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02-Ausgabe Erzgebirgischer Volksfreund : 08.09.1944
- Titel
- 02-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1944-09-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-19440908024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-1944090802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-1944090802
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1944
-
Monat
1944-09
- Tag 1944-09-08
-
Monat
1944-09
-
Jahr
1944
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is. schreibt: wen im gen und leichtes lnL mit er Falle l «in«, een sud. streckten kam der , kamen iam wie Plötzlich olonnen Schrecken unsere as, was r sollte. müssen Zweifel, rs ihren den, die rfolgten >ch über er. Jetzt ius dem nur er sten die st«, ihm litten in n Wald , hielten immerte stürzten irgaben. immcls- lchwotke r uner- n einen Major llungen Feind en, daß wmmcn . A. gut Zehn einem re kräf- andcur, vrtwelt s mög- zer hat Bord- diesem e Füh- erjäger :ger im n fährt Panzer, Auch ist der Panzer l en sind I dieses I schlupf, in man > Treib- I is hoch- I ge ver- I >on der nen zu ;en er- nischen Mann oorden, oischen- stischen i kata- ter qe- Mihai ^i von jetische derung einen ulgari- n jetzt n Auf- »erden, s Vor- snübcr wach- >r dem :ungen neidet: >en ist rd zur mgriff rischen n Teil e über et sich s von lls zu akstel- wird, Ober- von D«s «ttterkro» verlieh der Führer an Kapitänlt. Otto Nordt, Chef einer Minenräumbootflottille, der kürzlich die letzten Sicherung», streitkräste all» deip Seegebtet westlich der Straße von Calais unter schwierigsten Bedingungen und in ständigen Gefechten mit feindlichen Kreuzern, Zerstörern und Schnellbooten zurückführte und damit der Seekriegführung wertvolle Kampf- lräfte erhielt. Nordt, der 1SVL auf Rügen geboren wurde, trat bereit» mehrfach mik den von ihm geführten Räumbooten durch Schneid und Tapferkeit hervor. — Ferner erhielt da» Ritterkreuz Fahnenjunker-Ofw. Johann Pichler, 1912 geb., der als Jagdflieger 40 Flugzeuge abschoß. — -ptm. und Staffelkapitän Friedrich Strakeljahn, ein mit dem Ritterkreuz ausgezeichneter Schlachtflieger, kehrte von einem ffeindfluge an der Ostfront nicht zurück. Er wurde 1914 in Lübeck geboren. Auszeichnung deutscher Erfinder. Der Führer hat neun verdienten deutschen Erfindern die Ehrennadel in Gold zum Dr. Fritz-Todt-Preis verliehen. Die Auszeichnung wurde den Preisträgern an ihrem Arbeitsplatz durch die Gauleiter überreicht. Damit haben besondere er finderische Leistungen als Ausdruck der Schöpferkraft des deutschen Volkes ihre Anexkennung gefunden. , Reichsminister Rosenberg besprach mit dem General- inspekteur der lettischen ^-Legion, Generallt. der Waffen-ff Bangersk, Maßnahmen, die zur Betreuung der Flüchtlinge aus Lettland getroffen worden sind. Französische Flüchtlinge, besonders Juden, kehren in Scharen aus der Schweiz nach Frankreich zurück. — In Anne- mässe im Gebiet des Genfer Sees kam es zwischen Kräften der de Gaulle-Richtung und Mitgliedern der Maquis-Verve- gung zu einem Feuergefecht. Die kanadische Korvette „Alberni" ist nach einer Lon doner' Meldung im Atlantik mit vier Offizieren und 58 Mann gesunken. Ländlicher Luftschutz. Der Reichsbauernführer gibt in Uebereinstimmuna mit dem Präsidium des Reichsluftschutzbunde» folgend« Anwei sungen für den ländlichen Luftschutz: Luftschutzverbands, und Tierbehandlungsräume sind außerordentlich wertvoll. In jedem Haushalt de» Landvolk» soll