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A^orter Wochenblatt. M i t t h e i l u n g e n über örtliche und vaterländische Angelegenheiten. Neunter Jahrgang. Preis für den Jahrgang bei Bestellung von der Post: 1 Thaler, bei Bestellung des Blattes durch Botcngelcgcnheit: 20 Rcugroschcn. Erscheint geben Mittwoch. tt.De,;. Akttenstüke in katholisch-geistlichen Angelegenheiten. Als Einleitung. In der vorigen Nummer dieses Blattes versprachen w r, an uns ergangener Aufforderung zu Folge, den Rom -eichen Brief, der jezt durch ganz Teutschland die Runde wacht, noch nachträglich mitzutheilen. Dies,sollte nun zwar in einer besonderen Beilage geschehen, vorzüglich aus dem Grunde, weil wir vcraussezen müssen, dass dieser Brief einem grvsen Theile unserer Leser bereits bekannt ist. Wenn wir aber dessenungeachtet hiervon nbgegangen sind und mit dem Nonge'sckcn Sa-reiben den Anfang maä^n, la hat uns dazu Felgendes best' mmt. Lie Atrenstüke in Sachen des Katholizismus oder vielmehr gegen den Roma nismus sind vor wenigen Tagen wieder vermehrt worden. Gerade um die Zeit, als in voriger Woche unser Blatt er- Ichien, hat wieder eine zweite Stimme aus dem eigenen Heerlager der Katholiken sich vernehmen lassen. Es ist die in Xo. 193 Her „Sachs. Vaterlandsblatter" erschienene Er klärung unseres Freundes Blum, die der weiteren Ver breitung wol eben so würdig ist, als der Ronge'sche Brief und namentlich von uns jezt sogleich gern mitgcthcilt wird, da wir einmal diesen Gegenstand verhandeln. Das Dritte, was wir diesen beiden Aktenstüken beifügen, ist eine Addres- se, welche die, Stadtverordneten zu Zwikau an die Stadt verordneten zu Annabcrg erlassen haben, um ihnen für die würdige Haltung, welche die Leztcren bei der bekannten Al- targeschichte (siehe auch Xu. 36. dies. Blätter) bewiesen ha-, den,-Dank und Bei^ll zu erkennen zu geben. Unsere Leser wissen, dass von d* Stadtverordneten zu Annaberg an den dasigen Stadtrath Anträge gestellt worden sind, ngch .wel-. chen der Lezterc im Betreff des befürchteten Wiedereindrin gens der Jesuiten bei der Negierung geeignete Schritte thun, namentlich aber darüber, in welchem Zusammenhänge die bekannte Altarplatte in dec neuerrichtet, n katholischen Kirche zu Aunabtrg hiermit sicht, zur Beruhigung der Gcmücher l sich Aufklärung verschaffen solle. Was die Regierung da rauf gelhan hat, kennen die Leser aus der guten „Leipziger Zeitung." DaS Weitere mitzutheilen, fehlt uns überhaupt der Raum. Jezt nun ergehen von allen Seiten Addressen an die Stadtverordneten in Annaberg und sind uns nament lich die Städte Borna, Penig, Koldiz, Rochliz, Zwikau, Krimmitschau und Eibenstok genannt, aus welch?» solche Addressen nach Anm.tnrg abgesendct worden sind. Die aus Zwikau, weiche seitdem in einem besonderen Abdruke dem dortigem Wochenblatt? beigelegen hat, ist uns bei dem Er scheinen der vorigen Nummer dies. Bl. von Freundes Hand mitgechei i worden und schliesst sich den ersten beiden Akte», stükesi uns scheint, recht passend an. Das Lezre mag Itlo Lü-..rvusm dc.ue:, rss ec schon im,vorigen Blatte hat erscheinen- sollen, wo es nur wegen Mangels an Rau n zurükgelegt wurde. Vielleicht harmonirt dieses Bruchsiük mit dem jezigen Texte um so besser. D. R. l. Urthoi! elucS katholischen DricsterS über den heiligen Rock zu Trier. Was eine Zeitlang wie Fabel, wie Mähre am unser Ohr geklungen: daß der Bischof Arnoldi von Trier ein Kleidungsstück, genannt der Rock Christi, zur -Verehrung und religiösen Schau aus stellt, Ihr habt es schon gehört, Christen des 19. Jahrhundert, - Ihr wißt es, deutsche Männer, Ihr "wißt es, deutsche Volks- und Religionslehrcr, cs ist nicht Fabel und Mähre, cs ist.Wirklichkeit und Wahr-- hcit. Denn schon sind, nach den letzten Berichten, .funfmalhunderttauscnd Menschen zu dieser Reliquie g.ewallsahrtet, und täglich strömen andere Tausende Herbci, zumal, seitdem erwähntes Kleidungsstück Kran ke geheilt, Wunder gewirkt hat. Die Kunde davon dringt durch eie Lande alle: Völker, und in Frankreich haben Geistliche behauptet: „Sie hatten den wahren Nock Christi, der zu Trier sei unächt." Wahrlich,