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Rr. 20V ^Mittwoch, de« «. September 1V44^ KMZWMWW Verla«, L.«. »Srt««r, «u«. Sachseri Zahrg. V7^ Abwehrlinie LöwenNamur-Sedan. RumLuische BerbSnde vo» ungarischen Truppe» in Süd-Siebenbürgen geworfen. Starke sowjetische Angriffe am untere« Rarem zum Stehe« gebracht. Brest und Le Havre «eisen den Feind blutig ab DNB. Au« dem Führerhauptquartier, 6. Sept. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im Rau« vo« Antwerpen wurden unsere Divisionen auf de« Albertkanal zurückgeaommen. I« der Stadt selbst wird noch erbittert gekämpft. Gegen die Linie Löwen- Namur—Sedan griff der Feind ans breiter Front an, konnte jedoch mnr ««wesentlichen Geländegewinn erzielen. Feindliche Uebersetzversuche über die Mosel nördlich Raney wurde« zerschlage«. Die Besatzvag vo« Le Havre wie» einen von Panzer» unterstützte« Borstotz de» Gegner» blutig ab. > I« da» Festungsvorfeld von Brest eingedrvagene feindliche «röste wnrde« im Segeastotz geworfen, erneute Infanterie- und Panzerbereitstellunge« der Nordamerikaner durch zusammengefatzte» Artilleriefeuer zerschlagen. Unser« au» Süd- und Südwestfrankreich zurückgenom- menen Truppe« habe« befehlsgemäh de« Ra«m um Dijo« und da» Plateau vo« La«gre» erreicht. Auf de« Paßstraße« westlich der fraazösisch-ita- lienische« Gre«ze schlüge« «asere Sicherungen starke feindliche Angriffe blutig ab. Sm adriatische« Küstenabschnitt vereitelte« unsere Truppen anch gestern alle Durchbruchsversuche des Gegners, der unter stärkstem Materialeinsatz immer wieder -egen unsere Stellungen anrannte. Seit 81. August wurden bei diesen Kämpfe« 259 Paazer abgeschoffen. Bek einem Unternehmen gegen Banden in der Aegäis wurden durch Einheiten der Kriegsmarine 88 feindliche Motorsegler vernichtet oder aufgebracht. Sm Südteil von Siebenbürgen warfen ungarische Truppen, unterstützt vo» deutsche« Sturmgeschütze«, vordrin- geude rumä«ische Verbände im Gegenangriff zurück. Hierbei wurde« sechs feindlich« Batterie« und zwei mit Kriegsgerät beladene Eise«bah«züge erbeutet. Schlachtflieger vernichtet«« bei Tiefaagriffe« im r « mö - nische« Gebiet KV Lokomotive» u»d «ine« oollbelade»«» Betriebsstoff-»-. ' Das Gtche»!a«b verlieh der Führer Genevallt. Floerke, Komm, einer Inf.- Dio., als 567. Soldaten. Hermann Floerke hat das Ritter kreuz in der ersten Schlacht um Witebsk erhalten. Seit dem 24. Juni d. I. stand er mit seiner Division ununterbrochen in schweren Abwehrkämpfen. Ihm ist zu verdanken, daß in einem Abschnitt der Ostfront die Offensive der Bolschewisten zum Stehen kam. Floerke wurde 1893 in Hannover geboren. O Das Ritterkreuz für sächsische« Sturmartilleristen. Bei den schweren Kämpfen ostwärts Birsen warfen die Bolschewisten starke Panzerkräfte in die Schlacht, um den Durchbruch zu erzwingen, aber immer wieder fanden sich deutsche Soldaten, die als entschlossene Kämpfer ihr Leben einsetzten, um die Gefahr zu meistern. Zu ihnen gehörte auch der aus Lichtenstein stammende Wachtmeister in einer Sturmgeschützbrigade Heinz Scharf. Schon siebenmal wurde ev- verwundet, aber immer wieder meldete sich der Vierund- zwanzigjährige, der seit Dez. v. I. das Verwundetenabzeichen in Gold trägt, zur Front zurück, sobald sein Befinden dies er- laubte. Als er bei Birsen erkannte, daß sowjetische Panzer die Stellungen seines Regiments überrollten, trat er allein mit seinem Sturmgeschütz zum Gegenstoß an. Ein erbitterter Zweikampf zwischen dem einen Sturmgeschütz und den Pan- zern begann. Aber Wm. Scharf gab nicht nach. Auch als sein Richtunteroffizier ausfiel und er selbst zum achten Male verwundet wurde, blieb er auf dem Posten. Einen Panzer nach dem anderen schoß er ab, und als acht der Kampfwagen in Flammen standen, drehten die Bolschewisten ab. Durch seine beispielhafte Tapferkeit und Entschlossenheit hatte Wm. Scharf, der bisher 40 Panzer vernichtete, den bolschewistischen Durchbruch verhindert. Am 9. August wurde er in der Er gänzung zum OKW.