wenigstens eine Person mit der Behandlung der Der- letzten und der Versorgung des betroffenen Viehs vertraut sein. Jauchefässer als Löschwassevbehälter müssen gegen die Gefahr des Verrostens bis zum Rand mit Wasser gefüllt sein. Genügend lange Leitern und Feuerpatschen müssen an leicht zugänglichen Orten stets sichtbar zur Hand sein. Feuerlösch teiche sollen in der Nähe eines jeden ländlichen Haushaltes vorhanden sein, die Bodenfläche und die Seitenwände der Teiche müssen mit einer dicken Lehmschicht belegt werden. Zeit., wellig unbenutzte Gärfutterbehälter können während der frost, freien Zeit zur Aufbewahrung von Löschwasser benutzt wer- den; viel Wasser und reichlich Sand in mit Handgriffen ver sehenen Aisten tut überall not. Es muß überall für genügend praktische Nottüren und leicht erreichbar« Mauerdurchbrüche gesorgt werden. Die Kopplung der Tiere muß leicht zu lösen sein. Das Räumen des Stalles muß nicht nur am Tage, son- dein zur Nachtzeit immer wieder geübt werden. Bei Gefahr ist rechtzeitig mit der Räumung zu beginnen. Pferde sollen ungeschickt mit dem Kops zur Krippe stehen. Bei Melkerlehr, gangen sollen die Melker auch über Diehb«rgungsmaßnahmen, Behandlungen verletzten Tieren, Notschlachtungen usw. be lehrt werden. Versicherungsschutz, und Schadenersatz werden nur dann gewährt, wenn alle Uebungen mit Zustimmung des örtlichen Luftschutzleiters durchgeführt werden und der Scha den bei diesem sobald als möglich angemeldet wird. Das Ge- treibe ist, unverzüglich zu, dreschen. Das Korn soll auf dem Speicher lose aufgeschüttet werden. Zwischen den Stroh- schobern und dergleichen muß genügend freier Raum sein, be- laden« Erntewagen dürfen bei Nacht nicht auf der Dorfstraße stehen bleiben. Futter-, Getreide, und Strohvorräte müssen verteilt gelagert werden, wobei darauf zu achten ist, daß keine BrandbiÄcken entstehen. In einem ordentlich aufgeräumten Hof ist weniger Gefahr, auf Speichern, Böden und dergleichen, wo Ordnung und Sauberkeit herrscht, kann ohne allzu große Gefahr gelöscht werden. Durch Kalkanstrich oder durch Leucht- färbe ist der Platz der Löschgeräte kenntlich zu machen, eberllo alle Türen des Hauses, der Scheunen, Schuppen und Ställe. Lustschutzhandspritzen find durch Sammelbestellungen Leim örtlichen Lustschutzlelter anzufordern; Hr« Benutzuna muß ruhig und zweckmäßig erfolgen. Jeder soll ein« Dolksga». maske besitzen und mit ihrer Handhabung oertraut sein, nass« Tücher sind nur ein behelfsmäßiger Atemschutz gegen Qualm und Brandga», schützen aber nicht gegen Kampfgase. Jede schlechte Verdunkekmg ist ein Blickfang für den feindlichen Flieger. Während de» Alarms dürfen keine Hoflampen einge schaltet werden. Mit einer Stallaterne während des Alarm» Über den Hof gehen, ist ein Verbrechen gegen Hau» und Hof; schon ein einfaches Kerzenlicht ist während der Nacht bis zu einem Kilometer Entfernung zu sehen, um so weiter da» Licht von Laternen und Hellen Fenstern. Ein gut abgesteifter Lust- schutzraum muß für jeden ländlichen Haushalt vorhanden sein, der besser als jeder Deckungsgraben Sicherheit bietet; fehlt aber ein passender Kellerraum, dann müssen unbedingt gut aus gebaute und leicht zugängliche Deckungsgräben hergerichtet wer- den. Gleich nach dem Einschlag von Bomben muß di« Brand- wache auf Entstehungsbränoe achten und dann so rasch wie möglich die Brände bekämpfen. Wird die Landbevölkerung auf dem Felde durch Fliegeralarm überrascht, dann soll nie- mand weglaufen, sondern