit der Insel Man in der Irischen See, dort, wo die Küste nach dem Solvay Firth umfliegt, der im Norden schon von Schottlands Küste umsäumt wird Dort, nördlich von Liverpool, das sich ja schon vor Monaten der Kapitänleul- nant Hersing mit seinem Tauchboot als Opera tionsgebiet erkoren hatte, hat jetzt erneut ein deutsches Unterseeboot zum Schrecken des eng lischen Spießers, der sich fernab, vom Schuß wähnte, seine feurigen Visitenkarten abgegeben und unsern lieben Gegnern mit aller Deutlichkeit dargetan, daß uns Deutsch«» nichts unerreichbar: ist und daß unsere neuen Boote mit ihrem großen Aktionsradius bequem um ganz England herumfahren, um, wo es ihnen beliebt, England und seinen Handel zu schädigen Der Schaden muß selbstverständlich nicht „wesentlich" sein — ecwas anderes darf ja das Lügenbubcau nicht zu gestehen — aber schon die Tatsache, daß Brände entstanden sind, läßt darauf schließen, daß die deutschen Granaten gut gesessen haben und das; der Schaden nicht so geringfügig ist, wie die Engländer zugeben: Die Hauptsache ist fücilich die moralische Wirkung; daß nichts vor mm sicher ist und daß wir alles vermögen, wenn wir nur »vollen Und daß wir recht ost „»vollen", ist der Herzenswunsch jedes rechtschaf fen hassenden Deutsck)en! ^Verlust eines österreichischen U-Bootes. Die Baumwoll-Frage, Der schwedische Fachmann gibt dann eine artige Organisationsgabe, die es ermöglicht ausführliche Schilderung der einzelnen Phascnchat, monatelang ohne Heimathafen durchzu-. des Dardanellenabentcuers und bemerkt zum halten, oder den persönlichen Mut, die Hin- eigentlichen Krreg s s ch au Schlüsse : gäbe und Aufopferung der von allen Heimat- Platz befinden. Die drei > bis zum Eingreifen Italiens ziemlich lau ge- lingen verurteilt ist. In diesem führt worden. Eil» hauptsächlich aus franzö- die fischen Schiffen bestehendes Geschwader hat die ein abschreckendes Beispiel dafür bieten, Aufgabe gehabt, die österreichisch-ungarische hin Küste zu blockieren, aber in Ermangelung ei i ge- gen. sich t^-*- zu richten, die