-Bericht genannt. Jetzt wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Ferner erhielten das Ritterkreuz Oberst Erich Löhr, Komm, eines Gren.-Rgts., geb. 1898 in Quedlinburg; Hptm. d. R. Edzard yon Reden, Komm, eines Panz.-Pion.-Batl., geb. l905 in Potsdam; Fw. Erwin Widmayer, Zugs, in einem Gren.-Rgt., geb. 1920 in Schramberg (Württ.). Nach dem Heldentod wurde mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet Oberstlt. Freiherr von Prittwitz und Gaffron, 1896 in Breslau geb., Führer eines Gren.-Rgts. I» der Luftwaffe erhielt die Aus zeichnung Hptm. Soelter, Gruppenkomm, in einem Kampf geschwader, 1913 in Hannover geboren. O In den schweren Kämpfen im Westen fand als Bataillons- kommandeur in einem ff-Panzer-Gren.-Rgt. Ritterkreuzträger Hptm. Fritz Steger den Heldentod. Er wurde 1915 in-Pech brunn (Oberpfalz) geboren. Generaloberst Adolf Strauß vollendet heute das 65. Lebensjahr. Er wurde als Sohn eines Oberamtmann» auf Domäne Sckermk« bet Magdeburg geboren. Im Westfeldzug und im Kriege gegen die Sowjetunion zeichnete er sich als Oberbefehlshaber einer Armee hervorragend aus. Auch jetzt steht Strauß an verantwortungsvoller stell«. ju den schweren Abwehrkämpfen unserer Stützpunkte in der Bretagne. (Scherl-Bildd.) IndenOstkarpate« wurde« wiederum zahlreich« An griff« der Bolschewisten an den Paßstraße« i« harte« Kämpfe« abgewiese«. Nördlich des Bug wurden die von starken Panzer- «nd Schlachtfliegerkräften unterstützte« Angriffe der Sowjet» durch Gegenangriffe am untere« Narew zum Stehen gebracht. In dem erbitterten Ringen vernichteten Truppen des Heere» und Flakartillerie in der Zelt vom 3. bi» 5. September 240 feindliche Panzer u«d Sturmgeschütze. Von der übrigen Ostfront werden nur aus dem Raum vo« Dorpat örtliche Kämpfe gemeldet. I« de« letzte« beide« Tagen verloren die Sowjet» an der Ostfront 73 Flugzeuge. Bei Angriffen feindlicher Bomber auf West, «nd Südwest, deutschland wurden besonder« die Städte Mannheim, Ludwigshafen, Stuttgart «nd Karlsruhe ge- troffen. 3« der Nacht warfen einzelne britisch« Flugzeug« Bombe« a»fHa««>over. Heber dem Reichsgebiet und dem Kampfraum im Weste« wurde« 31 seiudLiche FL»gze»g« abgeschosse«. Anbeugsamer Widerstand. Anerkennung des Führer» für den Bau der Schutzstellung im Oste». In einer gewaltigen Kraftanstrengung hat die Bevölke rung der deutschen Ostgaue eine viele hundert Kilometer lange Schutzstellung geschaffen und dadurch den vor den Grenzen kämpfenden Truppen die Gewißheit gegeben, daß hinter ihnen die Heimat nicht nur die Waffen zum Kampf schmiedet, sondern ihnen auch durch diesen tatkräftigen Einsatz einen starken Rückhalt verleiht. In einem Telegramm an die Gauleiter der an diesem Werk beteiligten Ostgaue teilte der Chef des Generalstabes des Heeres, Generaloberst Guderian, mit, daß der Führer mit besonderer Befriedigung die ausge- zeichneten Leistungen der im Stellungsbau des Ostens tätigen Volksgenossen zur Kenntnis genommen hat. Anschließend bringt Generaloberst Guderian den Dank der Front für diese Leistung der Volksgemeinschaft zum Ausdruck, die wiederum beweise, daß Front und Heimat von dem gleichen unerschüt terlichen Glauben an die Kraft des deutschen Volkes beseelt seien. Der gleiche Geist unbeugsamen Widerstandes beseelt, wie weiter aus Berlin gemeldet wird, auch die Bevölkerung unserer Westgaue, die ebenfalls gewillt ist, den Boden der Heimat zu verteidigen. Sowjet««!»» erklärt Bulgarien de« Krieg Der Moskauer Rundfunksender meldet, daß die Sowjet