sich gegen Tieffliegerangriffe durch Hinlegen schützen. Del allen Hofbegehungen soll ein beson deres Augenmerk auf die Luftschutzbereitschaft des Hofes ge- richtet werden. Die Frage: „Ist dein Hof luftschutzbereit?" kann nicht oft und dringend genug gestellt werden. - ' El« Schutzwall. Zum sechsten Male beginnen wir in diesem großen Ent- scheidungskamvf das Kriegs-Winterhilfswerk des Deutschen Volkes. Die tödliche Bedrohung, der sich unser Volk gegen übersieht, gebietet uns, einen Schutzwall um die Lebensquellen und Lebenswerte Deutschlands zu bauen. Das Kriegs-Winter hilfswerk dient der Arbeit für unser Hilsswerk „Mutter und Kind" und alle damit mittelbar und unmittelbar verbundenen Aufgaben der NSV. Der Schutz von Mutter und Kind, unsere gesamte sozialpolitische und wohlfahrtspflegerischL Arbeit hat erst recht im Schatten des Krieges politischen Charakter an genommen. Wir können diese Arbeit nur leisten, wenn wir erfüllt find von kämpferischem Geist. Mag die Sturmflut des Krieges noch so bedrohlich die Grenzen unseres Reiches um branden, ste soll und wird sich brechen an dem Felsen unseres Willens und unserer Einheit. In diesem Entschluß setzen wir uns als Sammelnde und Gebende für das Gelingen des ersten Opfersonntages im neuen Kriegs-Winterhilfswerk am 10. September ein. Der Tagesspruch. Einer muß den anderen zu übertreffen bestrebt sein an Haltung, -an Moral, an Arbeit, an Kampfeseifer und Stand haftigkeit. So werden unsere Tugenden dann im Bunde mit ^unseren Waffen den Sieg erringen. Dr. Goebbels. * 70 Millionen bei der 5. Haussammlung. Die am 6. Aug. durchgeführte 8. Haussammlung des Kriegshilfswerkes für das Deutsche Rote Kreuz erbrachte das höchste Ergebnis aller Sammlungen für das Kriegshilfswerk. Es beträgt vorläufig 70 175 60 2,9 2 RM. Bei der gleichen Sammlung des Vor- jahres wurden 58 368 987,97 RM. aufgebracht. Das Ergebnis stieg somit um 11806 614,95 RM., das sind 20,2 v. H. * Meldepflicht für rumänisch« Staatsangehörige. Alle sich im Reich aufhaltenden, über 18 Jahre alten rumänischen Staatsangehörigen werden aufgefordert, sich innerhalb 24 Stunden bei der nächsten Ortspolizeibehörde zu melden. Alle unter 18 Jahre alten sind in der gleichen Frist durch ihren gesetzlichen Vertreter der Kreispolizeibehörde zu melden. Der Meldepflicht unterliegen auch Staatenlose, die zuletzt die rumänische Staatsangehörigkeit hatten. * Roggeumehl kann man zu allen Gebäckarten statt Weizenmehl verwenden, jedoch braucht man etwa die Hälfte mehr Treibmittel als früher. Roggenmehl ist weniger aus- giebig und erfordert eine längere Kochdauer. Zu Tunken und Suppen ist es ratsam, das Niehl gut warm anzurühren, da es auf diese Weise schneller quillt und ergiebiger wird. Na türlich darf man kein kochendes Wasser benutzen, sonst gibt es Klumpen. Wer eine Abneigung gegen den etwas herben Getreidegeschmack hat, der koche und backe die Speisen etwas länger. Beachtet man alle diese Kochvorschriften, wird man feststellen müssen, daß zwischen den beiden Mehlsorten eigent- 'M nur ein einziger Unterschied bleibt: Roggenmehl ist dunk ler als Weizenmehl. Im übrigen hat das „dunkle" Mehl mindestens den gleichen Nährwert wie das „weiße", und das ist ja schließlich die Hauptsache. A» de« »ehrkampftage« der G«. erläßt Gauleiter Mutschmann folgenden Aufruf: An der Schwelle de» S. Kriegsiahre» ruft die SA. wieder- um die noch in der Heimat befindlichen wehrfähigen Männer zur Beteiligung an den Schießwchrkämpfen uns