union Bulgarien den Krieg erklärt hat. In einer Note, die dem bulgarischen Gesandten überreicht wurde, heißt es, daß di« Politik der sogenannten Neutralität nicht den Anforde rungen gerecht werde, die die Sowjetunion an Bulgarien zu stellen habe. Das Sude der Warschauer Tragödie. Nachdem der deutsche Wehrmachtbericht vom 3. September bereits die Säuberung der Warschauer Altstadt von den Auf- ständischen mitgeteilt hatte, wird nun auch von den Polen zugegeben, daß die Untergrundbewegung „wegen Nahrungs mittel- und Wassermangel* die Stadt räume. Das ist das Ende eines selbstmörderischen Unternehmens, dessen Anführer im Vertrauen auf angloamerikanische und sowjetische Ver sprechungen und verführt durch Aufmunterungen aus Moskau und London sich in einen Kampf eingelassen haben, der un- geheure Blutopfer gekostet hat und in dem die Stadt zerstört worden ist. Die Frage, wer an'dem Zusammenbruch des Aufstandes schuld ist, wirst die englische Zeitschrift „Tablet* erneut auf. Sie weist auf die Hilferufe au» Warschau hin und auf die Versuche britischer Flieger, trotz der langen Flug- strecke und der deutschen Luftabwehr Material über dem Kampfraum abzuwerfen und meint schließlich, es trüge nicht zur Hebung der polnisch-sowjetischen Beziehungen bei, den Sowjets Vorwürfe zu machen. Man wisse nur, daß der War schauer Aufstand begann, als die Sowjetarmee am Stadtrand stand, daß dann aber die Sowjettruppen „auf unerklärliche Weise* aufgehasten wurden und in keine Berührung mit den Anführern traten. Di« Sowjet» hätten, als sie am nordost- wärtigen Stadtrand von Warschau standen, begonnen, von heftigen deutschen Gegenangriffen zu sprechen, die dann den bolschewistischen Rückzug zur Folge gehabt hätten. Die Zeit- schrift „Tribune" kommt zu der Feststellung, daß das Ergebnis der Angelegenheit ein starker Meinungsunterschied zwischen London, Washington und Moskau sei. -arte Tatfach««. Die schwedische Presse läßt sich aus Helsinki berichten, daß nach der 'Einstellung der Feindseligkeiten in Finnland keineswegs ein Gefühl der Erleichterung geschweige denn der Freude eingetreten sei. Vielmehr habe ein tiefer Ernst die Bevölkerung erfaßt. Man sehe kein Lächeln auf den Gesichtern der Leute, da niemand wisse, wie sich die Lage entwickelt und wie die Bedingungen der Sowjets schließlich äussehen werden. Auch „Hufvudstadbladet", die größte Zeitung in Helsinki, stelle fest, daß die Zeit der Prüfungen für Finnland bestimmt noch kein Ende gefunden habe. In einem Bericht aus der nord- schwedischen Grenzstadt Haparanda heißt es, die finnische Bevölkerung sehe dem künftigen Frieden mit tiefster Beun ruhigung entgegen und mache sich keine Illusionen über die Bedingungen der Sowjets. Die Bewohner Nordfinnlands würden wohl versuchen, in südlicher gelegene Teile des Lan des zu flüchten oder nach Schweden hinüberzuwechseln. Im allgemeinen wird vermutet, daß ein weit schwereres Schicksal, als es der Moskauer Frieden von 1940 brachte, dem Entschluß der finnischen Regierung folgen werde. Finnland werde nicht Nur verstümmelt und kraftlos aus diesem Kriege hervor- gehen, sondern auch für die Zukunft jeder Hoffnung auf ein gesichertes Dasein beraubt werden, denn weder Mannerheim noch der Ministerpräsident Hackzell oder sonst jemand dürften daran zweifeln, daß, wenn finnisches Gebiet erst einmal in sowjetischen Händen ist, jeder weitere finnische Widerstand aussichtslos sei. Die Sowjets könnten dann handeln, wie sie wollten. Hoffnungen auf die Atlantik-Charta oder eine britisch-amerikanische Unterstützung zu setzen, wäre völlig aus sichtslos. Jedenfalls werde sich Finnland, wenn es an den Verhandlungstisch gelangen sollte, einer Reihe neuer harter Tatsachen und Forderungen Moskaus gegenübersehen. Die