Wehrkampf tagen 1944 aus. Diese Mehrkämpfe werden im September und Oktober in allen größeren Standorten unseres Sachsen gaue» durchgefiihrt. Mit der Durchführung der Schießwehrkämpfe und Wehr- kamvftage erfüllt die SA. den ihr vom Führer übertragenen Auftrag der Pfleg« und Erhaltung des Wehrwillens und der Wehrbereitschaft. Sie sind der sichtbare Ausdruck unsere» Willen», mit eiserner Beharrlichkeit unter Einsatz aller ver- fügbaren Kräfte bis -um steareichen Ende durchzufechten. Unsere seelischen, geistigen und körperlichen Kräfte für diesen Kampf immer aufs neue zu mobilisieren, ist für uns alle höchste Verpflichtung. Dieser Appell der freiwilligen Wehr, und Kampfbereit schaft des deutschen Mannestums in der Heimat ist die beste Antwort auf die Hoffnungen unserer Feinde auf einen be vorstehenden moralischen Zusammenbruch unseres Volke«. Ich fordere daher all« wehrfähigen Männer in der Heimat auf, zu diesen Mehrkämpfen anzutreten und ihre Einsatzbereitschaft unter Beweis zu stellen. * Di« Lieferung der aufgeruse««» Gier. Jeder Verbrau cher erhält auf den Abschnitt des Bestellscheines 66 der Reichseierkarte zwei Eier, die je nach der Versorgungslage aufgerufen werden. Die Eierkarte bleibt gültig, bis die Eier geliefert sind, auch wenn die 66. Periode unterdessen «bläust. * Die Anordnung über die B«schränkung d«r Kleintier haltung ist am 31. August voll in Kraft getreten. Besonders die vorgeschriebene Höchstzahl der Kleintiere ist streng zu be achten. Die Bestimmungen treffen keineswegs nur den „kleinen Mann", denn heute findet man Kleintiere in den „besten Familien". Hier werden jetzt die Bestände sogar stärker ein geschränkt, schon durch die Vorschrift, daß niemand mehr Kleintiere halten darf, als er mit selbsterzeugtem Futter ernähren kann. Die Durchführung der Anordnung liegt bei den örtlichen Ausschüssen für Kleintierhaltung. Sie stehen vor einer Arbeit, durch die viele Millionen Menschen empfind lich berührt werden. Bei jeder Entscheidung müssen sie be denken, daß erstens die Versorgung der Allgemeinheit gesichert bleiben muß, und daß zweitens der anständige Kleintierhalter seine Freude und seinen Nutzen behalten soll. * Die Aussichten auf «ine gute Kartoffelernte sind in diesem Jahre günstiger als im, vergangenen. Der größeren Ernt« stehen aber auch gesteigerte Anforderungen gegenüber. Nicht nur der Bedarf an Speise-, Futter, und Pflanzkartoffeln muß gedeckt werden, sondern auch der der Industrie. Spar samste Verwendung der Kartoffeln ist also sehr wichtig. Von der Kartoffelernte hängt unsere Ernährung im 6. Kriegsjahr ab, es muß deshalb jede freie Arbeitskraft für die Bergung der Ernte zur Verfügung stehen. Ms Anreiz für die nicht ständig in der Landwirtschaft beschäftigten Kräfte hat der Reichsbauernführer die Gewährung einer Rodeprämie empfohlen, die beim Roden mit dem Pflug 1 v. H., beim Roden mit der Hand 2 v. H. der gesammelten Kartoffelmenge betragen und neben Löhnen, Akkordsätzen usw. zusätzlich ohne Kürzung der Rationssätze als Leistungszuschlag gegeben werden soll. * Leere Mohnkapsel« abliefernl Der Preis, der für ab- gelieferte leere Mohnkapseln gezahlt wird, richtet sich nach der Länge de» an der Mohnkapsel befindlichen wertlos«« Stengel- restes, der den für die Arzneiherstellung wichtigen Rohstoff nicht enthält. Für Mohnkapseln mit einer Stengellänge bi» zu 3 cm werden 9 RM. je 100 kg gezahlt, sind die Stengel über 3 cm bis zu 20 cm lang, aber nur 6 RM. je 100 kg. Es ist also schon beim Ernten des Mohns darauf zu achten, daß die Kapseln möglichst hoch oben abgetrennt werden. * Rundfunk am Sonnabend. 7.30—7.45: Grundlagen der bildenden Kunst. 11.30—12: Die bunte Welt. 14.15—15: Allerlei von zwei bis drei. 15.30—16: Frontberichte. 16—18: Musik. 18.10—18.30: Mr singen für alle: „Flaggen im Wind". 20.15—22: Farbenspiel der Klänge: Operettenmelo dien und tänzerische Weisen. DS.: 17.18—18: Das Orchester des Mannheimer Nationaltheaters spielt Werke von Hugo Kaun, Egon Kornauth, Eugen Bodart und Paul Gräner, Lei tung: Eugen Dodart. 18—18.30: „Auch kleine Dinge können uns entzücken": Lieder und kleine Orchesterstücke. 20.15—22: Mschwingte Musik. . * Plaue«. An einer Kreuzung stieß ein Lebensmittel- Händler mit seinem Fahrrad, an dem sich ein Anhänger be- fand, mit einem Lastkraftwagen zusammen. Er wurde tödlich verletzt. Ein neunjähriger Junge, der im Anhänger saß, wurde herausgeschleudert und erlitt schwere Verletzungen. Probe mit dem »schleichende« Tod". H8L An einem Tisch der Baracke sitzt ein Flieger mit Haube und Atemmaske. Neben ihm hat ein Arzt Platz ge nommen, vor ihm sieht man ein Instrumentarium, eine Stahl- flasche mit einem besonderen Gasgemisch, ein paar Schlauch leitungen sowie einen aufgeblähten Gummisack, der sich im Atemrhythmus des Fliegers hebt und senkt. Dor sich hat der Mann ein Stück Papier liegen, auf das er unablässig Ziffern schreibt, die Reihe von 1000 an abwärts. Ab und zu hat er seinen Namen dazuzusetzen oder das schwere Wort „Reichs luftfahrtministerium". Rechts soll der Mann seine eigenen Beobachtungen notieren. Gerade hat er mit einer Bemerkung aufgehört: seichter Schwindel." Die Fingernägel find bläu- lich angelaufen, und man sieht Augen- und Wangenrändern bereits eine starke Beanspruchung an. Was soll dieser Apparat, was bezweckt diese Untersuchung? Da reist ein Stabsarzt mit einer motorisierten kleinen Unter suchungsstation von Verband zu Verband und nimmt immer wieder die gleichen Untersuchungen vor. Die Männer er halten durch ihren „Atemrüssel* ein Luftgemisch zugeführt, das dem einer Höhe von etwa 8000 m entspricht, oder sie atmen in einen Gummibeutel ihre eigene Luft aus und aus ihm wieder ein. Der Sauerstoffqehalt dieser Luft nimmt auf diese Weise immer mehr ab, während Me Kohlensäure durch ein besonderes Verfahren herausfiltriert wird. Beide Unter suchungsmethoden versetzen also zu ebener Erde den Flieger ohne besondere Schwierigkeiten in die Höhenlage, in der die gefürchtete Höhenkrankheit zu wirken beginnt. Die Höhenkrankheit beruht auf dem Sauerstoffmangel der Luft und führt von einer Höhe von 4000 m an aufwärts zu seltsamen Erscheinungen. Es zeigen sich bläuliche Finger nägel, die Fingerspitzen beginnen zu kribbeln, einzelne Flieger verspüren besondere Httzeempfindungen, andere geraten in einen Rauschzustand, der die Selbstkritik immer mehr ver- stummen läßt.' Hierin liegt die gefährlichste Wirkung der daß er selbst betroffen ist, wie schnell seine geistigen Fähig keiten unter der Einwirkung der künstlich erzeugten Höhen-, krankheit abnahmen. Ein Versuch bei einem zweiten Mann geht ähnlich vor sich. Hier werden die Anzeichen der Höhen krankheit aber fast ruckweise so heftig, daß die rechte Hand zu zittern beginnt, ja, einen Krampf bekommt und nicht mehr in der Lage ist den „rettenden Pfeil" auf das Papier zu bringen. Schnell ist die Maske abgenommen, und mit einer Sauerstoffdusche wird der Mann wieder auf die Deine gebracht. Beim