norwegische Vauernzeitung „Nationen" führt aus einem Artikel, den sie am 13. März 1940, also vor der deut schen Besetzung, nach dem Moskauer Frieden schrieb, folgende Sätze an: „Keines der nordischen Länder hat so schwere Schick salsstunden erlebt wie Finnland. Wir alle schweben über einem schrecklichen Abgrund, und keiner kann sagen, ob wir das Ufer erreichen." Das Blatt fährt dann fort: „Seitdem sind vier Jahre vergangen, und der Abgrund ist erheblich näher gerückt. Dem ganzen Norden ist die bolsche wistische Gefahr bedrohlich nähergetreten. Finnland wird aller Voraussicht nach völlig bolschewisiert werden, und das finnische Volk wird seine Freiheit und Selbständigkeit verlieren. Rote Fahnen, geballte Fäuste und eine Kuusinen-Regidrung werden . ihren Einzug halten, und der Bolschewismus wird an die Ver. wirklichung seiner alten Pläne im skandinavischen Raum denken, womit sich Schweden und Norwegen befassen müssen." Bei der Auslieferung Finnlands an die Sowjetunion mit dem Einverständnis der 'Angloamerikaner, schreibt die portu- giesische Zeitung „Doz", handele es sich um eine der schreiend- sten Ungerechtigkeiten, die je begangen wurden. Aber Eng- land und Amerika würden sich deshalb nicht in Unkosten stürzen. Es ergehe Finnland genau so wie den baltischen Ländern, es würde verlassen und vergessen. Me Versicherung des finnischen Ministerpräsidenten, die Sowjetunion verlange keine bedingungslose Kapitulation, sei nichts anderes als Wortklauberei, durch die er die bittere Pille versüßen möchte. Die Finnen müßten sich einfach ergeben und ohne Widerspruch die Bedingungen annehmen, die von Moskau diktiert werden. Die Zeitung führt in diesem Zusammenhang folgendes Wort Churchills aus dem Jahre 1940 an, als die Sowjetunion noch nicht der „liebe Bundesgenosse" der Angloamerikaner war: „Wenn das Licht der Freiheit, das so strahlend über dem Eis des Nordens leuchtet, verlöschen muß, dann kann man das wohl als ein Anzeichen zur Rückkehr zu den schwärzesten Zeit, altern betrachten, in denen alle Spuren des menschlichen Fort- schrittes für die Dauer von zwei Jahrtausenden untergingen." 38 USA.-Bomber über Celebes abgeschosse«. Am 2. Sept, wurden über Minado auf Celebes sieben USA.-Großbomber abgeschossen. Am 3. Sept, wurden eben, falls sieben Bomber abgeschoffen und fünf Maschinen schwer beschädigt. Am 4. Sept, griff der Feind den nördlichen Teil der Insel Celebes mit 31 Großbombern an. Die japanische Luftwaffe schoß 24 Maschinen ab, während vier weitere schwer beschädigt wurden. Die japanischen Verluste sind unbedeutend. Japanische Truppenteile, die noch immer auf der Salo- moneninsel Bougainville kämpften, warfen am 27. Aug. in der Torokinabucht 800 Mann amerikanische Landungstruppen zurück. Seit September v. I. wurden auf dieser Insel über 4000 gefallene Amerikaner gezählt. Der Reichsminister der Justiz sprach in Berlin vor kriegs. versebrten Gerichtsreferendaren und Kriegsassessoren über die künftigen Derufsaufgaben der jungen kriegsversehrten Rechts- wahrer. Entsprechend seiner Kriegsbewährung und Reife — betonte der Minister — soll dem jungen kriegsversehrten Rechtswahrer neben seiner Ausbildung nach Möglichkeit ein selbständiges Aufgabengebiet übertragen werden, um dadurch zugleich andere Kräfte Mr den Kriegseinsatz freizumachen. Nach einer Meldung aus Helsinki werden seit einigen Tagen Maßnahmen zum Abtransport der finnischen Bevölke- vung aus dem karelischen Gebiet durchgeführt. Während die finnischen Truppen bei Beginn der Waffenruhe am Montag früh 8 Uhr das Feuer einstellten, schossen die Bolschewisten bi« in die Mittagsstunden hinein mit Artillerie und Granatwer fern auf di« noch besetzten Stellungen. Die Finnen evwidert«» das Feuer nicht.