wirklichen Flug — fast alle Luftkämpfe unserer Jäger mit den feindlichen Terrorbombern spielen sich ja in Höhen ab, in denen die Höhenkrankheit sehr rasch tödlich wirkt — ist die Rettung natürlich nicht so leicht. Dafür weiß aber nun jeder der Untersuchten die ersten Zeichen zu deuten, mit denen ihm der gefürchtete Feind, der „schleichende Tod", begegnet. Früh genug kann er selbst Abhilfe schaffen, den Sitz seiner Atemmaske verbessern oder sich besseres Sauerstoff, gemisch zuführen. Denn alle Einrichtungen, mit denen unsere Flieger auf Feindflug geschickt werden, sind einwandfrei, sie wollen nur richtig bedient sein. Darauf immer wieder hin- zuweisen, ist Aufgabe dieser Untersuchungen am kleinen Schreibtisch in der Baracke. Jeder Zuschauer wird von der unheimlichen Schnelligkeit, mit der die Höhenkrankheit von einem Menschen Besitz nimmt, überrascht. Die Versuche aber sind auch bedeutsam für einen wichtigen Wissenschaftszweig, den dieser Krieg zum Segen unserer Flieaer besonders stark ent wickelt hat, den der Luftfahrtmediztn, die die besonderen Bedingungen des Kämpfers der dritten Dimension unter sucht und zu seinem Besten erforscht. Kriegsberichter Dr. Hermann Kindt (PK). Höhenkrankheit, und jede Besatzung, die in großer Höhe fliegt, weiß, daß sie sich immer wieder auf Anzeichen der Höhen krankheit überprüfen muß. Denn der eigenartige Rausch- zustand führt zu Leichtstnn und Schläfrigkeit. Die Urteils fähigkeit ist herabgesetzt, die Denkfähigkeit beginnt abzunehmen, der Erkrankte ist zu besonders schwieriger Tätigkeit gar nicht mehr in der Lage. Er kann keine Kurse berechnen, keinen Funkverkehr wahrnehmen, er fällt aus der lebendigen Ge- meinschaft der Besatzung aus. Piel schlimmer noch wirken sich naturgemäß diese Erscheinungen für den Einzelflieger aus Da die Höhenkrankheit, die sehr rasch zum Erstickungstod führen kann, sich vor allem darin zeigt, daß sie dem Erkrankter: das Gefühl für seine Umgebung nimmt und ihn am Erkennen des eigenen Zustandes bindert, ist sie so gefährlich. Sie tritt verschieden auf, und die Aufgabe der verhältnismäßig ein fachen Untersuchungen besteht darin, dem einzelnen die An zeichen zu vergegenwärtigen, unter denen bet ihm die Krank heit beginnt. > Der erste Untersuchte sitzt nun bereits viereinhalb Minu ten unter dem Luftgemisch mit besonders geringem Sauer stoffgehalt. Unablässig schreibt er eine Zahlenreihe nach der anderen auf-das Blatt Papier und man sieht keine Fehler. Auch Unterschrift und „Reichsluftfahrtministerium* gelingen ihm gut. Doch nach sechs Minuten sieht man die Schrift fast ruchartig immer fahriger, immer teigiger werden. Die Worte sind nicht mehr so gut und kokrekt geschrieben, wenn sie auch keine Fehler aufweisen. „Starkes Hitzegefühl" hat der Unter suchte nun bereits an den Rand geschrieben und «twas später „Schwindelgefühl nimmt zu*. Es gebt auf die siebente Minute, da beginnt die schreibende Hand merklich zu Uttern, und mit einem Male schreibt ste einen abwärts gerichteten Pfeil auf den rechten Rand des Bogens, das verabredete Zeichen, daß das Flugzeug niedergehen soll oder bei dieser Apparatur, daß er wieder normalen Sauerstoff bekommt. Sofort wird die Mask« abgenommen, und nach ein bi» zwei Minuten hat der Mann sich erholt. Man steht es ihm an, Verdunkelung von 20.37—8.59 Uhr. Verl und -aupttldriM vr su«. Paulus Ostarblld ta Schn«»«», vruck und Verla- L M. «irtu« tu Au«, g. Z «Litt» Pl. G
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